Google Pixel Frauen-Bundesliga
Hegering: "Die maximale Punktzahl zählt"
Vier Spiele, vier Siege, zwölf Punkte – der VfL Wolfsburg ist optimal in die neue Saison der Google Pixel Frauen-Bundesliga gestartet. Nun steht am Mittwoch (ab 18.45 Uhr, live auf DAZN) das Rückspiel in der Qualifikation zur Gruppenphase der Champions League gegen den Paris FC auf dem Programm. Nach dem 3:3 vor einer Woche in der französischen Hauptstadt braucht der VfL unbedingt einen Sieg. Wolfsburgs deutsche Nationalspielerin Marina Hegering (33) spricht im DFB.de-Interview über den starken Start in der Bundesliga, die Herausforderungen in der Champions League und die Ziele mit der Nationalmannschaft.
DFB.de: Marina Hegering, nach dem 2:0 bei RB Leipzig am Sonntag thronen Sie nach einem perfekten Saisonstart ganz oben in der Google Pixel Frauen-Bundesliga. Wie ordnen Sie Ihre Leistungen bisher ein?
Marina Hegering: Grundsätzlich sind wir natürlich erstmal zufrieden, dass wir ganz oben stehen. Unsere Leistungen sind zwar noch nicht super stabil, denke ich. Aber am Ende zählt, dass wir aus allen Spielen, die wir bisher hatten, die maximale Punktzahl erreicht haben und damit Tabellenführer sind.
DFB.de: Wie schauen Sie speziell auf die Partie in Leipzig zurück?
Hegering: Ich glaube, dass man dort erstmal 2:0 gewinnen muss. Die Leipzigerinnen sind sicher keine gewöhnliche Aufstiegsmannschaft. Sie haben sehr viel in die Begegnung investiert und haben uns das Leben wirklich schwer gemacht. Aber am Ende haben wir eben trotzdem zwei Tore geschossen. Auch damit können wir gut leben.
DFB.de: Es fällt auf, dass Sie in der Defensive wieder sehr stabil stehen. Nach vier Begegnungen haben Sie erst zwei Treffer kassiert. Lag darauf ein besonderer Fokus in der Saisonvorbereitung?
Hegering: Die Saisonvorbereitung war im Grunde gar nicht vorhanden, weil viele Spielerinnen erst spät von der Weltmeisterschaft zurückgekommen sind. Es war daher kaum möglich, besondere inhaltliche Schwerpunkte zu setzen. Viel wichtiger war, dass wir wieder zueinander finden und uns als Mannschaft gut aufeinander einstellen.
DFB.de: Der FC Bayern hat bereits vier Punkte abgegeben, die Frankfurterinnen sogar acht Zähler. Die Saison ist noch jung. Dennoch: Wie gut tut es, zu so einem frühen Zeitpunkt bereits ein gutes Polster auf die vermeintlich stärksten Konkurrentinnen aufgebaut zu haben?
Hegering: Wir sind grundsätzlich eine Mannschaft, die sehr viel auf sich selber schaut und nicht groß darauf achtet, was links und rechts passiert. Klar ist es natürlich positiv für uns, dass wir jetzt schon einen kleinen Vorsprung haben. Aber es ist tatsächlich noch ein sehr früher Zeitpunkt in der Saison. Es kommen noch viele wichtige Spiele. Daher werden wir es auch weiterhin so handhaben, dass wir in erster Linie auf uns schauen und versuchen, uns weiter zu verbessern.
DFB.de: Sie hatten zuletzt immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. In Leipzig haben Sie nun über 90 Minuten auf dem Platz gestanden. Wie geht es Ihnen gerade?
Hegering: Mir geht es gut.
DFB.de: Am Mittwoch geht es mit dem Rückspiel in der Qualifikation zur Gruppenphase der Champions League gegen Paris FC weiter. Wie sehen Sie die Chancen nach dem 3:3 im Hinspiel?
Hegering: Es ist alles offen. Das ist uns allen bewusst. Wir haben erfahren, wo ihre Stärken liegen und wollen unser Spiel dahingehend etwas anpassen. Es geht jetzt um Alles oder Nichts in diesem einen Spiel.
DFB.de: Welche Lehren nehmen Sie aus der Partie am vergangenen Dienstag in der französischen Hauptstadt mit?
Hegering: Sie haben eine sehr, sehr starke Offensive mit schnellen Spielerinnen. Zudem sind sie spielerisch stark. Darauf werden wir auch noch einmal genauer schauen. Aber wir wissen auch, dass wir noch besser spielen können, als es im Hinspiel der Fall war. Auch das ist ein Ziel für die Begegnung am Mittwoch.
DFB.de: Auf Vereinsebene haben Sie alle Titel gewonnen – nur die Champions League fehlt noch in Ihrer Sammlung. Ist das ein Traum, den Sie sich noch erfüllen möchten?
Hegering: Im Prinzip fehlt sie mir ja nicht. Ich habe 2009 mit dem FCR 2001 Duisburg den UEFA-Cup gewonnen, den Vorgängerwettbewerb der Champions League der Frauen. Daher weiß ich schon, wie es sich anfühlt, einen internationalen Titel zu gewinnen. Aber natürlich möchte ich die Champions League auch noch ein zweites Mal gewinnen.
DFB.de: Nach dem Duell mit Paris steht in der Bundesliga das Spitzenspiel gegen die TSG Hoffenheim auf dem Programm. Was kommt da auf Sie zu?
Hegering: Hoffenheim ist eine junge Mannschaft, die taktisch immer sehr gut eingestellt ist. Wir wissen, wie sie zu nehmen sind. Wir wissen aber auch, wie wir unsere Stärken einsetzen müssen. Nach der Begegnung mit Paris werden wir uns sehr genau auf die Hoffenheimerinnen einstellen.
DFB.de: Auch in der Nationalmannschaft geht es bald weiter. Zunächst steht am 27. Oktober die Partie in der Nations League gegen Wales auf dem Programm. Wie sehen Sie die Chancen für die Qualifikation für die Olympischen Spiele?
Hegering: Es ist noch alles drin. Klar, wir haben ein Spiel verloren. Aber danach haben wir gegen Island klar gewonnen. Wenn wir jetzt alle weiteren Partien in unserer Gruppe erfolgreich gestalten, dann stehen unsere Chancen auf das Weiterkommen sehr, sehr gut.
DFB.de: In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass Horst Hrubesch Sie nun vorerst betreuen wird. Wie bewerten Sie diese Entscheidung?
Hegering: Ich kenne ihn noch nicht persönlich. Aber ich kenne Thomas Nörenberg und habe mit ihm sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich bin gespannt, wie sich die zehn Tage gestalten werden. Grundsätzlich freue ich mich darauf, mit den Mädels wieder zusammenspielen zu können.
Kategorien: Google Pixel Frauen-Bundesliga, Frauen-Nationalmannschaft, Frauen
Autor: sw
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