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"Fußball, der das Herz erwärmt": Unity Cup in Berlin
Der Fußball bringt zusammen. Gemeinschaft statt Tristesse, darum geht es aktuell nicht nur bei der EURO 2024, sondern auch am Wochenende in Berlin beim Unity Cup für Geflüchtete am Samstag und dem Inklusionstag am Freitag.
"Eigentlich spiele ich Basketball, aber Fußball macht mir einfach Spaß! Daher bin ich heute hier dabei." Enea ist 15 Jahre alt und sitzt im Rollstuhl: "Auf dem Platz sind wir alle gleich, egal welches Handicap man hat. Fußball ist einfach toll." Einen Abschlag entfernt vom Berliner Reichstag auf dem Platz der Republik fand am Freitag - zwei Tage vor dem Finale der Europameisterschaft - der Inklusionstag statt, veranstaltet von den Stiftungen des DFB und der DFL. In der Kleinfeldarena spielten ab 14 Uhr das Amputiertenteam von Tennis Borussia Berlin und am Nachmittag die Blindenfußball-Bundesligamannschaft von Hertha BSC. Nationalspieler Robin Gosens, Marie-Louise Eta, Bernd Schultz und Celia Sasic schauten ebenfalls vorbei.
Vier Wochen nun schon hat uns der Fußball zusammengebracht. In den Stadien, auf den Fanmeilen, vor den Fernsehern. "United by Football" – so war es in dieser ersten Sommerhälfte in Deutschland. Obwohl viele inzwischen abgereist sind - die Feierbiester aus Schottland, die Fans aus den Niederlanden und viele mehr. Doch an den letzten Turniertagen konnte es nochmal überzeugend ausgelebt werden, dieses Gefühl, dass der Fußball uns zusammenbringt. So auch Samstag bei der dritten Ausgabe des "Unity Cups". Zwölf Mannschaften spielten auf Einladung des DFB gemeinsam mit "Champions ohne Grenzen e.V." , auf dem Gelände von Viktoria Berlin um den Titel. Auf dem Platz standen Menschen mit einer Fluchterfahrung.
Dritte Ausgabe des "Unity Cups"
Beim Unity Cup spielt man in Mixed Teams, das ist auf jeden Fall sehr interessant und macht einfach Spaß. Die Menschen kommen hier zusammen und wir spielen als Freunde." Bahad ist 22 Jahre alt und war letztes Jahr schon beim Unity Cup dabei. Das hat ihm so gut gefallen, dass er dieses Jahr extra aus Hessen nach Berlin gereist ist. Der junge Fußballer floh aus Syrien und kam Ende 2015 nach Deutschland. Mittlerweile hat er seinen Realschulabschluss gemacht und sucht derzeit einen Ausbildungsplatz. "Seit ich acht bin, spiele ich schon Straßenfußball und konnte in Deutschland dann zum ersten Mal in einem Verein spielen. Seitdem bin ich, so oft es geht, auf dem Platz und freue mich dann ganz besonders auf solche Ereignisse wie heute."
Mit dem Unity Cup richtet der europäische Fußballdachverband (UEFA) bereits im dritten Jahr ein Turnier für geflüchtete Menschen aus. Seit 2021 bündeln UEFA und das UN-Hochkommissariat für Flüchtlingsfragen die Kräfte, um im Sinne der Menschen, die auf der Flucht vor Krieg, Vertreibung und Elend nach Europa kommen, den Zusammenhalt in den gesellschaftlichen Vordergrund zu stellen. Am Samstag nun fand der deutsche Vorentscheid statt, bei dem ermittelt wurde, welche Mannschaft Deutschland im Herbst vertreten wird, wenn "Refugee-Teams" aus ganz Europa am UEFA-Sitz im schweizerischen Nyon antreten werden.
"Dass ihr heute in Mixed Teams auf dem Platz steht, ist auch für mich etwas ganz Besonderes. Da komme ich her, so habe auch ich früher mit dem Fußball angefangen und lange Zeit in einem Mixed Team gespielt" sagte DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich in Berlin. Gemeinsam mit Michele Uva, UEFA-Direktor für Nachhaltigkeit, eröffnete sie das Turnier. Auch Uva war von der einmaligen Atmosphäre auf dem Platz ergriffen: "So toll die großen internationalen Turniere auch sind, das hier ist der Fußball, der mein Herz erwärmt."
Der FC Motor Neubrandenburg Süd entschied das Turnier letztlich für sich und wird Deutschland im Herbst beim europäischen Finale vertreten.
Inklusionstag in Berlin: Ende einer Staffel
Über die DFB-Stiftung Sepp Herberger wird seit vielen Jahren der Fußball für Menschen mit einer Beeinträchtigung gefördert. Mit dem Inklusionstag am Freitag in Berlin endete eine Staffel. In den vergangenen Wochen hatten Inklusionstage in den Host Cities Stuttgart, Leipzig, Hamburg, Gelsenkirchen, Köln, Dortmund, München, Frankfurt und Düsseldorf stattgefunden.
"Das ist einfach ein ganz tolles Erlebnis für die Kinder, dass sie bei so einem Turnier hier mitmachen können", sagt Andreas Sohn, der für das Team "Pfeffersport" beim Turnier antrat. "Dass es heute keine Verlierer gibt, sondern am Ende jede Mannschaft einen Pokal bekommt, ist natürlich auch super."
Kategorien: Über uns, Vielfalt und Anti-Diskriminierung, Gleichstellung und Diversität
Autor: vt
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