FCS-Trainer Ziehl: "Gladbach ausbremsen"

Erst den Karlsruher SC ausgeschaltet, dann Bayern München und zuletzt Eintracht Frankfurt: Für den Drittligisten 1. FC Saarbrücken geht der DFB-Pokal mit der Viertelfinalpartie gegen den Bundesligisten Borussia Mönchengladbach heute (ab 20.30 Uhr, live im ZDF und bei Sky) in die nächste Runde. Im DFB.de-Interview spricht Trainer Rüdiger Ziehl mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Nachholspiel im Viertelfinale und die wundersame die Pokalreise.

DFB.de: Ihr Team hat am Wochenende in der Liga 2:0 gegen den FC Erzgebirge Aue gewonnen. Wurde das anstehende Viertelfinale im DFB-Pokal also erfolgreich ausgeblendet, Herr Ziehl?

Rüdiger Ziehl: Wir haben im Vorfeld der Partie das Pokalspiel schon kurz thematisiert. Es ist völlig logisch, dass man ein solches Highlight irgendwo im Kopf hat. Da kann man nicht einfach so tun, als würde uns das nicht bevorstehen. Unser Fokus lag aber darauf, gegen Aue wieder deutlich besser aufzutreten, als es zuvor noch beim 0:0 beim VfB Lübeck der Fall war. Sobald der Ball rollt, will man als Spieler allein den nächsten Zweikampf gewinnen. Wir waren von der ersten Minute an präsent und in allen Belangen überlegen.

DFB.de: Von den zurückliegenden 15 Ligaspielen ging nur eine Partie verloren. Über welche Fortschritte haben Sie sich besonders gefreut?

Ziehl: Rund um das DFB-Pokal-Spiel gegen den FC Bayern München hatten wir zu viele Gegentore in der Meisterschaft kassiert. Mittlerweile verteidigen wir als Team deutlich besser, wir sind insgesamt schon elfmal ohne Gegentor geblieben. Gemeinsam mit dem SSV Jahn Regensburg haben wir die wenigsten Niederlagen kassiert.

DFB.de: Was ist nötig, um tabellarisch noch mal oben anzugreifen?

Ziehl: Wir sind schwer zu besiegen, haben aber mit 13 Remis auch zu viele Unentschieden auf dem Konto. In diesen Spielen waren wir häufig näher am Sieg dran. Wir haben uns nur nicht oft genug für unseren Aufwand belohnt. Wenn wir weiterhin die Leistung aus dem Aue-Spiel abrufen, wird sich das ändern. Dass unser Kader die notwendige Qualität besitzt, haben wir schon bewiesen.

DFB.de: Im DFB-Pokal ist der FCS im Spitzenfeld dabei und kämpft jetzt um den Einzug in die Runde der letzten vier Teams. Wie hört sich das für Sie an?

Ziehl: Wir hatten im Wettbewerb schon drei sehr schöne Spiele. Nun auch noch das Viertelfinale zu bestreiten, ist für alle Beteiligten ein Höhepunkt. Man merkt, dass die Stimmung rund um den Verein nach den Pokalerfolgen gut ist und dass im Umfeld noch einmal etwas mehr los ist als sonst.

DFB.de: Was war Ihr persönliches Highlight auf dem Weg ins Viertelfinale?

Ziehl: Von der Dramatik her und dem Zeitpunkt des Siegtreffers war das schon das Spiel gegen den FC Bayern München. Welcher Drittligist kann schon von sich behaupten, den deutschen Rekordmeister und -pokalsieger bezwungen zu haben? Wenn man an die Bilder des entscheidenden Tores von Marcel Gaus und den Schlusspfiff zurückdenkt, war das nicht nur Freude über den Sieg, sondern Ausnahmezustand im Stadion.

DFB.de: Der Verein hat durch die erfolgreiche Reise im DFB-Pokal bislang schon mehr als drei Millionen Euro zusätzlicher TV-Gelder eingenommen. Gibt es schon Pläne, wofür das Geld vorrangig verwendet werden soll?

Ziehl: Da gibt es mehrere Themen, die von den Einnahmen profitieren könnten. Möglich wäre eine Erhöhung des Etats oder dass wir einige Projekte im Bereich der Infrastruktur angehen. Allerdings können wir das Geld nicht in voller Höhe verteilen. An den Spieltagen entstehen ja auch Kosten, außerdem wurden Erfolgsprämien verteilt.

DFB.de: Hat sich der Mannschafsrat als hartnäckiger Verhandlungspartner erwiesen?

Ziehl: Alle haben von den Pokalspielen profitiert - nicht nur finanziell. Mit den Erfolgen gegen den Karlsruher SC und dem FC Bayern München sowie einer bärenstarken Leistung gegen Eintracht Frankfurt haben wir eine ganze Reihe an außergewöhnlichen Momenten erlebt, die jeder für seinen weiteren Weg und die Entwicklung seiner Persönlichkeit mitnimmt.

DFB.de: Drei von vier Halbfinalteilnehmern stehen bereits fest. Fühlen Sie sich dadurch unter besonderer Beobachtung?

Ziehl: In der Vorbereitung macht das für uns keinen Unterschied. Durch die einzelnen Ansetzungen hatte jede Partie ihr Alleinstellungsmerkmal und stand entsprechend im Fokus. Auch wenn wir zeitlich nun mit fast fünf Wochen Verspätung unser Viertelfinale bestreiten, gehen wir das Duell mit dem gleichen Fokus an.

DFB.de: Im Halbfinale würde ein Heimspiel gegen den Lokalrivalen 1. FC Kaiserslautern warten. Ist dies das i-Tüpfelchen auf der Motivation?

Ziehl: Für alle wäre das ein super Derby und weiteres krasses Spiel im DFB-Pokal. Wenn man aber ein Viertelfinale gegen Borussia Mönchengladbach bestreiten darf, sollte aber eine zusätzliche Motivation nicht notwendig sein. Und falls doch, ist derjenige fehl am Platz.

DFB.de: Wie ist Ihr Eindruck vom Bundesligisten?

Ziehl: Wir treffen auf einen Gegner mit einer hohen Geschwindigkeit auf den Außenbahnen. Im Kader gibt es eine gute und spannende Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern. Uns ist bewusst: Wenn die Borussia einen normalen Tag erwischt, wird es für uns schwierig. Das wollen wir mit 100 Prozent Leistung verhindern und Gladbach möglichst ausbremsen.

DFB.de: Was wird von Ihrem Team gefragt sein?

Ziehl: Die Gladbacher werden mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit mehr Ballbesitz haben. Unsere Herangehensweise wird sehr ähnlich zu den vorherigen Pokalspielen sein: Die Räume eng machen und den Gegner mit einer hohen Zweikampfintensität nerven. In unseren Ballbesitzphasen müssen wir einerseits die notwendige Ruhe bewahren, dabei aber auch Zielstrebigkeit auf dem Weg nach vorne an den Tag legen.

DFB.de: Steht Ihnen die Bestbesetzung zur Verfügung?

Ziehl: Julius Biada musste zuletzt mit muskulären Problemen pausieren. Simon Stehle wurde gegen Aue nach einem Schlag auf die Wade zur Halbzeit ausgewechselt. Bis zum Pokalspiel heißt es, gut zu regenerieren, um die nötige Frische auf dem Platz zu haben. Bei der Entscheidung, wen wir von Beginn an auflaufen lassen werden, richten wir uns nicht nur nach der Idee, wie wir auftreten wollen, sondern auch danach, welches Spielerprofil gut zum Gegner passen könnte.

[mspw]

Erst den Karlsruher SC ausgeschaltet, dann Bayern München und zuletzt Eintracht Frankfurt: Für den Drittligisten 1. FC Saarbrücken geht der DFB-Pokal mit der Viertelfinalpartie gegen den Bundesligisten Borussia Mönchengladbach heute (ab 20.30 Uhr, live im ZDF und bei Sky) in die nächste Runde. Im DFB.de-Interview spricht Trainer Rüdiger Ziehl mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Nachholspiel im Viertelfinale und die wundersame die Pokalreise.

DFB.de: Ihr Team hat am Wochenende in der Liga 2:0 gegen den FC Erzgebirge Aue gewonnen. Wurde das anstehende Viertelfinale im DFB-Pokal also erfolgreich ausgeblendet, Herr Ziehl?

Rüdiger Ziehl: Wir haben im Vorfeld der Partie das Pokalspiel schon kurz thematisiert. Es ist völlig logisch, dass man ein solches Highlight irgendwo im Kopf hat. Da kann man nicht einfach so tun, als würde uns das nicht bevorstehen. Unser Fokus lag aber darauf, gegen Aue wieder deutlich besser aufzutreten, als es zuvor noch beim 0:0 beim VfB Lübeck der Fall war. Sobald der Ball rollt, will man als Spieler allein den nächsten Zweikampf gewinnen. Wir waren von der ersten Minute an präsent und in allen Belangen überlegen.

DFB.de: Von den zurückliegenden 15 Ligaspielen ging nur eine Partie verloren. Über welche Fortschritte haben Sie sich besonders gefreut?

Ziehl: Rund um das DFB-Pokal-Spiel gegen den FC Bayern München hatten wir zu viele Gegentore in der Meisterschaft kassiert. Mittlerweile verteidigen wir als Team deutlich besser, wir sind insgesamt schon elfmal ohne Gegentor geblieben. Gemeinsam mit dem SSV Jahn Regensburg haben wir die wenigsten Niederlagen kassiert.

DFB.de: Was ist nötig, um tabellarisch noch mal oben anzugreifen?

Ziehl: Wir sind schwer zu besiegen, haben aber mit 13 Remis auch zu viele Unentschieden auf dem Konto. In diesen Spielen waren wir häufig näher am Sieg dran. Wir haben uns nur nicht oft genug für unseren Aufwand belohnt. Wenn wir weiterhin die Leistung aus dem Aue-Spiel abrufen, wird sich das ändern. Dass unser Kader die notwendige Qualität besitzt, haben wir schon bewiesen.

DFB.de: Im DFB-Pokal ist der FCS im Spitzenfeld dabei und kämpft jetzt um den Einzug in die Runde der letzten vier Teams. Wie hört sich das für Sie an?

Ziehl: Wir hatten im Wettbewerb schon drei sehr schöne Spiele. Nun auch noch das Viertelfinale zu bestreiten, ist für alle Beteiligten ein Höhepunkt. Man merkt, dass die Stimmung rund um den Verein nach den Pokalerfolgen gut ist und dass im Umfeld noch einmal etwas mehr los ist als sonst.

DFB.de: Was war Ihr persönliches Highlight auf dem Weg ins Viertelfinale?

Ziehl: Von der Dramatik her und dem Zeitpunkt des Siegtreffers war das schon das Spiel gegen den FC Bayern München. Welcher Drittligist kann schon von sich behaupten, den deutschen Rekordmeister und -pokalsieger bezwungen zu haben? Wenn man an die Bilder des entscheidenden Tores von Marcel Gaus und den Schlusspfiff zurückdenkt, war das nicht nur Freude über den Sieg, sondern Ausnahmezustand im Stadion.

DFB.de: Der Verein hat durch die erfolgreiche Reise im DFB-Pokal bislang schon mehr als drei Millionen Euro zusätzlicher TV-Gelder eingenommen. Gibt es schon Pläne, wofür das Geld vorrangig verwendet werden soll?

Ziehl: Da gibt es mehrere Themen, die von den Einnahmen profitieren könnten. Möglich wäre eine Erhöhung des Etats oder dass wir einige Projekte im Bereich der Infrastruktur angehen. Allerdings können wir das Geld nicht in voller Höhe verteilen. An den Spieltagen entstehen ja auch Kosten, außerdem wurden Erfolgsprämien verteilt.

DFB.de: Hat sich der Mannschafsrat als hartnäckiger Verhandlungspartner erwiesen?

Ziehl: Alle haben von den Pokalspielen profitiert - nicht nur finanziell. Mit den Erfolgen gegen den Karlsruher SC und dem FC Bayern München sowie einer bärenstarken Leistung gegen Eintracht Frankfurt haben wir eine ganze Reihe an außergewöhnlichen Momenten erlebt, die jeder für seinen weiteren Weg und die Entwicklung seiner Persönlichkeit mitnimmt.

DFB.de: Drei von vier Halbfinalteilnehmern stehen bereits fest. Fühlen Sie sich dadurch unter besonderer Beobachtung?

Ziehl: In der Vorbereitung macht das für uns keinen Unterschied. Durch die einzelnen Ansetzungen hatte jede Partie ihr Alleinstellungsmerkmal und stand entsprechend im Fokus. Auch wenn wir zeitlich nun mit fast fünf Wochen Verspätung unser Viertelfinale bestreiten, gehen wir das Duell mit dem gleichen Fokus an.

DFB.de: Im Halbfinale würde ein Heimspiel gegen den Lokalrivalen 1. FC Kaiserslautern warten. Ist dies das i-Tüpfelchen auf der Motivation?

Ziehl: Für alle wäre das ein super Derby und weiteres krasses Spiel im DFB-Pokal. Wenn man aber ein Viertelfinale gegen Borussia Mönchengladbach bestreiten darf, sollte aber eine zusätzliche Motivation nicht notwendig sein. Und falls doch, ist derjenige fehl am Platz.

DFB.de: Wie ist Ihr Eindruck vom Bundesligisten?

Ziehl: Wir treffen auf einen Gegner mit einer hohen Geschwindigkeit auf den Außenbahnen. Im Kader gibt es eine gute und spannende Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern. Uns ist bewusst: Wenn die Borussia einen normalen Tag erwischt, wird es für uns schwierig. Das wollen wir mit 100 Prozent Leistung verhindern und Gladbach möglichst ausbremsen.

DFB.de: Was wird von Ihrem Team gefragt sein?

Ziehl: Die Gladbacher werden mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit mehr Ballbesitz haben. Unsere Herangehensweise wird sehr ähnlich zu den vorherigen Pokalspielen sein: Die Räume eng machen und den Gegner mit einer hohen Zweikampfintensität nerven. In unseren Ballbesitzphasen müssen wir einerseits die notwendige Ruhe bewahren, dabei aber auch Zielstrebigkeit auf dem Weg nach vorne an den Tag legen.

DFB.de: Steht Ihnen die Bestbesetzung zur Verfügung?

Ziehl: Julius Biada musste zuletzt mit muskulären Problemen pausieren. Simon Stehle wurde gegen Aue nach einem Schlag auf die Wade zur Halbzeit ausgewechselt. Bis zum Pokalspiel heißt es, gut zu regenerieren, um die nötige Frische auf dem Platz zu haben. Bei der Entscheidung, wen wir von Beginn an auflaufen lassen werden, richten wir uns nicht nur nach der Idee, wie wir auftreten wollen, sondern auch danach, welches Spielerprofil gut zum Gegner passen könnte.

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