FAQ: Wie bekommt der DFB mehr Trainerinnen?

Was tut der DFB, um mehr Frauen zu Trainerinnen auszubilden? Wie kann es gelingen, noch mehr Trainerinnen im Spitzenbereich zu etablieren? DFB.de beantwortet die wichtigsten Fragen zum Thema – und erklärt, wie das mit der Strategie FF 27 zusammenhängt.

Welches Ziel hat sich der DFB in seiner Strategie zum Frauenfußball FF 27 im Bereich Trainerinnen gesetzt?

Die Anzahl von Trainerinnen soll bis 2027 um 25 Prozent gesteigert werden. Gleichzeitig sollen mehr Frauen im Fußball in haupt- und ehrenamtliche Führungspositionen gebracht werden, was die maßgebliche Führungsposition im Fußball – die der Trainerin – einschließt. Der DFB will dabei die Rahmenbedingungen für Frauen in den Ausbildungen verbessern. Dazu gehört, speziell auf Mädchen und Frauen im Fußball ausgerichtete Inhalte über alle Lizenzstufen hinweg zu integrieren.

Welche Maßnahmen unternimmt der DFB, um gezielt mehr Trainerinnen zu gewinnen?

Die 21 Landesverbände des DFB organisieren bis einschließlich der B-Lizenz die Ausbildung und Förderung von Trainer*innen. Die wichtigste und erfolgreichste Maßnahme für Frauen in den Landesverbänden ist das Angebot von mindestens einem ausschließlich für Frauen ("Women-Only") angebotenen Lehrgang auf verschiedenen Qualifikationsstufen pro Jahr. Zudem werden Programme wie Women-Only-Fortbildungen, Mentoring und die aktive Einbindung in Leadership-Programme angeboten, um Trainerinnen gezielt zu fördern und zu binden.

Konkrete Beispiele von Maßnahmen in den Landesverbänden:

Welche Hürden gibt es für angehende Trainerinnen und was unternimmt der DFB dagegen?

Der DFB führte 2021 eine Befragung unter Lehrgangsteilnehmerinnen verschiedener Lizenzstufen durch. Die Ergebnisse daraus - wie bspw. geringe Akzeptanz, fehlende Perspektiven oder zeitliche Restriktionen - wurden mit den Landesverbänden geteilt. Dort sind in Abstimmung mit dem DFB erste Maßnahmen ergriffen worden.

  • Viele Trainerinnen in der Ausbildung sind selbst noch aktive Spielerinnen. Für sie bietet der DFB Sonderlehrgänge in den spielfreien Zeiträumen an.
  • Die gestiegenen Kosten für eine individuellere Begleitung während der Ausbildung, die Unterbringung oder externe Referent*innen federn die Verbände über die Vergabe von zahlreichen Stipendien ab.
  • Von Teilnehmerinnen an Women-Only-Lehrgängen im Amateurbereich gab es sehr positives Feedback für die Atmosphäre und die Gruppendynamik – ein Grund mehr, diese Angebote weiter auszubauen.

Wie können mehr Trainerinnen im Spitzenbereich etabliert werden?

Mit Einführung der neuen DFB-Ausbildungsordnung im Jahr 2023 sind die Zugangswege von Trainer*innen neu strukturiert und entsprechend der UEFA-Ausbildungskonvention angepasst worden. Die DFB-Verantwortlichen konzipierten daraufhin ein Pilotprojekt, bei dem Absolventinnen der B+ Lizenz gezielt Trainerinnen aus den U-Nationalmannschaften als Mentorinnen an die Seite gestellt werden. Des Weiteren kommen die Verantwortlichen in der "AG Trainer*innen Förderung Frauen im Fußball" am Campus zusammen und diskutieren Maßnahmen zur qualitativen wie quantitativen Förderung von Trainerinnen.

Welche frauenspezifischen Trainingsinhalte gibt es beim DFB und wie werden diese in die Ausbildung integriert?

Dazu gibt es eine Arbeitsgruppe, die Inhalte aus verschiedenen Bereichen aufbereitet und den Bildungsinstitutionen in den Landesverbänden sowie im DFB zur Verfügung stellt. Hierfür bereiten Expert*innen der DFB-Akademie Grundlagenmaterial der UEFA und eigene Erkenntnisse auf. Konkrete Trainingsinhalte sind u.a.:

  • Auswirkungen der körperlichen Entwicklung von Frauen und Mädchen sowie Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen in Bezug auf Krafttraining, Wachstum, Biologische Reife, Menstruation, Ernährung und Verletzungen
  • Besonderheiten im Lernverhalten mit Blick auf Lernatmosphäre, Motivationsfaktoren, Gruppendynamik, Konflikte, Selbstbewusstsein, Coaching und Kommunikation
  • Erwartungen von Spielerinnen an Trainer*innen und daraus abgeleitete Anforderungen an Trainer*innen
  • Chancen und Herausforderungen für die duale Karriere
  • Talentförderstruktur und Übergangsbereich

Die Themen werden beständig erweitert. Das dazu aufbereitete Material wie Studien, Folien und Videos werden den Ausbilder*innen zur Verfügung gestellt.

Wie werden Trainerinnentalente gefördert?

Neben den UEFA- und FIFA-Stipendien in den Jahren 2023 und 2024 (jeweils mindestens zwei Stipendien pro Jahr) gibt es das BDFL-Stipendium, das in den Jahren 2022 und 2023 insgesamt zehn Trainerinnen genutzt haben. Hinzu kommen die Angebote der entain-Stiftung. Sie unterstützt die Trainerinnenausbildung mit verschiedenen kommunikativen Maßnahmen und einem finanziellen Beitrag. Damit konnten 2022 erstmals für drei Spielerinnen Stipendien vergeben und ihnen somit eine begleitende Trainerinnenausbildung ermöglicht werden. In der Saison 2023/2024 wurden nochmals drei Trainerinnen unterstützt.

Was wird getan, um ehemalige und aktive Spielerinnen als Trainerinnen zu gewinnen?

Eine Umfrage im Jahr 2022 hat ergeben, dass sich 79 Prozent der befragten Spielerinnen der Google Pixel Frauen-Bundesliga eine berufliche Karriere im Fußball vorstellen können.

Für Nationalspielerinnen hat der DFB auch deshalb einen Sonderlehrgang zur B+ Lizenz angeboten, den neun Spielerinnen erfolgreich abgeschlossen haben. Die Fortsetzung dieses Formats wird derzeit geplant. Ebenfalls neun Frauen schlossen im April 2024 den DFB-Basis-Coach-Lehrgang bei Borussia Mönchengladbach ab. Für einige von ihnen geht es im Herbst direkt mit der C-Lizenz weiter. In Planung sind außerdem Sonderlehrgänge für Torwart-Trainer*innen zur Saison 2024/2025. Daran können aktive und ehemalige Spielerinnen, sowie aktive Torwart-Trainer*innen zur weiteren Qualifizierung teilnehmen.

Welche Programme zur Förderung von Trainerinnen gibt es seitens der FIFA- und UEFA-Programme?

Die UEFA bietet das Trainerinnen-Entwicklungsprogramm an. Es macht im Männerfußball erfolgreiche Trainerinnen wie Marie-Louise Eta und Lydia Bedford noch sichtbarer. Die beiden zeigen, wie sich Trainerinnen erfolgreich ihren Weg in den Profifußball (auch der Männer) bahnen können.

Außerdem gibt es das FIFA Women's Development Program, worunter zum Beispiel das FIFA Coach Mentorship Program angesiedelt ist. Durch die Unterstützung von Mentor*innen sollen mehr Trainerinnen ausgebildet, Netzwerke aufgebaut und Talente identifiziert werden.

[jf]

Was tut der DFB, um mehr Frauen zu Trainerinnen auszubilden? Wie kann es gelingen, noch mehr Trainerinnen im Spitzenbereich zu etablieren? DFB.de beantwortet die wichtigsten Fragen zum Thema – und erklärt, wie das mit der Strategie FF 27 zusammenhängt.

Welches Ziel hat sich der DFB in seiner Strategie zum Frauenfußball FF 27 im Bereich Trainerinnen gesetzt?

Die Anzahl von Trainerinnen soll bis 2027 um 25 Prozent gesteigert werden. Gleichzeitig sollen mehr Frauen im Fußball in haupt- und ehrenamtliche Führungspositionen gebracht werden, was die maßgebliche Führungsposition im Fußball – die der Trainerin – einschließt. Der DFB will dabei die Rahmenbedingungen für Frauen in den Ausbildungen verbessern. Dazu gehört, speziell auf Mädchen und Frauen im Fußball ausgerichtete Inhalte über alle Lizenzstufen hinweg zu integrieren.

Welche Maßnahmen unternimmt der DFB, um gezielt mehr Trainerinnen zu gewinnen?

Die 21 Landesverbände des DFB organisieren bis einschließlich der B-Lizenz die Ausbildung und Förderung von Trainer*innen. Die wichtigste und erfolgreichste Maßnahme für Frauen in den Landesverbänden ist das Angebot von mindestens einem ausschließlich für Frauen ("Women-Only") angebotenen Lehrgang auf verschiedenen Qualifikationsstufen pro Jahr. Zudem werden Programme wie Women-Only-Fortbildungen, Mentoring und die aktive Einbindung in Leadership-Programme angeboten, um Trainerinnen gezielt zu fördern und zu binden.

Konkrete Beispiele von Maßnahmen in den Landesverbänden:

Welche Hürden gibt es für angehende Trainerinnen und was unternimmt der DFB dagegen?

Der DFB führte 2021 eine Befragung unter Lehrgangsteilnehmerinnen verschiedener Lizenzstufen durch. Die Ergebnisse daraus - wie bspw. geringe Akzeptanz, fehlende Perspektiven oder zeitliche Restriktionen - wurden mit den Landesverbänden geteilt. Dort sind in Abstimmung mit dem DFB erste Maßnahmen ergriffen worden.

  • Viele Trainerinnen in der Ausbildung sind selbst noch aktive Spielerinnen. Für sie bietet der DFB Sonderlehrgänge in den spielfreien Zeiträumen an.
  • Die gestiegenen Kosten für eine individuellere Begleitung während der Ausbildung, die Unterbringung oder externe Referent*innen federn die Verbände über die Vergabe von zahlreichen Stipendien ab.
  • Von Teilnehmerinnen an Women-Only-Lehrgängen im Amateurbereich gab es sehr positives Feedback für die Atmosphäre und die Gruppendynamik – ein Grund mehr, diese Angebote weiter auszubauen.

Wie können mehr Trainerinnen im Spitzenbereich etabliert werden?

Mit Einführung der neuen DFB-Ausbildungsordnung im Jahr 2023 sind die Zugangswege von Trainer*innen neu strukturiert und entsprechend der UEFA-Ausbildungskonvention angepasst worden. Die DFB-Verantwortlichen konzipierten daraufhin ein Pilotprojekt, bei dem Absolventinnen der B+ Lizenz gezielt Trainerinnen aus den U-Nationalmannschaften als Mentorinnen an die Seite gestellt werden. Des Weiteren kommen die Verantwortlichen in der "AG Trainer*innen Förderung Frauen im Fußball" am Campus zusammen und diskutieren Maßnahmen zur qualitativen wie quantitativen Förderung von Trainerinnen.

Welche frauenspezifischen Trainingsinhalte gibt es beim DFB und wie werden diese in die Ausbildung integriert?

Dazu gibt es eine Arbeitsgruppe, die Inhalte aus verschiedenen Bereichen aufbereitet und den Bildungsinstitutionen in den Landesverbänden sowie im DFB zur Verfügung stellt. Hierfür bereiten Expert*innen der DFB-Akademie Grundlagenmaterial der UEFA und eigene Erkenntnisse auf. Konkrete Trainingsinhalte sind u.a.:

  • Auswirkungen der körperlichen Entwicklung von Frauen und Mädchen sowie Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen in Bezug auf Krafttraining, Wachstum, Biologische Reife, Menstruation, Ernährung und Verletzungen
  • Besonderheiten im Lernverhalten mit Blick auf Lernatmosphäre, Motivationsfaktoren, Gruppendynamik, Konflikte, Selbstbewusstsein, Coaching und Kommunikation
  • Erwartungen von Spielerinnen an Trainer*innen und daraus abgeleitete Anforderungen an Trainer*innen
  • Chancen und Herausforderungen für die duale Karriere
  • Talentförderstruktur und Übergangsbereich

Die Themen werden beständig erweitert. Das dazu aufbereitete Material wie Studien, Folien und Videos werden den Ausbilder*innen zur Verfügung gestellt.

Wie werden Trainerinnentalente gefördert?

Neben den UEFA- und FIFA-Stipendien in den Jahren 2023 und 2024 (jeweils mindestens zwei Stipendien pro Jahr) gibt es das BDFL-Stipendium, das in den Jahren 2022 und 2023 insgesamt zehn Trainerinnen genutzt haben. Hinzu kommen die Angebote der entain-Stiftung. Sie unterstützt die Trainerinnenausbildung mit verschiedenen kommunikativen Maßnahmen und einem finanziellen Beitrag. Damit konnten 2022 erstmals für drei Spielerinnen Stipendien vergeben und ihnen somit eine begleitende Trainerinnenausbildung ermöglicht werden. In der Saison 2023/2024 wurden nochmals drei Trainerinnen unterstützt.

Was wird getan, um ehemalige und aktive Spielerinnen als Trainerinnen zu gewinnen?

Eine Umfrage im Jahr 2022 hat ergeben, dass sich 79 Prozent der befragten Spielerinnen der Google Pixel Frauen-Bundesliga eine berufliche Karriere im Fußball vorstellen können.

Für Nationalspielerinnen hat der DFB auch deshalb einen Sonderlehrgang zur B+ Lizenz angeboten, den neun Spielerinnen erfolgreich abgeschlossen haben. Die Fortsetzung dieses Formats wird derzeit geplant. Ebenfalls neun Frauen schlossen im April 2024 den DFB-Basis-Coach-Lehrgang bei Borussia Mönchengladbach ab. Für einige von ihnen geht es im Herbst direkt mit der C-Lizenz weiter. In Planung sind außerdem Sonderlehrgänge für Torwart-Trainer*innen zur Saison 2024/2025. Daran können aktive und ehemalige Spielerinnen, sowie aktive Torwart-Trainer*innen zur weiteren Qualifizierung teilnehmen.

Welche Programme zur Förderung von Trainerinnen gibt es seitens der FIFA- und UEFA-Programme?

Die UEFA bietet das Trainerinnen-Entwicklungsprogramm an. Es macht im Männerfußball erfolgreiche Trainerinnen wie Marie-Louise Eta und Lydia Bedford noch sichtbarer. Die beiden zeigen, wie sich Trainerinnen erfolgreich ihren Weg in den Profifußball (auch der Männer) bahnen können.

Außerdem gibt es das FIFA Women's Development Program, worunter zum Beispiel das FIFA Coach Mentorship Program angesiedelt ist. Durch die Unterstützung von Mentor*innen sollen mehr Trainerinnen ausgebildet, Netzwerke aufgebaut und Talente identifiziert werden.

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