U 17-Junioren

Brunner trifft: U 17 nach Sieg gegen Spanien im WM-Halbfinale

24.11.2023
Taktgeber und Kapitän der deutschen U 17: Noah Darvich (l.) vom FC Barcelona

Das WM-Halbfinale kann kommen! Die deutsche U 17-Nationalmannschaft hat nach hartem Kampf die Runde der besten vier Teams der Welt erreicht. Die Europameister um DFB-Trainer Christian Wück setzten sich im Viertelfinale in Jakarta mit 1:0 (0:0) gegen Spanien durch und dürfen weiter vom ersten WM-Titel träumen.

Borussia Dortmunds Paris Brunner erzielte vor 8379 Fans in der 64. Minute per Strafstoß das goldene Tor für Deutschland. Halbfinalgegner am Dienstag (ab 9.30 Uhr, live bei Sky Sport und sky.de) ist die Auswahl aus Argentinien, die 3:0 (1:0) gegen Titelverteidiger Brasilien gewann.

Kapitän Darvich: "Verdient gewonnen"

"Ich habe den Jungs in der Kabine gesagt, dass wir uns auf irgendeine Standardsituation verlassen können", sagte Christian Wück. "Und wenn wir hinten zu null spielen und weiter so aufopferungsvoll kämpfen - das, was die Deutschen ausmacht - dann werden wir das Spiel gewinnen. Und genau so ist es gekommen." Kapitän Darvich sagte: "Spanien ist auf jeden Fall der stärkste Gegner im Turnier gewesen. Die sind technisch so gut und so ballsicher, wir mussten enorm viel laufen. In der zweiten Hälfte haben wir es besser gemacht und daher meiner Meinung nach auch verdient gewonnen."

Der Halbfinaleinzug ist der größte Erfolg einer U 17-Auswahl des DFB seit 2011. In Mexiko holte das damalige Team Bronze. Das WM-Finale erreichte Deutschland bislang erst ein einziges Mal: 1985 in China unterlag Deutschland im Endspiel Nigeria mit 0:2.

Die deutsche Mannschaft war mit drei Siegen gegen Mexiko (3:1), Neuseeland (3:1) und Venezuela (3:0) als Gruppensieger ins Achtelfinale eingezogen. Dort gewann das Wück-Team nach einem intensiven Spiel 3:2 gegen die USA.

Spanien in Hälfte eins überlegen

Wück nahm im Vergleich zum Achtelfinale nur eine Änderung in seiner Startformation vor. Dortmunds Almugera Kabar rückte für Robert Ramsak vom FC Bayern München in die erste Elf. Vor Keeper Max Schmitt verteidigten in der Viererkette Kabar, David Odogu, Finn Jeltsch und Eric da Silva Moreira. Auf der Doppelsechs agierten diesmal Maximilian Hennig und Fayssal Harchaoui hinter dem Dreiermittelfeld Brunner, Kapitän Noah Darvich und Charles Herrmann. Max Moerstedt sollte als Sturmspitze für die Tore sorgen.

Die Anfangsphase gehörte den Spaniern. Nach einer Viertelstunde hatte der Rekordeuropameister 83 Prozent Ballbesitz aufzuweisen. Deutschland setzte auf Ballgewinne und schnelles Umschaltspiel. Nach einem solchen gewonnenen Zweikampf bediente Darvich Brunner, der reinzog und den ersten deutschen Abschluss verzeichnete (11.).

Nach 17 Minuten musste Wück das erste Mal wechseln. Herrmann blieb nach einem Sprint auf dem Rasen liegen und musste vom Feld. Topjoker Bilal Yalcinkaya vom Hamburger SV, der im Achtelfinale für das Siegtor gegen die USA gesorgt hatte, kam ins Spiel. 

Da Silva Moreira rettet gegen Barca-Toptalent Guiu

Das Wück-Team verlor in dieser Phase jedoch weiterhin zu schnell die Bälle, lief häufig nur hinter den Spaniern her. Es rollten nun immer wieder Angriffswellen auf das deutsche Tor zu. Nach einem schnellen Spielzug über die rechte Angriffsseite hatte Barcelons Toptalent Marc Guiu die größte Möglichkeit zur Führung. Doch da Silva Moreira warf sich in letzer Sekunde noch in den Schuss und verhinderte das 0:1 (21.). Kurz darauf fälschte ein deutsches Abwehrbein einen Versuch von Daniel Yanez in höchster Not zur Ecke ab (23.). Hector Fort nahm aus der Distanz Maß, der Ball landete aber auf dem Tornetz (35.).

Auf der Gegenseite verzeichnete der DFB-Nachwuchs den ersten Abschluss auf das Tor der Spanier. Nach kurzer Ablage von Moerstedt zog Darvich aus halbrechter Position ab, Spaniens Keeper Raul Jimenez war zur Stelle (36.). Kurz vor der Pause parierte Schmitt nach einem langen Ball auf Juan Hernandez im Eins-gegen-Eins gut (43.). 

Zur zweiten Halbzeit brachte Wück Leipzigs Winners Osawe für Kabar, Hennig rückte in der Folge wieder auf seine angestammte linke Außenverteidigerseite. Die erste Chance des zweiten Durchgangs verbuchte Spanien. Guiu, Schmitt war allerdings erneut zur Stelle (53.). Auf der Gegenseite rettete Jimenez gegen den steil geschickten Brunner (55.).

Brunner wird gefoult und verwandelt selbst

In der 62. Minute zeigte Schiedsrichter Omar Mohamed Al-Ali auf den Elfmeterpunkt. Fort hatte gegen Brunner das Bein stehen lassen, der Dortmunder nahm dankend an. Den fälligen Strafstoß verwandelte der Gefoulte selbst sicher ins linke Eck (64.).

Das DFB-Team gewann nun deutlich mehr Zweikämpfe und stand defensiv sicherer. So kam Spanien erst in der 73. Minute wieder zu einem Torschuss. Der eingewechselte Joseph Oyono schoss jedoch deutlich über das Tor.

Spanien drängte in der Schlussphase energisch auf den Ausgleich. Deutschland verteidigte mit Geschick und vor allem Leidenschaft und brachte die knappe Führung so über die Zeit. Am Ende sah der spanische Keeper Jiminez nach einer Notbremse gegen Yalcinkaya noch die Rote Karte (90+11).

Kategorien: U 17-Junioren

Autor: dfb