Blaswich: "Wir werden fürs Pokalspiel gegen Dortmund brennen"

Janis Blaswich vertritt seit Oktober Peter Gulacsi im Tor von RB Leipzig und beweist sich seitdem als sicherer Rückhalt. Im DFB.de-Interview spricht der 31 Jahre alte Keeper über das DFB-Pokalviertelfinale gegen Borussia Dortmund heute (ab 20.45 Uhr, live im ZDF und bei Sky) und seinen Karriereweg von Borussia Mönchengladbach über die 3. Liga und niederländische Eredivisie.

DFB.de: Herr Blaswich, Borussia Dortmund ist die beste Rückrundenmannschaft der Bundesliga. Haben Sie damit das schwerstmögliche Los gezogen?

Janis Blaswich: Der Pokal ist ein Wettbewerb für sich, in dem es auf dieses eine Spiel ankommt. Aber klar: Dortmund hat eine individuell hohe Qualität und einen super Lauf. Wir freuen uns, dass wir ein Heimspiel haben und werden sicher gut auf den Gegner vorbereitet sein, weil wir in der Bundesliga bereits zweimal in dieser Saison gegeneinander gespielt haben.

DFB.de: Sie trafen erst am 3. März auf den BVB und unterlagen mit 1:2. Welche Erkenntnisse können Sie aus diesem Spiel mitnehmen?

Blaswich: Dass wir auf den Punkt bereit sein müssen. In solchen Spielen kommt es auch auf Kleinigkeiten an. Wir müssen an unser Limit gehen. Wir haben gezeigt, dass wir große Spiele gewinnen können, wenn wir unsere Intensität zu Hause auf den Platz bringen und unsere Chancen nutzen. Dortmund befindet sich natürlich in einem Flow. Aber trotzdem ist das kein unschlagbarer Gegner. Wir haben zwar in Dortmund verloren, waren aber zeitweise dominant und hatten auch gute Tormöglichkeiten. 

DFB.de: RB Leipzig und auch Borussia Dortmund sind zwei sehr heimstarke Mannschaften. Wie groß ist der Vorteil, dass das Spiel in Leipzig stattfindet?

Blaswich: Ein Heimspiel ist immer ein Vorteil. Wir freuen uns, dass wir die Fans im Rücken haben und dass das Stadion voll sein wird. Wir werden für dieses Spiel brennen.

DFB.de: Wie sehr schauen Sie als Torwart auf die Leistungen der anderen Torhüter? Borussia Dortmund hat in Gregor Kobel einen Schlussmann, der eine herausragende Saison spielt…  

Blaswich: Ich schaue mir immer gerne die Mannschaften an, gegen die wir spielen – auch unabhängig von der Analyse, die wir mit dem Team vor dem jeweiligen Spiel machen. Oft schaue ich zwei Wochen vorher, wie die jeweiligen Mannschaften so drauf sind. Ich achte dabei nicht speziell auf die anderen Torhüter. Aber sicherlich ist Gregor Kobel ein Top-Torwart in der Bundesliga, der viele Qualitäten hat, gerade auch auf der Linie. Ich denke, er hat Dortmund einige Punkte gesichert.

DFB.de: Sprechen wir über Ihren Werdegang: Sie entsprangen der Nachwuchsarbeit von Borussia Mönchengladbach und waren dort Ersatztorwart hinter Marc-André ter Stegen und später hinter Yann Sommer. Konnten Sie als junger Schlussmann von diesen Torhütern lernen?

Blaswich: Ja, man konnte gegenseitig voneinander profitieren. Das war immer ein gesunder Konkurrenzkampf. Genauso wie hier in Leipzig, haben wir uns auch damals in Gladbach innerhalb des Torwartteams gut verstanden. Die beiden sind zudem menschlich super gewesen. Ich habe von beiden ein paar Dinge mitgenommen. Dennoch ist es wichtig, dass man bei sich selbst bleibt und sich nicht komplett umkrempelt.

DFB.de: Sie wurden in der Spielzeit 2015/16 an Dynamo Dresden verliehen, waren dort erstmals im Profifußball Stammtorwart und feierten den Aufstieg in die 3. Liga. Wie wichtig war diese Station für Ihre Entwicklung?

Blaswich: Es war sehr wichtig für mich, die Komfortzone zu verlassen und auf dem nächsthöheren Niveau zu spielen. Mit dem Wechsel nach Dresden ging es für mich auch darum, in einem vollen Stadion zu spielen und dem Druck vor 20.000 bis 30.000 Zuschauern standzuhalten. In Gladbach habe ich zwar bei den Profis trainiert, wurde aber lediglich in der 2. Mannschaft eingesetzt.

DFB.de: Nach einer weiteren Ausleihe zu Hansa Rostock wechselten Sie im Jahre 2018 in die Niederlande zu Heracles Almelo. War der Wechsel ins Ausland damals die einzige Chance, um in einer Top-Liga Stammtorwart zu sein?

Blaswich: Es war nicht die einzige Chance, aber in meinen Augen damals die beste Chance. Ich habe mich bewusst für die Niederlande entschieden, weil man auch mit einer Nicht-Top-5-Mannschaft durchaus mal in das internationale Geschäft rutschen könnte. Überhaupt kann man sich dort in den Fokus spielen. Das Niveau ist mit Vereinen wie Ajax Amsterdam, PSV Eindhoven und Feyenoord sehr hoch.

DFB.de: Gleich Ihr erstes Ligaspiel absolvierten Sie damals auswärts gegen Ajax Amsterdam. Ein geileres Spiel zum Einstieg könnte es nicht geben, oder?

Blaswich: Ja, an das Spiel kann ich mich noch gut erinnern. Wir haben uns über das Unentschieden geärgert, weil wir lange 1:0 geführt haben. Kurz vor Schluss gelang dann Matthijs de Ligt ein Kopfballtor zum 1:1. Das war sehr bitter. Aber trotzdem habe ich das Spiel sehr positiv in Erinnerung behalten. 

DFB.de: Wie blicken Sie insgesamt auf die vier Jahre in den Niederlanden zurück?

Blaswich: Das war ein guter Schritt, den ich zum damaligen Zeitpunkt immer wieder machen würde. Ich würde einen Wechsel in die Niederlande auch anderen Fußballern empfehlen, gerade jüngeren Spielern. Man kann diese Liga auch als Sprungbrett sehen, wenn es nicht direkt in der Bundesliga klappt. Denn das Niveau in der Bundesliga ist natürlich sehr hoch.

DFB.de: Mit welchen Ambitionen sind Sie dann im vergangenen Sommer zu RB Leipzig gewechselt?

Blaswich: Es war immer mein Ziel, in der Bundesliga zu spielen. Durch den Schritt nach Leipzig bin ich diesem Ziel nähergekommen. Ich musste nicht lange überlegen, als die Anfrage kam. Natürlich konnte man nicht ahnen, wie sich das alles entwickeln würde. Aber im Fußball passieren eben viele Dinge, die nicht planbar sind.

DFB.de: Ihnen war aber klar, dass Sie als Nummer 2 hinter Peter Gulacsi in die Saison gehen würden?

Blaswich: Ja, es wurde klar kommuniziert, dass ich als Nummer 2 nach Leipzig komme. Aber man muss den Konkurrenzkampf hochhalten. Ich bin ein Typ, der einen gesunden Konkurrenzkampf gerne führt. Ich bin niemand, der an Stühlen sägt oder irgendetwas hinterrücks versucht zu organisieren (lacht). Ich führe einfach gerne einen gesunden Konkurrenzkampf. Ich denke, daher habe ich mit meinem Profil auch gut nach Leipzig gepasst.

DFB.de: Peter Gulacsi zog sich Anfang Oktober einen Kreuzbandriss zu. Dadurch bekamen Sie Ihre Chance und sind seitdem die Nummer 1 im Tor…

Blaswich: Erst einmal wünscht man niemandem eine schwere Verletzung, auch nicht dem Konkurrenten und ich wünsche ihm weiterhin einen guten Genesungsverlauf. Leider passieren solche Dinge im Fußball. Und dann muss man für diese Chance bereit sein. Darauf habe ich in den Jahren zuvor hingearbeitet.

DFB.de: Sie spielen eine starke Saison und haben sich voll in der Bundesliga etabliert. Allerdings wird Peter Gulacsi nach seinem überstandenen Kreuzbandriss irgendwann zurückkehren. Erwarten Sie dann einen offenen Konkurrenzkampf?

Blaswich: Ich blicke noch gar nicht in die nächste Saison, sondern bin im Hier und Jetzt. Es gibt noch viele Ziele, die wir als Mannschaft erreichen wollen. Darauf liegt der Fokus.

[oj]

Janis Blaswich vertritt seit Oktober Peter Gulacsi im Tor von RB Leipzig und beweist sich seitdem als sicherer Rückhalt. Im DFB.de-Interview spricht der 31 Jahre alte Keeper über das DFB-Pokalviertelfinale gegen Borussia Dortmund heute (ab 20.45 Uhr, live im ZDF und bei Sky) und seinen Karriereweg von Borussia Mönchengladbach über die 3. Liga und niederländische Eredivisie.

DFB.de: Herr Blaswich, Borussia Dortmund ist die beste Rückrundenmannschaft der Bundesliga. Haben Sie damit das schwerstmögliche Los gezogen?

Janis Blaswich: Der Pokal ist ein Wettbewerb für sich, in dem es auf dieses eine Spiel ankommt. Aber klar: Dortmund hat eine individuell hohe Qualität und einen super Lauf. Wir freuen uns, dass wir ein Heimspiel haben und werden sicher gut auf den Gegner vorbereitet sein, weil wir in der Bundesliga bereits zweimal in dieser Saison gegeneinander gespielt haben.

DFB.de: Sie trafen erst am 3. März auf den BVB und unterlagen mit 1:2. Welche Erkenntnisse können Sie aus diesem Spiel mitnehmen?

Blaswich: Dass wir auf den Punkt bereit sein müssen. In solchen Spielen kommt es auch auf Kleinigkeiten an. Wir müssen an unser Limit gehen. Wir haben gezeigt, dass wir große Spiele gewinnen können, wenn wir unsere Intensität zu Hause auf den Platz bringen und unsere Chancen nutzen. Dortmund befindet sich natürlich in einem Flow. Aber trotzdem ist das kein unschlagbarer Gegner. Wir haben zwar in Dortmund verloren, waren aber zeitweise dominant und hatten auch gute Tormöglichkeiten. 

DFB.de: RB Leipzig und auch Borussia Dortmund sind zwei sehr heimstarke Mannschaften. Wie groß ist der Vorteil, dass das Spiel in Leipzig stattfindet?

Blaswich: Ein Heimspiel ist immer ein Vorteil. Wir freuen uns, dass wir die Fans im Rücken haben und dass das Stadion voll sein wird. Wir werden für dieses Spiel brennen.

DFB.de: Wie sehr schauen Sie als Torwart auf die Leistungen der anderen Torhüter? Borussia Dortmund hat in Gregor Kobel einen Schlussmann, der eine herausragende Saison spielt…  

Blaswich: Ich schaue mir immer gerne die Mannschaften an, gegen die wir spielen – auch unabhängig von der Analyse, die wir mit dem Team vor dem jeweiligen Spiel machen. Oft schaue ich zwei Wochen vorher, wie die jeweiligen Mannschaften so drauf sind. Ich achte dabei nicht speziell auf die anderen Torhüter. Aber sicherlich ist Gregor Kobel ein Top-Torwart in der Bundesliga, der viele Qualitäten hat, gerade auch auf der Linie. Ich denke, er hat Dortmund einige Punkte gesichert.

DFB.de: Sprechen wir über Ihren Werdegang: Sie entsprangen der Nachwuchsarbeit von Borussia Mönchengladbach und waren dort Ersatztorwart hinter Marc-André ter Stegen und später hinter Yann Sommer. Konnten Sie als junger Schlussmann von diesen Torhütern lernen?

Blaswich: Ja, man konnte gegenseitig voneinander profitieren. Das war immer ein gesunder Konkurrenzkampf. Genauso wie hier in Leipzig, haben wir uns auch damals in Gladbach innerhalb des Torwartteams gut verstanden. Die beiden sind zudem menschlich super gewesen. Ich habe von beiden ein paar Dinge mitgenommen. Dennoch ist es wichtig, dass man bei sich selbst bleibt und sich nicht komplett umkrempelt.

DFB.de: Sie wurden in der Spielzeit 2015/16 an Dynamo Dresden verliehen, waren dort erstmals im Profifußball Stammtorwart und feierten den Aufstieg in die 3. Liga. Wie wichtig war diese Station für Ihre Entwicklung?

Blaswich: Es war sehr wichtig für mich, die Komfortzone zu verlassen und auf dem nächsthöheren Niveau zu spielen. Mit dem Wechsel nach Dresden ging es für mich auch darum, in einem vollen Stadion zu spielen und dem Druck vor 20.000 bis 30.000 Zuschauern standzuhalten. In Gladbach habe ich zwar bei den Profis trainiert, wurde aber lediglich in der 2. Mannschaft eingesetzt.

DFB.de: Nach einer weiteren Ausleihe zu Hansa Rostock wechselten Sie im Jahre 2018 in die Niederlande zu Heracles Almelo. War der Wechsel ins Ausland damals die einzige Chance, um in einer Top-Liga Stammtorwart zu sein?

Blaswich: Es war nicht die einzige Chance, aber in meinen Augen damals die beste Chance. Ich habe mich bewusst für die Niederlande entschieden, weil man auch mit einer Nicht-Top-5-Mannschaft durchaus mal in das internationale Geschäft rutschen könnte. Überhaupt kann man sich dort in den Fokus spielen. Das Niveau ist mit Vereinen wie Ajax Amsterdam, PSV Eindhoven und Feyenoord sehr hoch.

DFB.de: Gleich Ihr erstes Ligaspiel absolvierten Sie damals auswärts gegen Ajax Amsterdam. Ein geileres Spiel zum Einstieg könnte es nicht geben, oder?

Blaswich: Ja, an das Spiel kann ich mich noch gut erinnern. Wir haben uns über das Unentschieden geärgert, weil wir lange 1:0 geführt haben. Kurz vor Schluss gelang dann Matthijs de Ligt ein Kopfballtor zum 1:1. Das war sehr bitter. Aber trotzdem habe ich das Spiel sehr positiv in Erinnerung behalten. 

DFB.de: Wie blicken Sie insgesamt auf die vier Jahre in den Niederlanden zurück?

Blaswich: Das war ein guter Schritt, den ich zum damaligen Zeitpunkt immer wieder machen würde. Ich würde einen Wechsel in die Niederlande auch anderen Fußballern empfehlen, gerade jüngeren Spielern. Man kann diese Liga auch als Sprungbrett sehen, wenn es nicht direkt in der Bundesliga klappt. Denn das Niveau in der Bundesliga ist natürlich sehr hoch.

DFB.de: Mit welchen Ambitionen sind Sie dann im vergangenen Sommer zu RB Leipzig gewechselt?

Blaswich: Es war immer mein Ziel, in der Bundesliga zu spielen. Durch den Schritt nach Leipzig bin ich diesem Ziel nähergekommen. Ich musste nicht lange überlegen, als die Anfrage kam. Natürlich konnte man nicht ahnen, wie sich das alles entwickeln würde. Aber im Fußball passieren eben viele Dinge, die nicht planbar sind.

DFB.de: Ihnen war aber klar, dass Sie als Nummer 2 hinter Peter Gulacsi in die Saison gehen würden?

Blaswich: Ja, es wurde klar kommuniziert, dass ich als Nummer 2 nach Leipzig komme. Aber man muss den Konkurrenzkampf hochhalten. Ich bin ein Typ, der einen gesunden Konkurrenzkampf gerne führt. Ich bin niemand, der an Stühlen sägt oder irgendetwas hinterrücks versucht zu organisieren (lacht). Ich führe einfach gerne einen gesunden Konkurrenzkampf. Ich denke, daher habe ich mit meinem Profil auch gut nach Leipzig gepasst.

DFB.de: Peter Gulacsi zog sich Anfang Oktober einen Kreuzbandriss zu. Dadurch bekamen Sie Ihre Chance und sind seitdem die Nummer 1 im Tor…

Blaswich: Erst einmal wünscht man niemandem eine schwere Verletzung, auch nicht dem Konkurrenten und ich wünsche ihm weiterhin einen guten Genesungsverlauf. Leider passieren solche Dinge im Fußball. Und dann muss man für diese Chance bereit sein. Darauf habe ich in den Jahren zuvor hingearbeitet.

DFB.de: Sie spielen eine starke Saison und haben sich voll in der Bundesliga etabliert. Allerdings wird Peter Gulacsi nach seinem überstandenen Kreuzbandriss irgendwann zurückkehren. Erwarten Sie dann einen offenen Konkurrenzkampf?

Blaswich: Ich blicke noch gar nicht in die nächste Saison, sondern bin im Hier und Jetzt. Es gibt noch viele Ziele, die wir als Mannschaft erreichen wollen. Darauf liegt der Fokus.

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