3. Liga

7:2 in Dresden: Nur einmal gab es noch mehr Treffer

12.02.2024
Neunmal Torjubel in Jena: Unterhaching hat 2018 Grund zum Jubeln

Die 26.377 Fans im Rudolf-Harbig-Stadion kam beim 7:2 (4:1) zwischen Aufstiegsanwärter SG Dynamo Dresden und Aufsteiger VfB Lübeck voll auf ihre Kosten. Seit der Gründung der 3. Liga zur Saison 2008/2009 sahen die Zuschauer*innen nur einmal noch einen Treffer mehr. In sieben weiteren Begegnungen fielen ebenfalls neun Tore. DFB.de blickt auf die torreichsten Partien zurück.

Bis heute ist eine Partie vom 10. Mai 2009 unübertroffen. Im Saisonendspurt der Gründungssaison 2008/2009 trennten sich Eintracht Braunschweig und Fortuna Düsseldorf am 35. Spieltag 5:5 (1:2). Für die Gäste war das Remis ein kleiner Rückschlag, verpasste das damals von Norbert Meier trainierte Fortuna-Team damit doch den möglichen Sprung auf den Relegationsrang. Und das, obwohl die Düsseldorfer nach dem frühen Rückstand durch Smail Morabit (1.) nach den Treffern von Marco Christ (10./85.), Ranisav Jovanovic (12.), Andreas Lambertz (51.) und Claus Costa (54.) nicht weniger als viermal (!) in Führung gegangen waren.

5:5! Rekord stammt aus der Gründungssaison

Christian Lenze (49./52.), Mirko Boland (62.) und der eingewechselte Fait-Florian Banser (90.+1) brachten Braunschweig jeweils zurück. Die Partie hatte sogar noch das Potenzial für weitere Treffer. Sowohl Deniz Dogan (22.) als auch Mirko Boland (42.) waren aber mit Foulelfmetern jeweils an Düsseldorfs Torhüter Michael Melka gescheitert. Durch drei Siege nacheinander im Saisonendspurt gelang Fortuna Düsseldorf aber dann doch noch der direkte Aufstieg hinter dem 1. FC Union Berlin.

Besonders bemerkenswert: Mit Mirko Boland ist einer der "Hauptdarsteller" des Rekordspiels inzwischen wieder in der 3. Liga aktiv und verlor jetzt mit dem VfB Lübeck in Dresden 2:7. Der 36 Jahre alte Mittelfeldspieler blieb diesmal allerdings 90 Minuten auf der Bank.

Nachwuchsteams lieferten erstes Spektakel

Mit dem turbulenten 5:5 übertrafen Eintracht Braunschweig und Fortuna Düsseldorf die bis dahin gültige Bestmarke vom 26. September 2008. Beim 4:5 (2:2) zwischen den U 23-Teams des SV Werder Bremen und des VfB Stuttgart waren erstmals neun Treffer in einer Begegnung erzielt worden. Nachdem die Stuttgarter durch Johannes Rahn (9.) und Julian Schieber (16.) mit zwei Toren in Führung waren, konnten Sandro Stallbaum (30.) und Torsten Oehrl (41.) für den Bremer Nachwuchs ausgleichen.

Erneut Rahn (50.) und Schieber (52.) sowie Sebastian Hofmann (59.) sorgten für eine vermeintlich komfortable 5:2-Führung des VfB. Der eingewechselte Stefan Ronneburg (71.) sowie Oehrl (79.) konnten für die Bremer zwar verkürzen, zum Ausgleich reichte es in der Schlussphase aber nicht mehr. Neben Julian Schieber wirkten mit Christian Träsch und Daniel Didavi (alle VfB Stuttgart II) sowie Dennis Diekmeier, Sebastian Mielitz und Philipp Bargfrede (alle SV Werder Bremen II) zahlreiche spätere Bundesliga-Profis mit.

SpVgg Unterhaching gleich dreimal beteiligt

Den ersten Heimsieg in einer Partie mit mindestens neun Treffern konnte der FC Hansa Rostock am 28. August 2010 verbuchen. Der aktuelle Zweitligist setzte sich 7:2 (2:2) gegen die SpVgg Unterhaching durch. Trotz des unter dem Strich deutlichen Endstands verlief auch diese Partie äußerst abwechslungsreich. Die Rostocker Führung durch Tobias Jänicke (5.) hatten Marc Nygaard (11.) und Abdenour Amachaibou (20.) für die Gäste zwischenzeitlich drehen können. Mohammed Lartey (22.), Radovan Vujanovic (55.), Torben Hoffmann (55., Eigentor), Marcel von Walsleben-Schied (72.), Enrico Neitzel (77.) und Björn Ziegenbein (88.) waren dann aber für den doch noch deutlichen Erfolg der Gastgeber verantwortlich.

Bis zum nächsten so torreichen Spiel sollte es etwas mehr als acht Jahre dauern. Dann stellte die SpVgg Unterhaching am 24. November 2018 aber unter Beweis, dass sie auch solche Begegnungen für sich entscheiden kann. Marc Endres (16.) hatte den ehemaligen Bundesligisten im Auswärtsspiel beim FC Carl Zeiss Jena (5:4) zunächst in Führung gebracht. Obwohl der FCC nach den Toren von Dominik Bock (36.), Phillip Tietz (41.) und Julian Günther-Schmidt (54.) zweimal vorne lag, brachte Stephan Hain (43./59./61.) die SpVgg mit einem Dreierpack zurück. Auf den Jenaer Ausgleichstreffer von Felix Brügmann (69.) hatte Lucas Hufnagel (81.) das späte Siegtor parat.

Bei den torreichsten Partien ist die SpVgg Unterhaching sogar noch ein drittes Mal vertreten. Beim 5:4 (2:3) gegen die Würzburger Kickers am 27. Juli 2019 ging es dabei sogar am spektakulärsten zu. Denn bis kurz vor dem Abpfiff lag das Team des damaligen Trainers Claus Schromm im bayerisch-fränkischen Duell sogar noch 2:4 zurück. Christoph Ehlich (88.), Alexander Winkler (90.+1) und Moritz Heinrich (90.+4) ließen aber doch noch Unterhaching jubeln. Zuvor hatte Doppeltorschütze Stefan Schimmer (34./45.+2) für die Gastgeber verkürzen können. Den Würzburgern reichten die Treffer von Luke Hemmerisch (4.), Luca Pfeiffer (8.) und Dominik Widemann (42./48.) nicht zu etwas Zählbarem.

Saison 2021/2022: Drei Torfestivals in drei Monaten

Verging zwischen der ersten und der zweiten Begegnung der SpVgg Unterhaching noch besonders viel Zeit, gab es ab Februar 2022 förmlich eine Flut an besonders torreichen Spielen. Den Auftakt machte dabei das 3:6 (1:2) zwischen dem MSV Duisburg und dem VfL Osnabrück in einer Nachholpartie vom 20. Spieltag. Nur etwas mehr als zwei Monate später trennten sich der SC Verl und der spätere Meister 1. FC Magdeburg 4:5 (1:2). Vier Wochen später beendeten der TSV 1860 München und die U 23 von Borussia Dortmund die Saison 2021/2022 mit einem 6:3 (2:2).

Gut möglich also, dass auf das 7:2 von Dynamo Dresden gegen den VfB Lübeck schon bald das nächste Spektakel folgt. Den bisherigen Saisonrekord hielt übrigens das 6:2 (1:1) des 1. FC Saarbrücken bei Arminia Bielefeld. Es war eine von insgesamt bislang 24 Partien in der Geschichte der 3. Liga mit acht Toren in einem Spiel.

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Kategorien: 3. Liga

Autor: mspw