Google Pixel Frauen-Bundesliga
Dallmann vor Topspiel: "Da geht noch mehr"
Es ist seit Jahren das Spiel der Spiele in der Google Pixel Frauen-Bundesliga. Am heutigen Samstag (ab 17.45 Uhr, live in der ARD sowie bei MagentaSport und DAZN) empfängt DFB-Pokalsieger VfL Wolfsburg den Deutschen Meister FC Bayern München. Im DFB.de-Interview spricht FCB-Offensivspielerin Linda Dallmann (30) mit Mitarbeiter Ralf Debat über das Topspiel, das diesmal allerdings kein Gipfeltreffen ist.
DFB.de: In der UEFA Women's Champions League ist der FC Bayern mit dem 5:2 gegen den FC Arsenal optimal gestartet. Wie haben Sie die Partie erlebt, Frau Dallmann?
Linda Dallmann: Es war bis zur Mitte der zweiten Halbzeit alles andere als ein einfaches Spiel. Hintenraus haben wir das Duell aber auf unsere Seite gezogen. Das zeichnet uns in dieser Saison bisher aus und beweist, dass wir im Vergleich zur vergangenen Spielzeit einen Schritt nach vorne gemacht haben. Der Sieg gibt uns ein gutes Gefühl für die anstehenden Aufgaben.
DFB.de: Als Sie eingewechselt wurden, stand es 2:2. Ist gut gelaufen, oder?
Dallmann: Das könnte man so sehen. (lacht) Ich denke aber, dass man schon vorher gemerkt hat, in welche Richtung das Spiel läuft, auch wenn wir dann noch einmal den Ausgleich kassiert haben. Es macht uns einfach stark, wenn immer mal wieder Spielerinnen von der Bank kommen, die dann noch mal Impulse geben können. Das war ja zuvor auch schon in einigen Ligaspielen der Fall.
DFB.de: Am Samstag geht es mit dem Topspiel in der Google Pixel Frauen-Bundesliga beim VfL Wolfsburg weiter, ehe auswärts gegen Juventus Turin schon die nächste Aufgabe in der Königsklasse wartet. Wie schwierig ist es, immer den Fokus zu behalten?
Dallmann: Ich persönlich mag diese Wochen sehr gerne, wenn es Schlag auf Schlag geht. Am Donnerstag haben wir das Arsenal-Spiel analysiert, danach galt der volle Fokus sofort der Partie in Wolfsburg. Auch dort wollen wir erfolgreich sein.
DFB.de: Werden drei Auswärtsspiele innerhalb von acht Tagen in Wolfsburg, Turin und Leverkusen schon endgültig Aufschluss darüber geben, wohin die Reise geht?
Dallmann: Das würde ich so nicht unterschreiben. Dafür ist es noch zu früh in der Saison. Außerdem geht es nach der Länderspielpause mit den Englischen Wochen weiter. Klar, wir haben jetzt die Chance, uns nicht nur in der Bundesliga, sondern auch in der Champions League in eine gute Position zu bringen. Wie wichtig das ist, haben wir vor einem Jahr in der Gruppenphase leidvoll erfahren müssen.
DFB.de: Der FC Bayern ist in der Bundesliga inzwischen seit 44 Partien unbesiegt. Sie sind schon lange dabei. Mal ehrlich: Hätten Sie eine solche Serie jemals für möglich gehalten?
Dallmann: Nein, wirklich nicht. Früher hat uns ja dann meistens Wolfsburg einen Strich durch die Rechnung gemacht. So lange ungeschlagen zu sein, ist beeindruckend. Aber es ist keine Garantie, dass es jetzt so weiterläuft - ganz im Gegenteil. Ich bin sogar der Meinung, dass wir uns in der Liga noch deutlich steigern können. Das Tempo, das wir gegen Arsenal teilweise auf den Platz gebracht haben, konnten wir in der Meisterschaft noch nicht so oft zeigen. Da geht also noch mehr.
DFB.de: Das hört sich für die Konkurrenz nicht gut an. Die zurückliegenden 17 Begegnungen wurden schließlich allesamt gewonnen. Wird sich die Serie auch in Wolfsburg fortsetzen?
Dallmann: Ich hätte nichts dagegen. (lacht) Auf jeden Fall freue ich mich, dass wir erneut im großen Stadion spielen, in dem wir zuletzt 4:0 gewonnen haben. In den 15 Jahren zuvor hatte ich in Wolfsburg immer nur Niederlagen kassiert. Die Ausgangslage ist diesmal sehr interessant. Der VfL wird nach der sehr unglücklichen Niederlage in Rom gegen uns sicher versuchen, von Beginn an Druck zu erzeugen. Ich rechne mit einem sehr engen und spannenden Spiel.
DFB.de: Wie überrascht sind Sie, dass der VfL aktuell nur Platz vier belegt und schon fünf Punkte hinter der Spitze zurückliegt?
Dallmann: Es ist noch zu früh in der Saison, um aus der Tabelle schon irgendwelche Schlüsse zu ziehen. Am Anfang kann es schon mal passieren, Punkte liegen zu lassen. Das ist uns in den zurückliegenden Jahren auch passiert. Außerdem gehe ich davon aus, dass neben dem VfL Wolfsburg und uns auch Eintracht Frankfurt um die Meisterschaft mitspielen wird. Von daher war es keine Sensation, dass Frankfurt den VfL besiegt hat.
DFB.de: Bei einem Dreier könnte sich der FC Bayern aber bereits deutlich von Wolfsburg absetzen. Liegt der Druck also klar bei den "Wölfinnen"?
Dallmann: Ich sehe es eher als eine große Motivation für uns, dass wir die Möglichkeit haben, den Abstand zu vergrößern. Ein Sieg wäre sicherlich richtungweisend, aber noch lange keine Entscheidung.
DFB.de: Der VfL Wolfsburg, der am Dienstag in der Champions League bei der AS Roma 0:1 verlor, hatte einen Tag mehr Zeit zur Regeneration. Ein Nachteil für den FC Bayern?
Dallmann: Ich denke, die Belastung gleicht sich in etwa aus, da die Wolfsburgerinnen unter der Woche auswärts antreten mussten, während wir ein Heimspiel hatten.
DFB.de: Wo sehen Sie die besonderen Stärken des Gegners?
Dallmann: Das Team bringt eine große physische Präsenz und viel Energie auf den Platz, sucht den geraden Weg zum gegnerischen Tor. Spielerinnen wie Alexandra Popp oder Jule Brand sind immer in der Lage, Spiele durch besondere Aktionen zu entscheiden. Auch nach einigen Abgängen ist der VfL Wolfsburg nach wie vor eine klasse Mannschaft.
DFB.de: Worauf wird es ankommen, um in Wolfsburg erfolgreich zu sein?
Dallmann: Ich gehe davon aus, dass uns eine hektische Anfangsphase mit einem druckvollen Wolfsburger Angriffsspiel erwarten wird. Ich bin mir aber sicher, dass wir im Laufe des Spiels unsere Chancen bekommen werden.
DFB.de: Die Konkurrenz im Kader des FC Bayern ist riesengroß. In der Liga standen Sie dreimal in der Startformation, wurden zweimal eingewechselt. Zufrieden?
Dallmann: Da wir in jedem Wettbewerb und in jedem einzelnen Spiel eine Topmannschaft auf den Rasen stellen wollen, ist es bei der herausragenden Besetzung unserer Offensivabteilung sicherlich auch mal in Ordnung, erst später ins Spiel zu kommen. Einwechselspielerinnen haben dann auch schon mehrfach eine entscheidende Rolle gespielt, wie etwa Klara Bühl zuletzt mit ihrem 1:0-Siegtreffer gegen den 1. FC Köln. Für mich persönlich würde ich sagen, dass ich mit meinen Einsatzzeiten und Leistungen derzeit ein ganz gutes Gefühl habe und der Mannschaft helfen kann.
DFB.de: Ihr 56. und bislang jüngster Einsatz für die DFB-Frauen liegt zehn Monate zurück. Gab es schon einen Austausch mit dem neuen Bundestrainer Christian Wück?
Dallmann: Christian Wück war schon mehrfach bei unseren Spielen im Stadion und konnte sich von daher schon ein gutes Bild machen. Es ist sicherlich kein Geheimnis, dass ich sehr froh wäre, so bald wie möglich wieder dabei zu sein.
DFB.de: Die Weltmeisterschaft 2023 in Australien und Neuseeland hatten Sie verletzungsbedingt verpasst, bei Olympia in Paris gehörten Sie nicht zum Aufgebot. Wie heiß sind Sie auf eine EM-Teilnahme im nächsten Sommer in der Schweiz?
Dallmann: Ich bin selbstverständlich hochmotiviert, ein großes Turnier zu spielen. Ich fühle mich topfit und hoffe sehr, bald wieder meine Chance zu bekommen und der Nationalmannschaft helfen zu können.
Kategorien: Google Pixel Frauen-Bundesliga
Autor: mspw
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