DFB-Pokal der Junioren
Bremens U 19-Trainer Makiadi: "Ich sehe mich als Unterstützer"
Im Viertelfinale um den DFB-Pokal der Junioren gastiert die U 19 des SV Werder Bremen am Sonntag (ab 11 Uhr) bei Borussia Mönchengladbach. Seit dem 1. Juli 2023 ist der frühere Bundesligaprofi Cedric Makiadi für die Ausbildung der Werder-Talente im A-Junioren-Bereich verantwortlich. Im DFB.de-Interview spricht der 40 Jahre alte Trainer mit Mitarbeiter Ralf Debat über das Topspiel im DFB-Pokal und seine Ziele.
DFB.de: Das Pokalviertelfinale bei Borussia Mönchengladbach steht bevor. Wie sehr fiebern Ihre Spieler diesem Höhepunkt bereits entgegen, Herr Makiadi?
Cedric Makiadi: Wir freuen uns alle sehr auf die Partie. Man hat nicht so oft die Chance, in ein Pokalhalbfinale einzuziehen. Das ist schon etwas Besonderes. Die Jungs sind deshalb sicherlich auch ein wenig aufgeregt. Deutlich größer ist aber die Vorfreude.
DFB.de: Mögen Sie solche K.o.-Spiele ganz besonders?
Makiadi: Definitiv. Im Pokalwettbewerb bietet sich die Möglichkeit, in vergleichsweise wenigen Spielen einen Titel zu gewinnen. Alles entscheidet sich in einer Partie. Es kommt auf eine gute Tagesform und nicht zuletzt mentale Stärke an. Das macht den Reiz aus.
DFB.de: Werden Sie Ihre Mannschaft anders vorbereiten als bei einem "normalen" Ligaspiel?
Makiadi: Nein, da gibt es keine Unterschiede. Das wäre aus meiner Sicht auch nicht hilfreich.
DFB.de: Beide Teams sind in der neuen DFB U 19-Nachwuchsliga gut gestartet, haben sich in ihren Staffeln bereits vorzeitig für die Liga A qualifiziert. Wie schätzen Sie den Gegner ein?
Makiadi: Wir treffen auf eine sehr gute Mannschaft mit hoher Qualität. In seiner Staffel ungeschlagen auf Platz eins zu stehen und im DFB-Pokal den Titelverteidiger TSG Hoffenheim auszuschalten, spricht für das Team.
DFB.de: Was erwarten Sie von Ihrer Mannschaft in diesem Topspiel?
Makiadi: Ganz einfach: Die Jungs sollen das auf den Platz bringen, was sie sonst auch zeigen. Es ist immer unser Ziel, dem Gegner unser Spiel aufzuzwingen. Wenn das gelingt, dann haben wir automatisch gute Chancen.
DFB.de: Was zeichnet das Team in dieser Saison besonders aus?
Makiadi: Wir sind sehr variabel und vor allem in der Offensive gut besetzt. Wir verfügen über einen sehr breiten Kader und können dadurch immer wieder Spieler von der Bank bringen, die dann noch den Unterschied ausmachen. Das zeichnet uns aus.
DFB.de: Im dritten Pokalspiel in dieser Saison muss der SV Werder zum dritten Mal auswärts antreten. Ist das ein wesentlicher Nachteil?
Makiadi: Sehr gerne würden wir auch mal ein Heimspiel in Bremen austragen. Wir müssen es aber ohnehin nehmen, wie es kommt. Für das ist das auf jeden Fall keine neue Situation.
DFB.de: Die U 19 des SV Werder stand noch nie im Endspiel um den DFB-Pokal der Junioren. Erhöht das noch den Anreiz, Geschichte schreiben zu können?
Makiadi: Ganz ehrlich: Das höre ich zum ersten Mal und beschäftigt uns wirklich nicht. Wir sind nur auf unsere nächste Aufgabe fokussiert. Damit sind wir bisher gut gefahren.
DFB.de: Sie waren früher selbst Profi in Bremen, arbeiten jetzt schon seit Anfang 2018 im Nachwuchsbereich des SV Werder. Wie würden Sie Ihre Verbindung zum Verein beschreiben?
Makiadi: Ich fühle mich mit meiner Familie in der Stadt Bremen und im Verein sehr wohl. Die gesamte Philosophie des Klubs passt sehr gut zu mir.
DFB.de: Wie sehr hilft Ihnen die Erfahrung aus mehr als 300 Profispielen im Hinblick auf die Ausbildung junger Fußballer?
Makiadi: Grundsätzlich sind das zwei verschiedene Paar Schuhe. Dennoch hilft es natürlich, es selbst oft erlebt zu haben, was die Jungs jetzt durchmachen. Das erleichtert es mir, Hilfestellungen zu geben, die einzelnen Spieler besser zu machen und sie dadurch bestmöglich auf eine Profikarriere vorzubereiten.
DFB.de: Wollten Sie nach Ihrer aktiven Laufbahn schon immer Trainer werden?
Makiadi: Tatsächlich nicht. Das hat sich vielmehr so ergeben, weil ich nach meiner Karriere in Bremen sesshaft geblieben bin und eines Tages einen Anruf von Frank Baumann erhalten habe, ob ich mir vorstellen könnte, bei der U 17 den Job des Co-Trainers zu übernehmen. Die Stelle war gerade frei geworden. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch gar keinen Trainerschein. Wir haben uns dann aber darauf verständigt, es mal für sechs Monate zu versuchen. Daraus sind jetzt schon fast sieben Jahre geworden. (lacht) Wie gesagt: Mein Plan war das damals nicht. Jetzt bin ich aber sehr froh, dass es so gekommen ist.
DFB.de: Welcher Trainer hat Sie während Ihrer Laufbahn am meisten beeinflusst?
Makiadi: Ich hatte viele Trainer, von denen ich mir etwas abschauen konnte. Mit beispielsweise Eric Gerets, der mir beim VfL Wolfsburg zu meinem Bundesligadebüt verholfen hat, oder auch Robin Dutt und Christian Streich in Freiburg waren einige unterschiedliche Typen dabei, von denen ich viel gelernt habe. Dennoch ist es mir wichtig, meinen eigenen Weg zu gehen und keine Kopie eines anderen Trainers zu sein.
DFB.de: Wie würden Sie sich denn selbst als Trainertypen bezeichnen?
Makiadi: Ich bin definitiv sehr fordernd, verlange viel von meinen Spielern. Auf der anderen Seite nehme ich sie auch mit und geben ihnen die Möglichkeit, sich zu entfalten. Ich sehe mich in erster Linie als Unterstützer der Jungs, um sie besser zu machen.
DFB.de: Welche persönlichen Ziele verfolgen Sie als Trainer?
Makiadi: Die Entwicklung des Teams und der einzelnen Spieler treibt mich an. Dazu möchte ich auch selbst immer besser werden. Wenn sich eines Tages die Möglichkeit für mich ergeben sollte, würde ich deshalb gerne auch die Ausbildung zur UEFA Pro Lizenz, der höchsten Ausbildungsstufe als Trainer, in Angriff nehmen.
Kategorien: DFB-Pokal der Junioren, DFB-Nachwuchsliga
Autor: mspw
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