Männer-Nationalmannschaft
Alexander Nübel: Mit Ruhe und Gelassenheit
Debüt in Bosnien und Herzegowina, zweiter Einsatz in Ungarn: Alexander Nübel ist dieser Tage der Torwart für Auswärtsspiele in der deutschen Nationalmannschaft. Oliver Baumann, mit dem er sich die Länderspiele in Abwesenheit der deutschen Nummer eins Marc-André ter Stegen aktuell aufteilt, kam zweimal in Deutschland zum Einsatz.
Nübel geht entspannt um mit seinen Auslandseinsätzen, schließlich wagte er als Profi vor drei Jahren selbst den Schritt raus aus der Bundesliga. Als Leihspieler des FC Bayern München stand er von 2021 bis 2023 im Tor der AS Monaco. Nübel, das spürt man vor seinem zweiten Auftritt im Nationaltrikot heute Abend (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) gegen Ungarn zum Abschluss der Nations-League-Gruppenphase, bringt eben so leicht nichts aus der Ruhe. "Ich würde sagen, dass ich sehr geduldig bin, auch im Privatleben", sagt der 28 Jahre alte Keeper des VfB Stuttgart. "Das ist eine Tugend von mir."
Nübel über Baumann: "Der Austausch ist fair"
Das war allerdings nicht immer so. "Früher war es extrem, da bin ich relativ schnell hochgegangen", sagt Nübel. "In den vergangenen zwei bis vier Jahren ist das alles ruhiger geworden. In Deutschland ist man gefühlt ohnehin etwas ungeduldiger. Man regt sich schneller auf als im Ausland. Das habe ich aus meiner Zeit in Monaco mitgenommen: Wenn man gelassener bleibt, kostet das nicht so viele Nerven - und macht das Leben deutlich angenehmer."
Gelassen nimmt der 28-Jährige auch das derzeitige Job-Sharing mit Oliver Baumann auf: "Klar, wir sind Konkurrenten, und am Ende will jeder spielen. Aber der Austausch ist fair, wir verstehen uns gut - auf und neben dem Platz. Es ist nicht so, dass wir uns aus dem Weg gehen. Es ist super entspannt, eigentlich genau so, wie ich es mag. Ich habe das auch fast immer so in den Vereinen kennengelernt."
Zukunft bei Bayern? "Ich bin da entspannt"
Auch im Verein muss sich Nübel in Geduld üben. Der FC Bayern lockte ihn 2020 vom FC Schalke 04 nach München, nach einem Einsatz im DFB-Pokal und zwei Spielen in der Champions League wurde Nübel nach Monaco verliehen. Und im Anschluss zum VfB Stuttgart, mit dem er nun in dieser Saison wieder Champions League spielt. Im April dieses Jahres verlängerte Nübel seinen Vertrag bei den Bayern bis 2029.
"Solange Manuel Neuer da ist, macht eine Rückkehr keinen Sinn - das habe ich ja schon oft gesagt", betont Nübel. "Ich habe meinen Vertrag ja in München und den erst auch verlängert. Darum bin ich auch froh, dass ich mit dem VfB Stuttgart einen guten Leihverein haben: Wir spielen Champions League und haben einen sehr guten Trainer. Das kommt meinem Spielstil sehr entgegen. Was in ein oder zwei Jahren passiert? Keine Ahnung! Da bin ich relativ entspannt, was meine Zukunft angeht."
Ter Stegen zu Besuch beim Team
Nach dem begeisternden 7:0 über Bosnien und Herzegowina am Samstag in Freiburg, bei dem der Hoffenheimer Oliver Baumann an alter Wirkungsstätte das deutsche Tor hütete und zu seinem zweiten Einsatz für Deutschland kam, zieht Alexander Nübel drei Tage später nach. Baumann habe gegen Bosnien sehr gut gespielt, sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann, der dann Nübel das Vertrauen für das Spiel in Budapest aussprach: "Alex wird es jetzt in Ungarn auch sehr gut machen." Das deutsche Torwart-Trio komplettiert in Budapest Stefan Ortega Moreno vom englischen Meister Manchester City, der erstmals zum A-Kader gehört.
Die derzeit verletzte deutsche Nummer eins Marc-André ter Stegen schaute am vergangenen Donnerstag im Teamquartier der Nationalmannschaft vorbei. Ter Stegen, der sich die Patellasehne im rechten Knie gerissen hatte und nach seiner Operation nun in Barcelona in der Reha an seinem Comeback arbeitet, verbrachte den Abend im Mannschaftskreis und schaute sich am nächsten Tag das Abschlusstraining am DFB-Campus an. Und sah, dass er sich um das deutsche Tor keine Sorgen machen muss - welcher Torhüter auch immer gerade spielt, ob in Deutschland oder auswärts.
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Autor: al
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