Google Pixel Frauen-Bundesliga

6:1 gegen Frankfurt: Wolfsburg meldet sich zurück

16.02.2025
Klares Statement im Titelkampf: Wolfsburg meldet sich zurück Foto: imago

Riesenjubel beim VfL Wolfsburg: Der aktuelle Vizemeister setzte am 15. Spieltag in der Google Pixel Frauen-Bundesliga ein eindrucksvolles Ausrufezeichen. Das Team von Trainer Tommy Stroot gewann das Spitzenspiel gegen den bisherigen Tabellenführer Eintracht Frankfurt 6:1 (5:0) und zog nach Punkten mit den Hessinnen gleich, die in den vorherigen 14 Partien in dieser Saison insgesamt nur sieben Gegentore kassiert hatten.

Beide Teams weisen jetzt drei Zähler Abstand zum Titelverteidiger und neuen Spitzenreiter FC Bayern München auf, der kurz zuvor sein Heimspiel gegen den SV Werder Bremen 1:0 gewonnen hatte. Sieben Runden stehen bis zum Saisonende noch aus.

In der großen Volkswagen Arena dominierte der VfL das Geschehen vor 8793 Zuschauer*innen, darunter auch Frauen-Bundestrainer Christian Wück, von Beginn an eindeutig. Schon in der Anfangsphase legten die langjährige DFB-Kapitänin Alexandra Popp (3.) und Lineth Beerensteyn (8.) den Grundstein für den elften Saisonsieg der "Wölfinnen" und die gelungene Revanche für die 0:3-Hinspielniederlage.

Janina Minge (28., Handelfmeter), Lena Lattwein (45.+1, Foulelfmeter) und ein Eigentor von Pia-Sophie Wolter (45.+7) schraubten das Ergebnis noch vor der Pause in die Höhe. In der zweiten Halbzeit baute Vivien Endemann (60.) den Vorsprung aus, ehe die eingewechselte Carlotta Wamser (85.) zum Endstand verkürzte. Einen weiteren Frankfurter Treffer verpasste Laura Freigang, die mit einem Foulelfmeter an VfL-Torhüterin Anneke Borbe scheiterte (87.).

VfL-Kapitänin Svenja Huth: "Wahres Gesicht gezeigt"

"Nach der enttäuschenden Vorstellung in Hoffenheim und dem Pokalaus wollten wir wieder unser wahres Gesicht zeigen. Ich denke, dass ist uns eindrucksvoll gelungen", sagte Wolfsburgs Kapitänin Svenja Huth im ZDF-Interview. "Unser Matchplan ist sofort aufgegangen. Wir hatten frühe Ballgewinne und waren eiskalt vor dem Tor. Das hat uns natürlich in die Karten gespielt und weiteres Selbstvertrauen gegeben. Das war eine Glanzleistung."

Torjägerin Lineth Beerensteyn sagte gegenüber MagentaSport: "Es war nicht einfach für uns nach der Pokalniederlage. Mit einem solchen Ergebnis war nicht zu rechnen. Wir haben aber gezeigt, dass für uns in der Liga noch alles möglich ist. Jedes Spiel ist jetzt ein Finale"

VfL Trainer Tommy Stroot erklärte: "Es war eine starke Reaktion der gesamten Mannschaft. Wir sind von Beginn an mit großer Überzeugung aufgetreten. Wichtig war vor allem, dass wir den Puffer zu Platz vier vergrößert haben. Jetzt wollen wir natürlich bis zum Saisonende oben mitspielen. Es wird noch sehr lange spannend bleiben."

Eintracht-Trainer Arnautis: "Alles vermissen lassen"

Eintracht-Trainer Niko Arnautis nahm im Gespräch mit dem ZDF kein Blatt vor den Mund. "Wir haben in der ersten Halbzeit alles vermissen lassen, was uns sonst ausmacht. Wir waren gar nicht auf dem Platz", so Arnautis. "Das haben wir in der Halbzeitpause auch klar angesprochen. Wir hatten null Energie, waren immer zu spät und überhaupt nicht wach. Dennoch muss man sagen, dass wir im zweiten Durchgang Charakter gezeigt und ein Debakel verhindert haben. Es wäre auch noch der eine oder andere Treffer mehr für uns möglich gewesen. Trotz dieser deutlichen Niederlage befinden wir uns immer noch in einer guten Ausgangsposition und werden alles tun, dass es bis zum Ende so bleibt."

Frankfurts Spielführerin Tanja Pawollek betonte im Interview bei MagentaSport: "Die erste Halbzeit haben wir leider komplett verschlafen. Wir wussten was auf uns zukommt, waren in den Zweikämpfen aber nicht da. Auch wenn wir es nach der Pause besser gemacht haben, ist es natürlich ein bitterer Abend für uns. Keine Frage: Dieses Ergebnis ist ein Rückschlag. Noch ist aber im Kampf um die Meisterschaft nichts verloren."

Sara Doorsoun verletzungsbedingt ausgewechselt

Im Vergleich zum überraschenden Ausscheiden im Viertelfinale des DFB-Pokals (0:1 bei der TSG Hoffenheim nach zuvor 52 siegreichen Pokalspielen) gab es beim VfL Wolfsburg drei Veränderungen in der Anfangsformation. Innenverteidigerin Marina Hegering sowie die beiden Angreiferinnen Lineth Beerensteyn und Vivien Endemann ersetzten Kathrin Hendrich, Sveindis Jane Jonsdottir und Jule Brand, die zunächst auf der Bank Platz nahmen.

Eintracht-Trainer Niko Arnautis verzichtete dagegen auf Umstellungen, obwohl seine Mannschaft beim unglücklichen Pokalaus beim FC Bayern München (1:4 nach Verlängerung) über 120 Minuten gehen musste. Das Team hatte dabei allerdings eine überzeugende Leistung gezeigt und bis zur 90. Minute noch 1:0 geführt. Pech hatten die Frankfurterinnen, dass Nationalverteidigerin Sara Doorsoun schon nach zwölf Minuten und Angreiferin Nicole Anyomi zur Pause angeschlagen ausgewechselt werden mussten.

Alexandra Popp bringt "Wölfinnen" früh auf Kurs

Die Partie lief in der ersten Halbzeit fast nur in eine Richtung. Schon nach wenigen Sekunden hatte Svenja Huth die Chance zur Führung, in der 3. Minute war es dann schon so weit. Nach einer Flanke von Rechtsverteidigerin Lynn Wilms hatte Alexandra Popp zu viel Platz und köpfte die Kugel zur frühen 1:0-Führung (3.) ins Netz. Die Gäste zeigten sich sichtlich geschockt und kassierten schnell das nächste Gegentor. Nach einem Steilpass von Sarai Linder setzte sich Lineth Beerensteyn geschickt gegen Sara Doorsoun durch und ließ Eintracht-Torhüterin Stina Johannes beim 2:0 (8.) keine Abwehrmöglichkeit.

Für die Frankfurterinnen kam es allerdings noch schlimmer. Erst entschied Schiedsrichterin Riem Hussein (Bad Harzburg) auf Handelfmeter, als Alexandra Popp beim Kopfball den abgespreizten Oberarm von Pia-Sophie Wolter traf. Janina Minge (28.) verwandelte den fälligen Strafstoß ebenso sicher wie später auch Lena Lattwein (45.+1), nachdem Vivien Endemann von Nina Lührßen zu Fall gebracht worden war. Für den bitteren Abschluss der ersten Halbzeit sorgte schließlich Pia-Sophie Wolter, die den Ball nach einer missglückten Parade von Stina Johannes unglücklich zum 5:0 (45.+7) ins eigene Tor beförderte.

Vivien Endemann erhöht - Carlotta Wamser verkürzt

Das Bemühen um eine deutliche Ergebniskorrektur war den Gästen nach der Pause nicht abzusprechen. Im Gegenteil. Schon nach kurzer Zeit zwang die eingewechselte Lara Prasnikar VfL-Torhüterin Anneke Borbe mit einer Direktabnahme nach einer Hereingabe von Nadine Riesen zu einer Glanzparade. Kurz darauf traf Vivien Endemann auf der Gegenseite aber auch schon wieder den Pfosten. Besser machte es die Nationalstürmerin dann nach glänzender Vorarbeit von Alexandra Popp und Lineth Beerensteyn, als sie frei vor dem Kasten den Ball zum 6:0 (60.) im Tor unterbringen konnte.

Danach litt der Spielfluss, bedingt durch das klare Ergebnis und zahlreiche Wechsel, ein wenig. In der Schlussphase nahm die Partie aber noch einmal Fahrt auf. Nach einer Flanke von Lara Prasnikar beförderte die ebenfalls eingewechselte Carlotta Wamser die Kugel zum 6:1 (85.) ins Netz. Keine zwei Minuten später hatte Laura Freigang die große Chance auf das zweite Frankfurter Tor, nachdem Carlotta Wamser von Sveindis Jane Jonsdottir im Strafraum zu Fall gebracht worden war. Wolfsburgs Torhüterin Anneke Borbe ahnte jedoch die richtige Ecke und wehrte Laura Freigangs Foulelfmeter ab (87.). So blieb es beim 6:1, weil auf der anderen Seite auch Lineth Beerensteyn kurz vor Schluss noch einmal an Stina Johannes scheiterte.

125 Jahre DFB - 125 Jahre Fußballliebe

In Leipzig, genauer gesagt im "Restaurant zum Mariengarten", wurde am 28. Januar 1900 der Deutsche Fußball-Bund gegründet. Seinerzeit gehörten dem Verband überschaubare 90 Vereine an, aber das änderte sich rasch. Heute gibt es mehr als 24.000 Klubs mit mehr als 7,7 Millionen Mitgliedern. Dazwischen hat der DFB eine bewegte und bewegende Geschichte hingelegt, mit vielen Titeln, Tränen und Triumphen. 125 Jahre DFB bedeuten auch 125 Jahre Fußballliebe - für uns Anlass genug, auf dfb.de/fussballliebe zu sagen: "Ti amo, Fußball!" Auf dieser DFB.de-Subsite wollen wir auch mit den Fans und Fußballinteressierten in den Austausch kommen. Hier sammeln wir eure Themen - und machen sie zu unseren Themen.

Kategorien: Google Pixel Frauen-Bundesliga

Autor: mspw