Waldschmidt: "Ich traue uns viel zu"

Im jüngsten U 21-Länderspiel gegen Italien war Luca Waldschmidt mit seinen beiden Toren der große Matchwinner. Gerne würde der Stürmer im bevorstehenden Testspiel gegen Frankreich (Donnerstag, 18:30 Uhr) daran anknüpfen. Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen spricht Waldschmidt über die Testspiele, die Europameisterschaft und seine starke Entwicklung beim SC Freiburg.

DFB.de: Herr Waldschmidt, wie blicken Sie den beiden Testspielen gegen Frankreich und England entgegen?

Waldschmidt: Das sind die beiden letzten Testspiele vor der Europameisterschaft und zwei echte Klassiker. Uns erwarten zwei schwere Gegner. Wir werden die Möglichkeit nutzen, um uns einzuspielen und vielleicht auch ein paar Dinge auszuprobieren.

DFB.de: Im Juni steht die U 21-Europameisterschaft bevor. In der Gruppe B treffen Sie auf Dänemark, Serbien und abschließend Österreich. Sehen Sie sich in der Favoritenrolle?

Waldschmidt: Das ist schwer zu sagen. Wir sollten keinen Gegner unterschätzen. Das sind zwar keine großen Namen wie England oder Frankreich. Aber Serbien hat zum Beispiel eine sehr souveräne Qualifikation gespielt. Dänemark und Österreich sind ebenfalls gut besetzt. Aber klar ist: Wenn wir den Titel gewinnen wollen, müssen wir gegen diese Mannschaften gewinnen.

DFB.de: Sie klingen zuversichtlich…

Waldschmidt: Ich traue uns viel zu. Wir haben sehr viel Qualität in der Mannschaft. Einige Spieler sind schon länger dabei, bringen Erfahrung mit und wurden teilweise mit dem letzten Jahrgang Europameister.

DFB.de: Sie sprechen es an: Trainer Stefan Kuntz hat die deutsche U 21-Nationalmannschaft vor zwei Jahren zum Titel geführt. Was zeichnet ihn aus?

Waldschmidt: Er bringt eine gewisse Lockerheit hinein, kann aber auch Ernsthaftigkeit an den Tag legen. Er sorgt dafür, dass wir zum richtigen Zeitpunkt alle voll da sind. Dieser Mix ist für eine Mannschaft sehr wichtig. Wenn man ein gutes Verhältnis zum Trainer hat, schmeißt man auf dem Platz alles rein.

DFB.de: Sie haben mit der U 19 im Jahre 2015 eine Europameisterschaft gespielt – damals an der Seite von heutigen A-Nationalspielern wie Timo Werner und Leroy Sané. Was nimmt ein junger Spieler aus so einem Turnier-Erlebnis mit?

Waldschmidt: Ein Turnier ist eine ganz besondere Erfahrung. Man spielt im Drei-Tages-Rhythmus, was die meisten Spieler überhaupt nicht kennen. Zudem ist jedes Spiel fast ein Endspiel. Man muss auf den Punkt da sein und abliefern. Wenn man in der Bundesliga zwei Spiele in Folge verliert, kann man das in den Wochen darauf wieder ausgleichen. Verliert man zwei Spiele bei einer Europameisterschaft, ist das Turnier vorbei.

DFB.de: Sie sind von der U 16 bis nun zur U 21 alle Nachwuchs-Nationalmannschaften durchlaufen. Inwiefern hat Sie das als Fußballspieler weitergebracht?

Waldschmidt: Mir hat das sehr geholfen, weil beim DFB andere Akzente gesetzt wurden als im Verein. Auch wenn man nicht so viel Zeit hat, wird explizit gearbeitet. Gerade wenn ich an die U 16 oder U 17 zurückdenke, wurde damals sehr viel individuell trainiert. Die Länderspiele finden auf einem hohen Niveau statt. Das hilft der Entwicklung. Zudem lernt man viele andere junge Spieler kennen und kann Erfahrungen austauschen.

DFB.de: Was war das schönste Erlebnis in Ihrer Laufbahn als U-Nationalspieler? War es vielleicht das letzte U 21-Länderspiel gegen Italien, als Sie beide Tore zum 2:1 erzielt haben?

Waldschmidt: Ja, das Spiel in Italien war ein sehr schönes Erlebnis. Mein Länderspieldebüt für die U 16 war ebenfalls super: Da habe ich direkt zwei Tore gegen Schottland gemacht. So etwas bleibt in Erinnerung. Als drittes Erlebnis würde ich die Spiele bei der U 19-Europameisterschaft nennen.

DFB.de: Von welchem U-Nationaltrainer haben Sie besonders viel gelernt?

Waldschmidt: Wenn Sie mich so fragen, würde ich meinen ehemaligen U 16-Nationaltrainer Steffen Freund und U 19-Trainer Marcus Sorg nennen. Von den beiden habe ich besonders viel mitgenommen. Freund wusste genau, wie man die jungen Spieler richtig anpackt und ihnen Sachen vermitteln kann, ohne allzu viel Druck aufzubauen. Und Sorg war ein Trainer, durch den ich neue Dinge gelernt habe. Unter ihm habe ich damals zum Beispiel auf der Acht gespielt.



Im jüngsten U 21-Länderspiel gegen Italien war Luca Waldschmidt mit seinen beiden Toren der große Matchwinner. Gerne würde der Stürmer im bevorstehenden Testspiel gegen Frankreich (Donnerstag, 18:30 Uhr) daran anknüpfen. Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen spricht Waldschmidt über die Testspiele, die Europameisterschaft und seine starke Entwicklung beim SC Freiburg.

DFB.de: Herr Waldschmidt, wie blicken Sie den beiden Testspielen gegen Frankreich und England entgegen?

Waldschmidt: Das sind die beiden letzten Testspiele vor der Europameisterschaft und zwei echte Klassiker. Uns erwarten zwei schwere Gegner. Wir werden die Möglichkeit nutzen, um uns einzuspielen und vielleicht auch ein paar Dinge auszuprobieren.

DFB.de: Im Juni steht die U 21-Europameisterschaft bevor. In der Gruppe B treffen Sie auf Dänemark, Serbien und abschließend Österreich. Sehen Sie sich in der Favoritenrolle?

Waldschmidt: Das ist schwer zu sagen. Wir sollten keinen Gegner unterschätzen. Das sind zwar keine großen Namen wie England oder Frankreich. Aber Serbien hat zum Beispiel eine sehr souveräne Qualifikation gespielt. Dänemark und Österreich sind ebenfalls gut besetzt. Aber klar ist: Wenn wir den Titel gewinnen wollen, müssen wir gegen diese Mannschaften gewinnen.

DFB.de: Sie klingen zuversichtlich…

Waldschmidt: Ich traue uns viel zu. Wir haben sehr viel Qualität in der Mannschaft. Einige Spieler sind schon länger dabei, bringen Erfahrung mit und wurden teilweise mit dem letzten Jahrgang Europameister.

DFB.de: Sie sprechen es an: Trainer Stefan Kuntz hat die deutsche U 21-Nationalmannschaft vor zwei Jahren zum Titel geführt. Was zeichnet ihn aus?

Waldschmidt: Er bringt eine gewisse Lockerheit hinein, kann aber auch Ernsthaftigkeit an den Tag legen. Er sorgt dafür, dass wir zum richtigen Zeitpunkt alle voll da sind. Dieser Mix ist für eine Mannschaft sehr wichtig. Wenn man ein gutes Verhältnis zum Trainer hat, schmeißt man auf dem Platz alles rein.

DFB.de: Sie haben mit der U 19 im Jahre 2015 eine Europameisterschaft gespielt – damals an der Seite von heutigen A-Nationalspielern wie Timo Werner und Leroy Sané. Was nimmt ein junger Spieler aus so einem Turnier-Erlebnis mit?

Waldschmidt: Ein Turnier ist eine ganz besondere Erfahrung. Man spielt im Drei-Tages-Rhythmus, was die meisten Spieler überhaupt nicht kennen. Zudem ist jedes Spiel fast ein Endspiel. Man muss auf den Punkt da sein und abliefern. Wenn man in der Bundesliga zwei Spiele in Folge verliert, kann man das in den Wochen darauf wieder ausgleichen. Verliert man zwei Spiele bei einer Europameisterschaft, ist das Turnier vorbei.

DFB.de: Sie sind von der U 16 bis nun zur U 21 alle Nachwuchs-Nationalmannschaften durchlaufen. Inwiefern hat Sie das als Fußballspieler weitergebracht?

Waldschmidt: Mir hat das sehr geholfen, weil beim DFB andere Akzente gesetzt wurden als im Verein. Auch wenn man nicht so viel Zeit hat, wird explizit gearbeitet. Gerade wenn ich an die U 16 oder U 17 zurückdenke, wurde damals sehr viel individuell trainiert. Die Länderspiele finden auf einem hohen Niveau statt. Das hilft der Entwicklung. Zudem lernt man viele andere junge Spieler kennen und kann Erfahrungen austauschen.

DFB.de: Was war das schönste Erlebnis in Ihrer Laufbahn als U-Nationalspieler? War es vielleicht das letzte U 21-Länderspiel gegen Italien, als Sie beide Tore zum 2:1 erzielt haben?

Waldschmidt: Ja, das Spiel in Italien war ein sehr schönes Erlebnis. Mein Länderspieldebüt für die U 16 war ebenfalls super: Da habe ich direkt zwei Tore gegen Schottland gemacht. So etwas bleibt in Erinnerung. Als drittes Erlebnis würde ich die Spiele bei der U 19-Europameisterschaft nennen.

DFB.de: Von welchem U-Nationaltrainer haben Sie besonders viel gelernt?

Waldschmidt: Wenn Sie mich so fragen, würde ich meinen ehemaligen U 16-Nationaltrainer Steffen Freund und U 19-Trainer Marcus Sorg nennen. Von den beiden habe ich besonders viel mitgenommen. Freund wusste genau, wie man die jungen Spieler richtig anpackt und ihnen Sachen vermitteln kann, ohne allzu viel Druck aufzubauen. Und Sorg war ein Trainer, durch den ich neue Dinge gelernt habe. Unter ihm habe ich damals zum Beispiel auf der Acht gespielt.

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DFB.de: Sprechen wir noch einmal über die Bundesliga: Sie spielen mit sieben Toren und drei Vorlagen die mit Abstand beste Bundesligasaison Ihrer Laufbahn. Warum entwickeln sich junge Spieler beim SC Freiburg oft so gut?

Waldschmidt: Hier herrscht Ruhe im Verein. Die Erwartungshaltung ist nicht allzu groß. Zudem haben wir in Christian Streich einen Trainer, der aus der Jugend kommt. Daher weiß er genau, wie man mit jungen Spielern umgeht und sie weiterentwickelt. Hinzu kommt, dass wir als Mannschaft eine ordentliche Saison spielen. Das macht es für junge Spieler einfacher, reinzukommen und mitzuschwimmen.

DFB.de: Sie sprechen die Ruhe in Freiburg an. Ihre vorherigen Stationen Eintracht Frankfurt und Hamburger SV waren ein kleiner Gegensatz dazu: große Stadt, großer Traditionsverein, maximale Medienaufmerksamkeit. Ist das für einen jungen Profi ein schwieriges Umfeld?

Waldschmidt: Ein großer Unterschied war, dass ich die vorherigen drei Profijahre in Frankfurt und Hamburg stets gegen den Abstieg gespielt habe. Das macht es für einen jungen Spieler nicht einfacher. Mit dem SC Freiburg waren wir in dieser Saison nie in akuter Abstiegsnot. Selbst wenn ich mal ein schlechtes Spiel gemacht habe, durfte ich in der Woche danach wieder auflaufen. Das gibt einem jungen Spieler Sicherheit. So kann man sich weiterentwickeln. Heute fällt es mir viel einfacher, auf dem Platz locker im Kopf zu bleiben.

DFB.de: Das gelang Ihnen in Hamburg und Frankfurt also noch nicht?

Waldschmidt: Nein. Im Abstiegskampf geht es in jedem Spiel um alles. Ich wusste: Wenn ich ein schlechtes Spiel mache, bin ich sofort wieder draußen. Das macht es nicht einfacher.

DFB.de: Trotzdem bleibt in Erinnerung, wie Sie am letzten Spieltag der Saison 2016/2017 den HSV mit einem Kopfballtor in der 88. Minute den Klassenerhalt gesichert haben. War das für Sie der schönste Moment Ihrer Laufbahn?

Waldschmidt: Ja, das war auf jeden Fall der schönste Moment meiner Karriere. Ich denke sehr gerne daran zurück. Überhaupt erinnere ich mich gerne an meine Zeit in Hamburg. Sportlich war es vielleicht nicht so einfach. Trotzdem habe ich dort meine Entwicklung genommen – vor allem auch als Mensch. Und dieses Tor bleibt ewig unvergessen.

DFB.de: Nach diesem Tor standen Sie im medialen Fokus, kamen aber meist nur von der Bank und wurden von Ihrem damaligen Trainer Markus Gisdol öffentlich kritisiert. War es schwierig zu verdauen, erst der große Held zu sein und dann plötzlich wieder auf der Bank zu sitzen?

Waldschmidt: Einfach war das nicht. Ich bin mit einer gewissen Erwartungshaltung in die nächste Saison gegangen und hatte noch diese Euphorie in mir. Leider hat das nicht so funktioniert. Wie gesagt: Ich hatte immer das Gefühl, nur eine Chance zu haben – entweder ich funktioniere oder ich bin wieder draußen. Rückblickend würde ich sagen, dass ich in meinen Einsätzen keine katastrophale Leistung abgeliefert habe, aber sicherlich auch nicht meine besten Spiele gemacht habe. Daher kann ich mir an die eigene Nase fassen. Immerhin habe ich dadurch gelernt, Rückschläge zu verarbeiten. Das hat mich im Kopf stärker gemacht.

DFB.de: Ist diese Erfahrung vielleicht auch ein Grund dafür, dass Sie nun in Freiburg so gut funktionieren?

Waldschmidt: Bestimmt. Ich habe das erste Saisonspiel gegen Frankfurt von Anfang an gemacht, kam in den Wochen danach aber wieder häufiger von der Bank. Trotzdem habe ich gemerkt, dass der Trainer auf meine Qualitäten setzt und dass ich gebraucht werde. Später bekam ich wieder meine Einsätze in der Startelf. Hätte ich diese Erfahrung in Hamburg nicht gemacht, wäre ich mit der Phase als Ersatzspieler möglicherweise nicht so gut umgegangen.

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