U 21 vor der EM: Über Prag nach Rio

Die nächste Dienstreise kann gebucht werden: Die deutsche U 21 hat durch zwei Play-off-Siege gegen die Ukraine die Teilnahme an der EM 2015 in der Tschechischen Republik perfekt gemacht. Dieses Turnier war ein großes Ziel - und zugleich eine Zwischenetappe. Erreicht die Mannschaft von Horst Hrubesch dort das Halbfinale, bucht sie zugleich das Ticket fürs olympische Fußballturnier 2016 in Rio de Janeiro.

Als erstes schnappte sich der Trainer seinen Kapitän. Nachdem der Schlusspfiff in der Partie in Essen verklungen war, umarmte Horst Hrubesch seinen Angreifer Kevin Volland auf dem Platz, ehe die beiden das Team bei der Ehrenrunde anführten. "Vielen Dank für Eure Unterstützung auf dem Weg zur EM" – so stand es auf einem Plakat, das die DFB-Junioren den Zuschauern präsentierten.

Mustafi und Ginter sind jetzt Weltmeister

Er war allerdings kein Spaziergang, dieser Weg zur EM. Im August 2013 formierte Hrubesch die U 21 neu, die Begegnung in Freiburg gegen Frankreich war das erste und einzige Testspiel des neuen Jahrgangs. Schon damals befand der Trainer, dass diese Mannschaft enormes Potenzial in sich birgt. Dank Spielern wie Matthias Ginter, Shkodran Mustafi und Kevin Volland.

Ein Jahr später sind die beiden Verteidiger Weltmeister mit der Nationalmannschaft von Bundestrainer Joachim Löw geworden, und Volland hatte es ebenfalls in den erweiterten Kader, wenn auch nicht den endgültigen, geschafft. Seiner Motivation tat das jedoch keinen Abbruch. Der Hoffenheimer ackerte weiter auf dem Spielfeld, sorgte als Torschütze und Stimmungskanone der U 21 für mannschaftliche Geschlossenheit und sportliche Höchstleistungen. Platz eins in der Gruppe war im Frühherbst dieses Jahres gesichert; Montenegro, Rumänien und Irland hatten das Nachsehen.

Wer das Team in den Tagen um die Play-offs erlebte, der erkannte, dass sich da eine echte Mannschaft gebildet hatte. Eine, die gemeinsam gute und weniger gute Zeiten durchlebt hatte und unbeirrt ihren Weg gegangen ist. So galt stellvertretend für die gesamte Qualifikationsrunde, was Kevin Volland nach dem 2:0-Erfolg im Rückspiel bekannte: "Natürlich sind wir einfach froh, dass wir es geschafft haben." Nach dem 3:0-Erfolg im Hinspiel, den Tore von Philipp Hofmann, Volland und Jonas Hofmann sicherstellten, war es auch im Rückspiel der Kapitän, der mit seinem späten Treffer doch noch den 2:0-Sieg einleitete. Leonardo Bittencourt erzielte in der Nachspielzeit den zweiten Treffer, damit war alles klar.

Volland: "Wir wollen das Maximum"

Und jetzt: Europameisterschaft. Hrubesch kennt das, 2008 gelang ihm der Triumph mit der U 19 und 2009 mit der U 21. "Die Klasse von 2009", so wurde das Team genannt. Eine Mannschaft, aus der sechs Mitglieder in der Stammformation bei der WM 2014 in Brasilien standen und den Titel holten.

Und die "Klasse von 2015"? Was haben Volland und Co. drauf? Und wie weit geht es für die Jungs in der Tschechischen Republik? "Wir sind alles gute Kicker, daher wollen wir dort das Maximum", sagt Kapitän Kevin Volland und Stuttgarts Moritz Leitner, sein Vizekapitän, kündigt gar ein "Feuerwerk" an. Hrubesch unterstreicht: "Wir fahren da nicht hin, um nur teilzunehmen. Die Mannschaft hat das Format, um dort um den Titel mitzuspielen."

Seit zehn Pflichtspielen in Folge ist die deutsche U 21 nun unbesiegt, zuletzt gab es in vier Spielen 15:0 Tore. Und Olympia 2016? "Da wollen wir natürlich hin", sagt Volland. Titelverteidiger Spanien, die Niederlande und Frankreich - alle sind sie in den Play-offs gescheitert. Aber, so Hrubesch: "Egal, gegen wen wir spielen müssen: Da wird keiner leicht sein". Die Auslosung findet am 6. November in Prag statt.

Testspiele gegen Holland, Tschechien, Italien und England

Bis zum Turnierstart stehen noch vier Länderspiele auf dem Terminplan. Heimspiele gegen die Niederlande und Italien, Auswärtsaufgaben in der Tschechischen Republik und in England. Alles große Namen, alles Hochkaräter, echte Prüfsteine. Und natürlich geht es dann auch an die Kaderplanung, eines von Hrubeschs Lieblingsthemen.

Der Trainer, den der kicker nach den beiden Erfolgen 2008 und 2009 als "Euro-Horst" adelte, ist sich sicher, dass erneut eine goldene Generation heranwächst: "In diesem Jahrgang ist der Kader sogar noch breiter. Damals waren es 20, 22 Spieler, jetzt habe ich 35 bis 40, aus denen ich wählen kann. Diese Mannschaft wird nicht schlechter, sie wird besser. Bei der Qualität des Kaders sind wir noch nicht am Ende, der eine oder andere wird noch hinzukommen. Diese Mannschaft hat Leben." Und möchte jetzt weitere Erfolge feiern.

[mg]

Die nächste Dienstreise kann gebucht werden: Die deutsche U 21 hat durch zwei Play-off-Siege gegen die Ukraine die Teilnahme an der EM 2015 in der Tschechischen Republik perfekt gemacht. Dieses Turnier war ein großes Ziel - und zugleich eine Zwischenetappe. Erreicht die Mannschaft von Horst Hrubesch dort das Halbfinale, bucht sie zugleich das Ticket fürs olympische Fußballturnier 2016 in Rio de Janeiro.

Als erstes schnappte sich der Trainer seinen Kapitän. Nachdem der Schlusspfiff in der Partie in Essen verklungen war, umarmte Horst Hrubesch seinen Angreifer Kevin Volland auf dem Platz, ehe die beiden das Team bei der Ehrenrunde anführten. "Vielen Dank für Eure Unterstützung auf dem Weg zur EM" – so stand es auf einem Plakat, das die DFB-Junioren den Zuschauern präsentierten.

Mustafi und Ginter sind jetzt Weltmeister

Er war allerdings kein Spaziergang, dieser Weg zur EM. Im August 2013 formierte Hrubesch die U 21 neu, die Begegnung in Freiburg gegen Frankreich war das erste und einzige Testspiel des neuen Jahrgangs. Schon damals befand der Trainer, dass diese Mannschaft enormes Potenzial in sich birgt. Dank Spielern wie Matthias Ginter, Shkodran Mustafi und Kevin Volland.

Ein Jahr später sind die beiden Verteidiger Weltmeister mit der Nationalmannschaft von Bundestrainer Joachim Löw geworden, und Volland hatte es ebenfalls in den erweiterten Kader, wenn auch nicht den endgültigen, geschafft. Seiner Motivation tat das jedoch keinen Abbruch. Der Hoffenheimer ackerte weiter auf dem Spielfeld, sorgte als Torschütze und Stimmungskanone der U 21 für mannschaftliche Geschlossenheit und sportliche Höchstleistungen. Platz eins in der Gruppe war im Frühherbst dieses Jahres gesichert; Montenegro, Rumänien und Irland hatten das Nachsehen.

Wer das Team in den Tagen um die Play-offs erlebte, der erkannte, dass sich da eine echte Mannschaft gebildet hatte. Eine, die gemeinsam gute und weniger gute Zeiten durchlebt hatte und unbeirrt ihren Weg gegangen ist. So galt stellvertretend für die gesamte Qualifikationsrunde, was Kevin Volland nach dem 2:0-Erfolg im Rückspiel bekannte: "Natürlich sind wir einfach froh, dass wir es geschafft haben." Nach dem 3:0-Erfolg im Hinspiel, den Tore von Philipp Hofmann, Volland und Jonas Hofmann sicherstellten, war es auch im Rückspiel der Kapitän, der mit seinem späten Treffer doch noch den 2:0-Sieg einleitete. Leonardo Bittencourt erzielte in der Nachspielzeit den zweiten Treffer, damit war alles klar.

Volland: "Wir wollen das Maximum"

Und jetzt: Europameisterschaft. Hrubesch kennt das, 2008 gelang ihm der Triumph mit der U 19 und 2009 mit der U 21. "Die Klasse von 2009", so wurde das Team genannt. Eine Mannschaft, aus der sechs Mitglieder in der Stammformation bei der WM 2014 in Brasilien standen und den Titel holten.

Und die "Klasse von 2015"? Was haben Volland und Co. drauf? Und wie weit geht es für die Jungs in der Tschechischen Republik? "Wir sind alles gute Kicker, daher wollen wir dort das Maximum", sagt Kapitän Kevin Volland und Stuttgarts Moritz Leitner, sein Vizekapitän, kündigt gar ein "Feuerwerk" an. Hrubesch unterstreicht: "Wir fahren da nicht hin, um nur teilzunehmen. Die Mannschaft hat das Format, um dort um den Titel mitzuspielen."

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Seit zehn Pflichtspielen in Folge ist die deutsche U 21 nun unbesiegt, zuletzt gab es in vier Spielen 15:0 Tore. Und Olympia 2016? "Da wollen wir natürlich hin", sagt Volland. Titelverteidiger Spanien, die Niederlande und Frankreich - alle sind sie in den Play-offs gescheitert. Aber, so Hrubesch: "Egal, gegen wen wir spielen müssen: Da wird keiner leicht sein". Die Auslosung findet am 6. November in Prag statt.

Testspiele gegen Holland, Tschechien, Italien und England

Bis zum Turnierstart stehen noch vier Länderspiele auf dem Terminplan. Heimspiele gegen die Niederlande und Italien, Auswärtsaufgaben in der Tschechischen Republik und in England. Alles große Namen, alles Hochkaräter, echte Prüfsteine. Und natürlich geht es dann auch an die Kaderplanung, eines von Hrubeschs Lieblingsthemen.

Der Trainer, den der kicker nach den beiden Erfolgen 2008 und 2009 als "Euro-Horst" adelte, ist sich sicher, dass erneut eine goldene Generation heranwächst: "In diesem Jahrgang ist der Kader sogar noch breiter. Damals waren es 20, 22 Spieler, jetzt habe ich 35 bis 40, aus denen ich wählen kann. Diese Mannschaft wird nicht schlechter, sie wird besser. Bei der Qualität des Kaders sind wir noch nicht am Ende, der eine oder andere wird noch hinzukommen. Diese Mannschaft hat Leben." Und möchte jetzt weitere Erfolge feiern.