Tolgay Arslan: "Ich erwarte Respekt und Verständnis"

DFB.de: Was für ein Spiel erwarten Sie?

Arslan: Wir werden das Spiel bestimmen. In den Videositzungen werden wir mit Infos über den Gegner versorgt. Natürlich sind wir der Favorit in dieser Partie. Ich hoffe, dass das Team an die Leistungen aus den vergangenen Spielen anknüpfen kann und wir als Sieger vom Platz gehen.

DFB.de: Sie haben also die letzten Spiele der Qualifikation verfolgt?

Arslan: Klar. Maxi Beister, mein Teamkollege beim HSV, ist ja schon länger in dieser Mannschaft dabei. Und in den Play-offs gegen die Schweiz habe ich den Jungs kräftig die Daumen gedrückt.

DFB.de: Dann war die EM 2013 sicher eine zusätzliche Motivation für Sie?

Arslan: Natürlich. Mein Ziel ist es, im kommenden Jahr in Israel dabei zu sein. Einige Spieler hier haben bereits durch die Qualifikation einen Vorsprung. Aber ich habe mich beim HSV durchgesetzt und möchte auch hier eine gute Leistung zeigen.

DFB.de: Viele weitere Spieler wie die A-Nationalspieler Mesut Özil oder Ilkay Gündogan haben einen ähnlichen Hintergrund wie Sie. Wie ist der Kontakt zu Ihren Landsleuten?

Arslan: Weil ich in der Jugend in Dortmund gespielt habe, hatte ich zu Nuri Sahin immer einen guten Draht. Mesut Özil ist ein fantastischer Spieler und ein echtes Vorbild für mich. Aber getroffen haben wir uns leider noch nicht. Den engsten Draht habe ich zu Ilkay Gündogan, weil wir zusammen in der Westfalenauswahl gespielt haben. Diese Verbindung besteht immer noch.



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Das U 21-Länderspiel zwischen Deutschland und der Türkei heute (ab 18 Uhr, live bei Eurosport) im Bochumer rewirpower-Stadion ist vor allem für Tolgay Arslan ein besonderes. Der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler besitzt beide Staatsbürgerschaften, hat im September 2010 zwei Qualifikationsspiele für die Türkei absolviert und wurde nun nach einem Einsatz in der U 20 von DFB-Trainer Frank Wormuth erstmals für die deutsche U 21 nominiert.

Die Berufung ist die logische Konsequenz einer beachtlichen Entwicklung, die Arslan beim Hamburger SV genommen hat. Nach einer Verletzung zum Saisonstart hat sich das vielseitig einsetzbare Talent auf der Doppelsechs als Stammkraft etabliert. Vor dem Spiel gegen das Heimatland seiner Eltern spricht Tolgay Arslan im DFB.de-Interview mit Redakteur Maximilian Geis über den Moment der Nominierung, Kontakte zu anderen Deutsch-Türken und sein Ziel für den kommenden Sommer.

DFB.de: Tolgay Arslan, herzlichen Glückwunsch zu Ihrer ersten U 21-Nominierung. Wie haben Sie davon erfahren?

Tolgay Arslan: Ich habe am vergangenen Freitag einen Anruf von Trainer Rainer Adrion erhalten. Natürlich habe ich mich sehr gefreut und bin jetzt sehr gespannt auf das Spiel.

DFB.de: Ist es schon so etwas wie Schicksal, dass Ihre erste U 21-Partie ausgerechnet gegen die Türkei geht?

Arslan: Klar, das ist einmalig. Ich weiß gar nicht, ob ich das jetzt als gut oder schlecht bezeichnen soll. Aber natürlich freue ich mich sehr. Einige Bekannte von mir werden heute im Stadion sein. Es wird definitiv ein besonderes Spiel für mich.

DFB.de: Die Konkurrenz im Mittelfeld ist groß. Wie schätzen Sie Ihre Einsatzchancen ein?

Arslan: Das wird man sehen. Ich bin ja flexibel einsetzbar. Wer hätte gedacht, dass ich nach den Verpflichtungen von van der Vaart, Badelj und Jiracek beim HSV in der ersten Elf sein werde? Ich mag Konkurrenzkampf und werde diesen auch hier annehmen. Dann hoffe und denke ich, dass ich gute Chancen habe.

DFB.de: Was für ein Spiel erwarten Sie?

Arslan: Wir werden das Spiel bestimmen. In den Videositzungen werden wir mit Infos über den Gegner versorgt. Natürlich sind wir der Favorit in dieser Partie. Ich hoffe, dass das Team an die Leistungen aus den vergangenen Spielen anknüpfen kann und wir als Sieger vom Platz gehen.

DFB.de: Sie haben also die letzten Spiele der Qualifikation verfolgt?

Arslan: Klar. Maxi Beister, mein Teamkollege beim HSV, ist ja schon länger in dieser Mannschaft dabei. Und in den Play-offs gegen die Schweiz habe ich den Jungs kräftig die Daumen gedrückt.

DFB.de: Dann war die EM 2013 sicher eine zusätzliche Motivation für Sie?

Arslan: Natürlich. Mein Ziel ist es, im kommenden Jahr in Israel dabei zu sein. Einige Spieler hier haben bereits durch die Qualifikation einen Vorsprung. Aber ich habe mich beim HSV durchgesetzt und möchte auch hier eine gute Leistung zeigen.

DFB.de: Viele weitere Spieler wie die A-Nationalspieler Mesut Özil oder Ilkay Gündogan haben einen ähnlichen Hintergrund wie Sie. Wie ist der Kontakt zu Ihren Landsleuten?

Arslan: Weil ich in der Jugend in Dortmund gespielt habe, hatte ich zu Nuri Sahin immer einen guten Draht. Mesut Özil ist ein fantastischer Spieler und ein echtes Vorbild für mich. Aber getroffen haben wir uns leider noch nicht. Den engsten Draht habe ich zu Ilkay Gündogan, weil wir zusammen in der Westfalenauswahl gespielt haben. Diese Verbindung besteht immer noch.

DFB.de: Haben Sie sich mit den Kollegen mal beraten vor Ihrer Entscheidung, für Deutschland zu spielen?

Arslan: Nein, denn diese Entscheidung muss jeder für sich treffen. Natürlich kann man sich mal Tipps holen. Aber schließlich muss man hinter seiner Entscheidung stehen.

DFB.de: Sie haben bereits Länderspiele für die türkische U 19 und sogar Qualifikationsspiele für die U 21 gemacht. Was waren damals Ihre Beweggründe?

Arslan: Ich wurde zwar in der U 19 einmal vom damaligen Trainer Heiko Herrlich zu einem DFB-Leistungstest eingeladen. Danach waren aber andere Spieler im Fokus, und ich habe nichts mehr gehört. Ich wollte unbedingt internationale Erfahrung sammeln und habe daher die Einladung des Türkischen Fußball-Verbandes angenommen. Auch im Bewusstsein, noch für Deutschland spielen zu können. Das war immer mein Ziel.

DFB.de: Ende 2010 wurde es dann konkret mit dem DFB. Für Sie muss ein Traum in Erfüllung gegangen sein?

Arslan: Ja. Ich bin in Paderborn geboren und in Deutschland groß geworden. Ich fühle mich sehr wohl hier und kann mich mit der Kultur identifizieren. Da habe ich mich sehr über die Einladung zur U 20 gefreut. Es ehrt mich, dass ich nun für die deutsche U 21 berufen wurde.

DFB.de: Sind im türkischen Team auch noch Bekannte von Ihnen aktiv?

Arslan: Nur zwei, weil die Türkei nach der verpassten Europameisterschaft einen neuen Jahrgang aufbaut.

DFB.de: Welchen Empfang erwarten Sie von den türkischen Kollegen?

Arslan: Ich fühle mich wohl hier und möchte weiter für Deutschland spielen. Daher erwarte ich natürlich Respekt und Verständnis. Und ich wünsche allen Zuschauern ein schönes Fußballfest. Ich bin gespannt, wie die Reaktionen nach dem Spiel ausfallen, wenn ich hoffentlich mein Debüt geben konnte.

DFB.de: Was ist Ihr Wunsch für die Begegnung in Bochum?

Das ist einfach: Ein Sieg für uns und ein guter Einstand für mich persönlich. (lacht)