Rainer Adrion: "Ein außergewöhnlicher Jahrgang"

Island ist das Land der Geysire und Vulkane, bizarre Landschaften prägen das Bild des Besuchers. Doch für die geografischen Besonderheiten der größten Vulkaninsel der Welt hat DFB-Trainer Rainer Adrion keinen Blick. Denn heute (ab 18.15 Uhr, live bei Sport1) will er mit der U 21 im Stadion „Kaplakrikavöllur“ von Hafnarfjördur gegen Island gewinnen und damit die Chancen auf das Erreichen der EM-Endrunde erhalten.

Genau vor einem Jahr bestritt Adrion sein Debüt als U 21-Trainer, am 11. August 2009 gegen die Türkei beim Lobanovskij-Pokal. 365 Tage später steht das Team am Scheideweg, nur mit drei Siegen gegen Island, die Tschechische Republik und Nordirland erhält sich die U 21 die Chance, das Ticket für die Playoffs zur Europameisterschaft 2011 in Dänemark zu lösen.

Im DFB.de-Interview mit DFB-Redakteur Maximilian Geis spricht Rainer Adrion über sein erstes Jahr als DFB-Trainer, die Partie in Island und die Perspektiven des Teams.

DFB.de: Rainer Adrion, es geht um alles für die U 21. Wie sehen Sie die Situation vor dem Spiel heute Abend?

Rainer Adrion: Wir haben die Chance, mit drei Siegen gegen Island, und im November gegen die Tschechische Republik und Nordirland neun Punkte zu holen. Die werden wir auch brauchen, wenn wir uns als einer der vier besten Gruppenzweiten für die Playoffs um die EM-Teilnahme qualifizieren wollen.

DFB.de: Wie überzeugt sind Sie vom Gelingen dieser Mission?

Adrion: Island ist spielstark und hat bereits beim 2:2 im Hinspiel eine starke kämpferische Leistung gezeigt. Aber ich bin zuversichtlich, weil wir die Qualität in unserem Team haben, diese Herausforderung zu bewältigen.

DFB.de: Die Qualität machen Spieler aus wie Kapitän Mats Hummels, Benedikt Höwedes und Stefan Reinartz. Im Gegenzug haben Sie auf Spieler verzichtet wie Toni Kroos oder Holger Badstuber. Wie verliefen die Gespräche im Vorfeld der Nominierung?



[bild1]

Island ist das Land der Geysire und Vulkane, bizarre Landschaften prägen das Bild des Besuchers. Doch für die geografischen Besonderheiten der größten Vulkaninsel der Welt hat DFB-Trainer Rainer Adrion keinen Blick. Denn heute (ab 18.15 Uhr, live bei Sport1) will er mit der U 21 im Stadion „Kaplakrikavöllur“ von Hafnarfjördur gegen Island gewinnen und damit die Chancen auf das Erreichen der EM-Endrunde erhalten.

Genau vor einem Jahr bestritt Adrion sein Debüt als U 21-Trainer, am 11. August 2009 gegen die Türkei beim Lobanovskij-Pokal. 365 Tage später steht das Team am Scheideweg, nur mit drei Siegen gegen Island, die Tschechische Republik und Nordirland erhält sich die U 21 die Chance, das Ticket für die Playoffs zur Europameisterschaft 2011 in Dänemark zu lösen.

Im DFB.de-Interview mit DFB-Redakteur Maximilian Geis spricht Rainer Adrion über sein erstes Jahr als DFB-Trainer, die Partie in Island und die Perspektiven des Teams.

DFB.de: Rainer Adrion, es geht um alles für die U 21. Wie sehen Sie die Situation vor dem Spiel heute Abend?

Rainer Adrion: Wir haben die Chance, mit drei Siegen gegen Island, und im November gegen die Tschechische Republik und Nordirland neun Punkte zu holen. Die werden wir auch brauchen, wenn wir uns als einer der vier besten Gruppenzweiten für die Playoffs um die EM-Teilnahme qualifizieren wollen.

DFB.de: Wie überzeugt sind Sie vom Gelingen dieser Mission?

Adrion: Island ist spielstark und hat bereits beim 2:2 im Hinspiel eine starke kämpferische Leistung gezeigt. Aber ich bin zuversichtlich, weil wir die Qualität in unserem Team haben, diese Herausforderung zu bewältigen.

DFB.de: Die Qualität machen Spieler aus wie Kapitän Mats Hummels, Benedikt Höwedes und Stefan Reinartz. Im Gegenzug haben Sie auf Spieler verzichtet wie Toni Kroos oder Holger Badstuber. Wie verliefen die Gespräche im Vorfeld der Nominierung?

Adrion: Diese Abstimmung war ein Paradebeispiel für die gelungene Zusammenarbeit zwischen dem Bundestrainer Joachim Löw, Sportdirektor Matthias Sammer und mir. Die Lösung ist nachvollziehbar und gut. Denn nun haben wir die Möglichkeit, mit dem derzeit bestmöglichen U 21-Aufgebot die heiße Phase der EM-Qualifikation angehen zu können.

DFB.de: Hätten Sie nicht gerne Spieler dabei gehabt wie Kroos, Badstuber, Jerome Boateng, Mesut Özil, Marko Marin oder Thomas Müller, die ja immer noch für die U 21 spielberechtigt sind?

Adrion: Die Spieler haben ja bereits ihre Klasse bei der WM nachgewiesen. Aber ich denke, dass es für ihre individuelle Entwicklung besser ist, wenn sie fester Bestandteil der Nationalmannschaft werden. Der aktuelle U 21-Jahrgang ist außergewöhnlich, daher haben wir auch ohne diese Spieler genügend Qualität. Dafür konnten wir die A-Nationalspieler Hummels, Großkreutz oder Reinartz behalten.

DFB.de: Heute vor einem Jahr haben Sie die U 21 erstmals betreut. Wie lautet Ihr Zwischenfazit?

Adrion: Die Einspielzeit war kurz, nach nur einem viertägigen Lehrgang begann die Qualifikation. Die Heimniederlage gegen starke Tschechen im September 2009 war die Folge. In den anderen Begegnungen waren wir spielbestimmend, haben uns aber durch Unkonzentriertheiten um eine bessere Ausgangsposition in der Qualifikation gebracht. Natürlich haben wir uns einen anderen Verlauf der Quali vorgestellt, die Unentschieden gegen Island und Nordirland waren enttäuschend.

DFB.de: War zu erwarten, dass es nach der Europameisterschaft nicht immer positiv weitergehen kann?

[bild2]

Adrion: Ich habe in meiner bisherigen Arbeit in der Talentförderung die Erfahrung gemacht, dass es in der Hinführung junger Spieler an höhere Aufgaben immer Wellen gibt. In einem guten Jahrgang kommt es vor, dass gleich mehrere Talente den Sprung nach oben schaffen. Derzeit gehören sechs Spieler zum Kreis der Nationalmannschaft, die noch für die U 21 spielberechtigt sind. In den kommenden Jahrgängen wird sicher nicht stetig eine solch große Zahl an Spielern nach oben nachrücken. Dadurch kann man länger an einer Mannschaft arbeiten und festhalten.

DFB.de: Wie sehen Sie für sich persönlich Ihre Arbeit als U 21-Trainer?

Adrion: Der Job macht mir bei der Arbeit auf dem Platz und im Team mit den anderen DFB-Trainern viel Spaß. Es wird nie alles reibungslos laufen, daher nehme ich die Schwierigkeiten an, die wir in diesem Jahr hatten, und versuche, Lösungen dafür zu finden. Wir haben immer noch die Chance, uns für die EM zu qualifizieren.