Pearce: "Deutschland hat wieder viele Talente"

Es ist ein echter Klassiker, auch im Juniorenbereich: Am Dienstag (ab 18 Uhr, live bei Sport1), trifft die U 21-Nationalmannschaft in Wiesbaden auf England.

Die Begegnung in der BRITA-Arena ist das erste Aufeinandertreffen der beiden U 21-Teams der traditionsreichen Fußball-Verbände seit dem Finale der Europameisterschaft 2009 in Schweden, wo am 29. Juni 2009 in Malmö das deutsche Team den EM-Titel gewann.

Im exklusiven DFB.de-Interview mit DFB-Redakteur Maximilian Geis spricht Stuart Pearce, damals wie heute als Coach für die englische U 21 zuständig, über die Partie in Wiesbaden, sein Team und seine bewegte Geschichte mit dem deutschen Fußball.

DFB.de: Mr. Pearce, was bedeutet Ihnen die Begegnung mit Deutschland in der kommenden Woche?

Stuart Pearce: England gegen Deutschland ist ein "blue chip match", wie man bei uns sagt, eine erstklassige Partie. Es ist ein wenig schwerer für uns, weil wir auswärts antreten müssen. Deutschland baut gerade eine neue U 21 auf, daher werden die Jungs sicher top motiviert sein. Wenn England auf Deutschland trifft, geht es nur vordergründig um das Ergebnis. Die Zuschauer erwarten zu Recht auch absolute Topleistungen von den Teams und den Einzelspielern.

DFB.de: Was erwarten Sie vom deutschen Team?

Pearce: Die aktuelle U 21 kennen wir noch nicht. Sicher werden sie nach der verpassten EM-Qualifikation alles daran setzen, sich optimal auf die neue Runde vorzubereiten. Deutschland hat wieder viele Talente, die sich nun für 2013 empfehlen wollen. Wir hatten eine ähnliches Ausgangslage bei einem EM-Test vor über einem Jahr, als wir im März 2009 gegen eine jüngere französische U 21 antraten und deutlich 0:2 unterlagen. Wir sind also gewarnt.

DFB.de: Wo steht Ihr Team, gut acht Monate vor der EM?

Pearce: Wir sind in der Qualifikation als Einheit weitergekommen. Nach einem schweren Start haben wir nach der Sommerpause sehr gut gespielt. Jetzt haben wir die richtige Mischung im Team, und einige jüngere Talente haben ihr Können bei uns bewiesen. Wir haben noch acht Monate, um uns auf die EM vorzubereiten. Bis dahin werden sich einige Spieler sicher noch etwas weiterentwickeln.

DFB.de: Wer sind die Schlüsselspieler Ihrer Mannschaft?

Pearce: Micah Richards kehrt in unser Team zurück, nachdem er die zweite Play-off-Partie verletzungsbedingt verpasst hatte. Auch Jack Rodwell ist nach einer Knöchelverletzung wieder dabei. Ich möchte aber auch über unsere neuen Gesichter sprechen: wie Scott Sinclair, der extrem gut für Swansea spielt und schon sieben Ligatore in dieser Saison erzielt hat. Und U 17-Europameister Josh McEachran, der sich über die Nachwuchsteams empfohlen hat und gerade auf dem Sprung in Chelseas Profiteam ist.

DFB.de: Was ist ihr Ziel für die Partie am Dienstag?

Pearce: Wie gesagt, wir haben uns entwickelt und sind als Mannschaft gewachsen. Aber nun müssen wir die nächste Stufe erreichen. Es wäre schön, wenn wir dieses letzte Spiel des Jahres und damit 2010 ungeschlagen beenden könnten. Es wird ein hartes Spiel für beide Nationen, aber deshalb lieben wir diese Duelle ja auch.

DFB.de: Sie haben die U 21-EM bereits angesprochen. Können Sie erneut, wie 2009, das Finale erreichen?

Pearce: Es wird ohne Zweifel sehr schwierig. Die Tschechen sind in unserer Gruppe an Nummer eins gesetzt, Spanien ist immer Favorit und die Ukraine ist auch nicht zu unterschätzen. Alle vier Gruppenzweiten haben sich in den Play-offs durchgesetzt - das zeigt, wie schwer man zur Endrunde kommt. Wir wollen nach Dänemark fahren und eine gute Rolle spielen. Dann sind wir sehr schwer zu schlagen.

DFB.de: In Deutschland wird Ihr Name immer mit den großen Fußball-Schlachten von 1990 und 1996 in Verbindung gebracht. Was halten Sie vom deutschen Fußball?

Pearce: Ich persönlich blicke immer wieder mit Begeisterung auf die jungen Spieler in Deutschland. Dass unser früherer Nationaltrainer Steve McClaren in der Bundesliga den VfL Wolfsburg betreut, ist fantastisch für ihn und für den englischen Fußball insgesamt. Ich glaube, dass Deutschland sich auf die Zukunft freuen kann.

Das englische Aufgebot

Tor: Frank Fielding (Derby County, sieben U 21-Länderspiele, kein Tor), Jason Steele (Middlesbrough, 0/0).

Abwehr: Ryan Bertrand (Nottingham Forest, 9/0), Martin Kelly (Liverpool, 1/1), Michael Mancienne (Wolverhampton Wanderers, 26/1), Micah Richards (Manchester City, 14/3), Chris Smalling (Manchester United, 9/1), Kyle Walker (Queens Park Rangers, 4/0), Ben Mee (Manchester City, 0/0).

Mittelfeld: Marc Albrighton (Aston Villa, 3/1), Tom Cleverley (Wigan Athletic, 11/0), Jack Cork (Burnley, 8/0), Henri Lansbury (Arsenal, 3/0), Josh McEachran (Chelsea, 0/0), Fabrice Muamba (Bolton Wanderers, 28/0), Jack Rodwell (Everton, 12/2), Danny Rose (Bristol City, 13/2).

Angriff: Nathan Delfouneso (Aston Villa, 3/1), Scott Sinclair (Swansea City, 0/0), Danny Welbeck (Sunderland, 9/2).

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Es ist ein echter Klassiker, auch im Juniorenbereich: Am Dienstag (ab 18 Uhr, live bei Sport1), trifft die U 21-Nationalmannschaft in Wiesbaden auf England.

Die Begegnung in der BRITA-Arena ist das erste Aufeinandertreffen der beiden U 21-Teams der traditionsreichen Fußball-Verbände seit dem Finale der Europameisterschaft 2009 in Schweden, wo am 29. Juni 2009 in Malmö das deutsche Team den EM-Titel gewann.

Im exklusiven DFB.de-Interview mit DFB-Redakteur Maximilian Geis spricht Stuart Pearce, damals wie heute als Coach für die englische U 21 zuständig, über die Partie in Wiesbaden, sein Team und seine bewegte Geschichte mit dem deutschen Fußball.

DFB.de: Mr. Pearce, was bedeutet Ihnen die Begegnung mit Deutschland in der kommenden Woche?

Stuart Pearce: England gegen Deutschland ist ein "blue chip match", wie man bei uns sagt, eine erstklassige Partie. Es ist ein wenig schwerer für uns, weil wir auswärts antreten müssen. Deutschland baut gerade eine neue U 21 auf, daher werden die Jungs sicher top motiviert sein. Wenn England auf Deutschland trifft, geht es nur vordergründig um das Ergebnis. Die Zuschauer erwarten zu Recht auch absolute Topleistungen von den Teams und den Einzelspielern.

DFB.de: Was erwarten Sie vom deutschen Team?

Pearce: Die aktuelle U 21 kennen wir noch nicht. Sicher werden sie nach der verpassten EM-Qualifikation alles daran setzen, sich optimal auf die neue Runde vorzubereiten. Deutschland hat wieder viele Talente, die sich nun für 2013 empfehlen wollen. Wir hatten eine ähnliches Ausgangslage bei einem EM-Test vor über einem Jahr, als wir im März 2009 gegen eine jüngere französische U 21 antraten und deutlich 0:2 unterlagen. Wir sind also gewarnt.

DFB.de: Wo steht Ihr Team, gut acht Monate vor der EM?

Pearce: Wir sind in der Qualifikation als Einheit weitergekommen. Nach einem schweren Start haben wir nach der Sommerpause sehr gut gespielt. Jetzt haben wir die richtige Mischung im Team, und einige jüngere Talente haben ihr Können bei uns bewiesen. Wir haben noch acht Monate, um uns auf die EM vorzubereiten. Bis dahin werden sich einige Spieler sicher noch etwas weiterentwickeln.

DFB.de: Wer sind die Schlüsselspieler Ihrer Mannschaft?

Pearce: Micah Richards kehrt in unser Team zurück, nachdem er die zweite Play-off-Partie verletzungsbedingt verpasst hatte. Auch Jack Rodwell ist nach einer Knöchelverletzung wieder dabei. Ich möchte aber auch über unsere neuen Gesichter sprechen: wie Scott Sinclair, der extrem gut für Swansea spielt und schon sieben Ligatore in dieser Saison erzielt hat. Und U 17-Europameister Josh McEachran, der sich über die Nachwuchsteams empfohlen hat und gerade auf dem Sprung in Chelseas Profiteam ist.

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DFB.de: Was ist ihr Ziel für die Partie am Dienstag?

Pearce: Wie gesagt, wir haben uns entwickelt und sind als Mannschaft gewachsen. Aber nun müssen wir die nächste Stufe erreichen. Es wäre schön, wenn wir dieses letzte Spiel des Jahres und damit 2010 ungeschlagen beenden könnten. Es wird ein hartes Spiel für beide Nationen, aber deshalb lieben wir diese Duelle ja auch.

DFB.de: Sie haben die U 21-EM bereits angesprochen. Können Sie erneut, wie 2009, das Finale erreichen?

Pearce: Es wird ohne Zweifel sehr schwierig. Die Tschechen sind in unserer Gruppe an Nummer eins gesetzt, Spanien ist immer Favorit und die Ukraine ist auch nicht zu unterschätzen. Alle vier Gruppenzweiten haben sich in den Play-offs durchgesetzt - das zeigt, wie schwer man zur Endrunde kommt. Wir wollen nach Dänemark fahren und eine gute Rolle spielen. Dann sind wir sehr schwer zu schlagen.

DFB.de: In Deutschland wird Ihr Name immer mit den großen Fußball-Schlachten von 1990 und 1996 in Verbindung gebracht. Was halten Sie vom deutschen Fußball?

Pearce: Ich persönlich blicke immer wieder mit Begeisterung auf die jungen Spieler in Deutschland. Dass unser früherer Nationaltrainer Steve McClaren in der Bundesliga den VfL Wolfsburg betreut, ist fantastisch für ihn und für den englischen Fußball insgesamt. Ich glaube, dass Deutschland sich auf die Zukunft freuen kann.

Das englische Aufgebot

Tor: Frank Fielding (Derby County, sieben U 21-Länderspiele, kein Tor), Jason Steele (Middlesbrough, 0/0).

Abwehr: Ryan Bertrand (Nottingham Forest, 9/0), Martin Kelly (Liverpool, 1/1), Michael Mancienne (Wolverhampton Wanderers, 26/1), Micah Richards (Manchester City, 14/3), Chris Smalling (Manchester United, 9/1), Kyle Walker (Queens Park Rangers, 4/0), Ben Mee (Manchester City, 0/0).

Mittelfeld: Marc Albrighton (Aston Villa, 3/1), Tom Cleverley (Wigan Athletic, 11/0), Jack Cork (Burnley, 8/0), Henri Lansbury (Arsenal, 3/0), Josh McEachran (Chelsea, 0/0), Fabrice Muamba (Bolton Wanderers, 28/0), Jack Rodwell (Everton, 12/2), Danny Rose (Bristol City, 13/2).

Angriff: Nathan Delfouneso (Aston Villa, 3/1), Scott Sinclair (Swansea City, 0/0), Danny Welbeck (Sunderland, 9/2).