Patrick Funk: "Jetzt geht’s ans Eingemachte"

In der U 21-Nationalmannschaft ist er der einzige Zweitligaspieler: Patrick Funk vom FC St. Pauli. Im Team von U 21-Trainer Rainer Adrion hat sich der 22-Jährige mit inzwischen 13 Einsätzen behauptet, Ende Februar machte der defensive Mittelfeldspieler mit dem 1:0-Siegtreffer gegen Griechenland den Einzug in die Play-offs vorzeitig perfekt.

Nun will sich Funk nach dem souveränen ersten Platz in der Qualifikationsgruppe A gegen den Vizeeuropameister aus der Schweiz die Endrundenteilnahme 2013 in Israel sichern. Das Play-off-Hinspiel bestreitet die DFB-Auswah am Freitag (ab 18 Uhr, live bei Eurosport) in Leverkusen, das Rückspiel am Dienstag (ab 17.30 Uhr, live in der ARD) in Luzern.

Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Thorsten Langenbahn spricht Funk über das Duell mit den Eidgenossen, den Kampf um einen Stammplatz, den schweren Unfall seines DFB-Zimmerkollegen Boris Vukcevic und seinen neuen Vereinstrainer, den 19-maligen Nationalspieler Michael Frontzeck.

DFB.de: Patrick Funk, vor der Länderspielpause gab es am 9. Spieltag ein 2:2 des FC St. Pauli gegen Union Berlin. Warum war es trotz des verpassten Dreiers wieder ein Schritt nach vorne für Ihre Mannschaft?

Patrick Funk: Es war ein Schritt nach vorne, weil man gesehen hat, mit welcher Leidenschaft und Einsatzfreude wir gespielt haben: Das ist St. Pauli, das zeichnet uns als Mannschaft aus. Wenn wir so weitermachen, holen wir auch wieder die nötigen Punkte. Natürlich ist es umso bitter, dass wir gegen Union zwei Tore bekommen, die Tor des Monats sein könnten.

DFB.de: Wie ist der erste Eindruck von Ihrem neuen Trainer Michael Frontzeck?

Funk: Er hat sich vor dem Ausradeln am Samstag vorgestellt und einige Worte an die Mannschaft gerichtet. Der erste Eindruck war sehr gut. Ich bin optimistisch, dass er der Richtig ist, um uns weiterzubringen.

DFB.de: Wie schwierig ist die momentane Konkurrenzsituation beim FC St. Pauli für Sie?



[bild1]

In der U 21-Nationalmannschaft ist er der einzige Zweitligaspieler: Patrick Funk vom FC St. Pauli. Im Team von U 21-Trainer Rainer Adrion hat sich der 22-Jährige mit inzwischen 13 Einsätzen behauptet, Ende Februar machte der defensive Mittelfeldspieler mit dem 1:0-Siegtreffer gegen Griechenland den Einzug in die Play-offs vorzeitig perfekt.

Nun will sich Funk nach dem souveränen ersten Platz in der Qualifikationsgruppe A gegen den Vizeeuropameister aus der Schweiz die Endrundenteilnahme 2013 in Israel sichern. Das Play-off-Hinspiel bestreitet die DFB-Auswah am Freitag (ab 18 Uhr, live bei Eurosport) in Leverkusen, das Rückspiel am Dienstag (ab 17.30 Uhr, live in der ARD) in Luzern.

Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Thorsten Langenbahn spricht Funk über das Duell mit den Eidgenossen, den Kampf um einen Stammplatz, den schweren Unfall seines DFB-Zimmerkollegen Boris Vukcevic und seinen neuen Vereinstrainer, den 19-maligen Nationalspieler Michael Frontzeck.

DFB.de: Patrick Funk, vor der Länderspielpause gab es am 9. Spieltag ein 2:2 des FC St. Pauli gegen Union Berlin. Warum war es trotz des verpassten Dreiers wieder ein Schritt nach vorne für Ihre Mannschaft?

Patrick Funk: Es war ein Schritt nach vorne, weil man gesehen hat, mit welcher Leidenschaft und Einsatzfreude wir gespielt haben: Das ist St. Pauli, das zeichnet uns als Mannschaft aus. Wenn wir so weitermachen, holen wir auch wieder die nötigen Punkte. Natürlich ist es umso bitter, dass wir gegen Union zwei Tore bekommen, die Tor des Monats sein könnten.

DFB.de: Wie ist der erste Eindruck von Ihrem neuen Trainer Michael Frontzeck?

Funk: Er hat sich vor dem Ausradeln am Samstag vorgestellt und einige Worte an die Mannschaft gerichtet. Der erste Eindruck war sehr gut. Ich bin optimistisch, dass er der Richtig ist, um uns weiterzubringen.

DFB.de: Wie schwierig ist die momentane Konkurrenzsituation beim FC St. Pauli für Sie?

Funk: Wir haben im Mittelefeld eine große Qualität mit Bolle (Fabian Boll, Anm. d. Red.), Daubi (Dennis Daube) und mir. Ich gebe in jedem Training Gas und nutze jede Minute, um zu zeigen, dass ich spielen will.

DFB.de: In den bisherigen neun Saisonspielen wurden Sie je viermal ein- und ausgewechselt. Erschwert Ihnen dieses Wechselspiel, sich für die U 21 zu empfehlen?

Funk: Spieler, die im Verein regelmäßig spielen, haben natürlich auch größere Chancen bei der U 21. Von daher bin ich froh, dass ich bei der U 21 dabei bin. Ich setze mich da aber nicht unter Druck. Wenn Rainer Adrion auf der Sechs jemanden braucht, kann er sich auf mich verlassen. Ich stelle nicht den Anspruch, zum Stammpersonal gehören zu müssen, schließlich sind in der U 21 viele Ausnahmetalente. Aber wenn es brennt, bin ich da.

DFB.de: Wo sehen Sie Ihre Stärken und wo ist noch Luft nach oben?

Funk: Verbessern kann man sich in jeder Facette. Ich denke, dass ich unter Druck und in engen Situationen noch abgeklärter und ruhiger am Ball sein kann. Aber das Zweikampfverhalten, das aggressive Spiel und der sichere Ball nach vorne, das sind meine Stärken.

DFB.de: Gibt es für Sie ein Vorbild auf der Sechserposition, etwa den langjährigen U 21-Kapitän und heutigen A-Nationalspieler Sami Khedira?

Funk: Sami ist ja auch vom VfB Stuttgart, so konnte ich seinen Werdegang näher verfolgen und kenne ihn auch persönlich. Seine Karriere dient absolut zum Vorbild. Bei einem Spieler wie ihm, der es bis zu Real Madrid geschafft hat, guckt man schon genauer hin.

DFB.de: Gucken Sie auch noch genau nach Stuttgart? Bis nächsten Sommer sind Sie an St. Pauli ausgeliehen, stehen aber bis 2014 bei den Schwaben unter Vertrag.

Funk: Klar. Ich habe ja bereits neun Jahre beim VfB gespielt und habe dorthin noch viel Kontakt. Außerdem ist es meine Heimat, deswegen beobachte ich ganz genau, was da abläuft. Der Saisonstart verlief nicht so gut, aber sie haben einen Kader mit viel Qualität. Deswegen bin ich überzeugt, dass sie schon bald ihre Punkte holen werden.

DFB.de: Für die U 21 geht es jetzt nicht nur um Punkte, sondern um Siege. Hätten Sie sich für die beiden Play-off-Spiele einen leichteren Gegner als die Schweiz gewünscht?

Funk: Sicherlich. Die Play-offs sind zwar so oder so nicht einfach, aber mit der Schweiz haben wir einen schweren Brocken erwischt. Jetzt geht’s ans Eingemachte. Wenn wir zur EM nach Israel und dort eine gute Rolle spielen wollen, müssen wir auch gegen die Schweiz gewinnen. Wir haben eine sehr gute Mannschaft mit viel Qualität. Ich bin zuversichtlich, dass wir gegen sie bestehen und uns für die EM qualifizieren werden.

DFB.de: Ist es ein Nachteil, das Rückspiel auswärts bestreiten zu müssen?

Funk: Sicherlich hätten wir das zweite Spiel gerne zu Hause gespielt, aber wir müssen es so nehmen, wie es ist. Wenn wir beide Spiele gewinnen, sind wir weiter – und das ist unser Ziel.

[bild2]

DFB.de: Spielen Sie und Ihre Kollegen auch für Ihren schwer verunglückten Mitspieler Boris Vukcevic, der noch immer im Koma liegt?

Funk: Auf alle Fälle. Ich kenne Boris sehr gut aus Stuttgart und er ist mein Zimmerkollege beim DFB. Das war eine schreckliche Nachricht. Ich war total geschockt. Ich bin tagtäglich in Gedanken bei ihm und seiner Familie. Wir werden vor allem für Boris spielen.

DFB.de: Mit Ihrem Siegtor beim 1:0 gegen Griechenland hatten Sie bereits Ende Februar die Qualifikation fürs Play-off perfekt gemacht. War es Ihr bislang wichtigster Treffer?

Funk: Auf der internationalen Ebene war es mein wichtigstes Tor. Allzu viele Tore schieße ich ja nicht. Ich würde mich auch freuen, wenn ich bei St. Pauli mal ein Tor erziele.

DFB.de: Im abschließenden Gruppenspiel hat die U 21 in dieser EM-Qualifikation erstmals Punkte liegengelassen. Ärgern Sie sich über den verpassten Sieg beim 4:4 gegen Bosnien-Herzegowina?

Funk: Im Nachhinein natürlich. Wir wollten die Qualifikation mit zehn Siegen bestehen. Aber wenn man den Spielverlauf nimmt, lagen wir zur Halbzeit mit 1:3 hinten. Deshalb muss man auch sagen, wir haben Moral bewiesen und hätten das Spiel mit ein bisschen Glück sogar noch gewinnen können.

DFB.de: Glück bringen soll Ihnen künftig auch ein neues Tattoo auf der linken Schulter, richtig?

Funk: Stimmt. Da steht „Bless my family“, also segne meine Familie, dazu die Geburtsdaten meiner ganzen Familie, angefangen von Vater und Mutter bis hin zu Schwester und Bruder, darüber eine schützende Hand. Ich bin ein Familienmensch – das ist mir sehr wichtig.

DFB.de: Wie häufig kann die Familie noch bei Ihren Spielen dabei sein?

Funk: Relativ selten, weil die Entfernung zwischen Hamburg und Stuttgart schon extrem ist. So gut es geht, ist meine Familie aber dabei. Übrigens bekomme ich jetzt in Hamburg öfters Besuch als davor, weil die Stadt eben doch etwas Besonderes ist. Jetzt zum Play-off hat meine Familie leider keine Zeit, aber sie werden auch so kräftig die Daumen drücken.