Khedira: Von Löw gelobt, bei Hrubesch gefordert

"Es kommt immer darauf an, wie man sich selbst gibt. Wenn man sich integrieren will, klappt das auch. Im Fußball ist die Leistung auf dem Platz entscheidend. Da spielen andere Faktoren keine Rolle", sagte Sami Khedira. Er weiß, dass harte Arbeit notwendig ist, um das entgegengebrachte Vertrauen zu rechtfertigen.

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Vor wenigen Tagen äußerte sich Joachim Löw im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung über die Besetzung im zentralen Mittelfeld der Nationalmannschaft.

Es fiel auf, dass der Bundestrainer einen Spieler hervorhob, der derzeit nicht mit ihm auf Asienreise ist - sondern sich mit der U 21-Nationalmannschaft in einem Trainings- und Regenerationslager am Tegernsee auf die Europameisterschaft in Schweden vom 15. bis 29. Juni vorbereitet: „Sami Khedira hat unglaubliches Potenzial. Er bringt Symmetrie ins Spiel, kann richtig gut Fußball spielen und ist auch noch torgefährlich. Spätestens nach der WM 2010 kommt Khediras Zeit“, sagte Joachim Löw.

Der Gelobte reagiert unaufgeregt und bescheiden auf solches Lob. Selbst wenn es aus berufenem Mund kommt Und da bis zur WM 2010 noch etwas Zeit ist, gilt Sami Khediras Konzentration in erster Linie der EM-Endrunde in Skandinavien. „Verletzungen haben mich bisher daran gehindert, in meiner bisherigen Laufbahn eine EM zu bestreiten. Ich freue mich enorm auf diese Herausforderung und will meinen Teil dazu beitragen, dass wir erfolgreich abschneiden. Unser Ziel ist der Titel“, erklärt der 22 Jahre alte Mittelfeldstratege, der seit der U 15 die Junioren-Nationalteams des Deutschen Fußball-Bundes durchlaufen hat.

Bei Hrubesch schon in der U 18

DFB-Trainer Horst Hrubesch kennt Khedira noch aus seiner U 18-Zeit und hat ihm in einigen U 21-Länderspielen bereits die Kapitänswürde zugesprochen. In elf Begegnungen für den erfahrensten der DFB-Nachwuchsjahrgänge hat Khedira fünf Treffer erzielt. Damit ist der Deutsch-Tunesier der torgefährlichste Spieler im vorläufigen EM-Aufgebot.

Und nimmt nach Aussage von Horst Hrubesch eine Schlüsselrolle ein: „Sami ist einer unserer Führungsspieler. Über seine Qualitäten muss man nicht lange diskutieren, schließlich ist er bereits seit rund drei Jahren im Profikader des VfB etabliert. Er ist ein moderner zentraler Mittelfeldspieler und einer der Leistungsträger in unserem Team.“

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Ein Vorbild auch neben dem Platz

Dass Sami Khedira nicht nur auf dem Spielfeld beispielhaften Einsatz zeigt, sondern auch außerhalb der Sportplätze ein Vorbild ist, dokumentierte er im November 2008. So stellte er im Rahmen der Wanderausstellung "Ballarbeit - Integration durch Fußball" seinen Lebenslauf vor und diskutierte mit Kindern über seine Erfahrungen mit dem Thema Integration.

"Es kommt immer darauf an, wie man sich selbst gibt. Wenn man sich integrieren will, klappt das auch. Im Fußball ist die Leistung auf dem Platz entscheidend. Da spielen andere Faktoren keine Rolle", sagte Sami Khedira. Er weiß, dass harte Arbeit notwendig ist, um das entgegengebrachte Vertrauen zu rechtfertigen.