Kevin Volland: "Wir haben viel Arbeit vor uns"

Noch nie ist Kevin Volland im Lauf seiner Profikarriere so gut in eine Saison gestartet. Drei Tore hat der 21 Jahre alte Angreifer von 1899 Hoffenheim in den ersten vier Bundesligaspielen erzielt. Damit untermauerte Volland seinen Wert für das Team von Trainer Markus Gisdol, bereits in der vergangenen Saison stand er in allen 34 Bundesligapartien und in der Relegation gegen den 1. FC Kaiserslautern für die Kraichgauer auf dem Platz.

In der U 21 steht Volland noch vor seinem Saisonstart. Beim 0:0 im Länderspiel gegen Frankreich in Freiburg im vergangenen August musste er verletzungsbedingt passen, nun gegen die Färöer am Freitag (ab 20.45 Uhr) in Torshavn und Irland am Montag (ab 20.45 Uhr, live bei Eurosport) in Sligo steht er erneut in Horst Hrubeschs Aufgebot. Im DFB.de-Interview mit Redakteur Maximilian Geis spricht Kevin Volland über den gelungenen Saisonstart, seine Ziele mit der U 21 und die Nationalmannschaft.

DFB.de: Kevin Volland, Sie sind mit 1899 Hoffenheim gut aus den Startlöchern gekommen. Wie bewerten Sie die Anfangsphase der Bundesligasaison?

Kevin Volland: Ich denke auch, dass wir gut gestartet sind. Wir haben bereits fünf Punkte gesammelt, nur die Partie gegen den VfB am vergangenen Wochenende war ein bitteres Erlebnis. So etwas wie beim 2:6 darf uns nicht mehr passieren. Aber insgesamt haben wir eine gute Vorbereitung mit unserer jungen Mannschaft absolviert. Ich bin überzeugt davon, dass wir gegen jeden Gegner bestehen können.

DFB.de: Hätten Sie damit nach der turbulenten vergangenen Saison mit Trainerwechseln und der Rettung in der Relegation gerechnet?

Volland: Man hat schon in den letzten sechs Spielen unter Markus Gisdol gesehen, was bei uns möglich ist. Der ganze Verein, das Umfeld und die Fans standen hinter uns. Das hat uns positiv gestimmt. Zudem haben wir uns durch die Vorbereitung noch besser kennengelernt, und wir haben es geschafft, die Vorgaben des Trainers zu automatisieren.

DFB.de: Sie haben mit drei Toren den besten Saisonstart Ihrer Profilaufbahn hingelegt. Merkt man als Spieler, wenn man in guter Frühform ist?

Volland: Am Ende der vergangenen Saison habe ich schon gemerkt, dass mir die Puste ein wenig ausgeht. Ich bin ein Spieler, der immer Vollgas gibt, daher habe ich mir in der Vorbereitung wieder Spritzigkeit und Leichtigkeit erarbeitet. Und klar merkt man, wenn man persönlich einen guten Start hinlegt.DFB.de: Sie hatten Angebote anderer Vereine vorliegen, haben sich aber für einen Verbleib im Kraichgau entschieden. Warum war ein Wechsel keine Option für Sie?

Volland: Das stimmt, es waren Angebote da. Aber ich kann mich in Hoffenheim bestmöglich entwickeln. Unser Trainingszentrum ist überragend, da kann ich mich als junger Spieler gut weiterentwickeln. Zudem gefällt mir die Art und Weise, wie unser Trainer Markus Gisdol Fußball spielen will. Damit kann ich mich gut identifizieren.

DFB.de: Blicken wir zurück auf die U 21-EM in Israel: Wie haben Sie das Vorrunden-Aus verarbeitet?

Volland: Die ersten Wochen war es schon schwer. Wir hatten uns ein hohes Ziel gesetzt, wollten ins Finale kommen und den Titel holen. Im Nachhinein habe ich mir schin gedacht, was wir für eine Riesenchance hatten, eine U 21-EM zu gewinnen. Es war aber einfach zu wenig, was wir in diesen drei Spielen abgeliefert haben. Trotzdem konnten wir einiges lernen, was uns jetzt hoffentlich zugute kommt.

DFB.de: Sie wurden von Beobachtern als ein Gewinner des Turniers bezeichnet. Freut Sie das - oder überwiegt die Enttäuschung über das Abschneiden der Mannschaft?

Volland: Wir wollten als Mannschaft ein gutes Turnier spielen. Nur das zählt. Alleine kann ein Spieler nie viel bewirken. Wir waren gegen die Niederlande in der Schlussminute nicht konzentriert genug, Spanien war die beste Mannschaft dieses Turniers. Wir haben viel Arbeit vor uns, um auf diesem Niveau erneut anzugreifen.

DFB.de Sie sprechen die neue U 21 an. Wie ist Ihr Eindruck vom Team?

Volland: Ich war in Freiburg ja nur kurz dabei, weil ich leider verletzt war. Der erste Eindruck ist sehr gut, weil wir viele gute Kicker dabei haben. Das Klima ist prima, jeder kann mit jedem. Zudem sind wir auch in den Trainingseinheiten immer sehr konzentriert.DFB.de: Wie nehmen Sie den Trainer Horst Hrubesch wahr?

Volland: Er ist natürlich sehr erfahren. Von ihm kann man viel lernen. Der Trainer gibt uns klare Richtlinien vor. Er sagt aber auch, dass wir als Mannschaft funktionieren und viel selber regeln müssen. Das gehört dazu. Schließlich wird uns bei der U 21 alles gegeben, und das wollen wir mit guten Leistungen und der nötigen Disziplin zurückzahlen.

DFB.de: Haben Sie die Begegnung gegen Frankreich in Freiburg verfolgt?

Volland: Ja, das Spiel habe ich im Fernsehen gesehen. Da haben wir schon sehr gut ausgesehen. Es ist schließlich nicht selbstverständlich, das man mit einer neuformierten Mannschaft zu Null spielt und sich viele Torchancen erspielt. Jetzt müssen wir uns dafür nur noch belohnen und die Dinger reinhauen.

DFB.de: Sie gehören mit zehn U 21-Einsätzen zu den erfahrenen Spielern im Team. Wie sehen Sie Ihre Rolle im Team?

Volland: Wir haben eine gute Mischung in der Mannschaft. Ich habe bereits eineinhalb Jahre in der U 21 gespielt und stand bei einem Turnier im Kader. Daher möchte ich vorangehen, das erwartet man auch von mir.

DFB.de: Wie lautet Ihre Einschätzung der beiden kommenden Gegner Färöer und Irland?

Volland: Es werden zwei sehr schwere Spiele. Wir dürfen keinen der beiden unterschätzen, auch die Färöer haben gegen Rumänien zu Hause schon einen Punkt geholt. Die Begegnung auf den Färöern findet auf Kunstrasen statt, es ist ein Auswärtsspiel. Ich habe leider im vergangenen Jahr schon die Erfahrung im DFB-Pokal gegen den Berliner AK gemacht, als wir gegen einen eigentlich unterlegenen Gegner ausgeschieden sind. Dennoch haben wir eine super Mannschaft, haben individuell enorme Qualität. Wenn wir 100 Prozent geben, kämpfen und ackern, dann gewinnen wir beide Spiele.

DFB.de: Sie sind ein gestandender Bundesligaspieler, werden auch schon mit der A-Nationalmannschaft in Verbindung gebracht. Wie gehen Sie damit um?

Volland: Bei diesem Thema setze ich mich nicht unter Druck. Ich möchte in der U 21 gute Leistungen zeigen und versuche, im Verein jedes Spiel Vollgas zu geben. Ich bin noch jung, kann mich noch weiterentwickeln. Da ist noch viel Luft nach oben. Was in der Zukunft rauskommt, das liegt an mir selbst. Jeder Spieler ist für sich selbst verantwortlich.

DFB.de: Zumal mit der EM und Olympia auch für die U 21 tolle Ziele anstehen, oder?

Volland: Klar, das sind Erlebnisse, die man nie vergessen wird. Deswegen ist es auch unsere Zielsetzung, bei der EM dabei zu sein, um uns für Olympia zu qualifizieren. Dieser Weg startet jetzt.

DFB.de: Eine persönliche Frage zum Abschluss: Sie haben früher Eishockey gespielt, und man erkennt in Ihren Bewegungen, beispielsweise bei der Ballannahme, Eishockey-typische Elemente. Haben Sie aus dieser Zeit etwas für den Fußball mitgenommen?

Volland: Ich habe als Kind in Füssen zwei Jahre lang Eishockey gespielt. Aber in dieser Zeit habe ich auch mehrere Ballsportarten ausprobiert. Meine Eltern haben mich immer ermuntert, mich zu bewegen. Egal, was man dann macht, da nimmt man eine Menge mit. Bei mir könnten das der niedrige Körperschwerpunkt sein oder die Ballannahme und die Robustheit. Da habe ich aber auch einiges von meinem Vater mitbekommen.

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Noch nie ist Kevin Volland im Lauf seiner Profikarriere so gut in eine Saison gestartet. Drei Tore hat der 21 Jahre alte Angreifer von 1899 Hoffenheim in den ersten vier Bundesligaspielen erzielt. Damit untermauerte Volland seinen Wert für das Team von Trainer Markus Gisdol, bereits in der vergangenen Saison stand er in allen 34 Bundesligapartien und in der Relegation gegen den 1. FC Kaiserslautern für die Kraichgauer auf dem Platz.

In der U 21 steht Volland noch vor seinem Saisonstart. Beim 0:0 im Länderspiel gegen Frankreich in Freiburg im vergangenen August musste er verletzungsbedingt passen, nun gegen die Färöer am Freitag (ab 20.45 Uhr) in Torshavn und Irland am Montag (ab 20.45 Uhr, live bei Eurosport) in Sligo steht er erneut in Horst Hrubeschs Aufgebot. Im DFB.de-Interview mit Redakteur Maximilian Geis spricht Kevin Volland über den gelungenen Saisonstart, seine Ziele mit der U 21 und die Nationalmannschaft.

DFB.de: Kevin Volland, Sie sind mit 1899 Hoffenheim gut aus den Startlöchern gekommen. Wie bewerten Sie die Anfangsphase der Bundesligasaison?

Kevin Volland: Ich denke auch, dass wir gut gestartet sind. Wir haben bereits fünf Punkte gesammelt, nur die Partie gegen den VfB am vergangenen Wochenende war ein bitteres Erlebnis. So etwas wie beim 2:6 darf uns nicht mehr passieren. Aber insgesamt haben wir eine gute Vorbereitung mit unserer jungen Mannschaft absolviert. Ich bin überzeugt davon, dass wir gegen jeden Gegner bestehen können.

DFB.de: Hätten Sie damit nach der turbulenten vergangenen Saison mit Trainerwechseln und der Rettung in der Relegation gerechnet?

Volland: Man hat schon in den letzten sechs Spielen unter Markus Gisdol gesehen, was bei uns möglich ist. Der ganze Verein, das Umfeld und die Fans standen hinter uns. Das hat uns positiv gestimmt. Zudem haben wir uns durch die Vorbereitung noch besser kennengelernt, und wir haben es geschafft, die Vorgaben des Trainers zu automatisieren.

DFB.de: Sie haben mit drei Toren den besten Saisonstart Ihrer Profilaufbahn hingelegt. Merkt man als Spieler, wenn man in guter Frühform ist?

Volland: Am Ende der vergangenen Saison habe ich schon gemerkt, dass mir die Puste ein wenig ausgeht. Ich bin ein Spieler, der immer Vollgas gibt, daher habe ich mir in der Vorbereitung wieder Spritzigkeit und Leichtigkeit erarbeitet. Und klar merkt man, wenn man persönlich einen guten Start hinlegt.DFB.de: Sie hatten Angebote anderer Vereine vorliegen, haben sich aber für einen Verbleib im Kraichgau entschieden. Warum war ein Wechsel keine Option für Sie?

Volland: Das stimmt, es waren Angebote da. Aber ich kann mich in Hoffenheim bestmöglich entwickeln. Unser Trainingszentrum ist überragend, da kann ich mich als junger Spieler gut weiterentwickeln. Zudem gefällt mir die Art und Weise, wie unser Trainer Markus Gisdol Fußball spielen will. Damit kann ich mich gut identifizieren.

DFB.de: Blicken wir zurück auf die U 21-EM in Israel: Wie haben Sie das Vorrunden-Aus verarbeitet?

Volland: Die ersten Wochen war es schon schwer. Wir hatten uns ein hohes Ziel gesetzt, wollten ins Finale kommen und den Titel holen. Im Nachhinein habe ich mir schin gedacht, was wir für eine Riesenchance hatten, eine U 21-EM zu gewinnen. Es war aber einfach zu wenig, was wir in diesen drei Spielen abgeliefert haben. Trotzdem konnten wir einiges lernen, was uns jetzt hoffentlich zugute kommt.

DFB.de: Sie wurden von Beobachtern als ein Gewinner des Turniers bezeichnet. Freut Sie das - oder überwiegt die Enttäuschung über das Abschneiden der Mannschaft?

Volland: Wir wollten als Mannschaft ein gutes Turnier spielen. Nur das zählt. Alleine kann ein Spieler nie viel bewirken. Wir waren gegen die Niederlande in der Schlussminute nicht konzentriert genug, Spanien war die beste Mannschaft dieses Turniers. Wir haben viel Arbeit vor uns, um auf diesem Niveau erneut anzugreifen.

DFB.de Sie sprechen die neue U 21 an. Wie ist Ihr Eindruck vom Team?

Volland: Ich war in Freiburg ja nur kurz dabei, weil ich leider verletzt war. Der erste Eindruck ist sehr gut, weil wir viele gute Kicker dabei haben. Das Klima ist prima, jeder kann mit jedem. Zudem sind wir auch in den Trainingseinheiten immer sehr konzentriert.DFB.de: Wie nehmen Sie den Trainer Horst Hrubesch wahr?

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Volland: Er ist natürlich sehr erfahren. Von ihm kann man viel lernen. Der Trainer gibt uns klare Richtlinien vor. Er sagt aber auch, dass wir als Mannschaft funktionieren und viel selber regeln müssen. Das gehört dazu. Schließlich wird uns bei der U 21 alles gegeben, und das wollen wir mit guten Leistungen und der nötigen Disziplin zurückzahlen.

DFB.de: Haben Sie die Begegnung gegen Frankreich in Freiburg verfolgt?

Volland: Ja, das Spiel habe ich im Fernsehen gesehen. Da haben wir schon sehr gut ausgesehen. Es ist schließlich nicht selbstverständlich, das man mit einer neuformierten Mannschaft zu Null spielt und sich viele Torchancen erspielt. Jetzt müssen wir uns dafür nur noch belohnen und die Dinger reinhauen.

DFB.de: Sie gehören mit zehn U 21-Einsätzen zu den erfahrenen Spielern im Team. Wie sehen Sie Ihre Rolle im Team?

Volland: Wir haben eine gute Mischung in der Mannschaft. Ich habe bereits eineinhalb Jahre in der U 21 gespielt und stand bei einem Turnier im Kader. Daher möchte ich vorangehen, das erwartet man auch von mir.

DFB.de: Wie lautet Ihre Einschätzung der beiden kommenden Gegner Färöer und Irland?

Volland: Es werden zwei sehr schwere Spiele. Wir dürfen keinen der beiden unterschätzen, auch die Färöer haben gegen Rumänien zu Hause schon einen Punkt geholt. Die Begegnung auf den Färöern findet auf Kunstrasen statt, es ist ein Auswärtsspiel. Ich habe leider im vergangenen Jahr schon die Erfahrung im DFB-Pokal gegen den Berliner AK gemacht, als wir gegen einen eigentlich unterlegenen Gegner ausgeschieden sind. Dennoch haben wir eine super Mannschaft, haben individuell enorme Qualität. Wenn wir 100 Prozent geben, kämpfen und ackern, dann gewinnen wir beide Spiele.

DFB.de: Sie sind ein gestandender Bundesligaspieler, werden auch schon mit der A-Nationalmannschaft in Verbindung gebracht. Wie gehen Sie damit um?

Volland: Bei diesem Thema setze ich mich nicht unter Druck. Ich möchte in der U 21 gute Leistungen zeigen und versuche, im Verein jedes Spiel Vollgas zu geben. Ich bin noch jung, kann mich noch weiterentwickeln. Da ist noch viel Luft nach oben. Was in der Zukunft rauskommt, das liegt an mir selbst. Jeder Spieler ist für sich selbst verantwortlich.

DFB.de: Zumal mit der EM und Olympia auch für die U 21 tolle Ziele anstehen, oder?

Volland: Klar, das sind Erlebnisse, die man nie vergessen wird. Deswegen ist es auch unsere Zielsetzung, bei der EM dabei zu sein, um uns für Olympia zu qualifizieren. Dieser Weg startet jetzt.

DFB.de: Eine persönliche Frage zum Abschluss: Sie haben früher Eishockey gespielt, und man erkennt in Ihren Bewegungen, beispielsweise bei der Ballannahme, Eishockey-typische Elemente. Haben Sie aus dieser Zeit etwas für den Fußball mitgenommen?

Volland: Ich habe als Kind in Füssen zwei Jahre lang Eishockey gespielt. Aber in dieser Zeit habe ich auch mehrere Ballsportarten ausprobiert. Meine Eltern haben mich immer ermuntert, mich zu bewegen. Egal, was man dann macht, da nimmt man eine Menge mit. Bei mir könnten das der niedrige Körperschwerpunkt sein oder die Ballannahme und die Robustheit. Da habe ich aber auch einiges von meinem Vater mitbekommen.