Kaum Gegentore, viele Pässe: So holte Deutschland den EM-Titel

Bei der elften Teilnahme an einer EM-Endrunde schaffte es die deutsche U 21-Nationalmannschaft zum dritten Mal ins Finale und holte nach 2009 zum zweiten Mal den Titel (1982 Vize-Europameister). Das und mehr zur U 21-EM in Polen im DFB.de-Faktencheck.

DÉJÀ-VU: U 21-Trainer Stefan Kuntz feierte auf den Tag genau 21 Jahre nach seinem Triumph als Spieler mit der A-Nationalmannschaft in England 1996 erneut den Titel bei einer Europameisterschaft.

BESTWERTE: Nur Spanien erzielte bei der U 21-EM mehr Tore (12) als Deutschland (8), aber kein Team kassierte weniger Gegentreffer als die deutsche Mannschaft (3, wie drei andere Teams) und spielte so oft zu Null (dreimal). Nur Deutschland traf dreimal nach einer Ecke und dreimal per Kopf. Mit 55 Prozent hatte Deutschland außerdem die beste Zweikampfquote im Turnier. Vize-Europameister Spanien überzeugte mit der besten Passquote des Turniers (88 Prozent) und blieb nur im Endspiel torlos.

TORJÄGER: Spaniens Saul Niguez war mit fünf Treffern der beste Torschütze der U 21-Europameisterschaft in Polen und brachte seine Farben gleich dreimal mit 1:0 in Führung. Bis zum Finale überzeugte der Mann von Atletico Madrid mit unfassbarer Effizienz. Für seine fünf Tore benötigte er nur sieben Torschüsse. Im Finale fand allerdings keiner seiner vier Versuche das Ziel. Mit sechs Torbeteiligungen (ein Assist) war Saul Niguez auch der Topscorer des Turniers. Bester Torschütze des deutschen Teams war Davie Selke mit zwei Treffern, der im Finale verletzt zuschauen musste. Sieben verschiedene Spieler erzielten die acht deutschen Tore. Serge Gnabry gab die mit Abstand meisten Torschüsse aller Spieler des Turniers ab (23) und war an insgesamt 34 Abschlüssen direkt beteiligt (11 Torschussvorlagen) - ebenfalls Höchstwert im Wettbewerb vor Max Meyer (28 Torschussbeteiligungen) und Maximilian Arnold (26).

ASSISTS: Jeremy Toljan war mit drei Assists der beste Vorbereiter der U 21-EM und legte den Treffer durch Mitchell Weiser zum Titelgewinn auf. Nur Englands James Ward-Prowse legte mehr Torschüsse auf (16) als der deutsche Außenverteidiger (15).

PASSMASCHINEN: Die meisten Pässe im gesamten Turnier spielten Marc-Oliver Kempf (332) und Maximilian Arnold (317), davon kamen jeweils starke 88 Prozent beim Adressaten an.

ZWEIKÄMPFE: Bester Zweikämpfer des Turniers (mindestens 20 Duelle geführt) war der Slowake Milan Skriniar, der satte 82 Prozent seiner immerhin 28 Duelle gewann. Dahinter folgte der Mazedonier Gojko Zajkov (76%) auf Rang zwei der zweikampfstärksten Spieler. Mitchell Weiser war der einsatzfreudigste Spieler des Turniers, er führte satte 71 Zweikämpfe - obwohl er sogar eine Partie aussetzen musste - und gewann davon immerhin 49 Prozent. Niklas Stark gewann 73,1 Prozent seiner Zweikämpfe und war damit der zweikampfstärkste Deutsche (Rang drei im Turnier). In dieser Wertung überraschend auf Platz zwei im deutschen Team: Offensivspieler Serge Gnabry mit einer Zweikampfquote von überragenden 72,7 Prozent.

BALLKONTAKTE: Dreh- und Angelpunkt im deutschen Spiel war Kapitän Maximilian Arnold, der mit 414 Ballaktionen die meisten im gesamten Turnier verzeichnete. Auf Rang zwei folgte Teamkollege Marc-Oliver Kempf (399).

FINALSTATISTIK: Die Iberer fanden fast kein Mittel gegen die dominanten und zweikampfstarken Deutschen (54 Prozent Ballbesitz, 64 Prozent gewonnene Zweikämpfe in Hälfte eins) und blieben in den ersten 45 Minuten ohne Schuss aufs Tor von Julian Pollersbeck. In der zweiten Hälfte änderten sich die Vorzeichen, Spanien kam stärker auf und dominierte nun den Ball (74 Prozent Ballbesitz in der 2. Halbzeit), wurde aber nur aus der Distanz wirklich gefährlich. Am Ende bezeugten 17:12 Torschüsse und 55 Prozent gewonnene Zweikämpfe die starke Leistung der DFB-Auswahl, die nur einen Schuss der Spanier auf den eigenen Kasten zuließ.

DEUTSCHE FINALHELDEN: Serge Gnabry gab sieben der 17 Torschüsse der Deutschen ab, mehr als jeder andere Spieler auf dem Platz. Zentraler Punkt des deutschen Spiels war einmal mehr Maximilian Arnold, der an sechs Torschüssen direkt beteiligt war (3 Schüsse, 3 Vorlagen) - Höchstwert auf dem Platz nach Gnabry (8). Er hatte die meisten Ballaktionen (69) bei der Elf von Stefan Kuntz und überzeugte mit seiner Ballsicherheit (91 Prozent Passquote). Immer wieder für Entlastung sorgte Torschütze Mitchell Weiser mit seiner Dribbelstärke, der die mit Abstand meisten Zweikämpfe aller Spieler führte (24) und davon starke 58 Prozent gewann. Der Fels in der Brandung in der Defensive war der Freiburger Marc-Oliver Kempf, der überragende 86 Prozent seiner Zweikämpfe gewann und im Verbund mit Niklas Stark (acht klärende Aktionen – Höchstwert im Finale) das Abwehrzentrum dicht machte.

SPIELER DES TURNIERS: Zum besten Spieler des Turniers wurde der Spanier Dani Ceballos von Betis Sevilla gewählt. Ceballos überzeugte als enorm spiel- und zweikampfstarker zentraler Mann (283 Pässe - dritthöchster Wert im Turnier, 88 Prozent Passquote, 66 Prozent gewonnene Zweikämpfe). Nur Mitchell Weiser (71) und Saul Niguez (70) führten mehr Zweikämpfe als Ceballos (68), der nach Arnold (414) und Kempf (399) auch die meisten Ballaktionen im Turnier hatte (375) und der mit Abstand meistgefoulte Spieler war (23-mal).

REKORDE: Erstmals wurde die U 21-EM mit zwölf Mannschaften in 21 Spielen ausgetragen. Die 65 Tore sind neuer Rekord (zuvor 52 in 2004). 244 085 Zuschauer sahen die 21 Partien, das ist ebenfalls neuer Rekord. Mit 11.623 Besuchern im Schnitt war es die bestbesuchte U 21-EM seit 2007, als zu den Spielen in den Niederlanden durchschnittlich 12.012 Zuschauer kamen. Im Turnier 2017 fielen 3,1 Tore pro Spiel, mehr wurden nur 2004 erzielt (3,25).

[dfb]

Bei der elften Teilnahme an einer EM-Endrunde schaffte es die deutsche U 21-Nationalmannschaft zum dritten Mal ins Finale und holte nach 2009 zum zweiten Mal den Titel (1982 Vize-Europameister). Das und mehr zur U 21-EM in Polen im DFB.de-Faktencheck.

DÉJÀ-VU: U 21-Trainer Stefan Kuntz feierte auf den Tag genau 21 Jahre nach seinem Triumph als Spieler mit der A-Nationalmannschaft in England 1996 erneut den Titel bei einer Europameisterschaft.

BESTWERTE: Nur Spanien erzielte bei der U 21-EM mehr Tore (12) als Deutschland (8), aber kein Team kassierte weniger Gegentreffer als die deutsche Mannschaft (3, wie drei andere Teams) und spielte so oft zu Null (dreimal). Nur Deutschland traf dreimal nach einer Ecke und dreimal per Kopf. Mit 55 Prozent hatte Deutschland außerdem die beste Zweikampfquote im Turnier. Vize-Europameister Spanien überzeugte mit der besten Passquote des Turniers (88 Prozent) und blieb nur im Endspiel torlos.

TORJÄGER: Spaniens Saul Niguez war mit fünf Treffern der beste Torschütze der U 21-Europameisterschaft in Polen und brachte seine Farben gleich dreimal mit 1:0 in Führung. Bis zum Finale überzeugte der Mann von Atletico Madrid mit unfassbarer Effizienz. Für seine fünf Tore benötigte er nur sieben Torschüsse. Im Finale fand allerdings keiner seiner vier Versuche das Ziel. Mit sechs Torbeteiligungen (ein Assist) war Saul Niguez auch der Topscorer des Turniers. Bester Torschütze des deutschen Teams war Davie Selke mit zwei Treffern, der im Finale verletzt zuschauen musste. Sieben verschiedene Spieler erzielten die acht deutschen Tore. Serge Gnabry gab die mit Abstand meisten Torschüsse aller Spieler des Turniers ab (23) und war an insgesamt 34 Abschlüssen direkt beteiligt (11 Torschussvorlagen) - ebenfalls Höchstwert im Wettbewerb vor Max Meyer (28 Torschussbeteiligungen) und Maximilian Arnold (26).

ASSISTS: Jeremy Toljan war mit drei Assists der beste Vorbereiter der U 21-EM und legte den Treffer durch Mitchell Weiser zum Titelgewinn auf. Nur Englands James Ward-Prowse legte mehr Torschüsse auf (16) als der deutsche Außenverteidiger (15).

PASSMASCHINEN: Die meisten Pässe im gesamten Turnier spielten Marc-Oliver Kempf (332) und Maximilian Arnold (317), davon kamen jeweils starke 88 Prozent beim Adressaten an.

ZWEIKÄMPFE: Bester Zweikämpfer des Turniers (mindestens 20 Duelle geführt) war der Slowake Milan Skriniar, der satte 82 Prozent seiner immerhin 28 Duelle gewann. Dahinter folgte der Mazedonier Gojko Zajkov (76%) auf Rang zwei der zweikampfstärksten Spieler. Mitchell Weiser war der einsatzfreudigste Spieler des Turniers, er führte satte 71 Zweikämpfe - obwohl er sogar eine Partie aussetzen musste - und gewann davon immerhin 49 Prozent. Niklas Stark gewann 73,1 Prozent seiner Zweikämpfe und war damit der zweikampfstärkste Deutsche (Rang drei im Turnier). In dieser Wertung überraschend auf Platz zwei im deutschen Team: Offensivspieler Serge Gnabry mit einer Zweikampfquote von überragenden 72,7 Prozent.

BALLKONTAKTE: Dreh- und Angelpunkt im deutschen Spiel war Kapitän Maximilian Arnold, der mit 414 Ballaktionen die meisten im gesamten Turnier verzeichnete. Auf Rang zwei folgte Teamkollege Marc-Oliver Kempf (399).

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FINALSTATISTIK: Die Iberer fanden fast kein Mittel gegen die dominanten und zweikampfstarken Deutschen (54 Prozent Ballbesitz, 64 Prozent gewonnene Zweikämpfe in Hälfte eins) und blieben in den ersten 45 Minuten ohne Schuss aufs Tor von Julian Pollersbeck. In der zweiten Hälfte änderten sich die Vorzeichen, Spanien kam stärker auf und dominierte nun den Ball (74 Prozent Ballbesitz in der 2. Halbzeit), wurde aber nur aus der Distanz wirklich gefährlich. Am Ende bezeugten 17:12 Torschüsse und 55 Prozent gewonnene Zweikämpfe die starke Leistung der DFB-Auswahl, die nur einen Schuss der Spanier auf den eigenen Kasten zuließ.

DEUTSCHE FINALHELDEN: Serge Gnabry gab sieben der 17 Torschüsse der Deutschen ab, mehr als jeder andere Spieler auf dem Platz. Zentraler Punkt des deutschen Spiels war einmal mehr Maximilian Arnold, der an sechs Torschüssen direkt beteiligt war (3 Schüsse, 3 Vorlagen) - Höchstwert auf dem Platz nach Gnabry (8). Er hatte die meisten Ballaktionen (69) bei der Elf von Stefan Kuntz und überzeugte mit seiner Ballsicherheit (91 Prozent Passquote). Immer wieder für Entlastung sorgte Torschütze Mitchell Weiser mit seiner Dribbelstärke, der die mit Abstand meisten Zweikämpfe aller Spieler führte (24) und davon starke 58 Prozent gewann. Der Fels in der Brandung in der Defensive war der Freiburger Marc-Oliver Kempf, der überragende 86 Prozent seiner Zweikämpfe gewann und im Verbund mit Niklas Stark (acht klärende Aktionen – Höchstwert im Finale) das Abwehrzentrum dicht machte.

SPIELER DES TURNIERS: Zum besten Spieler des Turniers wurde der Spanier Dani Ceballos von Betis Sevilla gewählt. Ceballos überzeugte als enorm spiel- und zweikampfstarker zentraler Mann (283 Pässe - dritthöchster Wert im Turnier, 88 Prozent Passquote, 66 Prozent gewonnene Zweikämpfe). Nur Mitchell Weiser (71) und Saul Niguez (70) führten mehr Zweikämpfe als Ceballos (68), der nach Arnold (414) und Kempf (399) auch die meisten Ballaktionen im Turnier hatte (375) und der mit Abstand meistgefoulte Spieler war (23-mal).

REKORDE: Erstmals wurde die U 21-EM mit zwölf Mannschaften in 21 Spielen ausgetragen. Die 65 Tore sind neuer Rekord (zuvor 52 in 2004). 244 085 Zuschauer sahen die 21 Partien, das ist ebenfalls neuer Rekord. Mit 11.623 Besuchern im Schnitt war es die bestbesuchte U 21-EM seit 2007, als zu den Spielen in den Niederlanden durchschnittlich 12.012 Zuschauer kamen. Im Turnier 2017 fielen 3,1 Tore pro Spiel, mehr wurden nur 2004 erzielt (3,25).

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