Jantschke und Herrmann: "Es zählen die 90 Minuten heute Abend"

Dass Tony Jantschke und Patrick Herrmann sich am Vorabend des zweiten Gruppenspiels der deutschen U 21 bei der EM in Israel gegen Spanien in Netanya (heute, ab 20.30 Uhr, live auf Kabel1) bei der offiziellen UEFA-Pressekonferenz den Fragen der Journalisten stellten, hatte zwei Gründe: Der Außenverteidiger und der Flügelstürmer gehören zum Stammpersonal von Trainer Rainer Adrion und gaben Auskunft zur sportlichen Lage des DFB-Teams.

Und beide spielen bei Borussia Mönchengladbach. Der Bundesligist genießt im Land des EM-Gastgebers höchstes Ansehen, seit im Februar 1970 auf Initiative des israelischen Nationaltrainers Emanuel Schaffer, der seine Ausbildung in der Sporthochschule Köln bei Hennes Weisweiler absolviert hatte, der israelische Fußballverband die "Fohlen" als erste deutsche Mannschaft zu Freundschaftsspielen nach Israel eingeladen hatte. Im Bloomfield-Stadion von Tel Aviv, unweit des deutschen EM-Quartiers, gewann die Borussia 6:0 gegen die israelische Nationalmannschaft und wurde von den einheimischen Fußball-Fans stürmisch gefeiert.

Im Interview mit DFB-Redakteur Maximilian Geis sprechen Tony Jantschke und Patrick Herrmann über die Vergangenheit der Gladbacher Geschichte und über die Zukunft, das wegweisende Spiel gegen Spanien bei der U 21-Europameisterschaft.

DFB.de: Tony Jantschke, was wissen Sie über die Freundschaft zwischen Ihrem Heimatverein Borussia Mönchengladbach und Israel?

Tony Jantschke: Mir ist die Historie natürlich bekannt. Gladbach reiste 1970 als erste deutsche Mannschaft nach Israel und wurde dort mit großer Begeisterung empfangen. Auch heute noch hat der Verein viele Freunde hier. Ich wäre vor fünf Jahren gerne hierher gefahren, damals habe ich mich allerdings kurz zuvor verletzt und konnte daher nicht teilnehmen. Dennoch haben mir meine ehemaligen israelischen Mitspieler Gal Alberman und Roberto Colautti erzählt, dass Borussia wegen dieser Reise enorm geschätzt wird. Ich bin froh, dass ich nun in Israel sein kann.

DFB.de: Patrick Herrmann, welche Erfahrungen haben Sie mit Israel gemacht?

Patrick Herrmann: Ich war bereits mit der U 18-Nationalmannschaft und auch mit der Borussia in Israel. Jede Reise war voller positiver Eindrücke. Wir haben Jerusalem besucht, Yad Vashem und das Tote Meer. Israel ist immer ein Erlebnis.

Kader der U 21-Nationalmannschaft für die EM in Israel

DFB.de: Zur Europameisterschaft: Wie muss die Mannschaft gegen Spanien auftreten?

Jantschke: Trotz der unglücklichen Auftaktniederlage haben wir gezeigt, dass wir tollen Teamgeist haben und uns aus schwierigen Situationen befreien können. An diese tolle Reaktion müssen wir heute anknüpfen. Wir haben die Partie gegen die Niederlande analysiert und sind gut auf Spanien vorbereitet. Sie haben ein gutes Team, aber wir auch. Daher gehen wir alle positiv gestimmt in diese Begegnung. Wir müssen einfach gewinnen, um weiter im Turnier zu bleiben.

DFB.de: Was für ein Spiel erwarten Sie gegen die Spanier?

Herrmann: Wir müssen nicht darüber sprechen, dass die Spanier eine hervorragende Offensive haben. Aber aus der zweiten Halbzeit gegen die Niederlande nehmen wir eine Menge mit. Wir müssen verhindern, dass die Spanier ihren Spielstil durchziehen können. Und wir müssen selbst unsere Chancen suchen und nutzen.

DFB.de: Ragt aus Ihrer Sicht ein Spieler bei den Spaniern heraus? Vielleicht Isco, der in aller Munde ist?

Jantschke: Aus meiner Sicht sind sie alle ausgezeichnete Fußballer. Ob Isco, Muniain oder Thiago. Sie haben eine gute Mannschaft. Dennoch bin ich überzeugt davon, dass wir sie schlagen können.

DFB.de: Seit Jahren bestimmt das Duell zwischen Deutschland und Spanien den europäischen Fußball. Welche Erfahrung haben Sie mit den Iberern gemacht?

Herrmann: Wir haben mal mit der U 18 ein sehr enges Spiel gegen sie verloren. Natürlich ist Spanien eines der größten Fußball-Länder mit einer sensationellen Nachwuchsförderung und Erfolgen auf allen Ebenen. Es wird zwar schwer, aber es ist nicht unmöglich, sie zu schlagen.

DFB.de: Und Sie, Tony?

Jantschke: Wir haben bei der U 17-EM in Belgien 0:0 gegen die Spanier in der Gruppenphase gespielt. Und in der U 19 sind wir in der Eliterunde zur Teilnahme an der Europameisterschaft nur wegen eines Elfmeters mit 0:1 gegen sie als Verlierer vom Platz gegangen. Wir hatten allerdings immer auch Chancen, sie zu besiegen. Daher müssen wir keine Angst haben. Was zählt, sind die 90 Minuten heute Abend.

DFB.de: Patrick Herrmann, Sie gehörten bereits einmal zum Aufgebot der Nationalmannschaft. Bei der EM gehört Assistenztrainer Hansi Flick der DFB-Delegation an. Motiviert sie diese Beobachtung zusätzlich?

Herrmann: Natürlich ist es super, dass er hier ist und uns so die Unterstützung der Nationalmannschaft signalisiert. Aber die EM ist ein tolles Turnier und eine super Möglichkeit, uns mit der U 21 als deutsche Nationalmannschaft zu präsentieren. Daher ist keine besondere Motivation nötig.

DFB.de: Tony Jantschke, Sie verteidigen bei der Borussia auf der rechten Seite. Rainer Adrion hingegen setzt Sie auf der linken Defensivposition ein. Wie kommen Sie da zurecht?

Jantschke: Ich habe das bereits früher und in der U 21 in den vergangenen beiden Jahren gespielt. Das ist also für mich nichts Ungewöhnliches. Ich bin der Meinung, dass ein Außenverteidiger ohnehin auf beiden Seiten spielen und daher beliebig wechseln kann. Einziger Unterschied ist das Flankenschlagen, aber das kriegt man mit ein wenig Training schon hin.

DFB.de: Haben Sie auch Kontakt zu den beiden anderen Gladbachern Havard Nordtveit und Luuk de Jong, die ebenfalls am Strand von Tel Aviv residieren?

Herrmann: Luuk haben wir natürlich beim Spiel gesehen. Ansonsten haben wir nicht viel Freizeit, weil unsere ganze Konzentration den Spielen hier gilt. SMS schreiben wir uns ab und zu, das war es dann aber auch.

DFB.de: Ihr Klubkollege Peniel Mlapa fällt mit einem Muskelfaserriss aus. Wie hat er auf die schwere Verletzung reagiert?

Jantschke: Penny ist ein lustiger Typ. Er kann schon damit umgehen, weil wir alle wissen, dass solche Erlebnisse zu diesem Sport dazugehören. Dass er sich verletzt hat und uns dadurch auf dem Platz nicht helfen kann, ist natürlich sehr schade. Aber er bleibt ja bei uns dabei und wird uns anfeuern, wenn wir heute Abend gegen Spanien spielen.

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Dass Tony Jantschke und Patrick Herrmann sich am Vorabend des zweiten Gruppenspiels der deutschen U 21 bei der EM in Israel gegen Spanien in Netanya (heute, ab 20.30 Uhr, live auf Kabel1) bei der offiziellen UEFA-Pressekonferenz den Fragen der Journalisten stellten, hatte zwei Gründe: Der Außenverteidiger und der Flügelstürmer gehören zum Stammpersonal von Trainer Rainer Adrion und gaben Auskunft zur sportlichen Lage des DFB-Teams.

Und beide spielen bei Borussia Mönchengladbach. Der Bundesligist genießt im Land des EM-Gastgebers höchstes Ansehen, seit im Februar 1970 auf Initiative des israelischen Nationaltrainers Emanuel Schaffer, der seine Ausbildung in der Sporthochschule Köln bei Hennes Weisweiler absolviert hatte, der israelische Fußballverband die "Fohlen" als erste deutsche Mannschaft zu Freundschaftsspielen nach Israel eingeladen hatte. Im Bloomfield-Stadion von Tel Aviv, unweit des deutschen EM-Quartiers, gewann die Borussia 6:0 gegen die israelische Nationalmannschaft und wurde von den einheimischen Fußball-Fans stürmisch gefeiert.

Im Interview mit DFB-Redakteur Maximilian Geis sprechen Tony Jantschke und Patrick Herrmann über die Vergangenheit der Gladbacher Geschichte und über die Zukunft, das wegweisende Spiel gegen Spanien bei der U 21-Europameisterschaft.

DFB.de: Tony Jantschke, was wissen Sie über die Freundschaft zwischen Ihrem Heimatverein Borussia Mönchengladbach und Israel?

Tony Jantschke: Mir ist die Historie natürlich bekannt. Gladbach reiste 1970 als erste deutsche Mannschaft nach Israel und wurde dort mit großer Begeisterung empfangen. Auch heute noch hat der Verein viele Freunde hier. Ich wäre vor fünf Jahren gerne hierher gefahren, damals habe ich mich allerdings kurz zuvor verletzt und konnte daher nicht teilnehmen. Dennoch haben mir meine ehemaligen israelischen Mitspieler Gal Alberman und Roberto Colautti erzählt, dass Borussia wegen dieser Reise enorm geschätzt wird. Ich bin froh, dass ich nun in Israel sein kann.

DFB.de: Patrick Herrmann, welche Erfahrungen haben Sie mit Israel gemacht?

Patrick Herrmann: Ich war bereits mit der U 18-Nationalmannschaft und auch mit der Borussia in Israel. Jede Reise war voller positiver Eindrücke. Wir haben Jerusalem besucht, Yad Vashem und das Tote Meer. Israel ist immer ein Erlebnis.

Kader der U 21-Nationalmannschaft für die EM in Israel

DFB.de: Zur Europameisterschaft: Wie muss die Mannschaft gegen Spanien auftreten?

Jantschke: Trotz der unglücklichen Auftaktniederlage haben wir gezeigt, dass wir tollen Teamgeist haben und uns aus schwierigen Situationen befreien können. An diese tolle Reaktion müssen wir heute anknüpfen. Wir haben die Partie gegen die Niederlande analysiert und sind gut auf Spanien vorbereitet. Sie haben ein gutes Team, aber wir auch. Daher gehen wir alle positiv gestimmt in diese Begegnung. Wir müssen einfach gewinnen, um weiter im Turnier zu bleiben.

DFB.de: Was für ein Spiel erwarten Sie gegen die Spanier?

Herrmann: Wir müssen nicht darüber sprechen, dass die Spanier eine hervorragende Offensive haben. Aber aus der zweiten Halbzeit gegen die Niederlande nehmen wir eine Menge mit. Wir müssen verhindern, dass die Spanier ihren Spielstil durchziehen können. Und wir müssen selbst unsere Chancen suchen und nutzen.

DFB.de: Ragt aus Ihrer Sicht ein Spieler bei den Spaniern heraus? Vielleicht Isco, der in aller Munde ist?

Jantschke: Aus meiner Sicht sind sie alle ausgezeichnete Fußballer. Ob Isco, Muniain oder Thiago. Sie haben eine gute Mannschaft. Dennoch bin ich überzeugt davon, dass wir sie schlagen können.

DFB.de: Seit Jahren bestimmt das Duell zwischen Deutschland und Spanien den europäischen Fußball. Welche Erfahrung haben Sie mit den Iberern gemacht?

Herrmann: Wir haben mal mit der U 18 ein sehr enges Spiel gegen sie verloren. Natürlich ist Spanien eines der größten Fußball-Länder mit einer sensationellen Nachwuchsförderung und Erfolgen auf allen Ebenen. Es wird zwar schwer, aber es ist nicht unmöglich, sie zu schlagen.

DFB.de: Und Sie, Tony?

Jantschke: Wir haben bei der U 17-EM in Belgien 0:0 gegen die Spanier in der Gruppenphase gespielt. Und in der U 19 sind wir in der Eliterunde zur Teilnahme an der Europameisterschaft nur wegen eines Elfmeters mit 0:1 gegen sie als Verlierer vom Platz gegangen. Wir hatten allerdings immer auch Chancen, sie zu besiegen. Daher müssen wir keine Angst haben. Was zählt, sind die 90 Minuten heute Abend.

DFB.de: Patrick Herrmann, Sie gehörten bereits einmal zum Aufgebot der Nationalmannschaft. Bei der EM gehört Assistenztrainer Hansi Flick der DFB-Delegation an. Motiviert sie diese Beobachtung zusätzlich?

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Herrmann: Natürlich ist es super, dass er hier ist und uns so die Unterstützung der Nationalmannschaft signalisiert. Aber die EM ist ein tolles Turnier und eine super Möglichkeit, uns mit der U 21 als deutsche Nationalmannschaft zu präsentieren. Daher ist keine besondere Motivation nötig.

DFB.de: Tony Jantschke, Sie verteidigen bei der Borussia auf der rechten Seite. Rainer Adrion hingegen setzt Sie auf der linken Defensivposition ein. Wie kommen Sie da zurecht?

Jantschke: Ich habe das bereits früher und in der U 21 in den vergangenen beiden Jahren gespielt. Das ist also für mich nichts Ungewöhnliches. Ich bin der Meinung, dass ein Außenverteidiger ohnehin auf beiden Seiten spielen und daher beliebig wechseln kann. Einziger Unterschied ist das Flankenschlagen, aber das kriegt man mit ein wenig Training schon hin.

DFB.de: Haben Sie auch Kontakt zu den beiden anderen Gladbachern Havard Nordtveit und Luuk de Jong, die ebenfalls am Strand von Tel Aviv residieren?

Herrmann: Luuk haben wir natürlich beim Spiel gesehen. Ansonsten haben wir nicht viel Freizeit, weil unsere ganze Konzentration den Spielen hier gilt. SMS schreiben wir uns ab und zu, das war es dann aber auch.

DFB.de: Ihr Klubkollege Peniel Mlapa fällt mit einem Muskelfaserriss aus. Wie hat er auf die schwere Verletzung reagiert?

Jantschke: Penny ist ein lustiger Typ. Er kann schon damit umgehen, weil wir alle wissen, dass solche Erlebnisse zu diesem Sport dazugehören. Dass er sich verletzt hat und uns dadurch auf dem Platz nicht helfen kann, ist natürlich sehr schade. Aber er bleibt ja bei uns dabei und wird uns anfeuern, wenn wir heute Abend gegen Spanien spielen.