Holtby: "Ein exotisches Spiel gegen Argentinien"

Er fehlt in keiner Liste, wenn Medien die "Gewinner der Vorbereitung" in der Bundesliga aufzählen: Lewis Holtby zeigt beim FC Schalke 04 eine beeindruckende Frühform. Der 21 Jahre alte Mittelfeldspieler besetzt bei den Königsblauen die Schaltzentrale in der Offensive, im U 21-Team von DFB-Trainer Rainer Adrion ist er als Kapitän ohnehin gesetzt.

Am 14. August (ab 20.30 Uhr, live bei Eurosport), also noch vor dem Bundesligastart und der ersten DFB-Pokalrunde, streift Holtby wieder das Trikot mit dem Bundesadler über und wird das DFB-Team im Sparda-Bank-Hessen-Stadion in Offenbach gegen Argentinien aufs Feld führen. Im DFB.de-Gespräch der Woche mit Redakteur Maximilian Geis spricht Lewis Holtby über den Knaller gegen Argentinien, seine persönliche Vorbereitung auf die kommende Saison und seinen Traum von der A-Nationalmannschaft.

DFB.de: Lewis Holtby, Sie sind nach der Sommerpause gut aus den Startlöchern gekommen. Welchen Eindruck haben Sie persönlich?

Lewis Holtby: Ich merke, dass ich ziemlich fit bin. Es läuft insgesamt für uns als Team ganz gut. Entscheidend ist natürlich, dass wir gut in die Saison in der Bundesliga starten.

DFB.de: Liegt das auch daran, dass Sie zur persönlichen Vorbereitung mit einem Techniktrainer Zusatzschichten eingelegt haben und sich daher jetzt schon auf das Spielerische konzentrieren können?

Holtby: Ich habe in diesem Sommer einiges gemacht, vor allem im individuellen Bereich an meinen Schwächen gearbeitet. Mein Berater hat den Kontakt zu Fußball-Lehrer Christian Titz vom Regionalligisten FC 08 Homburg hergestellt, mit ihm habe ich verstärkt an meiner Ballan- und mitnahme sowie am Passspiel gearbeitet.

DFB.de: Außerdem haben Sie besondere Kräftigungsübungen absolviert und beim Neubau des Vereinsheims von Sparta Gerderath kräftig mitgewerkelt...

Holtby: Ja, da habe ich sehr gerne mitgeholfen. Meine besten Kumpels waren zum Arbeitseinsatz eingeteilt, und da bin ich spontan mitgekommen und habe den Presslufthammer geschwungen. (lacht) Es war zwar enorm anstrengend, aber es hat auch viel Spaß gemacht, ein Teil dieser Gemeinschaft zu sein und zusammen etwas geschafft zu haben.



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Er fehlt in keiner Liste, wenn Medien die "Gewinner der Vorbereitung" in der Bundesliga aufzählen: Lewis Holtby zeigt beim FC Schalke 04 eine beeindruckende Frühform. Der 21 Jahre alte Mittelfeldspieler besetzt bei den Königsblauen die Schaltzentrale in der Offensive, im U 21-Team von DFB-Trainer Rainer Adrion ist er als Kapitän ohnehin gesetzt.

Am 14. August (ab 20.30 Uhr, live bei Eurosport), also noch vor dem Bundesligastart und der ersten DFB-Pokalrunde, streift Holtby wieder das Trikot mit dem Bundesadler über und wird das DFB-Team im Sparda-Bank-Hessen-Stadion in Offenbach gegen Argentinien aufs Feld führen. Im DFB.de-Gespräch der Woche mit Redakteur Maximilian Geis spricht Lewis Holtby über den Knaller gegen Argentinien, seine persönliche Vorbereitung auf die kommende Saison und seinen Traum von der A-Nationalmannschaft.

DFB.de: Lewis Holtby, Sie sind nach der Sommerpause gut aus den Startlöchern gekommen. Welchen Eindruck haben Sie persönlich?

Lewis Holtby: Ich merke, dass ich ziemlich fit bin. Es läuft insgesamt für uns als Team ganz gut. Entscheidend ist natürlich, dass wir gut in die Saison in der Bundesliga starten.

DFB.de: Liegt das auch daran, dass Sie zur persönlichen Vorbereitung mit einem Techniktrainer Zusatzschichten eingelegt haben und sich daher jetzt schon auf das Spielerische konzentrieren können?

Holtby: Ich habe in diesem Sommer einiges gemacht, vor allem im individuellen Bereich an meinen Schwächen gearbeitet. Mein Berater hat den Kontakt zu Fußball-Lehrer Christian Titz vom Regionalligisten FC 08 Homburg hergestellt, mit ihm habe ich verstärkt an meiner Ballan- und mitnahme sowie am Passspiel gearbeitet.

DFB.de: Außerdem haben Sie besondere Kräftigungsübungen absolviert und beim Neubau des Vereinsheims von Sparta Gerderath kräftig mitgewerkelt...

Holtby: Ja, da habe ich sehr gerne mitgeholfen. Meine besten Kumpels waren zum Arbeitseinsatz eingeteilt, und da bin ich spontan mitgekommen und habe den Presslufthammer geschwungen. (lacht) Es war zwar enorm anstrengend, aber es hat auch viel Spaß gemacht, ein Teil dieser Gemeinschaft zu sein und zusammen etwas geschafft zu haben.

DFB.de: Auf Schalke erwarten die Fans sehnsüchtig Ihre Vertragsverlängerung. Wie ist der aktuelle Status?

Holtby: Mein Vertrag läuft im Sommer 2013 aus. Ich konzentriere mich ausschließlich auf den Fußball und die hohen Ziele, die ich mit Schalke und dem DFB in dieser Saison habe.

DFB.de: In der Vorbereitung wurden Sie von Schalke-Trainer Huub Stevens auf allen zentralen Positionen im Mittelfeld eingesetzt. Wie haben Sie sich in der vergangenen Saison weiterentwickelt?

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Holtby: Die Sechser-Position habe ich in der vergangenen Saison ja erstmals gespielt. Es ist ein interessanter Platz, weil man der Dreh- und Angelpunkt des Teams ist und auch das Tempo mitbestimmt. Die Sechser-Position verlangt eine hohe Laufleistung und gutes Zweikampfverhalten. Das hat mich geprägt, und davon habe ich auch im technisch-taktischen Bereich profitiert.

DFB.de: Vor allem das Wechselspiel mit Julian Draxler, der auch in der U 21 Ihr Kollege sein könnte, scheint gut zu funktionieren. Haben Sie das in der Form erwartet?

Holtby: Wir spielen ja schon seit einiger Zeit zusammen. Auch in der U 21 hat er mir mal beim Qualispiel gegen Zypern ein Tor vorbereitet und viele Bälle prima aufgelegt. Das funktioniert, es passt einfach zwischen uns.

DFB.de: Haben Sie ihn dennoch mal angeknurrt, weil er vor der EM ins erweiterte Aufgebot der Nationalmannschaft gerückt ist und damit einen Platz blockiert hat, den Sie auch hätten einnehmen können?

Holtby: Natürlich nicht. Er hat sich das verdient. Daher habe ich mich für ihn gefreut und ihm viel Spaß gewünscht. Ich werde selbst meine Chance suchen.

DFB.de: In der U 21 steht das Jahr der Entscheidung an, im Herbst geht es in den Play-offs um die EM-Teilnahme 2013 in Israel. Wie blicken Sie diesem Highlight entgegen?

Holtby: Gerade als Kapitän ist es eine der größten Herausforderungen in meiner noch jungen Karriere, unsere Mannschaft zur EM zu führen. Die Qualität dazu haben wir. Wir haben jede Menge Bundesligaerfahrung, können Großes schaffen und gegen jeden Gegner in dieser Altersklasse bestehen. Auch wenn der Weg hart ist: Wir müssen den Anspruch haben, uns für die EM zu qualifizieren und dort mindestens das Halbfinale zu erreichen. Durch einen Erfolg bei einem solchen Turnier geht auch die Tür zur Nationalmannschaft auf, wie man bei den Europameistern von 2009 gesehen hat.

DFB.de: Das Länderspiel gegen Argentinien in Offenbach wird ein guter Gradmesser dafür sein, oder?

Holtby: Klar, das wird ein exotisches und hochinteressantes Spiel. Wir treffen in der Regel ja nur auf Europäer, da ist das schon ein Highlight. Zumal auch die Nationalmannschaft einen Tag später auf Argentinien, trifft. Es ist ein absolutes Prestigeduell, wenn man sich beispielsweise an die WM in meinem Geburtsjahr 1990 erinnert. Wir werden versuchen, gut auszusehen. Nach dem Vergleich mit dieser Topmannschaft wissen wir, wo wir in der Fußballwelt stehen.