Esswein: "Man muss immer an sich glauben"

"Essi" ist wieder da: In den beiden vergangenen Spielen gegen Augsburg und Schalke 04 erzielte Alexander Esswein, der am 25. März seinen 23. Geburtstag feiert, jeweils einen Treffer und half mit, den "Club" von der Abstiegszone zu entfernen und in die Nähe der Europapokal-Plätze zu bringen. Damit hat sich der schnelle Angreifer aus einem zwischenzeitlichen Tief herausgearbeitet und zu einem Leistungsträger entwickelt.

Auch in der U 21 gehört Esswein, 2011 von den Usern von DFB.de zum "Spieler der Saison" in der 3. Liga gewählt, zum Stammpersonal und erzielte in zwölf Spielen für die Auswahl von Rainer Adrion fünf Treffer. Vor dem Länderspiel gegen Israel am Sonntag (18.30 Uhr, live bei Sport1) im Bloomfield-Stadion von Tel Aviv spricht der gebürtige Wormser im DFB.de-Interview mit Redakteur Maximilian Geis über seinen momentanen Lauf, Turniererfahrung und seine Ziele für die nahe und ferne Zukunft.

DFB.de: Alexander Esswein, Sie haben derzeit einen echten Lauf erwischt. Merkt man, dass man mit größerem Selbstbewusstsein und einer ganz anderen Körpersprache zu Werke geht?

Alexander Esswein: Selbst merkt man das nicht. Klar hat man selber immer ein Gefühl, ob ein Spiel gut oder schlecht gelaufen ist. Meistens geht das über Aussagen des Trainers oder die öffentliche Anerkennung. Und da helfen natürlich auch Tore als sichtbare Zeichen.

DFB.de: Verraten Sie uns: Wie kommt man aus einem Tief heraus?

Esswein: Man muss immer an sich glauben. Das ist das Wichtigste. Außerdem muss man realisieren, dass man selbst nicht immer die nötige Konsequenz an den Tag gelegt hat. Und dann kommt man über kleinere Erfolgserlebnisse wieder ran, steht im Kader, kommt zum Einsatz, trifft das Tor. Dann geht es wieder aufwärts.

DFB.de: Welchen Anteil hat das neue Club-Trainerduo Michael Wiesinger und Armin Reutershahn an dieser Entwicklung?

Esswein: Klar sind die beiden im Verein meine wichtigsten Ansprechpartner. Aber ich hatte auch zu Dieter Hecking kein schlechtes Verhältnis. Wir sind im professionellen Fußball unterwegs, da muss der Trainer die für die Mannschaft beste Entscheidung treffen. Und als Spieler muss man Verständnis dafür haben, wenn man sich aus Leistungsgründen hinten anstellen muss.

DFB.de: Wie lauten Ihre Ziele mit dem Club in dieser Saison?

Esswein: Erstes Ziel ist der Klassenerhalt. Wir wollen den momentanen Lauf fortsetzen und die erste Liga sichern. Ich will meinen Teil dazu beitragen.

DFB.de: Und mit der U 21? Im Sommer steht die EM in Israel an?

Esswein: Die Qualifikation war hart und wir wissen, dass die Endrunde enorm schwer wird. Aber wir fahren nach Israel, um bis zum Ende des Turniers mitzuspielen.

DFB.de: Letztes Testspiel ist am Sonntag die Begegnung mit Israel. Wie sind Ihre ersten Eindrücke aus dem Land des EM-Gastgebers?

Esswein: Es ist schon ungewohnt, wenn man aus dem Winter in die Hitze kommt. Und die Umstellung auf koscheres Essen wegen dem bevorstehenden Pessach-Fest ist auch etwas spezielles. Aber die Trainingsbedingungen sind perfekt, der Platz liegt direkt am Hotel.

DFB.de: Wie sehen Sie Ihre Rolle im Team? Immerhin sind Sie fester Bestandteil, auch wenn es im Verein nicht immer optimal lief...

Esswein: Ja, ich freue mich einfach, hier dabei zu sein. Seit der U 15 habe ich alle Nachwuchsmannschaften des DFB durchlaufen, da ist die U 21 der logische Abschluss. Ich bin auch froh, dass ich in der Qualifikation - beispielsweise mit dem Tor beim wichtigen 1:0-Auswärtssieg in Weißrussland - meinen Anteil hatte. Es wäre ein Traum, mit diesem Team die EM spielen zu dürfen.

DFB.de: Welche Rolle spielt Trainer Rainer Adrion für Sie?

Esswein: Der Trainer schenkt mir Vertrauen und ich versuche, es ihm zurückzuzahlen. So hat es bisher prima geklappt.

DFB.de: Sie verfügen über große Erfahrung in den deutschen U-Teams. Ist die EM der Höhepunkt Ihrer Entwicklung vom Talent zum Profi?

Esswein: Ja, man merkt selbst ja gar nicht, wie man erwachsen wird. Aber jetzt entwickelt man schon einen anderen Anspruch, will in der Bundesliga für Furore sorgen. Die EM wird enorm wichtig für uns, weil wir uns dort letztmals mit den besten Teams in unserer Altersklasse messen können.

DFB.de: Bei der U 17-Weltmeisterschaft 2007 in Südkorea erzielten Sie das entscheidende Tor gegen Ghana im Spiel um Platz drei. Kann die Turniererfahrung ein Schlüssel zum Erfolg bei der Endrunde sein?

Esswein: Die Situation war ja für mich damals nicht einfach, weil ich kein Stammspieler war und auf meiner Position große Konkurrenz herrschte. Und dennoch habe ich Trainer Heiko Herrlich immer vertraut, weil er gesagt hat, dass ich bereit sein soll, wenn sich mir die Chance bietet. Deswegen habe ich mich in jedem Training angeboten und immer alles gegeben. Die Belohnung war dann die Einwechslung im Spiel um Platz drei und die Gelegenheit, das Siegtor zu schießen. Das sind Erfahrungen, die man nur bei großen Turnieren machen kann und die ich mir auch in Israel erhoffe. Dann allerdings hoffentlich in der Startformation (lacht).

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"Essi" ist wieder da: In den beiden vergangenen Spielen gegen Augsburg und Schalke 04 erzielte Alexander Esswein, der am 25. März seinen 23. Geburtstag feiert, jeweils einen Treffer und half mit, den "Club" von der Abstiegszone zu entfernen und in die Nähe der Europapokal-Plätze zu bringen. Damit hat sich der schnelle Angreifer aus einem zwischenzeitlichen Tief herausgearbeitet und zu einem Leistungsträger entwickelt.

Auch in der U 21 gehört Esswein, 2011 von den Usern von DFB.de zum "Spieler der Saison" in der 3. Liga gewählt, zum Stammpersonal und erzielte in zwölf Spielen für die Auswahl von Rainer Adrion fünf Treffer. Vor dem Länderspiel gegen Israel am Sonntag (18.30 Uhr, live bei Sport1) im Bloomfield-Stadion von Tel Aviv spricht der gebürtige Wormser im DFB.de-Interview mit Redakteur Maximilian Geis über seinen momentanen Lauf, Turniererfahrung und seine Ziele für die nahe und ferne Zukunft.

DFB.de: Alexander Esswein, Sie haben derzeit einen echten Lauf erwischt. Merkt man, dass man mit größerem Selbstbewusstsein und einer ganz anderen Körpersprache zu Werke geht?

Alexander Esswein: Selbst merkt man das nicht. Klar hat man selber immer ein Gefühl, ob ein Spiel gut oder schlecht gelaufen ist. Meistens geht das über Aussagen des Trainers oder die öffentliche Anerkennung. Und da helfen natürlich auch Tore als sichtbare Zeichen.

DFB.de: Verraten Sie uns: Wie kommt man aus einem Tief heraus?

Esswein: Man muss immer an sich glauben. Das ist das Wichtigste. Außerdem muss man realisieren, dass man selbst nicht immer die nötige Konsequenz an den Tag gelegt hat. Und dann kommt man über kleinere Erfolgserlebnisse wieder ran, steht im Kader, kommt zum Einsatz, trifft das Tor. Dann geht es wieder aufwärts.

DFB.de: Welchen Anteil hat das neue Club-Trainerduo Michael Wiesinger und Armin Reutershahn an dieser Entwicklung?

Esswein: Klar sind die beiden im Verein meine wichtigsten Ansprechpartner. Aber ich hatte auch zu Dieter Hecking kein schlechtes Verhältnis. Wir sind im professionellen Fußball unterwegs, da muss der Trainer die für die Mannschaft beste Entscheidung treffen. Und als Spieler muss man Verständnis dafür haben, wenn man sich aus Leistungsgründen hinten anstellen muss.

DFB.de: Wie lauten Ihre Ziele mit dem Club in dieser Saison?

Esswein: Erstes Ziel ist der Klassenerhalt. Wir wollen den momentanen Lauf fortsetzen und die erste Liga sichern. Ich will meinen Teil dazu beitragen.

DFB.de: Und mit der U 21? Im Sommer steht die EM in Israel an?

Esswein: Die Qualifikation war hart und wir wissen, dass die Endrunde enorm schwer wird. Aber wir fahren nach Israel, um bis zum Ende des Turniers mitzuspielen.

DFB.de: Letztes Testspiel ist am Sonntag die Begegnung mit Israel. Wie sind Ihre ersten Eindrücke aus dem Land des EM-Gastgebers?

Esswein: Es ist schon ungewohnt, wenn man aus dem Winter in die Hitze kommt. Und die Umstellung auf koscheres Essen wegen dem bevorstehenden Pessach-Fest ist auch etwas spezielles. Aber die Trainingsbedingungen sind perfekt, der Platz liegt direkt am Hotel.

DFB.de: Wie sehen Sie Ihre Rolle im Team? Immerhin sind Sie fester Bestandteil, auch wenn es im Verein nicht immer optimal lief...

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Esswein: Ja, ich freue mich einfach, hier dabei zu sein. Seit der U 15 habe ich alle Nachwuchsmannschaften des DFB durchlaufen, da ist die U 21 der logische Abschluss. Ich bin auch froh, dass ich in der Qualifikation - beispielsweise mit dem Tor beim wichtigen 1:0-Auswärtssieg in Weißrussland - meinen Anteil hatte. Es wäre ein Traum, mit diesem Team die EM spielen zu dürfen.

DFB.de: Welche Rolle spielt Trainer Rainer Adrion für Sie?

Esswein: Der Trainer schenkt mir Vertrauen und ich versuche, es ihm zurückzuzahlen. So hat es bisher prima geklappt.

DFB.de: Sie verfügen über große Erfahrung in den deutschen U-Teams. Ist die EM der Höhepunkt Ihrer Entwicklung vom Talent zum Profi?

Esswein: Ja, man merkt selbst ja gar nicht, wie man erwachsen wird. Aber jetzt entwickelt man schon einen anderen Anspruch, will in der Bundesliga für Furore sorgen. Die EM wird enorm wichtig für uns, weil wir uns dort letztmals mit den besten Teams in unserer Altersklasse messen können.

DFB.de: Bei der U 17-Weltmeisterschaft 2007 in Südkorea erzielten Sie das entscheidende Tor gegen Ghana im Spiel um Platz drei. Kann die Turniererfahrung ein Schlüssel zum Erfolg bei der Endrunde sein?

Esswein: Die Situation war ja für mich damals nicht einfach, weil ich kein Stammspieler war und auf meiner Position große Konkurrenz herrschte. Und dennoch habe ich Trainer Heiko Herrlich immer vertraut, weil er gesagt hat, dass ich bereit sein soll, wenn sich mir die Chance bietet. Deswegen habe ich mich in jedem Training angeboten und immer alles gegeben. Die Belohnung war dann die Einwechslung im Spiel um Platz drei und die Gelegenheit, das Siegtor zu schießen. Das sind Erfahrungen, die man nur bei großen Turnieren machen kann und die ich mir auch in Israel erhoffe. Dann allerdings hoffentlich in der Startformation (lacht).