Durm: "Ich freue mich über jede Spielminute"

DFB.de: Denken Sie offensiver als gelernte Außenverteidiger?

Durm: Es ist unser Spiel beim BVB, dass alle auf dem Weg nach vorne und nach hinten eingebaut werden. Alle machen alle Wege mit. Da gibt es keine Grenzen für mich.

DFB.de: Spielen Sie eigentlich lieber links oder lieber rechts?

Durm: Einen Tick lieber rechts. Aber grundsätzlich ist mir das egal.

DFB.de: Was sind nun die nächsten Ziele, nachdem Sie es beim BVB in die Startformation geschafft haben?

Durm: Als Stammspieler sehe ich mich bei der Borussia noch nicht. Schließlich bin ich auch wegen der Verletzungen von Lukas Piszczek und Marcel Schmelzer reingekommen. Wenn die beiden wieder fit sind, dann reihe ich mich wieder ein und warte auf meine nächste Chance. Ich möchte mich beim BVB etablieren und so viele Spielminuten wie möglich sammeln.

DFB.de: Und wie sehen Sie Ihre Rolle in der U 21?

Durm: Ich bin hier erst mal als rechter Verteidiger eingeplant, wie im Verein auch. Ich möchte meine Leistung bringen und so viel mitmachen, wie irgendwie geht. Mit dem Team möchte ich möglichst viele Punkte holen, damit wir die Qualifikation für die EM schaffen und die Teilnahme an den Olympischen Spielen bewerkstelligen können.



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Er ist einer der Senkrechtstarter in der aktuellen Bundesligasaison: Erik Durm stand beim Champions-League-Finalisten Borussia Dortmund plötzlich in der Startformation. Mit dem Namen des 21 Jahre alten Pfälzers konnten vor der Saison nur Fachleute etwas anfangen. Und selbst die wurden von Erik Durm und seinem Trainer Jürgen Klopp überrascht. Denn während das Talent in der Jugend als Angreifer beim 1. FC Saarbrücken und dem FSV Mainz 05 für Furore gesorgt hatte, tauchte er plötzlich als Außenverteidiger auf - zuerst rechts, zuletzt links.

Auch in der U 21-Nationalmannschaft von Trainer Horst Hrubesch stand Durm zuletzt in der Startformation, ebenfalls als Außenverteidiger. Dabei blieb das DFB-Team gegen Irland und die Färöer ohne Gegentor. Am Freitag (ab 18.30 Uhr, live bei Eurosport) steht gegen Montenegro das nächste Qualifikationsspiel zur Europameisterschaft 2015 in der Tschechischen Republik an. Zuvor hat Erik Durm im DFB.de-Interview mit Redakteur Maximilian Geis über seine rasante Entwicklung, Offensivdrang und schlechten Erinnerungen an die BRITA-Arena gesprochen.

DFB.de: Erik Durm, haben Sie schon realisiert, was in den vergangenen Wochen passiert ist?

Erik Durm: Ja, in den letzten zwei Wochen war es schon ein bisschen viel. (lacht) Dennoch ist bisher fast alles sehr positiv für mich gelaufen, auch für Dortmund - bis auf das Spiel am Wochenende gegen Borussia Mönchengladbach. Und jetzt wurde ich wieder für die U 21 nominiert. Alles super also.

DFB.de: Immerhin standen Sie zuletzt fünfmal in der Startelf des BVB. Unglaublich, oder?

Durm: Das hätte ich in der Tat nicht gedacht. Gehofft schon. Ich nehme das gerne an, versuche mein Bestes zu geben und freue mich weiterhin über jede Spielminute, die ich sammeln kann.

DFB.de: Vor allem das Spiel gegen Olympique Marseille in der Champions League muss doch unglaublich gewesen sein...

Durm: Klar, ein echtes Highlight! Die Hymne zu hören, in ein volles Stadion einzulaufen - unglaublich. Und in der Bundesliga ist es immer noch genauso schön.

DFB.de: Zudem konnten Sie Ihrem Stürmerkollegen Robert Lewandowski ein Tor vorlegen. Ist da Ihr Offensivdrang spürbar gewesen?

Durm: Klar, man probiert ja immer alles, um gut zu verteidigen und Tore zu schießen oder vorzubereiten. Umso besser, dass es in so einem wichtigen Spiel geklappt hat. Ich habe Robert gesehen, habe das Ding rübergelegt, und er macht ihn zum Glück rein. Meine Eltern saßen in der Kurve darüber. Ein unvergessliches Erlebnis.

DFB.de: Bei Borussias Reserve werden Sie immer noch mit der Nummer neun geführt. Haben Sie noch Hoffnung, eines Tages in vorderster Front anzugreifen?

Durm: Erst mal bin ich jetzt auf die Abwehr fixiert. Es ist auch gut für mich, wenn die Positionswechsel vorbei sind und ich mich auf eine Aufgabe konzentrieren kann. Aber wenn ich vorne gebraucht werde oder als Mittelfeldspieler, dann bin ich auch da dabei.

DFB.de: Bis zur vergangenen Saison haben Sie stets im Angriff gespielt. Wie kam es zur Versetzung nach hinten?

Durm: Im vergangenen Jahr hat mich Jürgen Klopp nach einem Training der Profis angesprochen. Er hat mir die Idee erklärt und mich gefragt, was ich davon halte. Er hat mir die Entscheidung leicht gemacht, weil er mir gesagt hat, dass es seine feste Überzeugung ist, dass ich als Außenverteidiger in der Bundesliga spielen kann. Ich habe ihm gleich gesagt, dass ich damit kein Problem habe. Hauptsache Bundesliga, da träumt man ja immer davon.

DFB.de: Hatte Sie Jürgen Klopp wegen seiner eigenen Vergangenheit in Mainz besonders im Auge?

Durm: Nein, wir hatten zuvor keinen Kontakt. Er war ja auch schon ein paar Jahre in Dortmund, als ich zum FSV gewechselt bin.

DFB.de: Denken Sie offensiver als gelernte Außenverteidiger?

Durm: Es ist unser Spiel beim BVB, dass alle auf dem Weg nach vorne und nach hinten eingebaut werden. Alle machen alle Wege mit. Da gibt es keine Grenzen für mich.

DFB.de: Spielen Sie eigentlich lieber links oder lieber rechts?

Durm: Einen Tick lieber rechts. Aber grundsätzlich ist mir das egal.

DFB.de: Was sind nun die nächsten Ziele, nachdem Sie es beim BVB in die Startformation geschafft haben?

Durm: Als Stammspieler sehe ich mich bei der Borussia noch nicht. Schließlich bin ich auch wegen der Verletzungen von Lukas Piszczek und Marcel Schmelzer reingekommen. Wenn die beiden wieder fit sind, dann reihe ich mich wieder ein und warte auf meine nächste Chance. Ich möchte mich beim BVB etablieren und so viele Spielminuten wie möglich sammeln.

DFB.de: Und wie sehen Sie Ihre Rolle in der U 21?

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Durm: Ich bin hier erst mal als rechter Verteidiger eingeplant, wie im Verein auch. Ich möchte meine Leistung bringen und so viel mitmachen, wie irgendwie geht. Mit dem Team möchte ich möglichst viele Punkte holen, damit wir die Qualifikation für die EM schaffen und die Teilnahme an den Olympischen Spielen bewerkstelligen können.

DFB.de: Wie sehen Sie die aktuelle U 21?

Durm: Unser Team hat ein Riesenpotenzial. Vor allem offensiv haben wir super schnelle Spieler, die technisch sehr versiert sind. Hinten haben wir bisher auch nicht allzu viel zugelassen. Es kann schon weit gehen mit der Truppe hier.

DFB.de: Was erwarten Sie vom kommenden Gegner Montenegro?

Durm: Sie werden wohl eine ähnliche Spielweise haben wie unsere bisherigen Gegner. Wir müssen das Spiel machen und ihren Abwehrriegel knacken. Wenn wir unser Spiel machen, dann werden wir Tore schießen und die Begegnung gewinnen. Allerdings müssen wir noch effektiver werden und unsere Chancen besser ausnutzen.

DFB.de: Haben Sie denn wegen der Nähe zur Heimat ein paar Kartenwünsche zu erfüllen?

Durm: Natürlich, viele Freunde und meine Familie werden in Wiesbaden sein. Es sind ja nur etwa 130 Kilometer. Da bin ich ja fast in der Heimat.

DFB.de: Was verbinden Sie mit dem Spielort Wiesbaden?

Durm: Leider eine nicht so gute Erinnerung. 2012 haben wir mit dem 1. FC Saarbrücken in der BRITA-Arena gegen den SV Wehen-Wiesbaden 2:3 verloren und letztlich nicht den Aufstieg in die Junioren-Bundesliga geschafft. Ich hoffe, dass wir am Freitag das Ding gewinnen.