Christiansen: "Kroos hat mich am meisten beeinflusst"

Vor 16 Monaten spielte er noch für den FC Hansa Rostock in der 3. Liga. Nun ist er Bundesligastammspieler beim FC Ingolstadt 04 und debütierte im März bereits für die deutsche U 21-Nationalmannschaft. Max Christiansen hat einen rasanten Aufstieg hingelegt.

Im aktuellen DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen spricht der 19-Jährige nicht nur über das heutige Aufsteigerduell beim SV Darmstadt 98 (ab 15:30 Uhr, live bei Sky) sondern auch über seine schnelle Entwicklung zum Bundesligaspieler, seinen Förderer Roland Kroos und die Playstation-Generation von heute.

DFB.de: Herr Christiansen, mit 39 Punkten gilt der Klassenerhalt als nahezu geschafft. Was sind nun die neuen Ziele?

Max Christiansen: Erst einmal wollen wir die 40 Punkte erreichen. Rechnerisch ist der Klassenerhalt noch immer nicht sicher. Wir wollen einfach so viele Punkte wie möglich holen.

DFB.de: Um die Saison in der ersten Tabellenhälfte abzuschließen?

Christiansen: Der Klassenerhalt wäre großartig! Jede höhere Platzierung etwas Besonderes. Wir haben uns gut auf Darmstadt vorbereitet, um dort die nächsten Punkte zu holen.

DFB.de: Der FC Ingolstadt hat den Klassenerhalt so gut wie geschafft. Auch der SV Darmstadt 98 ist nach dem Sieg beim Hamburger SV auf einem guten Weg. Warum sind die Aufsteiger diese Saison so stark?

Christiansen: Diesmal sind zwei Mannschaften aufgestiegen, die eine gute Qualität mitbringen und ihre Leistung konstant über die Saison hinweg abrufen. Natürlich gehört auch immer ein bisschen Glück dazu. Aber letztendlich haben es sich beide Mannschaften verdient, auf einem Nichtabstiegsplatz zu stehen.

DFB.de: Was für ein Spiel erwarten Sie am Samstag gegen Darmstadt?

Christiansen: In der Hinrunde stand ich gegen Darmstadt leider nicht auf dem Platz. Aber sie werden sicherlich sehr aggressiv und mit vielen langen Bällen spielen.

DFB.de: Lassen Sie uns ein wenig über Ihre Karriere sprechen: In der B-Jugend von Holstein Kiel sollen Sie noch ein Wackelkandidat gewesen sein. Was lief damals schief?

Christiansen: Ich habe dort ein Jahr für die U 15 gespielt und sollte eigentlich direkt in die U 17 versetzt werden. Das hatte ich auch erwartet. Plötzlich sollte ich aber den Weg über die U 16 gehen. Das wollte ich nicht. Zumal es anders versprochen war. Ich hatte das Gefühl, dass man nicht genügend Vertrauen in mich steckt. Daher habe ich einen anderen Verein gesucht und bin nach Rostock gewechselt. Mit nicht einmal 16 Jahren durfte ich bereits in der A-Junioren-Bundesliga spielen. Insgesamt habe ich fast drei Jahre A-Jugend gespielt. Das war sehr entscheidend.



Vor 16 Monaten spielte er noch für den FC Hansa Rostock in der 3. Liga. Nun ist er Bundesligastammspieler beim FC Ingolstadt 04 und debütierte im März bereits für die deutsche U 21-Nationalmannschaft. Max Christiansen hat einen rasanten Aufstieg hingelegt.

Im aktuellen DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen spricht der 19-Jährige nicht nur über das heutige Aufsteigerduell beim SV Darmstadt 98 (ab 15:30 Uhr, live bei Sky) sondern auch über seine schnelle Entwicklung zum Bundesligaspieler, seinen Förderer Roland Kroos und die Playstation-Generation von heute.

DFB.de: Herr Christiansen, mit 39 Punkten gilt der Klassenerhalt als nahezu geschafft. Was sind nun die neuen Ziele?

Max Christiansen: Erst einmal wollen wir die 40 Punkte erreichen. Rechnerisch ist der Klassenerhalt noch immer nicht sicher. Wir wollen einfach so viele Punkte wie möglich holen.

DFB.de: Um die Saison in der ersten Tabellenhälfte abzuschließen?

Christiansen: Der Klassenerhalt wäre großartig! Jede höhere Platzierung etwas Besonderes. Wir haben uns gut auf Darmstadt vorbereitet, um dort die nächsten Punkte zu holen.

DFB.de: Der FC Ingolstadt hat den Klassenerhalt so gut wie geschafft. Auch der SV Darmstadt 98 ist nach dem Sieg beim Hamburger SV auf einem guten Weg. Warum sind die Aufsteiger diese Saison so stark?

Christiansen: Diesmal sind zwei Mannschaften aufgestiegen, die eine gute Qualität mitbringen und ihre Leistung konstant über die Saison hinweg abrufen. Natürlich gehört auch immer ein bisschen Glück dazu. Aber letztendlich haben es sich beide Mannschaften verdient, auf einem Nichtabstiegsplatz zu stehen.

DFB.de: Was für ein Spiel erwarten Sie am Samstag gegen Darmstadt?

Christiansen: In der Hinrunde stand ich gegen Darmstadt leider nicht auf dem Platz. Aber sie werden sicherlich sehr aggressiv und mit vielen langen Bällen spielen.

DFB.de: Lassen Sie uns ein wenig über Ihre Karriere sprechen: In der B-Jugend von Holstein Kiel sollen Sie noch ein Wackelkandidat gewesen sein. Was lief damals schief?

Christiansen: Ich habe dort ein Jahr für die U 15 gespielt und sollte eigentlich direkt in die U 17 versetzt werden. Das hatte ich auch erwartet. Plötzlich sollte ich aber den Weg über die U 16 gehen. Das wollte ich nicht. Zumal es anders versprochen war. Ich hatte das Gefühl, dass man nicht genügend Vertrauen in mich steckt. Daher habe ich einen anderen Verein gesucht und bin nach Rostock gewechselt. Mit nicht einmal 16 Jahren durfte ich bereits in der A-Junioren-Bundesliga spielen. Insgesamt habe ich fast drei Jahre A-Jugend gespielt. Das war sehr entscheidend.

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DFB.de: Ihr Vater ist selber Fußballtrainer. Inwiefern hat er Ihre Karriere beeinflusst?

Christiansen: Wir haben früher im Garten ein bisschen Fußball gespielt. In der Jugend war er ein halbes Jahr mein Co-Trainer. Aber letztendlich haben mich die Trainer in Rostock am meisten beeinflusst. Besonders Roland Kroos...

DFB.de: ...der Vater von Nationalspieler Toni Kroos...

Christiansen: Genau. Er hat viel Einzeltraining mit mir gemacht. Immer Mittwochs und Freitags hatte ich die ersten beiden Schulstunden frei. Diese Zeit haben wir genutzt, um an meinen Schwächen zu arbeiten. Zum Beispiel war mein Kopfballspiel trotz meiner Größe nie besonders gut. Auch an der Technik haben wir viel gearbeitet.

DFB.de: Und nach der Schule stand dann das Mannschaftstraining an. Das klingt nach sehr viel Fußball. Bestanden Ihre Tage auch in der früheren Jugend immer nur aus Fußball?

Christiansen: Ja, das war für mich ganz normal. Ich habe bereits in der Schule jede Pause genutzt, um Fußball zu spielen. Nach der Schule ging es dann weiter, abends stand das Training im Verein an. Ich war eigentlich nur auf dem Fußballplatz. Das ist bei den Jugendlichen von heute leider nicht mehr so. Wenn ich meinen kleinen Bruder oder andere 13- oder 14-Jährige sehe, dann sitzen die lieber vor der Playstation. Die sind nicht mehr so häufig auf dem Fußballplatz.

DFB.de: Sie haben früher keine Playstation gespielt?

Christiansen: Doch, schon. Aber das war nicht so interessant wie es das für die heutige Jugend ist. Ich glaube, das ist alles viel extremer geworden.

DFB.de: Wer waren in der Jugend Ihre Idole?

Christiansen: Michael Ballack. Ansonsten hatte ich keine Idole.

DFB.de: Warum sind Sie im Dezember 2014 von Rostock ausgerechnet nach Ingolstadt gewechselt? Da Sie ursprünglich aus Flensburg kommen, hätten Sie sich von Ihrer Heimat kaum weiter entfernen können.

Christiansen: Natürlich habe ich mir lange Gedanken darüber gemacht. Ich hatte nach den Gesprächen mit dem Verein einfach ein gutes Gefühl.

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DFB.de: Borussia Dortmund war in der Jugend Ihr Lieblingsverein. Gab es auch von dort eine Anfrage?

Christiansen: Nein.

DFB.de: Im zweiten Halbjahr 2014 spielten Sie noch mit Rostock in der 3. Liga, dann mit dem FC Ingolstadt in der 2. Bundesliga und nun seit dieser Saison erstklassig. Wie schwierig war es, sich an die jeweils höhere Spielklasse zu gewöhnen?

Christiansen: Je höher die Liga ist, desto schneller ist das Spiel und desto aggressiver sind die Zweikämpfe. Der Sprung von der 3. Liga in die 2. Bundesliga war zwar groß. Der Unterschied zwischen den ersten beiden Ligen ist aber noch größer. In der Bundesliga spielt jede Mannschaft auf Topniveau.

DFB.de: In den ersten sieben Saisonspielen saßen Sie noch auf der Bank oder waren bei der zweiten Mannschaft. Dann gaben Sie Ihr Debüt gegen Eintracht Frankfurt und sind seitdem meist gesetzt. Wie war dieser Sprung zu erklären?

Christiansen: Das kam auch für mich relativ überraschend. Der Trainer wollte einfach eine kleine Veränderung in unser Spiel bringen. Das war mein Glück. Ich hätte selber nicht erwartet, dass es so schnell klappen würde. Natürlich muss ich meine Leistungen jeden Tag bestätigen.

DFB.de: Wie fühlt es sich nun an, Bundesligaprofi zu sein?

Christiansen: Man gewöhnt sich relativ schnell daran. Hat man ein paar Spiele gemacht, kehrt eine gewisse Normalität ein. Man kann hier in Ingolstadt auch relativ normal leben. Wenn ich auf die Straße gehe, werde ich nicht häufig erkannt. Das war bei Hansa Rostock extremer. Da kannte einen jeder.

DFB.de: Ist Rostock fußballverrückter als Ingolstadt?

Christiansen: Ja schon. Aber das ist ganz normal. In Hansa Rostock steckt viel Tradition. Der FC Ingolstadt hingegen ist ein junger Verein. Aber hier findet eine positive Entwicklung statt - besonders durch den Aufstieg. Das Stadion ist jede Woche voll. Die Stimmung ist mittlerweile großartig.

DFB.de: Im März haben Sie Ihre ersten beiden Spiele für die U 21-Nationalmannschaft gemacht. Wie überraschend kam die Nominierung für Sie?

Christiansen: Sehr überraschend. Eigentlich war ich für die U 20-Nationalmannschaft eingeladen. Ich hatte dort bereits einen Tag mittrainiert, als unsere Teammanagerin Bescheid gab, dass Nadiem Amiri und ich von Horst Hrubesch nachnominiert wurden. Wir sind dann noch am Abend von Freiburg nach Frankfurt gefahren.

DFB.de: Wie haben sich die beiden Spiele, die Sie gegen Färöer und Russland gewonnen haben, für Sie angefühlt?

Christiansen: Dort wird auf sehr hohem Niveau gespielt. Es macht Spaß, mit diesen tollen Spielern auf dem Platz zu stehen. Das sind alles Bundesligaspieler, die jedes Wochenende auflaufen.

DFB.de: Und jetzt träumen Sie von Olympia?

Christiansen: Soweit denke ich noch nicht. Erst einmal konzentriere ich mich auf den Saisonendspurt, dann schauen wir weiter.