BVB-Aufsteiger Weigl: Das größte Lob kommt von Guardiola

Julian Weigl ist 20. Erst 20. Und er ist Stammspieler, schon Stammspieler. Nicht bei irgendeinem aufstrebenden Verein, sondern bei Borussia Dortmund. Mit dem BVB überwintert der U 21-Nationalspieler auf Tabellenplatz zwei. Sein Anteil daran ist immens: In 29 von 30 möglichen Pflichtspielen stand Julian Weigl auf dem Platz. Er ist einer der großen Aufsteiger der Hinrunde.

Noch Ende September, also drei Monate nach seiner Ankunft beim BVB, brauchte Julian Weigl für die Wege von den Katakomben des größten Stadions Deutschlands hinauf zu den VIP-Räumen einen Kompass. Auf dem Spielfeld allerdings war er vom ersten Tag an Mittelpunkt seiner neuen Mannschaft. Allein das sagt etwas aus über die Prioritätensetzung des Jungprofis. Julian Weigl ist: Fokussiert. Konzentriert. Hoch motiviert. Extrem teamorientiert.

Hinrunde: Mehr Pflichtspiele als jeder andere Bundesligaspieler

29 Pflichtspiele hat der Aufsteiger der Hinrunde in eben dieser absolviert – so viele wie kein anderer Bundesligaspieler. Beim letzten Heimspiel des Jahres gegen Eintracht Frankfurt vereinigte Weigl 189 Ballkontakte auf sich. In einem einzigen Spiel. In einem Spiel überdies, das in der Gesamtbewertung eher zu seinen schwächeren zählte. Zum Vergleich: Der Allzeit-Ballkontakte-Rekord steht noch immer bei jenen sagenhaften 204 Berührungen durch Xabi Alonso in der Vorsaison. Das sind nur 15 mehr. Ein Indiz für den Stellenwert des U 21-Nationalspielers.

Dass es so schnell so gut laufen würde, war freilich nicht absehbar. Zwar galt der Neuzugang von 1860 München als hochbegabt – aber eben auch noch als schwankend in seinen Leistungen. Überdies sind die Konkurrenten auf den begehrten Posten zentral vor der Abwehr ja keine Pappkameraden. Es sind: Sven Bender, Weigls Vorbild mit sieben Länderspielen auf der Visitenkarte. Ilkay Gündogan, Nationalspieler. Und zu Beginn auch Matthias Ginter, Weltmeister.

Kometenhafter Aufstieg

Von Thomas Tuchel ist der Satz überliefert, dass er selbst überrascht gewesen sei, wie präsent und selbstbewusst der Neue in den ersten Wochen der Vorbereitung aufgetreten sei. Und dass er sich gedacht habe, warum man diesen frechen, talentierten Jungen dann nicht auch spielen lassen solle. Dass Dortmunds Trainer den Mut aufgebracht hat, seinen Gedanken auch Taten folgen zu lassen, ist ein Segen.

Natürlich für Julian Weigl, der viel schneller sehr viel weiter oben angekommen ist, als er dies selbst zu hoffen gewagt hatte. "Eigentlich", hat der 20-Jährige im Herbst verraten, "wollte ich ja erst einmal gucken, wie weit ich noch entfernt bin vom Topniveau der Bundesliga beziehungsweise wie gut ich mich nach oben würde anpassen können. Und ich wollte rausfinden, wie lange es dauern würde, dieses Niveau tatsächlich zu erreichen."



Julian Weigl ist 20. Erst 20. Und er ist Stammspieler, schon Stammspieler. Nicht bei irgendeinem aufstrebenden Verein, sondern bei Borussia Dortmund. Mit dem BVB überwintert der U 21-Nationalspieler auf Tabellenplatz zwei. Sein Anteil daran ist immens: In 29 von 30 möglichen Pflichtspielen stand Julian Weigl auf dem Platz. Er ist einer der großen Aufsteiger der Hinrunde.

Noch Ende September, also drei Monate nach seiner Ankunft beim BVB, brauchte Julian Weigl für die Wege von den Katakomben des größten Stadions Deutschlands hinauf zu den VIP-Räumen einen Kompass. Auf dem Spielfeld allerdings war er vom ersten Tag an Mittelpunkt seiner neuen Mannschaft. Allein das sagt etwas aus über die Prioritätensetzung des Jungprofis. Julian Weigl ist: Fokussiert. Konzentriert. Hoch motiviert. Extrem teamorientiert.

Hinrunde: Mehr Pflichtspiele als jeder andere Bundesligaspieler

29 Pflichtspiele hat der Aufsteiger der Hinrunde in eben dieser absolviert – so viele wie kein anderer Bundesligaspieler. Beim letzten Heimspiel des Jahres gegen Eintracht Frankfurt vereinigte Weigl 189 Ballkontakte auf sich. In einem einzigen Spiel. In einem Spiel überdies, das in der Gesamtbewertung eher zu seinen schwächeren zählte. Zum Vergleich: Der Allzeit-Ballkontakte-Rekord steht noch immer bei jenen sagenhaften 204 Berührungen durch Xabi Alonso in der Vorsaison. Das sind nur 15 mehr. Ein Indiz für den Stellenwert des U 21-Nationalspielers.

Dass es so schnell so gut laufen würde, war freilich nicht absehbar. Zwar galt der Neuzugang von 1860 München als hochbegabt – aber eben auch noch als schwankend in seinen Leistungen. Überdies sind die Konkurrenten auf den begehrten Posten zentral vor der Abwehr ja keine Pappkameraden. Es sind: Sven Bender, Weigls Vorbild mit sieben Länderspielen auf der Visitenkarte. Ilkay Gündogan, Nationalspieler. Und zu Beginn auch Matthias Ginter, Weltmeister.

Kometenhafter Aufstieg

Von Thomas Tuchel ist der Satz überliefert, dass er selbst überrascht gewesen sei, wie präsent und selbstbewusst der Neue in den ersten Wochen der Vorbereitung aufgetreten sei. Und dass er sich gedacht habe, warum man diesen frechen, talentierten Jungen dann nicht auch spielen lassen solle. Dass Dortmunds Trainer den Mut aufgebracht hat, seinen Gedanken auch Taten folgen zu lassen, ist ein Segen.

Natürlich für Julian Weigl, der viel schneller sehr viel weiter oben angekommen ist, als er dies selbst zu hoffen gewagt hatte. "Eigentlich", hat der 20-Jährige im Herbst verraten, "wollte ich ja erst einmal gucken, wie weit ich noch entfernt bin vom Topniveau der Bundesliga beziehungsweise wie gut ich mich nach oben würde anpassen können. Und ich wollte rausfinden, wie lange es dauern würde, dieses Niveau tatsächlich zu erreichen."

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Zweikampfstark und mit perfektem Passspiel

Es ist aber auch segensreich für Borussia Dortmund. Das Vakuum, das der langjährige BVB-Kapitän und ehemalige Nationalspieler Sebastian Kehl mit dem Ende seiner aktiven Karriere hinterlassen hat, ist zumindest auf dem Spielfeld ausgefüllt. Wie einst Kehl, der schon immer am liebsten ohne Nebenmann zentral defensiv agierte, verrichtet auch Julian Weigl eben dort, im Kraft- und Schaltzentrum einer jeden Mannschaft, allein seine Arbeit. Zweikampfstark. Zweikampfhart. Zugleich aber ausgestattet mit Passschärfe, mit Passgenauigkeit, mit dem Mut, die riskanteren, dadurch aber so gewinnbringenden Bälle auch zu spielen. Mit Verve.

In der Schnittmenge ist dies eine Kombination auf außergewöhnlichem Niveau. Längst ist das auch anderen aufgefallen. Pep Guardiola beispielsweise adelte den U 21-Nationalspieler vor dem direkten Duell seiner Münchener mit den Dortmundern Anfang Oktober. Bayerns Trainer sagte über Weigl: "Ich bin überrascht von seiner Qualität. Ich kannte ihn nicht. Er hat alle Voraussetzungen, um auf dieser Position zu spielen. Weigl wird sicher in der Nationalmannschaft spielen." Und dann fügte Guardiola noch Entscheidendes hinzu: "Mit ihm spielt der BVB schneller als zuvor."

Unbekümmert, aber nicht unbedacht

Der Mehrwert dieser Spielweise lässt sich ablesen; in den Leistungsdaten von Julian Weigl - und in der Tabelle der Fußball-Bundesliga. Das ist gut. Noch besser ist, wie der Jungprofi damit umgeht, wenn es mal nicht läuft wie gewünscht. Wie beim letzten Heimspiel des Jahres gegen Eintracht Frankfurt. Mitte der ersten Hälfte verwandelt sich Thomas Tuchel in Rumpelstilzchen. Dortmunds Trainer ist in dieser Situation nicht einverstanden mit der Spielweise Weigls.

"Ich hatte in zwei Situationen die ruhigere Variante statt des schnellen Gegenangriffs gewählt. Ist in Ordnung, wenn der Trainer mich darauf anspricht. In der zweiten Hälfte ist das besser geworden", erklärt Weigl im Nachgang sachlich und unaufgeregt - ehe er anfügt: "Ich denke, mit 20 darf ich auch mal eine falsche Entscheidung treffen."

Es ist auch dieser Umgang mit Kritik, die Offenheit für andere Sichtweisen, die auf eine gleichermaßen erfolgreiche Zukunft hindeuten. Julian Weigl ist jung, unverbraucht, in gewisser Weise unbekümmert, aber keineswegs unbedacht. Im Gegenteil: Der 20-Jährige reflektiert die Scheinwerfer des schnelllebigen Fußballzirkus in erstaunlicher Weise. Seine Worte sind dabei wie seine Pässe: auf den Punkt.