Arnold: "Bayern ist ein geiles Los"

DFB-Pokalsieger gegen Meister: Das Duell zwischen dem VfL Wolfsburg und dem FC Bayern München am Dienstag (ab 20.30 Uhr, live in der ARD und bei Sky) ist das Topspiel der 2. Runde im DFB-Pokal. Wolfsburgs U 21-Nationalspieler Maximilian Arnold stand bereits in sechs Pflichtspielen gegen den Rekordmeister auf dem Platz. Seine durchaus beachtliche Bilanz: zwei Siege, vier Niederlagen. Das können nicht viele gegen die bayerischen Rekordjäger aufweisen. Im exklusiven DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen spricht Arnold über Duelle gegen die Bayern, den Weggang von Kevin de Bruyne und sein Ziel Nationalmannschaft.

DFB.de: Herr Arnold, Sie treffen bereits in der zweiten DFB-Pokalrunde auf den FC Bayern München. Ist es ein Fluch, so früh gegen den Deutschen Meister antreten zu müssen?

Maximilian Arnold: Nein, auf solche Spiele freut sich jeder Fußballer. Bayern München ist ein geiles Los - gerade auch für die Zuschauer. Im eigenen Stadion haben wir eine Chance. Pokalspiele sind ohnehin immer etwas Besonderes, der Pokalsieg war der bislang schönste Erfolg meiner Karriere. Und wir wollen wieder nach Berlin.

DFB.de: In der Bundesliga gab es zuletzt ein ernüchterndes 1:5 in München. Bayern-Stürmer Robert Lewandowski erzielte fünf Tore innerhalb von neun Minuten. Was haben Sie aus diesem Spiel gelernt?

Arnold: Dieses Spiel ist schwer zu erklären. In der ersten Halbzeit haben wir gut gespielt (Wolfsburg ging mit einer 1:0 Führung in die Halbzeit; Anm. d. Red.). Wenn wir nun beim Verteidigen noch etwas konsequenter sind, kann es für Bayern schwer werden, Tore zu schießen. Daran sollten wir arbeiten.

DFB.de: Wird Ihre Mannschaft nach diesem Erlebnis noch genauer auf Lewandowski schauen als ohnehin schon?

Arnold: Robert Lewandowski ist nur einer von elf Spielern, die richtig, richtig gut sind. Es wäre falsch, nur auf ihn zu schauen. Ohnehin wird es so ein verrücktes Spiel nicht so schnell wieder geben. Diese Niederlage hat sich ziemlich heftig angefühlt.

DFB.de: Ihre Mannschaft hat bereits bewiesen, Bayern München bezwingen zu können. Zum Rückrundenbeginn der vergangenen Saison gab es ein 4:1, beim Supercup einen Sieg nach Elfmeterschießen. Sind die Bayern seitdem stärker geworden?

Arnold: Nein. Bayern ist immer schwer zu schlagen. Manchmal entscheiden Kleinigkeiten über den Spielausgang.

DFB.de: Vor Saisonbeginn wurde Ihre Mannschaft in der Öffentlichkeit als potenzieller Meisterschaftskonkurrent von Bayern München dargestellt. Wie haben Sie das empfunden?

Arnold: Man muss schon sehr stark sein, um Bayern München dauerhaft die Stirn zu bieten. So weit sind wir noch nicht.

DFB.de: Ihre Mannschaft fand etwas schwer in die Saison. War das eventuell mit den späten Abgängen von Kevin de Bruyne und Ivan Perisic zu erklären?

Arnold: Es wird immer viel über Kevin gesprochen. Aber auch mit ihm haben wir das eine oder andere schlechte Spiel gehabt. Aber klar: Die Abgänge haben eine Rolle gespielt. Wir haben zwar auch gute Zugänge bekommen, aber die Mannschaft musste sich erst einmal finden. Hinzu kommt, dass die Champions League uns anders fordert als die Europa League in der letzten Saison.

DFB.de: Ihre Lieblingsposition ist im offensiven Mittelfeld. Weil diese Position lange von de Bruyne eingenommen wurde, mussten Sie häufig ins defensive Mittelfeld weichen. War das für Ihre Entwicklung hinderlich?

Arnold: So würde ich das nicht sehen. Ich habe gesehen, was für tolle Leistungen Kevin gebracht hat und was für ein gutes Auge er für seine Mitspieler hat. Dann respektiert man auch, dass der Mannschaftskamerad den Vorzug erhält.

DFB.de: Für Kevin de Bruyne wurde Julian Draxler verpflichtet. Welchen Eindruck haben Sie vom Weltmeister?

Arnold: Er ist ein super Spieler. Auch er hat ein gutes Auge für den Mitspieler, außerdem ganz viel Ruhe am Ball. Je mehr er unser System verinnerlicht, desto mehr kann er uns auch weiterhelfen.

DFB.de: Sie sind seit 2009 beim VfL Wolfsburg. Damals wechselten Sie aus der Jugendabteilung von Dynamo Dresden zu den Wölfen. Inwiefern konnten Sie damals bereits ahnen, dass Wolfsburg für Sie der richtige Schritt sei?

Arnold: Ich habe damals noch gar nicht an Profifußball gedacht. Ich wollte mich einfach weiterentwickeln. In Wolfsburg hatte ich bessere Möglichkeiten. Dresden war in der A- und B-Jugend lediglich in der Regionalliga vertreten, Wolfsburg in der Bundesliga. Zudem war die gesamte Betreuung beim VfL überragend.

DFB.de: Der Wunsch, Profifußballer zu werden...

Arnold: ... der kam dann erst mit 16 oder 17 Jahren so langsam auf.

DFB.de: Ihr Mannschaftskamerad Marcel Schäfer soll Ihr Ziehvater gewesen sein, als Sie zu den Profis kamen.

Arnold: Das stimmt. Als 17-Jähriger hatte ich logischerweise noch kein Auto. Marcel hat mich dann immer zum Training abgeholt und mir wichtige Tipps gegeben. Auch heute ist er noch ein permanenter Ansprechpartner für mich.

DFB.de: Im Mai 2014 gaben Sie gegen Polen Ihr Debüt für die Nationalmannschaft. Wie groß ist Ihre Hoffnung auf ein zweites Länderspiel?

Arnold: Dieser Gedanke ist momentan weit weg. Um ehrlich zu sein: Damit beschäftige ich mich derzeit gar nicht. Es bleibt natürlich mein Ziel, wieder für die Nationalmannschaft zu spielen. Leider kam ich zuletzt bei der U 21-Europameisterschaft nicht zum Einsatz. Und eine Karriere bei der Nationalmannschaft lässt sich ohnehin nicht übers Knie brechen.

[oj]

DFB-Pokalsieger gegen Meister: Das Duell zwischen dem VfL Wolfsburg und dem FC Bayern München am Dienstag (ab 20.30 Uhr, live in der ARD und bei Sky) ist das Topspiel der 2. Runde im DFB-Pokal. Wolfsburgs U 21-Nationalspieler Maximilian Arnold stand bereits in sechs Pflichtspielen gegen den Rekordmeister auf dem Platz. Seine durchaus beachtliche Bilanz: zwei Siege, vier Niederlagen. Das können nicht viele gegen die bayerischen Rekordjäger aufweisen. Im exklusiven DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen spricht Arnold über Duelle gegen die Bayern, den Weggang von Kevin de Bruyne und sein Ziel Nationalmannschaft.

DFB.de: Herr Arnold, Sie treffen bereits in der zweiten DFB-Pokalrunde auf den FC Bayern München. Ist es ein Fluch, so früh gegen den Deutschen Meister antreten zu müssen?

Maximilian Arnold: Nein, auf solche Spiele freut sich jeder Fußballer. Bayern München ist ein geiles Los - gerade auch für die Zuschauer. Im eigenen Stadion haben wir eine Chance. Pokalspiele sind ohnehin immer etwas Besonderes, der Pokalsieg war der bislang schönste Erfolg meiner Karriere. Und wir wollen wieder nach Berlin.

DFB.de: In der Bundesliga gab es zuletzt ein ernüchterndes 1:5 in München. Bayern-Stürmer Robert Lewandowski erzielte fünf Tore innerhalb von neun Minuten. Was haben Sie aus diesem Spiel gelernt?

Arnold: Dieses Spiel ist schwer zu erklären. In der ersten Halbzeit haben wir gut gespielt (Wolfsburg ging mit einer 1:0 Führung in die Halbzeit; Anm. d. Red.). Wenn wir nun beim Verteidigen noch etwas konsequenter sind, kann es für Bayern schwer werden, Tore zu schießen. Daran sollten wir arbeiten.

DFB.de: Wird Ihre Mannschaft nach diesem Erlebnis noch genauer auf Lewandowski schauen als ohnehin schon?

Arnold: Robert Lewandowski ist nur einer von elf Spielern, die richtig, richtig gut sind. Es wäre falsch, nur auf ihn zu schauen. Ohnehin wird es so ein verrücktes Spiel nicht so schnell wieder geben. Diese Niederlage hat sich ziemlich heftig angefühlt.

DFB.de: Ihre Mannschaft hat bereits bewiesen, Bayern München bezwingen zu können. Zum Rückrundenbeginn der vergangenen Saison gab es ein 4:1, beim Supercup einen Sieg nach Elfmeterschießen. Sind die Bayern seitdem stärker geworden?

Arnold: Nein. Bayern ist immer schwer zu schlagen. Manchmal entscheiden Kleinigkeiten über den Spielausgang.

DFB.de: Vor Saisonbeginn wurde Ihre Mannschaft in der Öffentlichkeit als potenzieller Meisterschaftskonkurrent von Bayern München dargestellt. Wie haben Sie das empfunden?

Arnold: Man muss schon sehr stark sein, um Bayern München dauerhaft die Stirn zu bieten. So weit sind wir noch nicht.

DFB.de: Ihre Mannschaft fand etwas schwer in die Saison. War das eventuell mit den späten Abgängen von Kevin de Bruyne und Ivan Perisic zu erklären?

Arnold: Es wird immer viel über Kevin gesprochen. Aber auch mit ihm haben wir das eine oder andere schlechte Spiel gehabt. Aber klar: Die Abgänge haben eine Rolle gespielt. Wir haben zwar auch gute Zugänge bekommen, aber die Mannschaft musste sich erst einmal finden. Hinzu kommt, dass die Champions League uns anders fordert als die Europa League in der letzten Saison.

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DFB.de: Ihre Lieblingsposition ist im offensiven Mittelfeld. Weil diese Position lange von de Bruyne eingenommen wurde, mussten Sie häufig ins defensive Mittelfeld weichen. War das für Ihre Entwicklung hinderlich?

Arnold: So würde ich das nicht sehen. Ich habe gesehen, was für tolle Leistungen Kevin gebracht hat und was für ein gutes Auge er für seine Mitspieler hat. Dann respektiert man auch, dass der Mannschaftskamerad den Vorzug erhält.

DFB.de: Für Kevin de Bruyne wurde Julian Draxler verpflichtet. Welchen Eindruck haben Sie vom Weltmeister?

Arnold: Er ist ein super Spieler. Auch er hat ein gutes Auge für den Mitspieler, außerdem ganz viel Ruhe am Ball. Je mehr er unser System verinnerlicht, desto mehr kann er uns auch weiterhelfen.

DFB.de: Sie sind seit 2009 beim VfL Wolfsburg. Damals wechselten Sie aus der Jugendabteilung von Dynamo Dresden zu den Wölfen. Inwiefern konnten Sie damals bereits ahnen, dass Wolfsburg für Sie der richtige Schritt sei?

Arnold: Ich habe damals noch gar nicht an Profifußball gedacht. Ich wollte mich einfach weiterentwickeln. In Wolfsburg hatte ich bessere Möglichkeiten. Dresden war in der A- und B-Jugend lediglich in der Regionalliga vertreten, Wolfsburg in der Bundesliga. Zudem war die gesamte Betreuung beim VfL überragend.

DFB.de: Der Wunsch, Profifußballer zu werden...

Arnold: ... der kam dann erst mit 16 oder 17 Jahren so langsam auf.

DFB.de: Ihr Mannschaftskamerad Marcel Schäfer soll Ihr Ziehvater gewesen sein, als Sie zu den Profis kamen.

Arnold: Das stimmt. Als 17-Jähriger hatte ich logischerweise noch kein Auto. Marcel hat mich dann immer zum Training abgeholt und mir wichtige Tipps gegeben. Auch heute ist er noch ein permanenter Ansprechpartner für mich.

DFB.de: Im Mai 2014 gaben Sie gegen Polen Ihr Debüt für die Nationalmannschaft. Wie groß ist Ihre Hoffnung auf ein zweites Länderspiel?

Arnold: Dieser Gedanke ist momentan weit weg. Um ehrlich zu sein: Damit beschäftige ich mich derzeit gar nicht. Es bleibt natürlich mein Ziel, wieder für die Nationalmannschaft zu spielen. Leider kam ich zuletzt bei der U 21-Europameisterschaft nicht zum Einsatz. Und eine Karriere bei der Nationalmannschaft lässt sich ohnehin nicht übers Knie brechen.