"Am besten bleiben wir bis ganz zum Schluss"

Nach der Auslosung ist vor Olympia: Bundestrainerin Silvia Neid und U 21-Trainer Horst Hrubesch zeigten sich im Anschluss an die Gruppeneinteilung der olympischen Fußballturniere in Rio de Janeiro zufrieden. Die Frauen-Nationalmannschaft und die U 21-Männer treffen in der Vorrunde zwar auf attraktive Gegner, das Viertelfinale scheint aber drin. Im DFB.de-Doppelinterview sprechen die beiden Fußball-Lehrer über die Kontrahenten, die Spielorte und die Ziele für Rio 2016.

DFB.de: Wie haben Sie die Auslosung im ehrwürdigen Maracana-Stadion erlebt?

Hrubesch: Ich habe vor 40 Jahren selbst im Maracana gegen Brasilien gespielt, das war damals vor 140.000 Zuschauer und mit einer Atmosphäre, das kann man sich nicht vorstellen. Heute sieht das Stadion ganz anders aus, natürlich viel moderner, und man sieht Statuen von Spielern, gegen die ich noch gespielt habe, Zico zum Beispiel. Man sieht aber auch Bilder, die an den deutschen WM-Sieg 2014 erinnern. Maracana ist einfach ein Haus voller Fußballgeschichte, so etwas gibt es nicht oft auf der Welt. Von daher war es etwas ganz Besonderes, hier auch die Auslosung zu den Olympischen Spielen im Sommer auszutragen.

DFB.de: Wie ist Ihre Reaktion auf die Auslosung?

Neid: Australien ist aktueller Asienmeister, Kanada erst im Viertelfinale bei der WM vergangenes Jahr gescheitert - das zeigt schon, welche Qualität diese beiden Teams haben. Sie sind athletisch stark, robust und spielen einen temporeichen Fußball. Simbabwe kennen wir dagegen gar nicht. Die sind schon so etwas wie eine kleine Wundertüte. Aber afrikanische Mannschaften sind ja dafür bekannt, sehr schnell, technisch versiert und robust zu sein. Insgesamt glaube ich, dass alle drei Gruppen recht ausgeglichen sind. Wir haben erwartet, dass bei diesem starken Teilnehmerfeld schon im Viertelfinale ein Hammergegner kommen kann. Bei zwölf Mannschaften, die von ihrer Qualität so ausgeglichen sind, hast du in fast jedem Spiel einen starken Gegner. Wir wollen gegen jede Mannschaft konzentriert und gut vorbereitet ins Spiel gehen.

Hrubesch: Mit der Gruppenauslosung bin ich sehr zufrieden. Es wäre auch toll gewesen, in die Gruppe A zu kommen und vor ausverkauftem Haus gegen den Gastgeber Brasilien zu spielen. Mexiko hat das Fußballturnier in London 2012 gewonnen und mit diesem Jahrgang auch die U 17-WM 2011. Das ist eine starke Mannschaft. Auf diesen Auftakt freue ich mich schon, denn da wissen die Spieler sofort, um was es geht. Südkorea ist auch nicht einfach zu spielen. Fidschi kenne ich noch nicht, mit ihnen werden wir uns nun intensiv beschäftigen. Leichte Gegner gibt es heutzutage ohnehin nicht mehr.

DFB.de: Wie wichtig ist es, dass Ihnen die klimatischen Extrembedingungen am Amazonas in Manaus erspart geblieben sind?

Neid: Die Reise nach Manaus ist sicherlich sehr belastend, insofern sind wir zufrieden, was unsere Spielorte angeht.

Hrubesch: Ich hatte mir schon gewünscht, dass wir nicht nach Manaus müssen. Mit Salvador und Belo Horizonte haben wir es relativ gut erwischt. Im August herrschen dort klimatische Verhältnisse wie bei uns in Deutschland. Wenn wir Gruppenerster werden würden, wäre das Viertelfinale auch in Belo Horizonte. Die Reisestrapazen würden sich somit in Grenzen halten.

DFB.de: Bei den olympischen Fußballturnieren in Rio nehmen zum ersten Mal nehmen eine deutsche Männer- und eine Frauen-Nationalmannschaft teil. Ist das etwas Besonderes für Sie?

Hrubesch: Natürlich, wir sind mit Silvia Neid und den Kolleginnen von der Frauen-Nationalmannschaft gemeinsam nach Rio angereist, saßen bei der Auslosung nebeneinander. Wir treten hier als Einheit auf. Das ist schon toll.

Neid: Stimmt. Hoffentlich sind wir auch gleich erfolgreich. (lacht)

DFB.de: Was haben Sie sich für die Olympischen Spiele vorgenommen?

Neid: Wir haben das Ziel, die Goldmedaille zu gewinnen. Aber wir wissen auch, dass wirklich alles dafür passen muss. Wir sind jedoch zuversichtlich und freuen uns auf Rio und die Olympischen Spiele. Gerade hier in Maracana, wo unsere Männer 2014 Weltmeister wurden, wäre es etwas ganz Besonderes, um Gold zu spielen.

Hrubesch: Ganz genau. Ich will unbedingt ins Olympische Dorf, und dafür müssen wir ins Halbfinale einziehen. Und am besten bleiben wir bis ganz zum Schluss. Dafür fahren wir hierhin. Aber wir werden jetzt einen Schritt nach dem anderen machen, so wie wir es immer getan haben. Ich glaube, dass das für jeden Spieler eine tolle Erfahrung und unglaubliches Erlebnis sein wird.

[as/rr]

Nach der Auslosung ist vor Olympia: Bundestrainerin Silvia Neid und U 21-Trainer Horst Hrubesch zeigten sich im Anschluss an die Gruppeneinteilung der olympischen Fußballturniere in Rio de Janeiro zufrieden. Die Frauen-Nationalmannschaft und die U 21-Männer treffen in der Vorrunde zwar auf attraktive Gegner, das Viertelfinale scheint aber drin. Im DFB.de-Doppelinterview sprechen die beiden Fußball-Lehrer über die Kontrahenten, die Spielorte und die Ziele für Rio 2016.

DFB.de: Wie haben Sie die Auslosung im ehrwürdigen Maracana-Stadion erlebt?

Hrubesch: Ich habe vor 40 Jahren selbst im Maracana gegen Brasilien gespielt, das war damals vor 140.000 Zuschauer und mit einer Atmosphäre, das kann man sich nicht vorstellen. Heute sieht das Stadion ganz anders aus, natürlich viel moderner, und man sieht Statuen von Spielern, gegen die ich noch gespielt habe, Zico zum Beispiel. Man sieht aber auch Bilder, die an den deutschen WM-Sieg 2014 erinnern. Maracana ist einfach ein Haus voller Fußballgeschichte, so etwas gibt es nicht oft auf der Welt. Von daher war es etwas ganz Besonderes, hier auch die Auslosung zu den Olympischen Spielen im Sommer auszutragen.

DFB.de: Wie ist Ihre Reaktion auf die Auslosung?

Neid: Australien ist aktueller Asienmeister, Kanada erst im Viertelfinale bei der WM vergangenes Jahr gescheitert - das zeigt schon, welche Qualität diese beiden Teams haben. Sie sind athletisch stark, robust und spielen einen temporeichen Fußball. Simbabwe kennen wir dagegen gar nicht. Die sind schon so etwas wie eine kleine Wundertüte. Aber afrikanische Mannschaften sind ja dafür bekannt, sehr schnell, technisch versiert und robust zu sein. Insgesamt glaube ich, dass alle drei Gruppen recht ausgeglichen sind. Wir haben erwartet, dass bei diesem starken Teilnehmerfeld schon im Viertelfinale ein Hammergegner kommen kann. Bei zwölf Mannschaften, die von ihrer Qualität so ausgeglichen sind, hast du in fast jedem Spiel einen starken Gegner. Wir wollen gegen jede Mannschaft konzentriert und gut vorbereitet ins Spiel gehen.

Hrubesch: Mit der Gruppenauslosung bin ich sehr zufrieden. Es wäre auch toll gewesen, in die Gruppe A zu kommen und vor ausverkauftem Haus gegen den Gastgeber Brasilien zu spielen. Mexiko hat das Fußballturnier in London 2012 gewonnen und mit diesem Jahrgang auch die U 17-WM 2011. Das ist eine starke Mannschaft. Auf diesen Auftakt freue ich mich schon, denn da wissen die Spieler sofort, um was es geht. Südkorea ist auch nicht einfach zu spielen. Fidschi kenne ich noch nicht, mit ihnen werden wir uns nun intensiv beschäftigen. Leichte Gegner gibt es heutzutage ohnehin nicht mehr.

DFB.de: Wie wichtig ist es, dass Ihnen die klimatischen Extrembedingungen am Amazonas in Manaus erspart geblieben sind?

Neid: Die Reise nach Manaus ist sicherlich sehr belastend, insofern sind wir zufrieden, was unsere Spielorte angeht.

Hrubesch: Ich hatte mir schon gewünscht, dass wir nicht nach Manaus müssen. Mit Salvador und Belo Horizonte haben wir es relativ gut erwischt. Im August herrschen dort klimatische Verhältnisse wie bei uns in Deutschland. Wenn wir Gruppenerster werden würden, wäre das Viertelfinale auch in Belo Horizonte. Die Reisestrapazen würden sich somit in Grenzen halten.

DFB.de: Bei den olympischen Fußballturnieren in Rio nehmen zum ersten Mal nehmen eine deutsche Männer- und eine Frauen-Nationalmannschaft teil. Ist das etwas Besonderes für Sie?

Hrubesch: Natürlich, wir sind mit Silvia Neid und den Kolleginnen von der Frauen-Nationalmannschaft gemeinsam nach Rio angereist, saßen bei der Auslosung nebeneinander. Wir treten hier als Einheit auf. Das ist schon toll.

Neid: Stimmt. Hoffentlich sind wir auch gleich erfolgreich. (lacht)

DFB.de: Was haben Sie sich für die Olympischen Spiele vorgenommen?

Neid: Wir haben das Ziel, die Goldmedaille zu gewinnen. Aber wir wissen auch, dass wirklich alles dafür passen muss. Wir sind jedoch zuversichtlich und freuen uns auf Rio und die Olympischen Spiele. Gerade hier in Maracana, wo unsere Männer 2014 Weltmeister wurden, wäre es etwas ganz Besonderes, um Gold zu spielen.

Hrubesch: Ganz genau. Ich will unbedingt ins Olympische Dorf, und dafür müssen wir ins Halbfinale einziehen. Und am besten bleiben wir bis ganz zum Schluss. Dafür fahren wir hierhin. Aber wir werden jetzt einen Schritt nach dem anderen machen, so wie wir es immer getan haben. Ich glaube, dass das für jeden Spieler eine tolle Erfahrung und unglaubliches Erlebnis sein wird.

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