Adrion: "Man trauert gemeinsam"

Das graue Herbstwetter über dem SportCentrum Kaiserau symbolisierte den Gemütszustand der U 21-Nationalmannschaft am Mittwoch.

Eigentlich wollte sich das Team in der Sportschule des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen konzentriert auf die beiden Qualifikationsspiele zur Europameisterschaft 2011 in Dänemark am Freitag (ab 21 Uhr, live im DSF) in Nordirland und am Dienstag (ab 20.30 Uhr) in San Marino vorbereiten. Als die Nachricht vom Tod Robert Enkes die Mannschaft am Dienstagabend erreichte, traten die aktuellen sportlichen Aufgaben in den Hintergrund.

Im DFB.de-Interview mit Redakteur Maximilian Geis spricht DFB-Trainer Rainer Adrion über die Stimmung seines Teams und die Folgen für die anstehenden Länderspiele.

Frage: Rainer Adrion, wie hat die U 21 auf die Nachricht vom Tod Robert Enkes reagiert?

Rainer Adrion: Als wir am Dienstagabend die schockierende Botschaft erhalten haben, hat sich eine große Betroffenheit breit gemacht. Dieser Eindruck hat sich nach den bewegenden Pressekonferenzen und den näheren Informationen über die traurigen Umstände des Todes von Robert Enke im Lauf des Mittwochs noch vertieft. Natürlich haben wir untereinander viele Gespräche geführt. Dabei haben wir Trainer uns in dieser nachdenklichen Phase bewusst zurück genommen. Unser Teampsychologe Jan Mayer stand dem Team und den Betreuern für Gespräche zur Verfügung.

Frage: Wie verarbeitet das Team die Nachricht?

Adrion: Bei einem so traurigen Ereignis tritt die Tagesaktualität in den Hintergrund, und wir müssen einen Moment innehalten. Daher haben wir am Mittwoch eine Trainingseinheit gestrichen, um den Spielern dies zu ermöglichen. Die Mannschaft kann jetzt nicht konzentriert sein, sondern man trauert gemeinsam. Ich merke selbst, dass mir Robert Enkes Schicksal sehr nahe geht, auch wenn ich ihn nicht näher gekannt habe.

Frage: Dennoch muss die U 21 am Freitag zum Qualifikationsspiel in Nordirland antreten.



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Das graue Herbstwetter über dem SportCentrum Kaiserau symbolisierte den Gemütszustand der U 21-Nationalmannschaft am Mittwoch.

Eigentlich wollte sich das Team in der Sportschule des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen konzentriert auf die beiden Qualifikationsspiele zur Europameisterschaft 2011 in Dänemark am Freitag (ab 21 Uhr, live im DSF) in Nordirland und am Dienstag (ab 20.30 Uhr) in San Marino vorbereiten. Als die Nachricht vom Tod Robert Enkes die Mannschaft am Dienstagabend erreichte, traten die aktuellen sportlichen Aufgaben in den Hintergrund.

Im DFB.de-Interview mit Redakteur Maximilian Geis spricht DFB-Trainer Rainer Adrion über die Stimmung seines Teams und die Folgen für die anstehenden Länderspiele.

Frage: Rainer Adrion, wie hat die U 21 auf die Nachricht vom Tod Robert Enkes reagiert?

Rainer Adrion: Als wir am Dienstagabend die schockierende Botschaft erhalten haben, hat sich eine große Betroffenheit breit gemacht. Dieser Eindruck hat sich nach den bewegenden Pressekonferenzen und den näheren Informationen über die traurigen Umstände des Todes von Robert Enke im Lauf des Mittwochs noch vertieft. Natürlich haben wir untereinander viele Gespräche geführt. Dabei haben wir Trainer uns in dieser nachdenklichen Phase bewusst zurück genommen. Unser Teampsychologe Jan Mayer stand dem Team und den Betreuern für Gespräche zur Verfügung.

Frage: Wie verarbeitet das Team die Nachricht?

Adrion: Bei einem so traurigen Ereignis tritt die Tagesaktualität in den Hintergrund, und wir müssen einen Moment innehalten. Daher haben wir am Mittwoch eine Trainingseinheit gestrichen, um den Spielern dies zu ermöglichen. Die Mannschaft kann jetzt nicht konzentriert sein, sondern man trauert gemeinsam. Ich merke selbst, dass mir Robert Enkes Schicksal sehr nahe geht, auch wenn ich ihn nicht näher gekannt habe.

Frage: Dennoch muss die U 21 am Freitag zum Qualifikationsspiel in Nordirland antreten.

Adrion: Ja, wir reisen morgen von Dortmund aus nach Belfast und müssen unsere Konzentration auf diese Partie lenken. Unser ganzes Mitgefühl ist bei der Frau und der Familie von Robert Enke, seinen Freunden und Angehörigen sowie bei unseren Kollegen der A-Nationalmannschaft. Daher werden wir mit Trauerflor spielen und vor der Begegnung eine Schweigeminute einlegen. Wir müssen sensibel sein und nun die richtige Mischung in der Ansprache finden. Eine Spielabsage ist nicht möglich, da es sich hierbei um ein Qualifikations- und nicht um ein Freundschaftsspiel handelt. Ab heute müssen wir dem Team wieder ins Bewusstsein bringen, dass es für uns am Freitag um die Zukunft unserer Auswahl geht. Bei der Ausgangslage in unserer Qualifikationsgruppe können wir uns keinen Ausrutscher erlauben. Da müssen wir alles dafür tun, um einen Sieg einzufahren.

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Frage: Was erwarten Sie vom Gegner Nordirland?

Adrion: Die Nordiren zeichnen Lauf- und Kampfstärke aus. Zudem sind sie flink unterwegs und lauern auf Fehler des Gegners. Wir müssen hochkonzentriert sein und unsere eigenen Stärken zur Entfaltung bringen, damit wir diese Herausforderung bestehen.