Adrion: "Alles für die optimale Entwicklung der Spieler"

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Auswärts zum Auftakt: Am Mittwoch (ab 18 Uhr, live bei Sport1) tritt die U 21-Nationalmannschaft in Athen zum ersten Länderspiel des Jahres 2011 gegen Griechenland an.

Besondere Bedeutung erhält die Partie gegen Griechenland durch die Auslosung zur Qualifikation für die U 21-EM 2013 in Israel, wo der DFB-Nachwuchs in Gruppe 1 neben Weißrussland, Bosnien-Herzegowina, Zypern und San Marino auch auf die Hellenen trifft.

Im DFB.de-Interview mit Redakteur Maximilian Geis spricht DFB-Trainer Rainer Adrion über die Partie im Stadion "Nea Smirni" von Panionios Athen, die Rückkehr von Lewis Holtby und seine Vertragsverlängerung.

DFB.de: Rainer Adrion, Griechenland ist der erste Gegner der U 21 in diesem Jahr. Welche Weichenstellungen stehen in dieser Woche im Hinblick auf die kommenden Aufgaben an?

Rainer Adrion: Natürlich können wir etwas ausprobieren, da es sich um ein Testländerspiel handelt. Aber wir werden alles daran setzen, um mit unserem neuformierten Team auch in Griechenland unbesiegt zu bleiben. Die Mannschaft hat bisher vielversprechende Ansätze gezeigt, und der Erfolg gegen England in Wiesbaden im vergangenen November gibt uns weiteres Selbstvertrauen. Auf diese Leistungen wollen wir aufbauen.

DFB.de: Dabei können Sie auch wieder auf Spielführer Lewis Holtby zurückgreifen, der nach dem Intermezzo beim A-Team wieder zur U 21 zurückkehrt. Was bedeutet Ihnen diese Personalie?

Adrion: Natürlich sind wir erfreut, dass unser Kapitän wieder an Bord ist. Lewis und André Schürrle, der uns in Griechenland leider nicht zur Verfügung stehen wird, haben sich in dieser Saison enorm weiterentwickelt. Dass Bundestrainer Joachim Löw beide bereits in einem A-Länderspiel eingesetzt hat, zeigt einen großen Vertrauensvorschuss. Neben dem Auftreten in der Bundesliga wollen wir ihnen bei den internationalen Aufgaben helfen, ihre Entwicklung weiter vorantreiben. Im Sinne der Persönlichkeitsentwicklung ist es definitiv wertvoll für Lewis, dass er bei der U 21 wieder Führungsaufgaben übernehmen kann.

DFB.de: Sie haben bereits angesprochen, dass André Schürrle in Griechenland nicht dabei sein wird...

Adrion: Das ist schade, denn André hat bisher die meisten Tore für die neue U 21 erzielt und ist in guter Form. Der kleine Zeh seines rechten Fußes ist angebrochen. Daher gehen wir kein Risiko ein und haben ihn bereits wieder in die Obhut des Vereins übergeben.

DFB.de: Verzichten müssen Sie zudem auf den Dortmunder Mario Götze, der mit der A-Nationalmannschaft im Heimspiel gegen Italien antritt. Schmerzt dieser Verlust im Hinblick auf die beeindruckende Form des U 17-Europameisters von 2009?

Adrion: Neben dem sportlichen Erfolg ist es unsere Kernaufgabe, Spieler an das Niveau der A-Nationalmannschaft heranzuführen. Das ist uns im vergangenen Jahr gelungen, als mit Holger Badstuber, Jerome Boateng, Toni Kroos, Marko Marin und Thomas Müller fünf Akteure aus unserem U 21-Jahrgang bereits in der Nationalmannschaft bei der WM geglänzt haben. Schon jetzt haben wir mit Götze und den beiden Mainzern drei Kandidaten für das Blickfeld der A-Mannschaft in unserem Jahrgang. Der Plan für diese Schnittstellenspieler sieht vor, dass wir alles für die optimale Entwicklung des Spielers tun. Daher freuen wir uns für Mario und wünschen ihm, dass er seinen Lauf in seinem "Heimspiel" fortsetzen kann.

DFB.de: Joachim Löw hat gerade in der Bild am Sonntag gesagt, dass eine Rückkehr von Mario Götze in die Junioren-Nationalteams für ihn "schwer vorstellbar" sei. Werden Sie nie mehr mit diesem Ausnahmetalent zusammenarbeiten?

Adrion: Wenn der Bundestrainer einem jungen Spieler dieses Vertrauen entgegenbringt, kann er seine Entwicklung auch direkt in der A-Nationalmannschaft fortsetzen. Unsere Aufgabe als Trainer - ob im Verein oder beim DFB - ist es, den individuell richtigen Weg für unsere Talente zu finden. Selbstverständlich würden wir Mario auch wieder zurücknehmen (lacht). Aber er ist ein Ausnahmetalent. Seine Leistungen in dieser Saison waren konstant gut, er hat sich keinen großen Durchhänger geleistet. Auch das zeigt seine Qualität. Er ist bei Joachim Löw und Jürgen Klopp beim BVB in guten Händen.

DFB.de: Wie stehen Sie eigentlich mit dem Bundestrainer in Kontakt, um solche Personalien zu klären?

Adrion: Natürlich haben wir engen Kontakt, gerade in der Beobachtungs- und Analysephase. Jetzt - in der unmittelbaren Spielvorbereitung - konzentrieren wir uns auf die Aufgaben mit den jeweiligen Teams.

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DFB.de: Zurück zu Griechenland. Auch wenn die EM-Qualifikation erst in der kommenden Saison startet: Ist die Partie in Athen bereits die Generalprobe für den Ernstfall?

Adrion: Es ist natürlich interessant, dass wir ein Testspiel vereinbart haben und nun auch in der Quali auf denselben Gegner treffen. Griechenland hat sich zuletzt gegen England und Portugal als Gruppensieger behauptet und ist in den Play-offs erst an den starken Tschechen gescheitert. Zudem liegt die griechische Nationalmannschaft in ihrer Qualifikationsgruppe zur EM 2012 auf Platz zwei. Das zeigt, dass der griechische Fußball im Aufwind ist. Aber ich bin überzeugt davon, dass unsere Mannschaft eine gute Leistung zeigen wird und wir unsere Serie der guten Ergebnisse aus dem vergangenen Jahr fortsetzen können.

DFB.de: Ist Griechenland für Sie der stärkste Gruppengegner?

Adrion: Zusammen mit den Weißrussen sind die Griechen sicher am stärksten einzuschätzen. Beide Teams haben mit den vorangegangenen Jahrgängen beachtliche Erfolge erzielt. Wir werden auf beide achten müssen.

DFB.de: Dennoch kann das Minimalziel nur "Erreichen der Play-offs" heißen, oder?

Adrion: Wir haben in der vergangenen Qualifikation schmerzhaft erfahren müssen, dass wir nicht automatisch ein Play-off-Ticket erhalten. Auch bei dieser Gruppe wissen wir, dass eine Menge dafür getan werden muss, um erfolgreich zu sein. Aber wir haben den Anspruch, die Gruppe zu gewinnen.

DFB.de: Es fällt auf, dass Ihr Team nach Griechenland auf die Niederlande, Italien und Portugal, also drei hochkarätige Gegner trifft.

Adrion: Wir haben uns bewusst für diese Zusammenstellung entschieden. Die Spieler sollen neben der Bundesliga auch in der U 21 an die Grenzen gehen, um sich optimal zu entwickeln. Wir haben in diesen Vergleichen die Möglichkeit, Automatismen einzustudieren und das Team zu formen.

DFB.de: Wie erleichtert sind Sie, dass nun auch die Tinte unter Ihrem neuen Arbeitsvertrag trocken ist?

Adrion: Ich bin einfach froh, dass ich meine Arbeit fortsetzen kann. Wir sind nach der enttäuschenden Niederlage in Island und dem Ende unserer Hoffnungen auf die Teilnahme an der EM 2011 übereingekommen, dass ich mit meinem Trainerstab den Aufbau der neuen U 21 vorantreiben kann. Wir haben jetzt einen Vorteil gegenüber dem vergangenen Jahr, weil wir unser Team entwickeln können, ehe im Sommer die EM-Qualifikation ansteht. Die Weichen sind dafür gestellt, dass wir diesmal besser abschneiden als in der vergangenen Runde.

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Auswärts zum Auftakt: Am Mittwoch (ab 18 Uhr, live bei Sport1) tritt die U 21-Nationalmannschaft in Athen zum ersten Länderspiel des Jahres 2011 gegen Griechenland an.

Besondere Bedeutung erhält die Partie gegen Griechenland durch die Auslosung zur Qualifikation für die U 21-EM 2013 in Israel, wo der DFB-Nachwuchs in Gruppe 1 neben Weißrussland, Bosnien-Herzegowina, Zypern und San Marino auch auf die Hellenen trifft.

Im DFB.de-Interview mit Redakteur Maximilian Geis spricht DFB-Trainer Rainer Adrion über die Partie im Stadion "Nea Smirni" von Panionios Athen, die Rückkehr von Lewis Holtby und seine Vertragsverlängerung.

DFB.de: Rainer Adrion, Griechenland ist der erste Gegner der U 21 in diesem Jahr. Welche Weichenstellungen stehen in dieser Woche im Hinblick auf die kommenden Aufgaben an?

Rainer Adrion: Natürlich können wir etwas ausprobieren, da es sich um ein Testländerspiel handelt. Aber wir werden alles daran setzen, um mit unserem neuformierten Team auch in Griechenland unbesiegt zu bleiben. Die Mannschaft hat bisher vielversprechende Ansätze gezeigt, und der Erfolg gegen England in Wiesbaden im vergangenen November gibt uns weiteres Selbstvertrauen. Auf diese Leistungen wollen wir aufbauen.

DFB.de: Dabei können Sie auch wieder auf Spielführer Lewis Holtby zurückgreifen, der nach dem Intermezzo beim A-Team wieder zur U 21 zurückkehrt. Was bedeutet Ihnen diese Personalie?

Adrion: Natürlich sind wir erfreut, dass unser Kapitän wieder an Bord ist. Lewis und André Schürrle, der uns in Griechenland leider nicht zur Verfügung stehen wird, haben sich in dieser Saison enorm weiterentwickelt. Dass Bundestrainer Joachim Löw beide bereits in einem A-Länderspiel eingesetzt hat, zeigt einen großen Vertrauensvorschuss. Neben dem Auftreten in der Bundesliga wollen wir ihnen bei den internationalen Aufgaben helfen, ihre Entwicklung weiter vorantreiben. Im Sinne der Persönlichkeitsentwicklung ist es definitiv wertvoll für Lewis, dass er bei der U 21 wieder Führungsaufgaben übernehmen kann.

DFB.de: Sie haben bereits angesprochen, dass André Schürrle in Griechenland nicht dabei sein wird...

Adrion: Das ist schade, denn André hat bisher die meisten Tore für die neue U 21 erzielt und ist in guter Form. Der kleine Zeh seines rechten Fußes ist angebrochen. Daher gehen wir kein Risiko ein und haben ihn bereits wieder in die Obhut des Vereins übergeben.

DFB.de: Verzichten müssen Sie zudem auf den Dortmunder Mario Götze, der mit der A-Nationalmannschaft im Heimspiel gegen Italien antritt. Schmerzt dieser Verlust im Hinblick auf die beeindruckende Form des U 17-Europameisters von 2009?

Adrion: Neben dem sportlichen Erfolg ist es unsere Kernaufgabe, Spieler an das Niveau der A-Nationalmannschaft heranzuführen. Das ist uns im vergangenen Jahr gelungen, als mit Holger Badstuber, Jerome Boateng, Toni Kroos, Marko Marin und Thomas Müller fünf Akteure aus unserem U 21-Jahrgang bereits in der Nationalmannschaft bei der WM geglänzt haben. Schon jetzt haben wir mit Götze und den beiden Mainzern drei Kandidaten für das Blickfeld der A-Mannschaft in unserem Jahrgang. Der Plan für diese Schnittstellenspieler sieht vor, dass wir alles für die optimale Entwicklung des Spielers tun. Daher freuen wir uns für Mario und wünschen ihm, dass er seinen Lauf in seinem "Heimspiel" fortsetzen kann.

DFB.de: Joachim Löw hat gerade in der Bild am Sonntag gesagt, dass eine Rückkehr von Mario Götze in die Junioren-Nationalteams für ihn "schwer vorstellbar" sei. Werden Sie nie mehr mit diesem Ausnahmetalent zusammenarbeiten?

Adrion: Wenn der Bundestrainer einem jungen Spieler dieses Vertrauen entgegenbringt, kann er seine Entwicklung auch direkt in der A-Nationalmannschaft fortsetzen. Unsere Aufgabe als Trainer - ob im Verein oder beim DFB - ist es, den individuell richtigen Weg für unsere Talente zu finden. Selbstverständlich würden wir Mario auch wieder zurücknehmen (lacht). Aber er ist ein Ausnahmetalent. Seine Leistungen in dieser Saison waren konstant gut, er hat sich keinen großen Durchhänger geleistet. Auch das zeigt seine Qualität. Er ist bei Joachim Löw und Jürgen Klopp beim BVB in guten Händen.

DFB.de: Wie stehen Sie eigentlich mit dem Bundestrainer in Kontakt, um solche Personalien zu klären?

Adrion: Natürlich haben wir engen Kontakt, gerade in der Beobachtungs- und Analysephase. Jetzt - in der unmittelbaren Spielvorbereitung - konzentrieren wir uns auf die Aufgaben mit den jeweiligen Teams.

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DFB.de: Zurück zu Griechenland. Auch wenn die EM-Qualifikation erst in der kommenden Saison startet: Ist die Partie in Athen bereits die Generalprobe für den Ernstfall?

Adrion: Es ist natürlich interessant, dass wir ein Testspiel vereinbart haben und nun auch in der Quali auf denselben Gegner treffen. Griechenland hat sich zuletzt gegen England und Portugal als Gruppensieger behauptet und ist in den Play-offs erst an den starken Tschechen gescheitert. Zudem liegt die griechische Nationalmannschaft in ihrer Qualifikationsgruppe zur EM 2012 auf Platz zwei. Das zeigt, dass der griechische Fußball im Aufwind ist. Aber ich bin überzeugt davon, dass unsere Mannschaft eine gute Leistung zeigen wird und wir unsere Serie der guten Ergebnisse aus dem vergangenen Jahr fortsetzen können.

DFB.de: Ist Griechenland für Sie der stärkste Gruppengegner?

Adrion: Zusammen mit den Weißrussen sind die Griechen sicher am stärksten einzuschätzen. Beide Teams haben mit den vorangegangenen Jahrgängen beachtliche Erfolge erzielt. Wir werden auf beide achten müssen.

DFB.de: Dennoch kann das Minimalziel nur "Erreichen der Play-offs" heißen, oder?

Adrion: Wir haben in der vergangenen Qualifikation schmerzhaft erfahren müssen, dass wir nicht automatisch ein Play-off-Ticket erhalten. Auch bei dieser Gruppe wissen wir, dass eine Menge dafür getan werden muss, um erfolgreich zu sein. Aber wir haben den Anspruch, die Gruppe zu gewinnen.

DFB.de: Es fällt auf, dass Ihr Team nach Griechenland auf die Niederlande, Italien und Portugal, also drei hochkarätige Gegner trifft.

Adrion: Wir haben uns bewusst für diese Zusammenstellung entschieden. Die Spieler sollen neben der Bundesliga auch in der U 21 an die Grenzen gehen, um sich optimal zu entwickeln. Wir haben in diesen Vergleichen die Möglichkeit, Automatismen einzustudieren und das Team zu formen.

DFB.de: Wie erleichtert sind Sie, dass nun auch die Tinte unter Ihrem neuen Arbeitsvertrag trocken ist?

Adrion: Ich bin einfach froh, dass ich meine Arbeit fortsetzen kann. Wir sind nach der enttäuschenden Niederlage in Island und dem Ende unserer Hoffnungen auf die Teilnahme an der EM 2011 übereingekommen, dass ich mit meinem Trainerstab den Aufbau der neuen U 21 vorantreiben kann. Wir haben jetzt einen Vorteil gegenüber dem vergangenen Jahr, weil wir unser Team entwickeln können, ehe im Sommer die EM-Qualifikation ansteht. Die Weichen sind dafür gestellt, dass wir diesmal besser abschneiden als in der vergangenen Runde.