Popp: "Ein gutes Omen, wieder auf Nigeria zu treffen"

Deutschland gegen Nigeria, Endspiel um die U 20-Weltmeisterschaft der Frauen. In der Nacht von Sonntag auf Montag (1 Uhr) kommt es zur Neuauflage des Finals von 2010. Damals gewann die DFB-Auswahl 2:0 – die wichtige Führung erzielte Alexandra Popp.

Die heute 23-Jährige war die größte Entdeckung des Turniers. Der Angreiferin des VfL Wolfsburg gelangen in sechs Begegnungen zehn Treffer – eine außergewöhnliche Quote. Später wurde sie fast logischerweise zur besten Spielerin des Wettbewerbs gewählt.

Im DFB.de-Interview erinnert sich Popp an das Turnier vor vier Jahren. Gleichzeitig schaut sie nach vorne auf das anstehende Endspiel sowie die in einer Woche beginnende Meisterschaft in der Allianz Frauen-Bundesliga.

DFB.de: Frau Popp, wenn Sie an das Endspiel um die U 20 Weltmeisterschaft in Kanada denken. Kommen das automatisch die Erinnerungen hoch?

Alex Popp: Ja, natürlich. Als ich gelesen habe, dass unsere Mannschaft im Finale auf Nigeria trifft, musste ich sofort an 2010 denken. Wir haben damals bei der gleichen Endspiel-Konstellation in Bielefeld den Titel geholt. Ich glaube, dass es ein gutes Omen ist, dass wir wieder auf Nigeria treffen. Wir waren damals erfolgreich, und ich drücke die Daumen, dass das dem aktuellen Jahrgang ebenfalls gelingt. Ich bin sehr zuversichtlich.

DFB.de: Sie haben damals früh das 1:0 gemacht. Ein Eigentor in der Nachspielzeit war dann die Entscheidung. Wie denken Sie heute an die Zeit zurück?

Popp: Es war für uns alle damals eine großartige Erfahrung und ein herausragendes Turnier. Wir sind als Einheit in diese Weltmeisterschaft gestartet. Und das hat uns auch so stark gemacht. Deshalb konnten wir letztlich auch den Titel gewinnen. Nigeria war ein gefährlicher Gegner im Endspiel. Die haben uns das Leben wirklich schwer gemacht. Die frühe Führung hat uns Sicherheit gegeben. Trotzdem ist es bis zum Ende knapp geblieben.

DFB.de: Sie waren mit zehn Treffern beste Torjägerin und sind hinterher zur besten Spielerin gekürt worden. War dieses Turnier rückblickend ihr Durchbruch?

Popp: Das kann man so sagen, ganz klar. Ich war damals topfit und in einer Superform. Das war ganz sicher ein wichtiger Meilenstein für meine weitere Karriere. Aber ich möchte noch einmal betonen, dass ich nur so glänzen konnte, weil ich hervorragende Mitspielerinnen an meiner Seite hatte. Es hat einfach unglaublichen Spaß gemacht in dieser Gruppe. Ich denke immer wieder gerne an die Siegeszeremonie und die Feierlichkeiten hinterher zurück.

DFB.de: Wie schätzen Sie das Endspiel in diesem Jahr ein?

Popp: Ich habe bei diesem Turnier wegen der ungünstigen zeitlichen Verhältnisse nur Teile der deutschen Spiele sehen können. Aber ich kenne natürlich viele Spielerinnen und weiß, dass das Potenzial groß ist. Ich bin davon überzeugt, dass die Mädels den Pokal mit nach Hause bringen. Man sollte Nigeria jedoch keineswegs unterschätzen. Afrikanische Mannschaften sind im Frauenfußball oft sehr unangenehm zu spielen – speziell Nigeria. Ich weiß noch, dass wir uns damals wirklich sehr, sehr schwer getan haben.

DFB.de: Sehen Sie einen Favoriten?

Popp: Normalerweise geht eine deutsche Mannschaft fast immer als Favorit ins Spiel. So sehe ich es auch in diesem Fall. Aber, wie gesagt, ich schätze Nigeria als gefährlichen Gegner ein. Dass sie nach einem guten Turnier schon wieder im Endspiel stehen, zeigt doch, dass sie eine beachtliche Nachwuchsarbeit haben. Davor muss man Respekt haben. Dieses Endspiel wird ganz sicher kein Selbstläufer.

DFB.de: Mit dem VfL Wolfsburg starten Sie am kommenden Wochenende in die neue Saison der Frauen-Bundesliga. Auch die Titelverteidigung wird wohl kein Selbstläufer…

Popp: Nein, auf keinen Fall. Wir wollen wieder möglichst viele Titel holen, das ist doch ganz klar. Wer einmal diese Erfolge feiern konnte, der will das immer wieder erleben. Aber wir sind auf eine lange und intensive Saison eingestellt mit starken Konkurrenten, die die gleichen Ziele verfolgen. Wir haben uns allerdings einige Wochen wirklich sehr gewissenhaft mit vielen Laufeinheiten vorbereitet. Das macht nicht immer Spaß. Aber wenn es zum entsprechenden Ziel führt, ist alles gut. Es kann endlich wieder losgehen.

DFB.de: Wie gehen Sie mit dem Druck um, als Deutscher Meister und Champions-League-Sieger in die neue Spielzeit zu starten?

Popp: Wir machen uns keinen Druck. Das haben wir vergangene Saison nicht gemacht und das machen wir auch dieses Mal nicht. Und auch von Vereinsseite bekommen wir keine Vorgaben. Wir wissen, dass wir viel Potenzial im Kader haben und wieder eine gute Rolle spielen werden. Ob es dann wirklich erneut zum ganz großen Wurf reicht, werden wir sehen. Wir werden alles dafür tun, dass es so kommt. Aber jetzt sind wir einfach nur froh, dass die Vorbereitung vorbei ist und dass es auf dem Platz wieder um Tore und Punkte geht.

[sw]

Deutschland gegen Nigeria, Endspiel um die U 20-Weltmeisterschaft der Frauen. In der Nacht von Sonntag auf Montag (1 Uhr) kommt es zur Neuauflage des Finals von 2010. Damals gewann die DFB-Auswahl 2:0 – die wichtige Führung erzielte Alexandra Popp.

Die heute 23-Jährige war die größte Entdeckung des Turniers. Der Angreiferin des VfL Wolfsburg gelangen in sechs Begegnungen zehn Treffer – eine außergewöhnliche Quote. Später wurde sie fast logischerweise zur besten Spielerin des Wettbewerbs gewählt.

Im DFB.de-Interview erinnert sich Popp an das Turnier vor vier Jahren. Gleichzeitig schaut sie nach vorne auf das anstehende Endspiel sowie die in einer Woche beginnende Meisterschaft in der Allianz Frauen-Bundesliga.

DFB.de: Frau Popp, wenn Sie an das Endspiel um die U 20 Weltmeisterschaft in Kanada denken. Kommen das automatisch die Erinnerungen hoch?

Alex Popp: Ja, natürlich. Als ich gelesen habe, dass unsere Mannschaft im Finale auf Nigeria trifft, musste ich sofort an 2010 denken. Wir haben damals bei der gleichen Endspiel-Konstellation in Bielefeld den Titel geholt. Ich glaube, dass es ein gutes Omen ist, dass wir wieder auf Nigeria treffen. Wir waren damals erfolgreich, und ich drücke die Daumen, dass das dem aktuellen Jahrgang ebenfalls gelingt. Ich bin sehr zuversichtlich.

DFB.de: Sie haben damals früh das 1:0 gemacht. Ein Eigentor in der Nachspielzeit war dann die Entscheidung. Wie denken Sie heute an die Zeit zurück?

Popp: Es war für uns alle damals eine großartige Erfahrung und ein herausragendes Turnier. Wir sind als Einheit in diese Weltmeisterschaft gestartet. Und das hat uns auch so stark gemacht. Deshalb konnten wir letztlich auch den Titel gewinnen. Nigeria war ein gefährlicher Gegner im Endspiel. Die haben uns das Leben wirklich schwer gemacht. Die frühe Führung hat uns Sicherheit gegeben. Trotzdem ist es bis zum Ende knapp geblieben.

DFB.de: Sie waren mit zehn Treffern beste Torjägerin und sind hinterher zur besten Spielerin gekürt worden. War dieses Turnier rückblickend ihr Durchbruch?

Popp: Das kann man so sagen, ganz klar. Ich war damals topfit und in einer Superform. Das war ganz sicher ein wichtiger Meilenstein für meine weitere Karriere. Aber ich möchte noch einmal betonen, dass ich nur so glänzen konnte, weil ich hervorragende Mitspielerinnen an meiner Seite hatte. Es hat einfach unglaublichen Spaß gemacht in dieser Gruppe. Ich denke immer wieder gerne an die Siegeszeremonie und die Feierlichkeiten hinterher zurück.

DFB.de: Wie schätzen Sie das Endspiel in diesem Jahr ein?

Popp: Ich habe bei diesem Turnier wegen der ungünstigen zeitlichen Verhältnisse nur Teile der deutschen Spiele sehen können. Aber ich kenne natürlich viele Spielerinnen und weiß, dass das Potenzial groß ist. Ich bin davon überzeugt, dass die Mädels den Pokal mit nach Hause bringen. Man sollte Nigeria jedoch keineswegs unterschätzen. Afrikanische Mannschaften sind im Frauenfußball oft sehr unangenehm zu spielen – speziell Nigeria. Ich weiß noch, dass wir uns damals wirklich sehr, sehr schwer getan haben.

DFB.de: Sehen Sie einen Favoriten?

Popp: Normalerweise geht eine deutsche Mannschaft fast immer als Favorit ins Spiel. So sehe ich es auch in diesem Fall. Aber, wie gesagt, ich schätze Nigeria als gefährlichen Gegner ein. Dass sie nach einem guten Turnier schon wieder im Endspiel stehen, zeigt doch, dass sie eine beachtliche Nachwuchsarbeit haben. Davor muss man Respekt haben. Dieses Endspiel wird ganz sicher kein Selbstläufer.

DFB.de: Mit dem VfL Wolfsburg starten Sie am kommenden Wochenende in die neue Saison der Frauen-Bundesliga. Auch die Titelverteidigung wird wohl kein Selbstläufer…

Popp: Nein, auf keinen Fall. Wir wollen wieder möglichst viele Titel holen, das ist doch ganz klar. Wer einmal diese Erfolge feiern konnte, der will das immer wieder erleben. Aber wir sind auf eine lange und intensive Saison eingestellt mit starken Konkurrenten, die die gleichen Ziele verfolgen. Wir haben uns allerdings einige Wochen wirklich sehr gewissenhaft mit vielen Laufeinheiten vorbereitet. Das macht nicht immer Spaß. Aber wenn es zum entsprechenden Ziel führt, ist alles gut. Es kann endlich wieder losgehen.

DFB.de: Wie gehen Sie mit dem Druck um, als Deutscher Meister und Champions-League-Sieger in die neue Spielzeit zu starten?

Popp: Wir machen uns keinen Druck. Das haben wir vergangene Saison nicht gemacht und das machen wir auch dieses Mal nicht. Und auch von Vereinsseite bekommen wir keine Vorgaben. Wir wissen, dass wir viel Potenzial im Kader haben und wieder eine gute Rolle spielen werden. Ob es dann wirklich erneut zum ganz großen Wurf reicht, werden wir sehen. Wir werden alles dafür tun, dass es so kommt. Aber jetzt sind wir einfach nur froh, dass die Vorbereitung vorbei ist und dass es auf dem Platz wieder um Tore und Punkte geht.