Dzsenifer Marozsan: Deutschlands Taktgeberin

Schon vor zwei Jahren führte Marozsan die U 20-Frauen zum Triumph bei der Heim-WM, neben Torfrau Laura Benkarth ist sie die einzige aus dem damaligen Team, die nun in Japan den zweiten Titel in Folge holen könnte. Gegen die USA gewann die DFB-Auswahl im letzten Gruppenspiel des Turniers klar mit 3:0. Nun treffen beide Mannschaften erneut aufeinander. "Das kann man nicht vergleichen", sagt Dzsenifer Marozsan. "Das ist ein Finale und damit etwas völlig anderes."

Zuversichtlich ist sie, dass ihrer Mannschaft dieser letzte Schritt noch gelingt. Das Halbfinale gegen Japan geriet zu einer beeindruckenden Demonstration der Stärke, des taktischen Verständnisses und der Einsatzfreude der DFB-Auswahl. "Wir haben Japan die Spielfreude genommen", sagt Dzsenifer Marozsan.

Tief beeindruckt war sie dabei nur von der Kulisse. 28.306 Zuschauer sorgten für eine Gänsehautatmosphäre - auch dann noch, als die Niederlage für das Heimteam besiegelt war. "Sie haben auch uns applaudiert und unsere Leistung anerkannt", sagt die junge Deutsche. "Das zeigt, was für ein tolles Volk die Japaner sind."

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Die Japaner lieben sie. Regelmäßig geht ein Raunen durchs Stadion, wenn Dzsenifer Marozsan am Ball ist. Denn die 20-Jährige zelebriert ein Spiel, das Bewunderung auslöst. Am Samstag (ab 12.20, live bei Eurosport) trifft sie mit den deutschen U 20-Frauen im Finale der WM in Tokio auf die USA - und will dann ihren zweiten Titel holen. DFB.de stellt die Frankfurterin vor.

Wie Dzsenifer Marozsan mit dem Ball umgeht, ihn tätschelt, streichelt, Flanken mit höchster Präzision schlägt und punktgenau ihre Mitspielerinnen einzusetzen weiß - das ist wirklich sehenswert. Nicht nur die Zuschauer honorieren die Leistung der in Budapest geborenen Kreativspielerin bei der WM in Japan. Vor Ort ist sie auch bei der Presse eine der begehrtesten Gesprächsparterinnen. Diesen Job erledigt sie genau so souverän wie den auf dem Platz. Und doch auf eine andere Weise. Denn so spektakulär die Dribblings von ihr auch sind, so tiefenentspannt tritt sie daneben auf.

Unprätentiös und bescheiden. Die Fußballerin mit den außergewöhnlichen technischen Fähigkeiten macht nie viel Aufhebens um sich und ihre Leistung. Als ihr ausgerechnet im Halbfinale gegen Gastgeber Japan ihr erstes WM-Tor gelang, fiel ihr Urteil nüchtern aus: "Wichtig ist nicht, dass ich ein Tor geschossen habe - wichtig ist, dass wir gewonnen haben."

Büffeln für die Abschlussprüfung

Keine Plattitüden, sondern einfache Wahrheiten, die Dzsenifer Marozsan genauso meint, wie sie sie ausspricht. Aus der Ruhe bringt die U 17-Europameisterin von 2008, die sechs Jahre beim 1. FC Saarbrücken spielte und 2009 zum 1. FFC Franfurt wechselte, fast nichts. Da müssen schon technische Probleme ihrer geliebten Playstation her, die sie stets auf Reisen im Gepäck hat, um sie ein wenig aus der Fassung zu bringen. Ansonsten bleibt "Dzseni", wie sie von den Mitspielerinnen genannt wird, stets cool.

Im Gepäck sind dieses Mal allerdings auch Schulbücher. Denn Dzsenifer Marozsan nutzt die Zeit in Japan auch, um sich auf ihre Abschlussprüfung als Kauffrau für Bürokommunikation vorzubereiten, die Ende November ansteht. Angestellt beim Deutschen Fußball-Bund, werden in der Otto-Fleck-Schneise in Frankfurt die Daumen nicht nur für die DFB-Auswahl, sondern auch für die sympathische Kollegin gedrückt. Bislang hat das geholfen, Marozsan die Erwartungen voll und ganz erfüllt.

Maren Meinert hatte ihre Schlüsselspielerin schon vor der WM in die Pflicht genommen. "Ich erwarte, dass sie Führungsaufgaben übernimmt", so die Vorgabe der U 20-Trainerin. Und die zentrale offensive Mittelfeldspielerin, die schon sieben Länderspiele in der Frauen-Nationalmannschaft absolvierte und dabei drei Tore schoss, erfüllt die Anforderungen bislang hervorragend. "Ich weiß, dass ich Verantwortung übernehmen muss, aber ich will mich nicht in den Vordergrund stellen", sagt sie. "Ich versuche, die Mannschaft mitzuziehen und ihr zu helfen."

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"Die Japaner sind ein tolles Volk"

Schon vor zwei Jahren führte Marozsan die U 20-Frauen zum Triumph bei der Heim-WM, neben Torfrau Laura Benkarth ist sie die einzige aus dem damaligen Team, die nun in Japan den zweiten Titel in Folge holen könnte. Gegen die USA gewann die DFB-Auswahl im letzten Gruppenspiel des Turniers klar mit 3:0. Nun treffen beide Mannschaften erneut aufeinander. "Das kann man nicht vergleichen", sagt Dzsenifer Marozsan. "Das ist ein Finale und damit etwas völlig anderes."

Zuversichtlich ist sie, dass ihrer Mannschaft dieser letzte Schritt noch gelingt. Das Halbfinale gegen Japan geriet zu einer beeindruckenden Demonstration der Stärke, des taktischen Verständnisses und der Einsatzfreude der DFB-Auswahl. "Wir haben Japan die Spielfreude genommen", sagt Dzsenifer Marozsan.

Tief beeindruckt war sie dabei nur von der Kulisse. 28.306 Zuschauer sorgten für eine Gänsehautatmosphäre - auch dann noch, als die Niederlage für das Heimteam besiegelt war. "Sie haben auch uns applaudiert und unsere Leistung anerkannt", sagt die junge Deutsche. "Das zeigt, was für ein tolles Volk die Japaner sind."