U 17-Juniorinnen: Das torgefährliche Traumduo

Malinowski: (lacht) Ich mach ihn rein, versprochen. Nein, das sehe ich ganz genau wie Lena. Oberstes Ziel ist der WM-Titel alles andere spielt keine Rolle und ist nichts als ein schöner Zusatz.

DFB.de: Wo haben Sie den WM-Triumph der deutschen U 20-Frauen verflogt? Haben Sie sich im Vorfeld der WM noch einige Tipps von Alexandra Popp geholt?

Malinowski: Die U 20-WM in Deutschland war ein super Turnier. Ich habe mir jeden Tag die Zusammenfassung der Spiele auf DFB.tv angeschaut. Einmal war ich sogar selbst im Stadion und habe die tolle Atmosphäre genossen. Es muss richtig viel Spaß gemacht haben, vor so vielen Leuten zu spielen und im eigenen Land Weltmeister zu werden. Darum beneide ich die Mannschaft wirklich.

Petermann: Leider ist Hamburg viel zu weit weg von den Spielorten, daher konnte ich kein Spiel live im Stadion sehen. Aber im Fernsehen hab ich die WM natürlich intensiv verfolgt. Das hat richtig Lust gemacht und meine Vorfreude auf Trinidad noch mehr gesteigert. Alexandra Popp ist schon eine Art Vorbild für uns. Vor zwei Jahren war sie selbst noch bei der U 17-WM in Neuseeland dabei, hat nun einen überragende U 20-WM gespielt und hat sogar den Sprung in die Nationalmannschaft geschafft. Gegen eine solche Entwicklung hätte ich natürlich auch nichts einzuwenden aber da gehört noch eine Menge Arbeit dazu. Jetzt konzentrieren wir uns erst einmal auf unsere WM. Das ist Moment das Wichtigste, alles andere hat noch Zeit.

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19 Tore in nur zwei WM-Spielen. Die U 17-Juniorinnen schießen bei der Weltmeisterschaft in Trinidad und Tobago Tore wie am Fließband. Allen voran Kyra Malinowski und Lena Petermann. Allein zwölf Treffer gehen auf das Konto des Angriffs-Duos aus Essen und Hamburg.

Mit ihren Treffern haben die beiden entscheidenden Anteil daran, dass die U 17-Juniorinnen bereits frühzeitig den Einzug ins Viertelfinale sicherten und nun unbeschwert am Sonntag im Gruppenfinale gegen Südkorea aufspielen können (ab 21 Uhr MEZ, live auf Eurosport 2 und fifa.com).

Im Interview mit DFB.de sprechen Kyra Malinowski und Lena Petermann über die Bedeutung des perfekten WM-Starts, den internen Kampf um die Torjägerkanone, die Chance Weltmeister zu werden und das Vorbild Alexandra Popp.

DFB.de: Was ist es für ein Gefühl, von den anderen Teams als „Fluch der Karibik“ wahrgenommen zu werden?

Kyra Malinowski: (lacht) Ich glaube nicht, dass wir hier auf Tobago Angst und Schrecken verbreiten. Inzwischen haben die anderen Mannschaften aber ganz sicher Respekt vor uns. Wir sind hier mit den anderen drei Teams unserer Gruppe in einem Hotel untergebracht und wir verstehen uns gut, da gibt es keine Probleme.

Lena Petermann: Viel schöner ist es eigentlich, dass wir inzwischen überall angesprochen werden. Die Leute hier kennen uns aus der Radioübertragung und beglückwünschen uns immer und überall zu unseren guten Leistungen. Das ist wirklich ein sehr schönes Gefühl.

DFB.de: Was haben Sie sich vor der Abreise für das Turnier vorgenommen?

Malinowski: Ziel war es ganz klar, die Gruppenphase zu überstehen und dann von Spiel zu Spiel weiterzusehen. Für uns war es wichtig das Auftaktmatch zu gewinnen und gleich zu Beginn gut in das Turnier zu starten. Das ist uns in der Vergangenheit nicht immer gelungen und wir haben uns da oft sehr schwer getan.

DFB.de: Wie hat sich diese Zielsetzung nach den ersten beiden Partien verändert?

Petermann: Die Spiele gegen Mexiko und Südafrika haben uns enorm viel Selbstvertrauen gegeben. Wir haben teilweise wirklich hervorragende Leistungen abgeliefert und man konnte erkennen, dass wir als Mannschaft aufgetreten sind. Ich denke, wenn wir so weiter machen, können wir es bei dieser WM noch ganz weit schaffen.

Malinowski: Wir brauchen gar nicht drum herum zu reden: Jetzt wollen wir auch Weltmeister werden, ganz klar!

DFB.de: Eine Weltmeisterschaft ist ein besonderes Turnier. Wie ist das für Sie als junge Spielerinnen, die erste WM auch noch in der Karibik zu spielen?

Malinowski: Bei einer WM dabei zu sein, ist schon ein richtig tolles Gefühl. Das ist wirklich etwas ganz Besonderes. Schließlich weiß man nie, ob man überhaupt noch einmal die Gelegenheit bekommt eine WM zu spielen. Wir haben sehr lange darauf hin gearbeitet und sind einfach nur froh hier zu sein. Es ist schön, ein Teil dieser tollen Mannschaft zu sein.

Petermann: Natürlich ist es für uns persönlich eine ganz tolle Sache, dass die WM auch noch in der Karibik stattfindet. Hier kommt man nun wirklich nicht so oft hin und es ist ein unglaublich schönes Land. Diese Weltmeisterschaft ist nicht nur sportlich ein großes Abenteuer für uns.

DFB.de: Am vergangenen Sonntag haben Sie hier in Tobago Ihr erstes WM-Spiel bestritten. Was war der aufregendste Moment?

Malinowski: Auf jeden Fall war das kein normales Länderspiel. Ich war definitiv aufgeregter als sonst. Wir hatten sehr viele Zuschauer im Stadion und gerade das erste Spiel hat schon eine große Bedeutung für den weiteren Verlauf des Turniers - es gibt die Richtung vor.

Petermann: Da hat Kyra vollkommen Recht und die Richtung, die wir eingeschlagen haben, gefällt mir sehr gut! Für mich war es natürlich auch etwas ganz Besonderes. Wenn ich am Morgen vor einem Länderspiel aufwache, bin ich immer ein wenig aufgeregt. Dieses Mal hat es aber schon ordentlich gekribbelt.

DFB.de: Die WM in Trinidad und Tobago ist Ihr erstes gemeinsames Turnier. Was ist das Geheimnis des Sturmduos Malinowski/Petermann?

Malinowski: Die Absprache auf dem Platz.

Petermann: Wir haben unsere Laufwege perfekt aufeinander abgestimmt. Wenn Kyra startet, weiß ich genau wohin sie läuft und kann sie anspielen. Im Vorfeld der WM hatten wir viele Vorbereitungs-Lehrgänge und haben dort sehr intensiv an der Offensive gearbeitet.

Malinowski: Außerdem verstehen wir uns auch privat super, das ist natürlich auf dem Platz ein großer Vorteil.

DFB.de: Wo genau liegen die Stärken der jeweils anderen?

Malinowski: Lena ist eine sehr robuste Spielerin, die sehr kopfballstark ist und Bälle gut sichert. Außerdem gewinnt sie viele Zweikämpfe und ist sehr mannschaftsdienlich. Man kann sie einfach immer anspielen, das gibt auch mir die nötige Sicherheit.

Petermann: Meiner Meinung nach setzt Kyra ihren Körper hervorragend ein und sichert die Bälle sehr gut. Außerdem hat sie eine gute Spielübersicht und macht manchmal auch unerwartete Dinge. Ich denke unsere große Stärke ist es, dass wir zusammen spielen. Wer am Ende das Tor macht ist vollkommen egal.

DFB.de: Die ersten beiden Spiele konnten Sie klar gewinnen. Wie beurteilen Sie die Ausgangsposition vor dem Aufeinandertreffer mit Südkorea?

Petermann: Wir wollen natürlich auch dieses Spiel unbedingt gewinnen, schließlich geht es noch um den Gruppensieg. Die Koreanerinnen sind amtierender Asienmeister und haben schon sehr gute Spiele in diesem Jahr abgeliefert. Aber auch diese Mannschaft ist schlagbar und wenn wir ähnlich konsequent wie in den ersten beiden Spielen agieren, werden wir auch dieses Match gewinnen.

Malinowski: Die ersten beiden Spiele von Südkorea habe ich teilweise gesehen und bin auch der Meinung, dass sie mit Abstand unser stärkster Gruppengegner sind. Wir müssen auch hier wieder konzentriert an die Sache herangehen und eine gute Mannschaftsleistung abliefern. Ich bin mir sicher, dass wir auch dieses Team besiegen werden.

DFB.de: Was genau kann die Mannschaft noch verbessern?

Petermann: Momentan sind wir richtig gut drauf und können uns eigentlich nur selber schlagen. Von daher ist es wirklich wichtig, jetzt nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren und weiterhin ganz konzentriert die nächsten Spiele anzugehen.

Malinowski: Genau. Gegen Südafrika hat man in der zweiten Halbzeit ganz deutlich gemerkt, dass die Konzentration nachgelassen hat und sich einige unnötige Fehler eingeschlichen haben. Das müssen wir abstellen. Gerade was Spielaufbau und Kombinationsspiel angeht passt es sonst eigentlich schon richtig gut. Das ist unsere Stärke, die müssen wir auch in den kommenden Partien ausspielen.

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DFB.de: Welche persönlichen Ziele verfolgen Sie bei der WM in Trinidad und Tobago? Sie gelten beide als heiße Kandidatinnen für den goldenen Schuh.

Petermann: Wir wollen Weltmeister werden, der Rest ist mir eigentlich ziemlich egal. Trotzdem versuchen wir natürlich weiter viele Tore zu machen, für die Mannschaft zu kämpfen und so dem Team weiterzuhelfen. Wenn wir am Ende dadurch den Titel gewinnen, lege ich Kyra den entscheidenden Ball auch gern auf.

Malinowski: (lacht) Ich mach ihn rein, versprochen. Nein, das sehe ich ganz genau wie Lena. Oberstes Ziel ist der WM-Titel alles andere spielt keine Rolle und ist nichts als ein schöner Zusatz.

DFB.de: Wo haben Sie den WM-Triumph der deutschen U 20-Frauen verflogt? Haben Sie sich im Vorfeld der WM noch einige Tipps von Alexandra Popp geholt?

Malinowski: Die U 20-WM in Deutschland war ein super Turnier. Ich habe mir jeden Tag die Zusammenfassung der Spiele auf DFB.tv angeschaut. Einmal war ich sogar selbst im Stadion und habe die tolle Atmosphäre genossen. Es muss richtig viel Spaß gemacht haben, vor so vielen Leuten zu spielen und im eigenen Land Weltmeister zu werden. Darum beneide ich die Mannschaft wirklich.

Petermann: Leider ist Hamburg viel zu weit weg von den Spielorten, daher konnte ich kein Spiel live im Stadion sehen. Aber im Fernsehen hab ich die WM natürlich intensiv verfolgt. Das hat richtig Lust gemacht und meine Vorfreude auf Trinidad noch mehr gesteigert. Alexandra Popp ist schon eine Art Vorbild für uns. Vor zwei Jahren war sie selbst noch bei der U 17-WM in Neuseeland dabei, hat nun einen überragende U 20-WM gespielt und hat sogar den Sprung in die Nationalmannschaft geschafft. Gegen eine solche Entwicklung hätte ich natürlich auch nichts einzuwenden aber da gehört noch eine Menge Arbeit dazu. Jetzt konzentrieren wir uns erst einmal auf unsere WM. Das ist Moment das Wichtigste, alles andere hat noch Zeit.