Maier: "Solche Erfahrungen sind extrem wichtig"

DFB.de: Werden Sie sich das Duell gegen Schottland am Dienstag ansehen können?

Maier: Ich befürchte, da sind wir noch mit der A-Mannschaft unterwegs. Aber falls die Chance besteht, werde ich mir das Spiel natürlich ansehen. Auf jeden Fall drücke ich den Mädels fest die Daumen!

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Sie holte 2009 mit den U 17-Juniorinnen den EM-Titel und darf sich seit diesem Sommer auch Europameisterin mit der A-Mannschaft nennen: Leonie Maier ist einer der Shootingstars des Jahres und dient als gutes Beispiel dafür, wie aus Nachwuchshoffnungen Stammspielerinnen im A-Team werden können.

Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Simon Horn spricht die Verteidigerin vom FC Bayern München über ihre Erinnerungen an die EM 2009 und die Bedeutung der Nachwuchsturniere für die eigene Entwicklung vom Talenten zur gestandenen Spielerin.

DFB.de: Frau Maier, Sie haben 2009 bei Ihrem ersten großen Turnier auf Anhieb den EM-Titel gewonnen. Welche Erinnerungen haben Sie an die Endrunde?

Leonie Maier: An das Turnier in Nyon habe ich natürlich sehr positive Erinnerungen. Für uns Spielerinnen war es sehr aufregend und besonders, weil es das erste Mal international wirklich um etwas ging. Umso schöner, wenn man das Finale dann sogar gewinnt.

DFB.de: Halten Sie Turniere im Nachwuchsbereich generell für wichtig in der Entwicklungen junger Spielerinnen?

Maier: Absolut, diese Erfahrungen sind enorm wichtig. Es ist immer gut, wenn man sich mit den stärksten Gegnerinnen aus ganz Europa messen kann, auf dem Niveau bringt einen jedes Spiel weiter. Zudem lernt man so die Abläufe und Strukturen während des Turniers kennen, die denen der A-Nationalmannschaft gleichen. Das sind alles Erfahrungen, die man so früh wie möglich machen sollte.

DFB.de: Das klingt durchaus nach anstrengenden Tagen bei der U 17...

Maier: Sicherlich sind Europameisterschaften immer intensiv. Aber auch dieser gewisse Druck, den man bei einem solchen Turnier verspürt, gehört dazu und trägt zur Weiterentwicklung bei. Positiver Nebeneffekt bei dieser Intensität ist, dass man sich untereinander schnell kennenlernt und als Team zusammenwächst.

DFB.de: Wie wichtig waren die Turniere mit den U-Nationalmannschaften für Ihre persönliche Entwicklung?

Maier: Ich denke, für jede Spielerin sind diese Turniere extrem wichtig, um sich in sämtlichen Bereichen weiterzuentwickeln. Sowohl auf dem Platz, wo man Topleistungen bringen muss, als auch außerhalb, wo Faktoren wie das größere Medieninteresse eine wichtige Rolle spielen. Wenn man das ganze Drumherum bei den Turnieren schon mal erlebt hat, fällt die Umstellung auf die A-Nationalmannschaft sicherlich einfacher. Sportlich gesehen würde ich sagen, dass ich mich kontinuierlich von Jahr zu Jahr gesteigert habe, wobei mir die U-Mannschaften enorm geholfen haben.

DFB.de: Wie groß sind die Unterschiede zwischen A- und U-Mannschaften?

Maier: Das ist noch mal ein ganz anderes Niveau bei den A-Frauen. Das Spiel ist athletischer, schneller, intensiver. Denn man spielt mit so vielen erfahrenen Spielerinnen zusammen, von denen man noch lernen kann.

DFB.de: Im aktuellen U 17-Kader stehen mit Isabella Hartig, Michaela Specht und Ricarda Walkling drei Spielerinnen aus Ihrem Verein Bayern München. Stehen Sie in Kontakt mit den dreien, können Sie ihnen sogar Tipps geben?

Maier: Ja, die drei trainieren auch häufig schon bei uns im Bundesligateam mit. Das sind alles super Mädels, die enormes Potenzial haben und mit denen ich mich sehr gut verstehe. Wir stehen auch per SMS in Kontakt, so kann ich ihnen zum Beispiel Mut zusprechen für die anstehenden Spiele.

DFB.de: Wie ist das Gefühl, als "erfahrene" Nationalspielerin Tipps an den Nachwuchs verteilen zu können?

Maier: Damit kann ich mich anfreunden. (lacht) Ich kann mich ja gut in die Lage der Mädels hineinversetzen. Ich hätte mich damals auch immer darüber gefreut, etwas von den A-Nationalspielerinnen zu hören.

DFB.de: Werden Sie sich das Duell gegen Schottland am Dienstag ansehen können?

Maier: Ich befürchte, da sind wir noch mit der A-Mannschaft unterwegs. Aber falls die Chance besteht, werde ich mir das Spiel natürlich ansehen. Auf jeden Fall drücke ich den Mädels fest die Daumen!