Wück: "Zeit für die Jungs, sich zu belohnen"

DFB.de: Oguzhan Aydogan und Timo Königsmann haben diese Reise nicht mitgemacht, da sie später angereist sind. Was waren die Gründe dafür?

Wück: Die beiden hatten jeweils Abschlussprüfungen in der Schule. Wir als DFB haben eine Gesamtverantwortung für die Spieler. Deshalb haben wir uns zusammen mit ihnen und den Schulen darauf geeinigt, dass sie ihre Arbeiten zuhause schreiben. Damit ist vor allen Timo und Oguzhan geholfen, weil wir natürlich auch eine gute Ausbildung neben dem Fußball gewährleisten wollen.

DFB.de: Jetzt, wo die Mannschaft komplett ist: Sind alle fit und einsatzbereit?

Wück: Fast. Damir Bektic von Hertha BSC Berlin hatte in den letzten Tagen leichte Probleme. Ich bin aber optimistisch, dass wir auch das bis zum Anpfiff hinbekommen.

DFB.de: Haben Sie bereits eine Startelf im Kopf?

Wück: Ja, bis auf ein, zwei Positionen steht die Elf. Soviel kann ich verraten: Timo Königsmann ist als Torhüter gesetzt, Benedikt Gimber als Abwehrchef. Und Philipp Ochs, unser Topstürmer der Eliterunde, wird ebenfalls beginnen.

DFB.de: Wo sehen Sie den DFB mit seiner Jugendarbeit im internationalen Vergleich?

Wück: Wir sind auf einem guten Weg mit unserer Ausbildung. Viele andere Nationen nehmen sich ein Beispiel an uns. Wir müssen allerdings aufpassen, dass die Belastung nicht zu hoch wird, denn die jungen Spieler führen jetzt schon das Leben von Profifußballern. Auch hierauf werden wir bei der EM achten.

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"Matchday minus 1" - so nennt die UEFA den Vortag von Spielen. Am Freitag (ab 11.15 Uhr, live auf Eurosport) startet die U 17-Europameisterschaft fürs deutsche Team direkt mit einem Knaller: Auf der Insel Gozo treffen die Spieler von DFB-Trainer Christian Wück auf den Geheimfavoriten Schweiz, der während der Qualifikation Spanien und Titelverteidiger Russland ausgeschaltet hatte.

"Ein richtungsweisendes Spiel", sagt Trainer Christian Wück vor dem Duell gegen die Eidgenossen. Warum man im deutschen Team trotzdem optimistisch ist, wie der 40-Jährige seine Spieler auf die Herausforderung EM vorbereitet und ab wann das Turnier als Erfolg verbucht wird, das erklärt Christian Wück im DFB.de-Interview mit Redakteur Peter Scheffler.

DFB.de: Herr Wück, mit Spanien, Italien oder auch Frankreich sind einige namhafte Fußballnationen in der Qualifikation zur U 17-EM gescheitert. Es ist also keine Selbstverständlichkeit, hier dabei zu sein.

Christian Wück: Richtig. Deswegen war es so wichtig für uns, dass wir bei der Eliterunde in Serbien den ersten Platz belegt haben. Im letzten Spiel gegen den Gastgeber waren meine Jungs selbst überrascht, als wie hoch sie den Druck empfanden. Umso besser, dass sie der Situation standhalten konnten und nun bei der EM dabei sind.

DFB.de: Das Turnier auf Malta ist quasi das Finale einer eineinhalbjährigen Vorbereitung, die mit der Sichtung während der U 16-Phase begann. Nun wird es Zeit, die Früchte dieser Arbeit zu ernten, oder?

Wück: Genau. Hier können sich die Spieler jetzt für ihren langen Weg selbst belohnen und den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung gehen. Wir versuchen, ihnen genau das bewusst zu machen. Dafür alles zu geben, auf den Punkt genau fit und fokussiert zu sein - das ist nun unser Ziel. Das große Fragezeichen bei allen Teams wird sein, wie sie mit der psychischen Belastung eines Endturniers und der Medienpräsenz fertig werden.

DFB.de: Wie können Sie - auch mit der Erfahrung aus zwölf Profijahren - hier Hilfestellungen geben?

Wück: Indem wir die Jungs immer wieder an ihre Stärken erinnern und anhand von Videosequenzen zeigen, dass sie auch in brenzligen Situationen schon sehr gut reagiert haben. Wir DFB-Trainer sind vor allem Ausbilder, die den Talenten die Möglichkeit geben wollen, Erfahrungen für ihre Karriere zu sammeln. Eine Endrunde ist natürlich eine ganz besondere Erfahrung, vor allem auch im Hinblick auf die U 19-EM 2016, die wir in Deutschland ausrichten werden. Ich sehe täglich in den Augen meiner Spieler, dass die Erfahrung hier ein Highlight ihrer Karriere ist. Jetzt möchten wir natürlich auch erfolgreich sein.

DFB.de: Was wäre für Sie eine "erfolgreiche EM"?

Wück: In diesem Alter sollten wir uns nicht schon vor dem Turnier einen zu großen Rucksack aufsetzen. Also denken wir erst einmal von Spiel zu Spiel. Trotzdem möchten wir die Gruppenphase überstehen. Ab dem Halbfinale ist dann - abhängig von der Tagesform und dem Nervenkostüm - alles möglich.

DFB.de: Wo liegen die Stärken Ihres Teams?

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Wück: Wir sind eine spielerisch starke Mannschaft, die deshalb auch die Spielphilosophie des DFB sehr gut umsetzen kann. Das heißt: viel Ballbesitz, technisch versierter Fußball und schnelles, flaches Spiel in die Spitze. Die Jungs sind individuell sehr gut ausgebildet und haben mittlerweile auch im defensiven Zweikampfverhalten große Fortschritte gemacht. Diesen Stil, den wir nun seit eineinhalb Jahren trainieren, müssen wir durchzuziehen, egal wie die Gegner darauf reagieren.

DFB.de: Ihre letzten Auftritte haben den Konkurrenten großen Respekt eingeflößt. Für Maltas Trainer Sergio Soldano ist Ihr Team sogar der Turnierfavorit. Schließen Sie sich dieser Einschätzung an?

Wück: Allgemein ist das Leistungsgefälle nicht sehr groß hier. Für mich ist und bleibt unser Gegner am Freitag, die Schweiz, der Geheimfavorit. Deshalb wird das erste Spiel richtungsweisend für uns. Die Schweizer sind sowohl taktisch als auch individuell sehr gut ausgebildet und uns körperlich ein bisschen überlegen. Das muss allerdings nicht heißen, dass wir Angst vor ihnen haben. Der nötige Respekt ist vorhanden, aber wir sind optimistisch.

DFB.de: Für die Vorbereitung auf dieses Spiel wurde nichts ausgelassen. Am Dienstag waren Sie mit dem Team bereits auf der Insel Gozo, wo am Freitagmorgen das Duell gegen die Schweiz stattfindet.

Wück: Stimmt. Wir wollten die Spieler auf die besondere Anreise mit der Autofähre vorbereiten, da auch jede Menge Touristen mit an Bord sein werden. Dazu konnten wir uns das Stadion und den Platz bereits ansehen. So können sich die Spieler dann am Freitag komplett aufs Spiel konzentrieren.

DFB.de: Oguzhan Aydogan und Timo Königsmann haben diese Reise nicht mitgemacht, da sie später angereist sind. Was waren die Gründe dafür?

Wück: Die beiden hatten jeweils Abschlussprüfungen in der Schule. Wir als DFB haben eine Gesamtverantwortung für die Spieler. Deshalb haben wir uns zusammen mit ihnen und den Schulen darauf geeinigt, dass sie ihre Arbeiten zuhause schreiben. Damit ist vor allen Timo und Oguzhan geholfen, weil wir natürlich auch eine gute Ausbildung neben dem Fußball gewährleisten wollen.

DFB.de: Jetzt, wo die Mannschaft komplett ist: Sind alle fit und einsatzbereit?

Wück: Fast. Damir Bektic von Hertha BSC Berlin hatte in den letzten Tagen leichte Probleme. Ich bin aber optimistisch, dass wir auch das bis zum Anpfiff hinbekommen.

DFB.de: Haben Sie bereits eine Startelf im Kopf?

Wück: Ja, bis auf ein, zwei Positionen steht die Elf. Soviel kann ich verraten: Timo Königsmann ist als Torhüter gesetzt, Benedikt Gimber als Abwehrchef. Und Philipp Ochs, unser Topstürmer der Eliterunde, wird ebenfalls beginnen.

DFB.de: Wo sehen Sie den DFB mit seiner Jugendarbeit im internationalen Vergleich?

Wück: Wir sind auf einem guten Weg mit unserer Ausbildung. Viele andere Nationen nehmen sich ein Beispiel an uns. Wir müssen allerdings aufpassen, dass die Belastung nicht zu hoch wird, denn die jungen Spieler führen jetzt schon das Leben von Profifußballern. Auch hierauf werden wir bei der EM achten.