Plogmann: "Flutlicht, Brasilien - viel besser geht es nicht"

Bälle halten und Bälle verteilen, Angriffe abwehren und Angriffe einleiten. Luca Plogmann orientiert sich am modernen Torwartspiel. Bei der deutschen U 17-Nationalmannschaft ist die Nummer eins nicht nur dafür hauptverantwortlich, dass die Null steht, sondern beteiligt sich auch am Spielaufbau. Vor dem Viertelfinale bei der Weltmeisterschaft in Indien präsentiert sich das Team von DFB-Trainer Christian Wück in allen Belangen sehr konzentriert. Gegen Brasilien am Sonntag (ab 16.30 Uhr MESZ, 20 Uhr Ortszeit, live auf Eurosport) möchte die U 17 ins WM-Halbfinale einziehen. Eine große, aber keine unlösbare Aufgabe.

Im DFB.de-Interview spricht Luca Plogmann mit Redakteur Ronny Zimmermann über das WM-Viertelfinale und den bisherigen Turnierverlauf sowie über seine Aufgaben als Torhüter und die indischen Fans.

DFB.de: Herr Plogmann, noch einmal schlafen, dann heißt es bei der U 17-WM endlich Deutschland gegen Brasilien. Wie ist die Stimmung im deutschen Team vor dem WM-Viertelfinale?

Luca Plogmann: Bei uns herrscht eine Mischung aus purer Konzentration und großer Vorfreude. Die Stimmung ist vor so einem tollen Spiel natürlich sehr gut. Es stehen sich zwei Mannschaften mit einem großen Namen gegenüber, diese Partie steht für viele besondere Fußballmomente. Hinzu kommt der besondere Charakter eines Flutlichtspiels am Abend, das auch noch live im TV nach Deutschland übertragen wird. Viel besser geht es eigentlich nicht.

DFB.de: Sie haben die Fußballhistorie angesprochen, die diese Partie bereits seit Jahrzehnten schreibt. Was kommt Ihnen dabei zuerst in den Sinn?

Plogmann: Natürlich das 7:1 unserer A-Nationalmannschaft bei der WM 2014, auch noch ausgerechnet in Brasilien. Das war schon ein unglaubliches Spiel. Uns würde schon reichen, wenn wir einfach nur gewinnen, möglichst ohne Gegentor (lacht).

DFB.de: Wie können Sie mit Ihrer Mannschaft morgen Brasilien knacken?

Plogmann: Grundsätzlich ist Brasilien eine sehr spielstarke Mannschaft, besonders im Mittelfeld sind sie extrem gut aufgestellt und können viel Gefahr entwickeln. Aber auch wir haben unsere Qualitäten und das beim Turnier auch nachgewiesen. Wir werden keinem Zweikampf aus dem Weg gehen, müssen eng sowie kompakt stehen und von Beginn an hellwach sein. Außerdem müssen wir unsere Torchancen besonders effizient nutzen. Gegen Kolumbien (4:0-Erfolg im WM-Achtelfinale, Anm. d. Red.) hat das schon echt gut geklappt, aber auch da ließen wir ein paar Möglichkeiten zu leichtfertig liegen.

DFB.de: Die Formkurve der U 17 zeigt nach oben. Kommt Brasilien als Gegner zum richtigen Zeitpunkt?

Plogmann: Ja, das denke ich schon. Wir sind auf Kurs gekommen. Gegen Kolumbien lief sehr viel richtig, genau dort müssen wir weitermachen. Das 0:4 gegen den Iran in der WM-Gruppenphase war eine Art Weckruf für uns, danach haben wir die richtigen Schlüsse gezogen und treten mittlerweile so auf, wie man bei einer Weltmeisterschaft auch agieren muss, um sehr weit zu kommen. Wir haben uns im Turnierverlauf kontinuierlich gesteigert – sowohl im Offensiv- als auch im Defensivverhalten. Das zeichnet unsere Mannschaft aus. Morgen wissen wir, dass wir erneut eine Schippe drauflegen müssen.

DFB.de: Sie spielten in der vergangenen Partie gegen Kolumbien erstmals zu Null bei dieser WM. Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer bisherigen Leistung?

Plogmann: Ich bin zufrieden mit meiner Turnierleistung bei der WM. Natürlich hätten es in der Gruppenphase nicht so viele Gegentreffer sein müssen, aber ich habe das gehalten, was ich halten konnte. Ich definiere mich auch darüber, der Mannschaft viel Sicherheit zu geben und unser Spiel mitaufzubauen. Insofern war es ein schöner Zwischenerfolg, gegen Kolumbien zu Null gespielt zu haben.

DFB.de: Die deutschen Nachwuchstorhüter orientieren sich am modernen Torwartspiel. Wie sehen Sie diesbezüglich Ihre Rolle im Team?

Plogmann: Ich bin der erste Aufbauspieler in unserer Mannschaft. Außerdem möchte ich die Jungs coachen, ich bin mitverantwortlich, dass wir gut und kompakt stehen. Mit meinem Pass oder Abwurf leite ich einerseits unsere Angriffe ein – andererseits bin ich gleichzeitig der letzte, der den gegnerischen Angriff noch verhindern kann, bevor er zum Erfolg führt. Wenn ich fehlerfrei agiere, gibt das der Mannschaft eine gewisse Sicherheit. Davon bin ich überzeugt.

DFB.de: Gibt es jemanden, an dem Sie ich bei Ihrem Torwartspiel besonders orientieren?

Plogmann: Ich verfolge nicht den einen Torhüter, sondern schaue mir insgesamt von verschiedenen Keepern etwas ab. Natürlich sind Marc-André ter Stegen und Manuel Neuer in dieser Hinsicht führend, von der Persönlichkeit mag ich zudem Gianluigi Buffon.

DFB.de: Zurück zum WM-Viertelfinale: Im Stadion werden morgen mehr als 40.000 Zuschauer erwartet. Druck oder Motivation?

Plogmann: Auf jeden Fall eine große Motivation – und auch ein weiterer Grund für die enorme Vorfreude. Die indischen Fans sind schon cool (lacht): Sie jubeln eigentlich immer, wenn eine Mannschaft aufs Tor stürmt, auf eine spezielle Seite schlagen sie sich dagegen weniger. Die Atmosphäre bei der WM ist echt gut.

DFB.de: Auch in Deutschland werden viele Zuschauer mitfiebern und Daumen drücken können. Das WM-Viertelfinale wird ab 16.30 Uhr MESZ live bei Eurosport ausgestrahlt.

Plogmann: Wir haben von vielen Freunden und unseren Familien gehört, dass sie das Spiel schauen werden. WM-Viertelfinale, Flutlicht, Brasilien als Gegner und unser großes Ziel, das Halbfinale bei dieser WM zu erreichen – wir werden auf jeden Fall alles geben, damit das ein echtes Fußball-Highlight wird.

[rz]

Bälle halten und Bälle verteilen, Angriffe abwehren und Angriffe einleiten. Luca Plogmann orientiert sich am modernen Torwartspiel. Bei der deutschen U 17-Nationalmannschaft ist die Nummer eins nicht nur dafür hauptverantwortlich, dass die Null steht, sondern beteiligt sich auch am Spielaufbau. Vor dem Viertelfinale bei der Weltmeisterschaft in Indien präsentiert sich das Team von DFB-Trainer Christian Wück in allen Belangen sehr konzentriert. Gegen Brasilien am Sonntag (ab 16.30 Uhr MESZ, 20 Uhr Ortszeit, live auf Eurosport) möchte die U 17 ins WM-Halbfinale einziehen. Eine große, aber keine unlösbare Aufgabe.

Im DFB.de-Interview spricht Luca Plogmann mit Redakteur Ronny Zimmermann über das WM-Viertelfinale und den bisherigen Turnierverlauf sowie über seine Aufgaben als Torhüter und die indischen Fans.

DFB.de: Herr Plogmann, noch einmal schlafen, dann heißt es bei der U 17-WM endlich Deutschland gegen Brasilien. Wie ist die Stimmung im deutschen Team vor dem WM-Viertelfinale?

Luca Plogmann: Bei uns herrscht eine Mischung aus purer Konzentration und großer Vorfreude. Die Stimmung ist vor so einem tollen Spiel natürlich sehr gut. Es stehen sich zwei Mannschaften mit einem großen Namen gegenüber, diese Partie steht für viele besondere Fußballmomente. Hinzu kommt der besondere Charakter eines Flutlichtspiels am Abend, das auch noch live im TV nach Deutschland übertragen wird. Viel besser geht es eigentlich nicht.

DFB.de: Sie haben die Fußballhistorie angesprochen, die diese Partie bereits seit Jahrzehnten schreibt. Was kommt Ihnen dabei zuerst in den Sinn?

Plogmann: Natürlich das 7:1 unserer A-Nationalmannschaft bei der WM 2014, auch noch ausgerechnet in Brasilien. Das war schon ein unglaubliches Spiel. Uns würde schon reichen, wenn wir einfach nur gewinnen, möglichst ohne Gegentor (lacht).

DFB.de: Wie können Sie mit Ihrer Mannschaft morgen Brasilien knacken?

Plogmann: Grundsätzlich ist Brasilien eine sehr spielstarke Mannschaft, besonders im Mittelfeld sind sie extrem gut aufgestellt und können viel Gefahr entwickeln. Aber auch wir haben unsere Qualitäten und das beim Turnier auch nachgewiesen. Wir werden keinem Zweikampf aus dem Weg gehen, müssen eng sowie kompakt stehen und von Beginn an hellwach sein. Außerdem müssen wir unsere Torchancen besonders effizient nutzen. Gegen Kolumbien (4:0-Erfolg im WM-Achtelfinale, Anm. d. Red.) hat das schon echt gut geklappt, aber auch da ließen wir ein paar Möglichkeiten zu leichtfertig liegen.

DFB.de: Die Formkurve der U 17 zeigt nach oben. Kommt Brasilien als Gegner zum richtigen Zeitpunkt?

Plogmann: Ja, das denke ich schon. Wir sind auf Kurs gekommen. Gegen Kolumbien lief sehr viel richtig, genau dort müssen wir weitermachen. Das 0:4 gegen den Iran in der WM-Gruppenphase war eine Art Weckruf für uns, danach haben wir die richtigen Schlüsse gezogen und treten mittlerweile so auf, wie man bei einer Weltmeisterschaft auch agieren muss, um sehr weit zu kommen. Wir haben uns im Turnierverlauf kontinuierlich gesteigert – sowohl im Offensiv- als auch im Defensivverhalten. Das zeichnet unsere Mannschaft aus. Morgen wissen wir, dass wir erneut eine Schippe drauflegen müssen.

DFB.de: Sie spielten in der vergangenen Partie gegen Kolumbien erstmals zu Null bei dieser WM. Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer bisherigen Leistung?

Plogmann: Ich bin zufrieden mit meiner Turnierleistung bei der WM. Natürlich hätten es in der Gruppenphase nicht so viele Gegentreffer sein müssen, aber ich habe das gehalten, was ich halten konnte. Ich definiere mich auch darüber, der Mannschaft viel Sicherheit zu geben und unser Spiel mitaufzubauen. Insofern war es ein schöner Zwischenerfolg, gegen Kolumbien zu Null gespielt zu haben.

DFB.de: Die deutschen Nachwuchstorhüter orientieren sich am modernen Torwartspiel. Wie sehen Sie diesbezüglich Ihre Rolle im Team?

Plogmann: Ich bin der erste Aufbauspieler in unserer Mannschaft. Außerdem möchte ich die Jungs coachen, ich bin mitverantwortlich, dass wir gut und kompakt stehen. Mit meinem Pass oder Abwurf leite ich einerseits unsere Angriffe ein – andererseits bin ich gleichzeitig der letzte, der den gegnerischen Angriff noch verhindern kann, bevor er zum Erfolg führt. Wenn ich fehlerfrei agiere, gibt das der Mannschaft eine gewisse Sicherheit. Davon bin ich überzeugt.

DFB.de: Gibt es jemanden, an dem Sie ich bei Ihrem Torwartspiel besonders orientieren?

Plogmann: Ich verfolge nicht den einen Torhüter, sondern schaue mir insgesamt von verschiedenen Keepern etwas ab. Natürlich sind Marc-André ter Stegen und Manuel Neuer in dieser Hinsicht führend, von der Persönlichkeit mag ich zudem Gianluigi Buffon.

DFB.de: Zurück zum WM-Viertelfinale: Im Stadion werden morgen mehr als 40.000 Zuschauer erwartet. Druck oder Motivation?

Plogmann: Auf jeden Fall eine große Motivation – und auch ein weiterer Grund für die enorme Vorfreude. Die indischen Fans sind schon cool (lacht): Sie jubeln eigentlich immer, wenn eine Mannschaft aufs Tor stürmt, auf eine spezielle Seite schlagen sie sich dagegen weniger. Die Atmosphäre bei der WM ist echt gut.

DFB.de: Auch in Deutschland werden viele Zuschauer mitfiebern und Daumen drücken können. Das WM-Viertelfinale wird ab 16.30 Uhr MESZ live bei Eurosport ausgestrahlt.

Plogmann: Wir haben von vielen Freunden und unseren Familien gehört, dass sie das Spiel schauen werden. WM-Viertelfinale, Flutlicht, Brasilien als Gegner und unser großes Ziel, das Halbfinale bei dieser WM zu erreichen – wir werden auf jeden Fall alles geben, damit das ein echtes Fußball-Highlight wird.

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