Karakas: "Flick hat uns sehr motiviert"

DFB.de: Wo fühlen Sie sich wohler: in der Innenverteidigung wie in Halbzeit eins oder außen wie in der zweiten Hälfte?

Karakas: Im Verein spiele ich immer Innenverteidiger, deshalb ist das meine Lieblingsposition, aber wenn der Trainer mich links braucht, springe ich auch dort ein.

DFB.de: Wie ist die Stimmung unter den Spielern nach dem ersten Sieg?

Karakas: Eigentlich sehr gut. Die Verletzung von Niklas Dorsch (Wadenbeinbruch, Anm. d. Red.) macht uns aber alle traurig. Er ist ein ganz wichtiger Spieler für uns.

DFB.de: Am Tag nach dem Auftaktsieg hat Sportdirektor Hansi Flick das Team auf die kommenden Tage eingestimmt. Wie hat Ihnen der Auftritt gefallen?

Karakas: Uns hat das positiv überrascht. Seine Ansprache war sehr motivierend und macht uns Mut für die kommenden Aufgaben. Wir sind stolz, dass er uns hier vor Ort unterstützt.

DFB.de: Was liegt nun an in den nächsten Tagen?

Karakas: Wir müssen uns nun regenerieren und auf das nächste Spiel gegen Slowenien vorbereiten. Wie Hansi Flick gesagt hat: Wir haben erst einen Schritt gemacht. Deshalb ist es wichtig, die Spannung und Konzentration hochzuhalten. Und die Schule gehört natürlich auch zu unseren Aufgaben.

DFB.de: Wie läuft es bei Ihnen in der Schule?

Karakas: Ich besuche die Geschwister-Scholl-Gesamtschule in Lünen. Mein Ziel ist es, hier mein Abitur zu machen. Eigentlich läuft es ganz gut. Wenn wir allerdings bei der EM weit kommen, habe ich nur noch zwölf Schultage in diesem Schuljahr, in denen ich sechs Klausuren schreiben muss. Das wird ein bisschen anstrengend, wenn ich wieder zurückkomme. Es besteht zwar die Möglichkeit, Klausuren unterwegs zu schreiben, aber ich möchte mich hier vollkommen auf die EM konzentrieren.

DFB.de: Mit Ihnen, Gökhan Gül und Görkem Saglam sind drei Bochumer im Kader. Gibt das auch ein Stück Sicherheit?

Karakas: Auf jeden Fall. Es tut gut, Jungs um sich zu haben, die man ein bisschen besser kennt. Aber auch mit den anderen Spielern verstehe ich mich sehr gut.

DFB.de: Beim VfL haben Sie gemeinsam bei den B-Junioren den Abstieg aus der Bundesliga verhindern.

Karakas: Richtig. Gökhan, Görkem und ich wurden schon in der Hinrunde zu den A-Junioren hochgezogen. Als dann die B-Junioren in Abstiegsgefahr gerieten, wurden wir wieder bei den B-Junioren eingesetzt. Dort konnten wir den Abstieg in den letzten Spielen verhindern und mit einem guten Gefühl zur EM fahren.

DFB.de: Wie man liest, sind einige renommierte Vereine an Ihnen interessiert. Bekommen Sie davon etwas mit?

Karakas: Nein. Mein Berater und der VfL versuchen mich davon fernzuhalten, so dass ich mich nur auf Fußball konzentrieren kann. Das ist das Wichtigste für mich. Ich möchte mich zunächst beim VfL weiterentwickeln.

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DFB-Trainer Christian Wück beschreibt ihn als vielseitig einsetzbaren Abwehrspieler mit vielen Qualitäten. Den Beweis hat Erdinc Karakas vom VfL Bochum gleich beim 2:0 im ersten Spiel der U 17-Europameisterschaft gegen Belgien angetreten. In der ersten Halbzeit spielte Karakas in der Innenverteidigung, in der zweiten auf der linken Außenbahn - und überzeugte auf beiden Positionen. Laut Trainer ist der 17-Jährige ein eher ruhiger Vertreter, "von dem ich aber immer noch nicht weiß, ob er es nicht doch faustdick hinter den Ohren hat."

Im DFB.de-Interview mit Erdinc Karakas geht Redakteur Peter Scheffler dem auf den Grund. Außerdem erzählt der Abwehrspieler, wie sich die DFB-Auswahl auf das zweite Gruppenspiel am Samstag (ab 18 Uhr, live bei Eurosport) erneut in Burgas gegen Slowenien vorbereitet.

DFB.de: Erdinc, Glückwunsch zum ersten Sieg! Mit Ihrem Naturell haben Sie nicht unwesentlich dazu beigetragen. Was sind Sie für ein Typ, stimmen Sie Christian Wücks Urteil zu?

Erdinc Karakas: Seine Einschätzungen stimmen schon. Sowohl was das Sportliche angeht als auch das Persönliche. Ich bin eher ruhig, aber nicht immer. Ich bin auch für Späße zu haben, passe aber auf, es nicht zu übertreiben. (lacht)

DFB.de: Sie haben zuerst in der Innenverteidigung und später auf der linken Seite ein starkes EM-Debüt gegeben. Wie war das Spiel gegen Belgien?

Karakas: Wir sind eigentlich sehr gut ins Spiel gekommen und haben die ersten 15 Minuten klar dominiert. Danach kam es dann zu einem Bruch in unserem Spiel - warum, weiß ich auch nicht. Uns hat auf einmal die Konzentration gefehlt, und wir mussten dem Ball ständig hinterherrennen. In dieser Phase kamen die Belgier zu richtig guten Chancen. Da hatten wir Glück, dass sie nicht in Führung gehen.

DFB.de: In der zweiten Halbzeit lief es dann besser.

Karakas: Genau. Nach den beiden schnellen Toren haben wir die Nervosität abgelegt, Selbstvertrauen bekommen und endlich so gespielt, wie wir uns das vorstellen. Da lief der Ball dann gleich viel besser bei uns.

DFB.de: Was hat der Trainer in der Halbzeit gesagt?

Karakas: Er hat uns an unsere Stärken erinnert: kompakt stehen, weniger Räume zulassen, den Ballbesitz nicht so schnell hergeben, die Bälle sauber und schnell spielen. Das haben wir dann beherzigt, hatten natürlich aber auch Glück mit den zwei schnellen Toren...

DFB.de: ... die beide aus der Distanz erzielt wurden. Waren Sie überrascht von den Schüssen?

Karakas: Nein, wir kennen Felix Passlack und Niklas Schmidt ja aus dem Training. Da hauen sie öfters solche Dinger raus.

DFB.de: Auch Sie hatten gehörigen Anteil am Sieg. Christian Wück hat Sie in der Halbzeit auf die linke Seite gestellt, über die die Belgier in der ersten Hälfte noch viel Betrieb gemacht hatten.

Karakas: Das stimmt. Der Trainer hat mich beauftragt, unsere linke Seite dichtzumachen und die Nummer 7 von Belgien, Ismail Azzaoui, in den Griff zu bekommen. Ich denke, das ist mir gut gelungen. Aber wir haben auch als Mannschaft besser verteidigt als in der ersten Hälfte.

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DFB.de: Wo fühlen Sie sich wohler: in der Innenverteidigung wie in Halbzeit eins oder außen wie in der zweiten Hälfte?

Karakas: Im Verein spiele ich immer Innenverteidiger, deshalb ist das meine Lieblingsposition, aber wenn der Trainer mich links braucht, springe ich auch dort ein.

DFB.de: Wie ist die Stimmung unter den Spielern nach dem ersten Sieg?

Karakas: Eigentlich sehr gut. Die Verletzung von Niklas Dorsch (Wadenbeinbruch, Anm. d. Red.) macht uns aber alle traurig. Er ist ein ganz wichtiger Spieler für uns.

DFB.de: Am Tag nach dem Auftaktsieg hat Sportdirektor Hansi Flick das Team auf die kommenden Tage eingestimmt. Wie hat Ihnen der Auftritt gefallen?

Karakas: Uns hat das positiv überrascht. Seine Ansprache war sehr motivierend und macht uns Mut für die kommenden Aufgaben. Wir sind stolz, dass er uns hier vor Ort unterstützt.

DFB.de: Was liegt nun an in den nächsten Tagen?

Karakas: Wir müssen uns nun regenerieren und auf das nächste Spiel gegen Slowenien vorbereiten. Wie Hansi Flick gesagt hat: Wir haben erst einen Schritt gemacht. Deshalb ist es wichtig, die Spannung und Konzentration hochzuhalten. Und die Schule gehört natürlich auch zu unseren Aufgaben.

DFB.de: Wie läuft es bei Ihnen in der Schule?

Karakas: Ich besuche die Geschwister-Scholl-Gesamtschule in Lünen. Mein Ziel ist es, hier mein Abitur zu machen. Eigentlich läuft es ganz gut. Wenn wir allerdings bei der EM weit kommen, habe ich nur noch zwölf Schultage in diesem Schuljahr, in denen ich sechs Klausuren schreiben muss. Das wird ein bisschen anstrengend, wenn ich wieder zurückkomme. Es besteht zwar die Möglichkeit, Klausuren unterwegs zu schreiben, aber ich möchte mich hier vollkommen auf die EM konzentrieren.

DFB.de: Mit Ihnen, Gökhan Gül und Görkem Saglam sind drei Bochumer im Kader. Gibt das auch ein Stück Sicherheit?

Karakas: Auf jeden Fall. Es tut gut, Jungs um sich zu haben, die man ein bisschen besser kennt. Aber auch mit den anderen Spielern verstehe ich mich sehr gut.

DFB.de: Beim VfL haben Sie gemeinsam bei den B-Junioren den Abstieg aus der Bundesliga verhindern.

Karakas: Richtig. Gökhan, Görkem und ich wurden schon in der Hinrunde zu den A-Junioren hochgezogen. Als dann die B-Junioren in Abstiegsgefahr gerieten, wurden wir wieder bei den B-Junioren eingesetzt. Dort konnten wir den Abstieg in den letzten Spielen verhindern und mit einem guten Gefühl zur EM fahren.

DFB.de: Wie man liest, sind einige renommierte Vereine an Ihnen interessiert. Bekommen Sie davon etwas mit?

Karakas: Nein. Mein Berater und der VfL versuchen mich davon fernzuhalten, so dass ich mich nur auf Fußball konzentrieren kann. Das ist das Wichtigste für mich. Ich möchte mich zunächst beim VfL weiterentwickeln.