Janelt: "Wir wollen hier den WM-Titel holen"

Sonne und Schatten - Vitaly Janelt kennt beide Seiten. Im März noch qualifizierte er sich mit der U 17-Nationalmannschaft für die Europameisterschaft (3. bis 23. Mai 2015). Nur einen Monat später dann der Rückschlag: U 17-Coach Christian Wück nominierte ihn nicht für die EM in Bulgarien. Durch die Verletzung von Niklas Dorsch im ersten Gruppenspiel rückte der gebürtige Hamburger dann aber doch noch in den Kader nach. Von da an ging es aufwärts für den Mittelfeldspieler von RB Leipzig. Janelt stand in jedem Spiel auf dem Platz und verpasste erst durch die 1:4-Finalniederlage gegen Frankreich knapp den Titel.

Auch bei der WM in Chile stand der zweikampfstarke, zentrale Mittelfeldspieler in beiden Partien in der Startelf. Dabei gelangen ihm schon zwei Treffer und eine Vorlage. Im DFB.de-Interview mit Redakteur Peter Scheffler spricht der 17-Jährige über seine Leistungen, seine sportbegeisterte Familie - und wie er aus einem Rückschlag gestärkt hervorging.

DFB.de: Herr Janelt, im April wurden Sie nicht für die EM nominiert. Seit Ihrer Nachnominierung standen Sie dann in jedem Spiel der U 17 dieses Jahr auf dem Feld. Sind Sie selbst überrascht über die Entwicklung?

Vitaly Janelt: Das hatte ich nicht so erwartet. Als ich von meiner Nicht-Nominierung gehört habe, war ich schon sehr niedergeschlagen. Ich habe aber nicht den Kopf in den Sand gesteckt, sondern versucht, noch mehr an mir zu arbeiten. Dass es mit der EM dann doch noch geklappt hat, war toll, auch wenn es mir für Niklas Dorsch leidtat. Seitdem bin ich ein fester Bestandteil des Teams und habe meine Leistung gebracht.

DFB.de: Auch im WM-Spiel gegen Argentinien. Was war das Erfolgsgeheimnis beim 4:0 gegen den Mitfavoriten?

Janelt: Wir haben als gesamte Mannschaft eine Topleistung gezeigt, und zwar von der ersten bis zur letzten Minute. Das schnelle Tor kam uns dabei natürlich entgegen. Danach hatten die Argentinier noch mal eine kurze Druckphase. Wir haben uns davon aber nicht beeindrucken lassen und noch vor der Pause das 3:0 gemacht. In der zweiten Hälfte wurden sie uns nicht mehr gefährlich.

DFB.de: Waren Sie selbst überrascht über den Raum, den die Argentinier Ihnen gegeben haben?

Janelt: Wir wurden in der Videoanalyse darauf vorbereitet, aber auf dem Platz war ich schon überrascht. Argentinien spielt sehr mannorientiert und postiert sich um den eigenen Sechzehner herum mit einer Fünferkette. Das hatte ich so vorher auch noch nicht gesehen.

DFB.de: Mit Ihrem zweiten Turniertreffer haben Sie den Sieg miteingeleitet. Haben Sie den Ball eigentlich richtig getroffen?

Janelt: Nein, den habe ich nur irgendwie getroffen. (lacht) Aber das war mir egal. Als der Ball reinging, war das ein überragendes Gefühl.

DFB.de: Das hat man Ihnen angemerkt. Bei Ihrem Jubellauf haben Sie gar nicht mitbekommen, wie der Ball wegen des kaputten Netzes wieder aus dem Tor herausrollte, oder?

Janelt: Nein. Als ich den Ball im Tor sah, bin ich einfach losgelaufen. Erst in der Halbzeit haben die Jungs ein paar Späße gemacht: "Vitaly hat das Netz kaputt geschossen." Ich wusste gar nicht, was sie meinen. Erst als ich die Zusammenfassung sah, habe ich es verstanden.



Sonne und Schatten - Vitaly Janelt kennt beide Seiten. Im März noch qualifizierte er sich mit der U 17-Nationalmannschaft für die Europameisterschaft (3. bis 23. Mai 2015). Nur einen Monat später dann der Rückschlag: U 17-Coach Christian Wück nominierte ihn nicht für die EM in Bulgarien. Durch die Verletzung von Niklas Dorsch im ersten Gruppenspiel rückte der gebürtige Hamburger dann aber doch noch in den Kader nach. Von da an ging es aufwärts für den Mittelfeldspieler von RB Leipzig. Janelt stand in jedem Spiel auf dem Platz und verpasste erst durch die 1:4-Finalniederlage gegen Frankreich knapp den Titel.

Auch bei der WM in Chile stand der zweikampfstarke, zentrale Mittelfeldspieler in beiden Partien in der Startelf. Dabei gelangen ihm schon zwei Treffer und eine Vorlage. Im DFB.de-Interview mit Redakteur Peter Scheffler spricht der 17-Jährige über seine Leistungen, seine sportbegeisterte Familie - und wie er aus einem Rückschlag gestärkt hervorging.

DFB.de: Herr Janelt, im April wurden Sie nicht für die EM nominiert. Seit Ihrer Nachnominierung standen Sie dann in jedem Spiel der U 17 dieses Jahr auf dem Feld. Sind Sie selbst überrascht über die Entwicklung?

Vitaly Janelt: Das hatte ich nicht so erwartet. Als ich von meiner Nicht-Nominierung gehört habe, war ich schon sehr niedergeschlagen. Ich habe aber nicht den Kopf in den Sand gesteckt, sondern versucht, noch mehr an mir zu arbeiten. Dass es mit der EM dann doch noch geklappt hat, war toll, auch wenn es mir für Niklas Dorsch leidtat. Seitdem bin ich ein fester Bestandteil des Teams und habe meine Leistung gebracht.

DFB.de: Auch im WM-Spiel gegen Argentinien. Was war das Erfolgsgeheimnis beim 4:0 gegen den Mitfavoriten?

Janelt: Wir haben als gesamte Mannschaft eine Topleistung gezeigt, und zwar von der ersten bis zur letzten Minute. Das schnelle Tor kam uns dabei natürlich entgegen. Danach hatten die Argentinier noch mal eine kurze Druckphase. Wir haben uns davon aber nicht beeindrucken lassen und noch vor der Pause das 3:0 gemacht. In der zweiten Hälfte wurden sie uns nicht mehr gefährlich.

DFB.de: Waren Sie selbst überrascht über den Raum, den die Argentinier Ihnen gegeben haben?

Janelt: Wir wurden in der Videoanalyse darauf vorbereitet, aber auf dem Platz war ich schon überrascht. Argentinien spielt sehr mannorientiert und postiert sich um den eigenen Sechzehner herum mit einer Fünferkette. Das hatte ich so vorher auch noch nicht gesehen.

DFB.de: Mit Ihrem zweiten Turniertreffer haben Sie den Sieg miteingeleitet. Haben Sie den Ball eigentlich richtig getroffen?

Janelt: Nein, den habe ich nur irgendwie getroffen. (lacht) Aber das war mir egal. Als der Ball reinging, war das ein überragendes Gefühl.

DFB.de: Das hat man Ihnen angemerkt. Bei Ihrem Jubellauf haben Sie gar nicht mitbekommen, wie der Ball wegen des kaputten Netzes wieder aus dem Tor herausrollte, oder?

Janelt: Nein. Als ich den Ball im Tor sah, bin ich einfach losgelaufen. Erst in der Halbzeit haben die Jungs ein paar Späße gemacht: "Vitaly hat das Netz kaputt geschossen." Ich wusste gar nicht, was sie meinen. Erst als ich die Zusammenfassung sah, habe ich es verstanden.

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DFB.de: Die Vorlage kam von Mats Köhlert, den Sie noch aus Hamburger Zeiten kennen.

Janelt: Eigentlich war Mats in einer guten Position, aber ich stand zentraler. Deshalb habe ich ihm zugerufen. Er hat dann super abgelegt. Wir kennen uns noch von Auswahlmannschaften und einzelnen Spielen beim HSV. Wir wissen, wie sich der andere bewegt.

DFB.de: Die Spielweise der Argentinier war ziemlich ruppig. Fiel es Ihnen schwer, die ganze Zeit cool zu bleiben?

Janelt: In einigen Situationen schon, vor allem bei Standardsituationen. Sie haben uns mit allen Mitteln bekämpft, aber wir wollten uns nicht ablenken lassen. Der Blick auf die Anzeigetafel hat auch dabei geholfen. (lacht)

DFB.de: Sie haben nun beide Spiele über die volle Distanz bestritten. Wie steht es um Ihre Fitness?

Janelt: Zwei Spiele über 90 Minuten auf diesem hohen Niveau und bei diesen Temperaturen spürt man schon. Aber unsere medizinische Abteilung und das Trainerteam stellen uns durch individuelle Behandlungen und Regenerationstraining optimal ein.

DFB.de: Auch in Ihrem Verein RB Leipzig lief es für Sie in letzter Zeit gut. Nach Anfangsschwierigkeiten haben Sie nun ein Tor und drei Vorlagen nach sieben Spielen auf dem Konto.

Janelt: Im Verein spielen wir mit drei Sechsern, von denen ich mich links orientiere. Die Rolle ist ein bisschen offensiver als in der Nationalmannschaft. Genauso wie die Spielweise bei RB sehr offensiv ist - so komme ich zu vielen Abschlüssen.

DFB.de: Sie sind in einer sportbegeisterten Familie groß geworden: Ihre Mutter war Eishockey-Nationaltorhüterin, Ihre drei älteren Brüder spielen ebenfalls Fußball.

Janelt: Richtig. Victor spielt noch in Bargfeld, in meinem alten Dorfverein, und Vincent sogar in der Oberliga, beim SV Eichede. Früher waren wir jeden Tag draußen auf dem Bolzplatz. Meine Brüder und ihre Freunde sind drei bis vier Jahre älter als ich, aber da ich sie kannte, durfte ich oft mitspielen. Da habe ich gelernt, mich durchzusetzen.

DFB.de: Auch hier in Chile werden Sie von der Familie unterstützt, wie bei der Europameisterschaft in Bulgarien. Was bedeutet das für Sie?

Janelt: Ich freue mich über diese Unterstützung. Das ist nicht selbstverständlich, vor allem, weil Chile nicht gerade um die Ecke ist. Meine Mutter und mein Stiefvater haben für den gesamten Turnierzeitraum gebucht. Ein Janelt bleibt also auf jeden Fall bis zum Finale. (lacht)

DFB.de: Was sind Ihre nächsten Ziele?

Janelt: Zunächst müssen wir gegen Mexiko bestehen und unseren Tabellenplatz behaupten. Dann hoffe ich, dass wir uns hier den WM-Titel holen können. In Bulgarien waren wir schon knapp davor. Im Verein wollen wir auch wieder in die Endrunde um die Deutsche A-Juniorenmeisterschaft kommen. Außerdem möchte ich meine Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann abschließen - und dann natürlich irgendwann mal Bundesliga spielen. Aber das ist noch ein langer Weg.