1:2 im WM-Viertelfinale: U 17 scheitert nach großem Kampf

Spielkontrolle dank deutscher Tugenden

Die DFB-Auswahl blieb auch nach dem Führungstor gut im Spiel und verpasste es sogar in Person von Elias Abouchabaka die Führung auszubauen (25.). Mit Zweikampfstärke, Robustheit und enormer Hartnäckigkeit in seinen Aktionen hatte die deutsche Mannschaft den Brasilianern längst den Schneid abgekauft.

Hinten wirkte die Defensive um Torwart Luca Plogmann hellwach und spielte ihren körperlichen Vorteil aus, wenn die kleine Seleção die Schnittschnellen der deutschen Viererkette suchte. Vorne kamen die Deutschen mit enormen Tempo unbekümmert über die Flügel und sorgten mit gefährlichen Flanken für Alarm. Beim Torabschluss war aber stets das Bein eines Brasilianers im Weg. So war die Pausenführung gar nicht mehr unverdient.

Glück bei Lincoln-Doppelchance

Mit Dominik Becker, der sich nach einem bösen Foulspiel behandeln lassen musste, und einem Warnschuss von Abouchabaka (50.) kam die deutsche Auswahl aus der Pause. Wie aber schon im ersten Durchgang hatten die Brasilianer in der Anfangsviertelstunde aber mehr Spielanteile und erhielten wieder mehr Raum für Kombinationen. Einen scharfen Schuss von Lincoln lenkte Plogmann gerade noch um den Pfosten (59.), die folgende Ecke setzte ebenfalls Lincoln per Kopf nur minimal am Kasten vorbei (60.).

Doch die Brasilianer wurden immer stärker. In der 65. Minute hatte kleine Seleção erneut die große Möglichkeit zum Ausgleich, doch Paulinho konnte einen zu ungenauen Pass von Lincoln nicht mehr erlaufen. Plogmann wäre geschlagen gewesen. Als sich das Spiel wieder zu beruhigen schien, kam aber das, was kommen musste: Nach Zuspiel von Alan jagte der Weverson den Ball mit voller Wucht an die Unterkante der Latte, von dort aus prallte er ins Tor (71.).

Sonntagsschuss von Paulinho besiegelt das Aus

Auch eine Trinkpause brachte die Brasilianer nicht aus dem Rhythmus, sie drängten weiter auf den Siegtreffer und erhielten im Strafraum erneut zu viele Räume. Scheiterte Lincoln aus rund zehn Metern noch ganz knapp (76.), machte es Paulinho eine Minute besser, als er einen Distanzschuss aus rund 25 Metern im Tor unterbrachte (77.).

Mit frischen Kräften nach drei Auswechslungen und dem Mute der Verzweiflung wehrte sich die DFB-Auswahl gegen das drohende Ausscheiden, wurde beim Torabschluss aber immer wieder entscheidend behindert. Auf der anderen Seite musste sie aufpassen, nicht den endgültigen K.o. zu kassieren. Sechs Minuten Nachspielzeit schürten noch einmal Hoffnung, in der das Wück-Team ein wahres Powerplay im Sechzehner der Brasilianer aufzog. Doch letztendlich reichte es nicht mehr zum Ausgleich.

[dfb]


Der Traum vom Halbfinaleinzug bei der WM in Indien ist für die deutsche U 17-Nationalmannschaft binnen weniger Minuten zerplatzt. Die Auswahl von DFB-Trainer Christian Wück unterlag vor 66.600 enthusiastischen Zuschauern in Kalkutta trotz einer über weite Strecken überzeugenden Leistung gegen Turniermitfavorit Brasilien mit 1:2 (1:0). Im Halbfinale geht es für die kleine Seleção nun am Mittwoch (ab 13.30 Uhr) gegen Vizeeuropameister England um den Einzug in das Endspiel.

Als der Druck der Südamerikaner immer größer wurde, fand die Hoffnung von einem Platz unter den besten vier Mannschaften der Welt ein jähes Ende. Mit Traumtoren in der 71. und 77. Minute brachten Weverson und Paulinho den dreimaligen U 17-Weltmeister auf sehenswerte Art und Weise entscheidend in Führung. Lange hatte die DFB-Auswahl nach einem verwandelten Foulelfmeter von Jann-Fiete Arp aus der 21. Minute vorne gelegen. Zuvor war John Yeboah regelwidrig vom Ball getrennt worden.

"Ich kann meiner Mannschaft heute nur einen einzigen Vorwurf machen: Wir haben in unserer sehr starken ersten Halbzeit schlichtweg kein zweites Tor nachgelegt", sagte Wück. "Die Jungs haben alles investiert, haben unseren Plan sehr diszipliniert und mit großer Leidenschaft verfolgt. Wir wussten, dass Brasilien im zweiten Spielabschnitt viel Druck entwickeln wird. Es ist sehr bitter, dass dem zweiten Tor der Brasilianer ein Schlag ins Gesicht gegen unseren Spieler Jan Boller vorausgeht. Die Jungs sind wahnsinnig traurig, dass ihr WM-Traum auf so schmerzhafte Art und Weise geplatzt ist. Wir werden die Jungs aufrichten, aber im Moment herrscht eine große Enttäuschung. Die WM hat gezeigt, dass wir mit dem 2000er Jahrgang mit den besten Teams der Welt mithalten können."

Damit verpasste die U 17 des DFB den ersten Halbfinaleinzug seit der WM 2011, wo die deutsche Mannschaft um den heutigen Nationalspieler Emre Can in Mexiko die Bronzemedaille holte. Im zweiten Halbfinale stehen sich ebenfalls am Mittwoch (ab 16.30 Uhr) Mali und Europameister Spanien gegenüber.

Kurzpassspiel bringt Defensive in Bedrängnisse

Die deutsche Auswahl, die auf Yannik Keitel (angeschlagen) und Dennis Jastrzembski (gelbgesperrt) verzichten musste, begann bei knapp 30 Grad und enorm hoher Luftfeuchtigkeit abwartend und versuchte, das Spiel der pfeilschnellen brasilianischen Offensive frühzeitig zu lesen. Die Viererkette hatte von Beginn an alle Hände voll zu tun und war bereits nach sechs Minuten mit Fortuna im Bunde, als Alan nach einem präzisen Steilpass von Brenner den Ball aus 14 Metern an den Innenpfosten setzte.

Der Aluminiumtreffer der zuletzt 17-mal unbesiegten Brasilianer war zwar eine Art Wachmacher für die deutsche U 17, die sich nun auch in die gegnerische Hälfte traute. Dennoch lag der Hauptfokus weiter darauf, das brasilianische Kurzpassspiel im Zentrum zu unterbinden. Nach rund einer Viertelstunde ebbte die Angriffswelle der Brasilianer ab - auch weil sich das Wück-Team immer besser auf die Südamerikaner einstellte. Dies erlaubte der DFB-Auswahl einige gefährliche Vorstöße, vor allem über John Yeboah auf der rechten Seite.

Der Wolfsburger holte dann in der 20. Minute auch den Foulelfmeter zur deutschen Führung heraus. Nach einem Zuspiel von Arp schlug er im Strafraum einen Haken und wurde dabei von Lucas Halter von den Beinen geholt. Schiedsrichter Jair Marrufo entschied zurecht auf Elfmeter, den Arp flach und sicher zur Führung verwandelte. Für den Hamburger war es der bereits fünfte Turniertreffer.

###more###

Spielkontrolle dank deutscher Tugenden

Die DFB-Auswahl blieb auch nach dem Führungstor gut im Spiel und verpasste es sogar in Person von Elias Abouchabaka die Führung auszubauen (25.). Mit Zweikampfstärke, Robustheit und enormer Hartnäckigkeit in seinen Aktionen hatte die deutsche Mannschaft den Brasilianern längst den Schneid abgekauft.

Hinten wirkte die Defensive um Torwart Luca Plogmann hellwach und spielte ihren körperlichen Vorteil aus, wenn die kleine Seleção die Schnittschnellen der deutschen Viererkette suchte. Vorne kamen die Deutschen mit enormen Tempo unbekümmert über die Flügel und sorgten mit gefährlichen Flanken für Alarm. Beim Torabschluss war aber stets das Bein eines Brasilianers im Weg. So war die Pausenführung gar nicht mehr unverdient.

Glück bei Lincoln-Doppelchance

Mit Dominik Becker, der sich nach einem bösen Foulspiel behandeln lassen musste, und einem Warnschuss von Abouchabaka (50.) kam die deutsche Auswahl aus der Pause. Wie aber schon im ersten Durchgang hatten die Brasilianer in der Anfangsviertelstunde aber mehr Spielanteile und erhielten wieder mehr Raum für Kombinationen. Einen scharfen Schuss von Lincoln lenkte Plogmann gerade noch um den Pfosten (59.), die folgende Ecke setzte ebenfalls Lincoln per Kopf nur minimal am Kasten vorbei (60.).

Doch die Brasilianer wurden immer stärker. In der 65. Minute hatte kleine Seleção erneut die große Möglichkeit zum Ausgleich, doch Paulinho konnte einen zu ungenauen Pass von Lincoln nicht mehr erlaufen. Plogmann wäre geschlagen gewesen. Als sich das Spiel wieder zu beruhigen schien, kam aber das, was kommen musste: Nach Zuspiel von Alan jagte der Weverson den Ball mit voller Wucht an die Unterkante der Latte, von dort aus prallte er ins Tor (71.).

Sonntagsschuss von Paulinho besiegelt das Aus

Auch eine Trinkpause brachte die Brasilianer nicht aus dem Rhythmus, sie drängten weiter auf den Siegtreffer und erhielten im Strafraum erneut zu viele Räume. Scheiterte Lincoln aus rund zehn Metern noch ganz knapp (76.), machte es Paulinho eine Minute besser, als er einen Distanzschuss aus rund 25 Metern im Tor unterbrachte (77.).

Mit frischen Kräften nach drei Auswechslungen und dem Mute der Verzweiflung wehrte sich die DFB-Auswahl gegen das drohende Ausscheiden, wurde beim Torabschluss aber immer wieder entscheidend behindert. Auf der anderen Seite musste sie aufpassen, nicht den endgültigen K.o. zu kassieren. Sechs Minuten Nachspielzeit schürten noch einmal Hoffnung, in der das Wück-Team ein wahres Powerplay im Sechzehner der Brasilianer aufzog. Doch letztendlich reichte es nicht mehr zum Ausgleich.

###more###