Engel: "Kaum ein Talent kann durchrutschen"

Die talentiertesten Fußballer des Jahrgangs 1998 stehen vor einer besonderen Premiere. In den beiden Junioren-Länderspielen gegen Südkorea heute (ab 11 Uhr) in Mainz und am Freitag (ab 11 Uhr ) in Ingelheim absolvieren die Talente der U 15-Nationalmannschaft unter der Leitung von DFB-Trainer Frank Engel ihr erstes Länderspiel.

Im DFB.de-Interview mit Redakteur Roy Rajber spricht Frank Engel, unter dem bereits die heutigen A-Auswahlspieler Mesut Özil, Jerome Boateng oder Benedikt Höwedes ihre ersten Länderspielerfahrungen gemacht haben, über den Weg in die U 15-Nationalmannschaft, die Bedeutung von Auswahlmannschaften für die sportliche und persönliche Entwicklung in dieser Altersklasse und die Betreuung beim Deutschen Fußball-Bund.

DFB.de: Wie hat sich die neu zusammengestellte Mannschaft auf die Spiele gegen Südkorea vorbereitet?

Frank Engel: Allzu viel Zeit zur Vorbereitung hatten wir nicht. Die Spieler sind am Montag nach Mainz angereist und haben ein erstes regeneratives Training nach den Wochenendspielen absolviert. Am Dienstag standen zwei Einheiten im mannschaftstaktischen Bereich an.

DFB.de: Welche Spieler bilden die Säulen in der Mannschaft?

Engel: Dafür ist es noch viel zu früh. Der Kader setzt sich aus Spielern zusammen, die in den bisherigen fünf Lehrgängen besonders in Erscheinung getreten sind. Zum Teil treffen die Jungs bei dieser Maßnahme zum ersten Mal aufeinander. Wir werden sehen, wie gut die Spieler auf dem Platz harmonieren.

DFB.de: Ist ein besonderes Talent dabei?

Engel: Alle unsere Spieler sind talentierte Fußballer, und sie alle freuen sich auf die Duelle mit Südkorea.



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Die talentiertesten Fußballer des Jahrgangs 1998 stehen vor einer besonderen Premiere. In den beiden Junioren-Länderspielen gegen Südkorea heute (ab 11 Uhr) in Mainz und am Freitag (ab 11 Uhr ) in Ingelheim absolvieren die Talente der U 15-Nationalmannschaft unter der Leitung von DFB-Trainer Frank Engel ihr erstes Länderspiel.

Im DFB.de-Interview mit Redakteur Roy Rajber spricht Frank Engel, unter dem bereits die heutigen A-Auswahlspieler Mesut Özil, Jerome Boateng oder Benedikt Höwedes ihre ersten Länderspielerfahrungen gemacht haben, über den Weg in die U 15-Nationalmannschaft, die Bedeutung von Auswahlmannschaften für die sportliche und persönliche Entwicklung in dieser Altersklasse und die Betreuung beim Deutschen Fußball-Bund.

DFB.de: Wie hat sich die neu zusammengestellte Mannschaft auf die Spiele gegen Südkorea vorbereitet?

Frank Engel: Allzu viel Zeit zur Vorbereitung hatten wir nicht. Die Spieler sind am Montag nach Mainz angereist und haben ein erstes regeneratives Training nach den Wochenendspielen absolviert. Am Dienstag standen zwei Einheiten im mannschaftstaktischen Bereich an.

DFB.de: Welche Spieler bilden die Säulen in der Mannschaft?

Engel: Dafür ist es noch viel zu früh. Der Kader setzt sich aus Spielern zusammen, die in den bisherigen fünf Lehrgängen besonders in Erscheinung getreten sind. Zum Teil treffen die Jungs bei dieser Maßnahme zum ersten Mal aufeinander. Wir werden sehen, wie gut die Spieler auf dem Platz harmonieren.

DFB.de: Ist ein besonderes Talent dabei?

Engel: Alle unsere Spieler sind talentierte Fußballer, und sie alle freuen sich auf die Duelle mit Südkorea.

DFB.de: Ganz generell: Wie wird man U 15-Nationalspieler?

Engel: In der U 15 kann man noch nicht wirklich von Nationalspielern sprechen. Es sind Perspektivspieler, die vom DFB in ihrer sportlichen und persönlichen Entwicklung noch einmal besonders gefördert werden. Sie gehören zu den besten Fußballern ihres Jahrgangs. In Bad Blankenburg und Kaiserau machen sie zunächst in ihren Auswahlmannschaften aus den Landesverbänden auf sich aufmerksam. Dort werden 352 Spieler von einer zentralen Sichtungsgruppe beobachtet. Bis zum jetzigen Zeitpunkt haben wir 97 Spieler zu fünf zentralen DFB-Lehrgängen eingeladen. Aus diesem Kreis formt sich schließlich der 22er-Kader für das erste Junioren-Länderspiel. Aber das System ist immer offen. Bei guten Leistungen in der C-Junioren-Regionalliga haben die Spieler jederzeit die Möglichkeit, sich für die nächste Maßnahme anzubieten.

DFB.de: Worauf liegt der Fokus bei den DFB-Lehrgängen?

Engel: Unsere Hauptaufgabe besteht darin, die Spieler an die sportlichen Herausforderungen und an das Prozedere im DFB heranzuführen. Wir begleiten die Talente mit einem großen Funktionsteam, das sie sportlich, medizinisch und auch schulisch individuell betreut. Neben Trainern, Ärzten und Physiotherapeuten gehören auch zwei Lehrer zum festen Betreuerstab. Wir bieten ihnen professionelle Rahmenbedingungen und führen sie an höhere Ansprüche und Maßstäbe heran.

DFB.de: Was bedeutet das konkret?

Engel: Wir arbeiten an der Verbesserung der Grundlagen wie Flachpassspiel, Freilaufbewegungen sowie individueller Ballsicherheit. Und wir trainieren vorwiegend im individual- und gruppentaktischen Bereich. Mannschaftliche Aufgabenstellungen stehen noch nicht so sehr im Vordergrund, aber natürlich versuchen wir unseren Spielern in kleinen Spielformen und Spielen eine moderne Spielphilosophie zu vermitteln. Das bedeutet beispielsweise, einen frühen Ballgewinn zu erzielen, danach das Spiel in die Tiefe und in die Breite zu öffnen - und schnell das Spiel in die Tiefe zu suchen.

DFB.de: Wie funktioniert das Zusammenspiel zwischen dem DFB und den Vereinen?

Engel: Das Zusammenspiel mit den Vereinen verläuft sehr gut. Wir tauschen uns regelmäßig aus und führen intensive Gespräche. Die Nachwuchsleistungszentren werden von uns genau über die Abläufe und Trainingsinhalte bei DFB-Maßnahmen informiert. Wenn die Spieler in ihre Vereine zurückkehren, weiß man dort genau, wie sehr die Spieler belastet worden sind und wie wir ihre Leistungen beurteilen.

DFB.de: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Talent nicht gesichtet wird?

Engel: Die Wahrscheinlichkeit ist mittlerweile ziemlich gering. Denn der Kontakt zu den Vereinen und den Landesverbänden ist so gut und das Sichtungsnetz so dicht, dass kaum noch jemand durchrutschen kann. Einen wichtigen Teil dazu trägt das DFB-Stützpunktsystem bei - bundesweit wird in 366 Stützpunkten gesichtet. Über die Landes-Auswahlmannschaften geht der Weg dann zu den U 15-Sichtungsturnieren in Bad Blankenburg und Kaiserau.

DFB.de: Verfolgen Sie mit der U 15-Nationalmannschaft ein besonderes sportliches Ziel?

Engel: Für die U 15 gibt es noch keinen offiziellen internationalen Wettbewerb. Aber wir wollen die Spieler mit unserer Arbeit  an ein höheres Niveau heranführen. Als Ergebnis unserer Arbeit empfehlen wir dann 40 bis 45 Spieler für den U 16-Bereich. Aber das System ist, wie gesagt, immer offen. Jeder Spieler kann noch dazu stoßen, der im Verein die entsprechenden Leistungen bringt. Das ist insofern wichtig und sinnvoll, als dass sich insbesondere im Altersbereich zwischen 14 und 16 enorme körperliche und geistige Entwicklungen vollziehen.

DFB.de: Wie wichtig ist in diesem Zusammenhang der internationale Vergleich mit anderen Nationalmannschaften?

Engel: Nach dem nationalen Vergleich bei den DFB-Lehrgängen, wo sich die Spieler mit den Besten im eigenen Land messen, ist ein Junioren-Länderspiel natürlich der nächste Schritt. Zum einen, weil die Erfahrungen rund um ein solches Spiel wertvoll sind: sich das Nationaltrikot überzustreifen, die Hymne vor dem Anpfiff zu hören und vor vielen Zuschauern zu spielen. Das ist etwas völlig Neues und Besonderes für die jungen Spieler. Zum anderen wird natürlich auch in vielen anderen Ländern bereits enorm in diese Altersklasse investiert. Unsere Spieler erreichen bei einem Juniorenländerspiel ein adäquates Wettkampfniveau. Unsere Arbeit ist somit nicht nur wertvoll, sondern auch dringend notwendig. Je früher sich die Talente mit höheren Maßstäben zurechtfinden, desto mehr Chancen haben sie auf dem langen und schwierigen Weg zum Fußballprofi.

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DFB.de: Und der Weg in die A-Nationalmannschaft...?

Engel: Ist sehr lang und unglaublich schwer. Für U 15-Spieler beginnt die Reise ja erst. Für ihren Traum müssen sie auf sehr viel verzichten, hart arbeiten und sich immer weiterentwickeln. Dazu braucht es nicht nur außergewöhnliche Fußballer, sondern auch außergewöhnliche Persönlichkeiten. Es ist normalerweise so, dass es nur zwei bis drei in die A-Nationalmannschaft schaffen können, vielleicht 15 in die Bundesliga. Aber alle unsere Spieler sollten die positiven Dinge im Zuge ihrer persönlichen Entwicklung mitnehmen für ihr späteres Leben.