Tuchel, Kramny und Co.: Nagelsmann hat prominente Vorgänger

Christian Streich: Mit 30 Nachwuchstrainer in Freiburg

Auch Christian Streich kam direkt aus dem Jugendbereich, als er 2012 Cheftrainer des aktuellen Zweitligisten SC Freiburg wurde. Im Vergleich zu Tuchel und Nagelsmann verlief der Aufstieg des heute 50 Jahre alten Fußball-Lehrers zwar nicht so rasant. Aber auch Streich stieg früh ins Trainergeschäft ein, übernahm bereits mit 30 Jahren seine erste Tätigkeit im Nachwuchs des SC Freiburg.

Nur ein Jahr später wurde der gelernte Industriekaufmann und frühere Bundesligaprofi des FC 08 Homburg (zehn Einsätze) Trainer der U 19, die er von 1996 bis 2011 bemerkenswerte 15 Spielzeiten mit großem Erfolg betreute. Er gewann mit den Breisgauern dreimal den DFB-Junioren-Vereinspokal (2006, 2009 und 2011) sowie 2008 die Deutsche Meisterschaft. Auch das hat er also mit Tuchel und Nagelsmann gemeinsam.

Dutt, Sorg, Streich: Die Freiburger Trainertalentschmiede

In seinen letzten vier Jahren bei der U 19 arbeitete Streich schon parallel als Co-Trainer bei den Freiburger Profis - zunächst unter Robin Dutt, später unter Marcus Sorg, dem aktuellen Cheftrainer der deutschen U 19-Nationalmannschaft. Im Januar 2012 folgte Streich auf Sorg - inzwischen ist er seit über vier Jahren bei den Breisgauer Profis im Amt und besitzt einen Vertrag bis Juni 2017. Während seiner langen Jahre als Nachwuchstrainer bildete Streich unter anderem Weltmeister Matthias Ginter (jetzt Borussia Dortmund) aus und machte ihn zum Profispieler. Auch Ex-Nationalspieler Dennis Aogo (FC Schalke 04) oder Ömer Toprak (Bayer 04 Leverkusen) bekamen von Christian Streich in der U 19 den letzten Feinschliff, bevor sie Bundesligaprofis wurden.

"Christian Streich ist ein absoluter Fachmann und hat großen Anteil an unserer Nachwuchsförderung in den vergangenen Jahren", betonte Jochen Saier, Sportvorstand beim SC Freiburg, gegenüber DFB.de. "Es passt sehr gut zur Philosophie des Vereins, dass er Cheftrainer geworden ist." In seinem jetzt 20. Jahr beim Sport-Club will Streich wieder zurück in die Bundesliga, rangiert mit seiner Mannschaft auf einem Aufstiegsplatz. Doch egal, ob es am Ende mit dem erneuten Sprung ins Oberhaus klappt: Ein Denkmal beim SC Freiburg hat sich das Breisgauer Urgestein Christian Streich längst gesetzt.

André Schubert: Erst U 15-Trainer beim DFB, jetzt in der Bundesliga

Bundesligist Borussia Mönchengladbach setzte nach dem überraschenden Rücktritt von Cheftrainer Lucien Favre nach dem 5. Spieltag der laufenden Saison auf einen Nachfolger aus den eigenen Reihen. Der bis dahin für die U 23 zuständige André Schubert übernahm zunächst interimsweise die Leitung, startete mit einer bemerkenswerten Serie von zwölf Bundesligaspielen ohne Niederlage und hat mittlerweile einen Vertrag als Cheftrainer bis Juni 2017 unterschrieben.

Den Weg vom Nachwuchs- zum Cheftrainer bestritt Schubert nicht nur einmal. Schon während seiner Zeit beim SC Paderborn 07 leitete der heute 44 Jahre alte Fußball-Lehrer drei Jahre die Geschicke der U 23, bevor er im April 2009 zum Cheftrainer berufen wurde und ab diesem Zeitpunkt gleichzeitig die Position des Sportlichen Leiters bekleidete. Danach folgte eine Trainerstation beim Zweitligisten FC St. Pauli und eine sechsmonatige Amtszeit als Sportvorstand bei seinem Heimatverein KSV Hessen Kassel.

Bevor es ihn im Sommer 2015 zur Gladbacher Regionalliga-Mannschaft zog, trainierte Schubert ein Jahr lang die deutsche U 15-Nationalmannschaft. Nur elf Spiele betreute er bei der Borussia die U 23, jetzt ist er seit November 2015 für die Profis zuständig. Nach über 13 Jahren im Trainergeschäft schaffte es also auch Schubert, einen Posten in der höchsten deutschen Spielklasse zu ergattern. Mit den Fohlen will sich der gebürtige Kasseler in dieser Saison erneut für das internationale Geschäft qualifizieren.



Heute wurde Bundesligageschichte geschrieben: Der erst 28-jährige Julian Nagelsmann gab als jüngster Cheftrainer der Erstligahistorie beim 1:1 seiner TSG 1899 Hoffenheim beim SV Werder Bremen sein Debüt an der Seitenlinie. Für Julian Nagelsmann, der den aus gesundheitlichen Gründen zurückgetretenen Huub Stevens beerbt hatte, ist es nach bereits rund zehn Jahren Nachwuchsarbeit der erste Cheftrainerposten bei einer Profimannschaft. Bis zuletzt war der gebürtige Landsberger für die U 19 der TSG tätig, gewann 2014 unter anderem die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft.

Der Werdegang des neuen Rekordtrainers, der vor dem Abschluss der Fußball-Lehrer-Ausbildung an der Hennes-Weisweiler-Akademie in Hennef steht, ist außergewöhnlich, aber längst kein Einzelfall mehr. Nagelsmann setzt vielmehr den Trend der vergangenen Jahre fort, in denen bereits eine ganze Reihe hoch qualifizierter Nachwuchstrainer den direkten Sprung in den Profibereich geschafft hatten. Von Thomas Tuchel bis Jürgen Kramny - DFB.de stellt die zum Teil rasanten Aufstiege der einstigen Juniorentrainer vor.

Thomas Tuchel: Vom Nachwuchscoach zum Startrainer

Für Thomas Tuchel, seit Sommer Cheftrainer beim Bundesligisten Borussia Dortmund, begann die Trainerlaufbahn nicht ganz so früh wie bei Julian Nagelsmann. Mit 26 Jahren übernahm der heute 42 Jahre alte Fußball-Lehrer erstmals eine Jugendmannschaft beim VfB Stuttgart. Nach vier Jahren mit jüngeren Teams wurde Tuchel, der genau wie Nagelsmann während seiner aktiven Zeit nie Profi war, Co-Trainer von Hans-Martin Kleitsch bei der U 19. 2005 folgte der Wechsel in den Nachwuchsbereich des FC Augsburg, in dem sich später die Wege von Tuchel und Nagelsmann kreuzen sollten.

Drei Jahre war Tuchel für den FCA in verschiedenen Funktionen tätig. Er war nicht nur für die U 19 und später für die U 23 als Trainer zuständig, sondern er übernahm auch die Rolle als Leiter des Nachwuchsleistungszentrums. Zum damaligen U 23-Kader des FCA gehörte auch Julian Nagelsmann, der jedoch im Januar 2008 im Alter von 20 Jahren aufgrund eines schwerwiegenden Knorpelschadens seine Karriere sehr früh beenden musste. Tuchel trennte sich aber nicht von seinem ehemaligen Schützling, sondern beschäftigte Nagelsmann bis zum Saisonende als Nachwuchsscout.

Tuchel in Mainz: A-Junioren-Meister mit Schürrle

Ab Juli 2008 ging das Duo dann aber doch getrennte Wege. Nagelsmann, der erst vor wenigen Wochen im DFB.de-Interview verriet, dass er zu diesem Zeitpunkt ernsthaft darüber nachgedacht hatte, dem Fußball zunächst einmal fernzubleiben, entschied sich schließlich für ein Engagement als Co-Trainer bei der U 17 des TSV 1860 München. Dort war er zwei Jahre tätig, bevor es ihn in das Nachwuchsleistungszentrum der TSG 1899 Hoffenheim zog. Tuchel nahm dagegen ein Angebot als Trainer der U 19 des FSV Mainz 05 an, mit der er (unter anderem mit dem heutigen Nationalspieler und Weltmeister André Schürrle) gleich im ersten Jahr Deutscher A-Junioren-Meister wurde.

Es war der Beginn einer steilen Karriere. Nach seiner erfolgreichen Spielzeit mit den A-Junioren wurde der gebürtige Krumbacher (Schwaben) zum Cheftrainer der Mainzer Bundesligamannschaft berufen. In seiner sechsjährigen Amtszeit avancierte er zum Publikumsliebling, ließ die Enttäuschung der Fans über den Wechsel von Jürgen Klopp (jetzt FC Liverpool/England) im Jahr 2008 zu Borussia Dortmund in Vergessenheit geraten. Auch beim BVB, bei dem er im Sommer die Nachfolge von Klopp antrat, hat sich Tuchel die Sympathien der Anhänger längst gesichert. Mit den Schwarz-Gelben ist er auf Kurs in Richtung Vize-Meisterschaft, steht im Halbfinale des DFB-Pokals und tritt am kommenden Donnerstag (ab 19 Uhr) im Hinspiel der Europa League-Zwischenrunde gegen den 27-fachen portugiesischen Meister FC Porto an.

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Christian Streich: Mit 30 Nachwuchstrainer in Freiburg

Auch Christian Streich kam direkt aus dem Jugendbereich, als er 2012 Cheftrainer des aktuellen Zweitligisten SC Freiburg wurde. Im Vergleich zu Tuchel und Nagelsmann verlief der Aufstieg des heute 50 Jahre alten Fußball-Lehrers zwar nicht so rasant. Aber auch Streich stieg früh ins Trainergeschäft ein, übernahm bereits mit 30 Jahren seine erste Tätigkeit im Nachwuchs des SC Freiburg.

Nur ein Jahr später wurde der gelernte Industriekaufmann und frühere Bundesligaprofi des FC 08 Homburg (zehn Einsätze) Trainer der U 19, die er von 1996 bis 2011 bemerkenswerte 15 Spielzeiten mit großem Erfolg betreute. Er gewann mit den Breisgauern dreimal den DFB-Junioren-Vereinspokal (2006, 2009 und 2011) sowie 2008 die Deutsche Meisterschaft. Auch das hat er also mit Tuchel und Nagelsmann gemeinsam.

Dutt, Sorg, Streich: Die Freiburger Trainertalentschmiede

In seinen letzten vier Jahren bei der U 19 arbeitete Streich schon parallel als Co-Trainer bei den Freiburger Profis - zunächst unter Robin Dutt, später unter Marcus Sorg, dem aktuellen Cheftrainer der deutschen U 19-Nationalmannschaft. Im Januar 2012 folgte Streich auf Sorg - inzwischen ist er seit über vier Jahren bei den Breisgauer Profis im Amt und besitzt einen Vertrag bis Juni 2017. Während seiner langen Jahre als Nachwuchstrainer bildete Streich unter anderem Weltmeister Matthias Ginter (jetzt Borussia Dortmund) aus und machte ihn zum Profispieler. Auch Ex-Nationalspieler Dennis Aogo (FC Schalke 04) oder Ömer Toprak (Bayer 04 Leverkusen) bekamen von Christian Streich in der U 19 den letzten Feinschliff, bevor sie Bundesligaprofis wurden.

"Christian Streich ist ein absoluter Fachmann und hat großen Anteil an unserer Nachwuchsförderung in den vergangenen Jahren", betonte Jochen Saier, Sportvorstand beim SC Freiburg, gegenüber DFB.de. "Es passt sehr gut zur Philosophie des Vereins, dass er Cheftrainer geworden ist." In seinem jetzt 20. Jahr beim Sport-Club will Streich wieder zurück in die Bundesliga, rangiert mit seiner Mannschaft auf einem Aufstiegsplatz. Doch egal, ob es am Ende mit dem erneuten Sprung ins Oberhaus klappt: Ein Denkmal beim SC Freiburg hat sich das Breisgauer Urgestein Christian Streich längst gesetzt.

André Schubert: Erst U 15-Trainer beim DFB, jetzt in der Bundesliga

Bundesligist Borussia Mönchengladbach setzte nach dem überraschenden Rücktritt von Cheftrainer Lucien Favre nach dem 5. Spieltag der laufenden Saison auf einen Nachfolger aus den eigenen Reihen. Der bis dahin für die U 23 zuständige André Schubert übernahm zunächst interimsweise die Leitung, startete mit einer bemerkenswerten Serie von zwölf Bundesligaspielen ohne Niederlage und hat mittlerweile einen Vertrag als Cheftrainer bis Juni 2017 unterschrieben.

Den Weg vom Nachwuchs- zum Cheftrainer bestritt Schubert nicht nur einmal. Schon während seiner Zeit beim SC Paderborn 07 leitete der heute 44 Jahre alte Fußball-Lehrer drei Jahre die Geschicke der U 23, bevor er im April 2009 zum Cheftrainer berufen wurde und ab diesem Zeitpunkt gleichzeitig die Position des Sportlichen Leiters bekleidete. Danach folgte eine Trainerstation beim Zweitligisten FC St. Pauli und eine sechsmonatige Amtszeit als Sportvorstand bei seinem Heimatverein KSV Hessen Kassel.

Bevor es ihn im Sommer 2015 zur Gladbacher Regionalliga-Mannschaft zog, trainierte Schubert ein Jahr lang die deutsche U 15-Nationalmannschaft. Nur elf Spiele betreute er bei der Borussia die U 23, jetzt ist er seit November 2015 für die Profis zuständig. Nach über 13 Jahren im Trainergeschäft schaffte es also auch Schubert, einen Posten in der höchsten deutschen Spielklasse zu ergattern. Mit den Fohlen will sich der gebürtige Kasseler in dieser Saison erneut für das internationale Geschäft qualifizieren.

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Jürgen Kramny: Und plötzlich siegt der VfB

Gladbachs Ligakonkurrent VfB Stuttgart schlug in der Trainerfrage einen ähnlichen Weg ein. Nach der Entlassung von Ex-Trainer Alexander Zorniger, der mit dem VfB auf Relegationsplatz 16 rangierte, beförderten die Schwaben ihren U 23-Trainer Jürgen Kramny, der - wie Schubert in Gladbach - zunächst als Interimstrainer bei den Profis einsprang.

Der 44 Jahre alte Fußball-Lehrer und ehemalige Profi (unter anderem 74 Erstliga-Einsätze und 222 Zweitligaspiele für den VfB Stuttgart, FSV Mainz 05 und den 1. FC Nürnberg) startete zwar holprig, holte aus den ersten drei Partien nur zwei Punkte. Mit dem Achtelfinalsieg im DFB-Pokal gegen Eintracht Braunschweig (3:2) kehrte jedoch auch der Erfolg in der Liga zurück. Der VfB gewann fünfmal in Folge, heute mit 2:0 gegen Topteam Hertha BSC, und ließ die Gefahrenzone hinter sich. Schon nach seinem ersten Bundesligasieg als Trainer des VfB gegen den VfL Wolfsburg (3:1) erhielt Kramny einen Vertrag als Cheftrainer, der bis Juni 2017 gültig ist.

Auch Kramnys Trainerlaufbahn beginnt in Mainz

Seine Anfänge als Trainer hatte Kramny im Jugendbereich des FSV Mainz 05. Nach der Rückserie der Saison 2005/2006 hatte er seine Karriere als Aktiver bei der zweiten Mannschaft der Rheinhessen beendet und direkt im Anschluss den Trainerposten bei der U 19 übernommen. Zwei Jahre später wurde Kramny Co-Trainer von Jörn Andersen bei den Profis. Im Juli 2010 folgte dann sein Wechsel in das Nachwuchsleistungszentrum des VfB Stuttgart, wo er zunächst eine Spielzeit die U 19 betreute und zwischenzeitlich auch zwei Monate als Co-Trainer von Jens Keller (derzeit vereinslos) bei den Profis tätig war.

Von Juli 2011 bis November 2015 leitete der gebürtige Ludwigsburger Kramny die Geschicke bei der zweiten Mannschaft des VfB. Er führte sie viermal in Folge zum Klassenverbleib in der 3. Liga. Unter anderem hatte Kramny den aktuellen deutschen Nationalspieler Antonio Rüdiger (jetzt AS Rom/Italien) unter seinen Fittichen. In der Saison 2011/2012 war der damals 22 Jahre alte Verteidiger für die U 23 des VfB am Ball, bevor er es in den Kader der Profis schaffte.

Die U 23 genießt beim VfB einen hohen Stellenwert", sagte Kramny im Gespräch mit DFB.de. "Der Verein hat gute Erfahrungen gemacht. Nicht nur Antonio Rüdiger, auch Sami Khedira hat über die zweite Mannschaft den Sprung zu den Profis geschafft." Auch er selbst hat diesen Sprung jetzt geschafft und strebt mit der Bundesligamannschaft des VfB nun den Klassenverbleib in der Bundesliga an.

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André Breitenreiter: Vom Amateurfußball auf die große Bühne

André Breitenreiter, aktueller Cheftrainer des Bundesligisten FC Schalke 04, hat ebenfalls einen steilen Aufstieg hinter sich. Zwar betreute der 42 Jahre Fußball-Lehrer, der es als Profi immerhin auf 144 Bundesliga-Spiele (für den Hamburger SV, den VfL Wolfsburg und die SpVgg Unterhaching) gebracht hatte, nie eine Juniorenmannschaft. Vor rund zweieinhalb Jahren war Breitenreiter aber noch Cheftrainer beim Nord-Regionalligisten TSV Havelse, verpasste mit dem Klub aus Garbsen (bei Hannover) nur knapp den Aufstieg in die 3. Liga.

Nach ereignisreichen zwei Spielzeiten beim SC Paderborn 07, mit dem er zunächst den Erstligaaufstieg schaffte und dann wieder den Gang in die 2. Bundesliga antreten musste, wurde Breitenreiter bei S04 im Sommer Nachfolger von Roberto Di Matteo. Damit ist der gebürtige Langenhagener (Niedersachsen) jetzt Trainer eines ambitionierten Bundesligisten, der sich am kommenden Donnerstag (ab 21.05 Uhr) im Hinspiel der Europa League beim ukrainischen Spitzenklub Shakhtar Donezk eine gute Ausgangslage erkämpfen will.

Roger Schmidt: Über Delbrück und Salzburg nach Leverkusen

Eine ähnliche Karriere wie Breitenreiter hat auch Roger Schmidt hingelegt. Der 48 Jahre alte Fußball-Lehrer, der wie Nagelsmann und Tuchel nie Profi war, sondern für den SC Verl und den SC Paderborn 07 viele Jahre als Spielmacher in der Regionalliga aktiv war, trainierte zu Beginn seiner Laufbahn zwei Jahre lang den unterklassigen Verein Delbrücker SC in Ostwestfalen. Es folgten drei Spielzeiten beim damaligen Viertligisten SC Preußen Münster.

Wie später bei Breitenreiter ging es auch für Schmidt dann von einem Regionalligisten zum Zweitligisten SC Paderborn 07, der für ihn ebenfalls zum Sprungbrett wurde. Über den neunmaligen österreichischen Meister RB Salzburg, mit dem Schmidt 2014 den Titel gewann, kam er im Juli 2014 zum Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen, bei dem er aktuell einen Vertrag bis Juni 2019 besitzt. Mit den Rheinländern verfolgt Schmidt das gleiche Ziel wie André Schubert in Gladbach und André Breitenreiter auf Schalke. Der internationale Wettbewerb soll erreicht werden - möglichst die Champions League.

Martin Schmidt in Mainz: Erfolg mit der U 23, Erfolg in der Bundesliga

Für Julian Nagelsmann gibt es bei der TSG 1899 Hoffenheim dagegen nur eine Marschroute: Der Klassenverbleib ist das erklärte Ziel. Bei seinem Heimdebüt am kommenden Samstag (ab 15.30 Uhr) gegen den FSV Mainz 05 soll der nächste Schritt dahin gemacht werden. Der Mainzer Trainer Martin Schmidt ist ein weiteres Beispiel für den aktuellen Trend. Der 48-jährige Schweizer steht seit Februar 2015 an der Seitenlinie der Rheinland-Pfälzer. Zuvor war er fünf Jahre für die U 23 zuständig, die er zum Aufstieg in die 3. Liga führte. Auch Schmidt hatte nie Fußball im Profibereich gespielt.

Fakt ist: Nicht erst die Beförderung von Julian Nagelsmann zeigt, dass viele Vereine in der Trainerfrage immer häufiger auf eine interne Lösung aus dem Nachwuchsbereich vertrauen. Auch eine eigene Profikarriere ist längst kein Muss mehr, um als Trainer durchzustarten. Thomas Tuchel und Co. haben es vorgemacht. Julian Nagelsmann verfolgt jetzt das gleiche Ziel - und der Anfang ist mit dem Punktgewinn in Bremen geglückt.