Talentförderer Daniel: "Wir haben gute Strukturen"

Er war selbst viele Jahre Profifußballer, hat als Torwart mit Fortuna Düsseldorf 1979 und 1980 zweimal den DFB-Pokal gewonnen. Nach der aktiven Karriere studierte er an der Sporthochschule, machte die Fußballlehrer-Lizenz und war Verbandstrainer des Badischen Fußballverbands in Karlsruhe. Heute ist Jörg Daniel Koordinator und Sportlicher Leiter des DFB-Talentförderprogramms.

Nach der Tagung der Stützpunktkoordinatoren mit Meikel Schönweitz, welche in dieser Woche in Barsinghausen stattfand, spricht er im DFB.de-Interview mit Mitarbeiterin Kira Reising über seinen Werdegang, die Aufgaben eines Stützpunktkoordinators und das Talentförderprogramm beim DFB.

DFB.de: Herr Daniel, wie sieht Ihr Tagesablauf als Sportlicher Leiter des Talentförderprogramms beim DFB aus?

Jörg Daniel: Es gibt keinen Tagesablauf, der sich immer wiederholt. Ich mache ja nicht nur das Talentförderprogramm, sondern bin unter anderem auch in der Torwarttrainerausbildung aktiv. Ich bin regelmäßig in der DFB-Zentrale in Frankfurt bei meinen Kollegen und Ansprechpartnern in der Abteilung Talentförderung. Wir betreuen 29 hauptamtliche Stützpunktkoordinatoren, da hängen 1300 Honorartrainer dran. Somit gibt es immer etwas zu besprechen. Jetzt gerade hatten wir eine Tagung mit den Koordinatoren in Barsinghausen. Wir haben viele solcher Sitzungen, oft halte ich auch Referate auf Trainerkongressen. Es ist also ein sehr buntes und vielfältiges Programm. Das kann bedeuten, dass ich drei Wochen am Stück mal unterwegs bin, es kann aber auch sein, dass ich mal eine Woche lang von zu Hause aus arbeite, denn es gibt genügend Dinge vorzubereiten.

DFB.de: Sie haben die Tagung der Stützpunktkoordinatoren erwähnt: Was besprechen Sie genau bei solchen Tagungen? Wie darf man sich den Ablauf vorstellen?

Daniel: Das ist immer eine Mischung aus verschiedenen Themen. Zum einen reden wir über das Tagesgeschäft. Wir halten uns darüber auf dem Laufenden, was an unseren Stützpunkten passiert. Welche Probleme gibt es dort, was steht an oder muss geändert werden, oder müssen wir neue Schwerpunkte in der Trainingsarbeit setzen? Zum anderen bauen wir immer Fortbildungsmaßnahmen ein, die für die Stützpunktkoordinatoren von großer Bedeutung sind. Die meisten von ihnen haben eine Trainer-A-Lizenz oder die Fußballlehrer-Lizenz.



Er war selbst viele Jahre Profifußballer, hat als Torwart mit Fortuna Düsseldorf 1979 und 1980 zweimal den DFB-Pokal gewonnen. Nach der aktiven Karriere studierte er an der Sporthochschule, machte die Fußballlehrer-Lizenz und war Verbandstrainer des Badischen Fußballverbands in Karlsruhe. Heute ist Jörg Daniel Koordinator und Sportlicher Leiter des DFB-Talentförderprogramms.

Nach der Tagung der Stützpunktkoordinatoren mit Meikel Schönweitz, welche in dieser Woche in Barsinghausen stattfand, spricht er im DFB.de-Interview mit Mitarbeiterin Kira Reising über seinen Werdegang, die Aufgaben eines Stützpunktkoordinators und das Talentförderprogramm beim DFB.

DFB.de: Herr Daniel, wie sieht Ihr Tagesablauf als Sportlicher Leiter des Talentförderprogramms beim DFB aus?

Jörg Daniel: Es gibt keinen Tagesablauf, der sich immer wiederholt. Ich mache ja nicht nur das Talentförderprogramm, sondern bin unter anderem auch in der Torwarttrainerausbildung aktiv. Ich bin regelmäßig in der DFB-Zentrale in Frankfurt bei meinen Kollegen und Ansprechpartnern in der Abteilung Talentförderung. Wir betreuen 29 hauptamtliche Stützpunktkoordinatoren, da hängen 1300 Honorartrainer dran. Somit gibt es immer etwas zu besprechen. Jetzt gerade hatten wir eine Tagung mit den Koordinatoren in Barsinghausen. Wir haben viele solcher Sitzungen, oft halte ich auch Referate auf Trainerkongressen. Es ist also ein sehr buntes und vielfältiges Programm. Das kann bedeuten, dass ich drei Wochen am Stück mal unterwegs bin, es kann aber auch sein, dass ich mal eine Woche lang von zu Hause aus arbeite, denn es gibt genügend Dinge vorzubereiten.

DFB.de: Sie haben die Tagung der Stützpunktkoordinatoren erwähnt: Was besprechen Sie genau bei solchen Tagungen? Wie darf man sich den Ablauf vorstellen?

Daniel: Das ist immer eine Mischung aus verschiedenen Themen. Zum einen reden wir über das Tagesgeschäft. Wir halten uns darüber auf dem Laufenden, was an unseren Stützpunkten passiert. Welche Probleme gibt es dort, was steht an oder muss geändert werden, oder müssen wir neue Schwerpunkte in der Trainingsarbeit setzen? Zum anderen bauen wir immer Fortbildungsmaßnahmen ein, die für die Stützpunktkoordinatoren von großer Bedeutung sind. Die meisten von ihnen haben eine Trainer-A-Lizenz oder die Fußballlehrer-Lizenz.

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DFB.de: Wie sieht die Arbeit der Stützpunktkoordinatoren und Stützpunkttrainer aus?

Daniel: Wir haben 29 Stützpunktkoordinatoren, das heißt jeder Landesverband hat mindestens einen Koordinator und die größeren Verbände haben mehrere. Jeder ist für die in seinem Gebiet liegenden Stützpunkte und Honorartrainer, die er betreut, verantwortlich. Er leitet diese an, kontrolliert sie hin und wieder und pflegt eine Datenbank über alle Talente in seinen Stützpunkten. Die Stützpunktkoordinatoren sind inzwischen auch gut in die Arbeit der Landesverbände eingebunden. Sie betreuen dessen Auswahlmannschaften mit, sind als Referenten tätig in der Trainerausbildung und -fortbildung. Die Honorartrainer haben den Auftrag, einmal die Woche, meistens Montag, die von ihnen ausgesuchten talentiertesten Fußballer in den Jahrgängen U 12 bis U 15 zusätzlich zum Vereinstraining zu trainieren. Am Wochenende führen sie Sichtungsmaßnahmen durch, um zu schauen, wo die besten Spieler sind, und diese dann zu ihrem Stützpunkt zu holen.

DFB.de: Wie aktiv sind Sie selbst eingebunden in die Aufgaben der Talentsuche?

Daniel: Gar nicht. Dafür haben wir unsere gute Struktur an den Stützpunkten und die Honorartrainer vor Ort. Diese sind gleichmäßig auf Deutschland verteilt und dafür zuständig. Ich bin mehr für die konzeptionelle Arbeit und die Fortbildung der Stützpunktkoordinatoren zuständig, wie es jetzt zum Beispiel in den letzten drei Tagen der Fall war.

DFB.de: Haben Sie selbst schon Talente entdeckt und diese gefördert?

Daniel: Ja, beim DFB habe ich die Jugendnationalmannschaften betreut. Um ein paar Namen zu nennen, die bei mir gespielt haben: Jérôme Boateng, René Adler, Lukas Podolski, Mario Gomez. Ganz früher, vor vielen, vielen Jahren, war Oliver Kahn mal mein Auswahltorwart in Karlsruhe beim Badischen Fußballverband. Auch Mehmet Scholl habe ich in Baden mal in Auswahlmannschaften betreut.

DFB.de: Wie wurde aus dem Verbandstrainer in Baden der Leiter des DFB-Talentförderprogramms?

Daniel: Ich habe mich schon während meiner 15-jährigen Tätigkeit beim Badischen Fußballverband mit der Talentförderung beschäftigt. Als ich beim DFB angefangen habe, habe ich eine Jugendnationalmannschaft trainiert und Ausbildungen geleitet. Im Jahr 2000 galt es, die Talentförderkonzepte zu überdenken, und dabei konnte ich meine Erfahrungen als Verbandstrainer gut einbringen.

DFB.de: Wie können Sie Ideen in der Talentförderung von der DFB-Spitze an die Basis weitergeben?

Daniel: Über die handelnden Personen aus unserer Talentförderungsstruktur. Das bedeutet, die Personen, die Trainer ausbilden, unsere Stützpunktkoordinatoren oder die Trainer in den Stützpunkten selbst. Das ist die Kette, über die man Inhalte transportieren kann. Wir machen uns mit dem Sportdirektor Hansi Flick Gedanken, wie sich Fußball in Deutschland entwickeln soll und wie wir dies an die Basis weiterleiten können.