BVB-Coach Hoffmann vor Finale: "Anspannung ist gar nicht schlecht"

Benjamin Hoffmann steht als Trainer vor seiner bisher größten Bewährungsprobe. Der 36-Jährige bestreitet am Sonntag (ab 13 Uhr, live auf DFB-TV) mit der U 17 von Borussia Dortmund im traditionsreichen Dortmunder Stadion Rote Erde das Endspiel um die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft gegen Bayer 04 Leverkusen. Der Fußball-Lehrer war beim BVB zu Saisonbeginn in große Fußstapfen getreten. Sein Vorgänger Hannes Wolf hatte mit den Dortmunder B-Junioren zweimal in Folge den nationalen Meistertitel geholt. In diesem Jahr knüpfte Wolf an diese Erfolge an, gewann auch mit der U 19 die nationale A-Junioren-Krone.

Hoffmann kann nun nachlegen und den historischen Titelhattrick im B-Junioren-Bereich und die Doppelmeisterschaft perfekt machen. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Benjamin Hoffmann mit dem Journalisten Thomas Ziehn über die Vorbereitung auf das Finale, Gegner Bayer 04 und seine eigenen beiden Meisterschaften als Juniorenspieler.

DFB.de: Wie aufgeregt haben Sie Ihre Mannschaft in den vergangenen Tagen erlebt, Herr Hoffmann?

Benjamin Hoffmann: Ich habe die Mannschaft vor den Halbfinalspielen gegen den VfB Stuttgart und im Endspurt um die Meisterschaft in der Staffel West aufgeregter in Erinnerung. In den vergangenen Tagen war es eher eine recht entspannte Vorfreude auf das Finale. Ich denke, dass die Spieler eine gewisse Anspannung aufbauen, je näher es dem Anpfiff entgegengeht. Das ist auch gar nicht schlecht. Denn eine solche Anspannung sorgt dafür, dass noch einmal ein paar Prozente mehr herausgekitzelt werden.

DFB.de: Gab es denn eine besondere Vorbereitung auf das Endspiel?

Hoffmann: Wir haben weitgehend unseren normalen Ablauf durchgezogen. Eine Besonderheit ist selbstverständlich das Bankett in einem Dortmunder Hotel am Vorabend des Endspiels. Mit Ausnahme von Julian Schwermann und Jan-Niklas Beste, die schon im vergangenen Jahr dabei waren, wird das für die meisten sicher eine Premiere.

DFB.de: Im Halbfinalrückspiel gab es ein souveränes 5:1 über den VfB Stuttgart, beide Ligaduelle mit Leverkusen gewann Dortmund 1:0. Außerdem ist der BVB Titelverteidiger und West-Staffelmeister. Gegen die Favoritenrolle können Sie sich kaum wehren, oder?

Hoffmann: Beim Blick auf die Statistik liegen wir leicht vorn. Ich wehre mich aber dagegen, uns als großen Favoriten einzustufen. Dafür besitzt die Leverkusener Mannschaft zu viel Qualität. Schon in den beiden Meisterschaftsspielen hat uns Bayer das Leben sehr schwer gemacht. Beide Begegnungen hätten durchaus auch in die andere Richtung kippen können.

DFB.de: Wie groß ist der Heimvorteil?

Hoffmann: Dem messe ich im Juniorenbereich keine ausschlaggebende Bedeutung zu, zumal wir unsere Heimspiele normalerweise im BVB-Trainingszentrum in Brackel austragen. Sicher werden mehr Dortmunder Fans als Leverkusener Anhänger im Stadion sein. Für wen das ein Vorteil ist, wird man sehen.

DFB.de: Wie schätzen Sie Bayer 04 ein?

Hoffmann: Leverkusen verfügt vor allem im Offensivbereich über große individuelle Klasse. Ich denke da zum Beispiel an Kapitän Atakan Akkaynak oder Chinedu Ekene. Sie sind in der Lage, jederzeit ein Spiel entscheiden zu können.

DFB.de: Zum ersten Mal stehen zwei Teams aus dem Westen im Finale. Ein Zeichen für die Stärke der Staffel?

Hoffmann: Wir haben uns mit Leverkusen und dem FC Schalke 04 einen Dreikampf um die Spitze geliefert. Jede Mannschaft wusste, dass sie sich keine Blöße geben durfte. Das hat dazu geführt, dass alle drei Teams konstant auf hohem Niveau gespielt haben. Von einem langfristigen Trend würde ich jetzt aber nicht sprechen. Das ist immer auch jahrgangsabhängig.

DFB.de: Worauf wird es im Endspiel ankommen, um als Sieger vom Platz zu gehen?

Hoffmann: Der Tagesform wird eine entscheidende Rolle zukommen. Außerdem ist es wichtig, das Glück mehr als der Gegner erzwingen zu wollen. Ich erwarte eine Partie auf hohem Niveau, in der beide Mannschaften bemüht sein werden, wenige Fehler zu machen. Vielleicht führt die Finalsituation aber auch dazu, dass viele Tore fallen. Dann ist es entscheidend, richtig darauf zu reagieren.

DFB.de: Haben Sie sich mit Ihrem Vorgänger Hannes Wolf ausgetauscht?

Hoffmann: Er war zwar im Urlaub, trotzdem haben wir telefoniert. Es gibt jedoch leider keine Formel, wie man den Titel gewinnen kann. (lacht) Wichtig ist, die Mannschaft in gute Stimmung zu bringen, den Spielern Selbstvertrauen zu schenken und Spaß mitzugeben.

DFB.de: Sie waren selbst mit Dortmund 1996 B- und 1998 A-Junioren-Meister. Helfen diese Erfahrungen?

Hoffmann: Das glaube ich schon. Ich weiß ziemlich genau, wie sich die Spieler jetzt fühlen, was auf sie zukommt. Damit kann ich mich gut in sie hineinversetzen - auch wenn jeder seine spezielle Eigenwahrnehmung besitzt.

DFB.de: Wie hat sich der Juniorenfußball seitdem verändert?

Hoffmann: Der Fußball ist schneller, körperlicher und taktischer geworden. Zu meiner Zeit wurde teilweise noch mit Libero und zwei Manndeckern agiert. Heutzutage sind die Spieler außerdem bereits viel weiter. Nicht umsonst schaffen es einige Talente auf direktem Weg von der U 19 zu den Profis.

[mspw]

Benjamin Hoffmann steht als Trainer vor seiner bisher größten Bewährungsprobe. Der 36-Jährige bestreitet am Sonntag (ab 13 Uhr, live auf DFB-TV) mit der U 17 von Borussia Dortmund im traditionsreichen Dortmunder Stadion Rote Erde das Endspiel um die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft gegen Bayer 04 Leverkusen. Der Fußball-Lehrer war beim BVB zu Saisonbeginn in große Fußstapfen getreten. Sein Vorgänger Hannes Wolf hatte mit den Dortmunder B-Junioren zweimal in Folge den nationalen Meistertitel geholt. In diesem Jahr knüpfte Wolf an diese Erfolge an, gewann auch mit der U 19 die nationale A-Junioren-Krone.

Hoffmann kann nun nachlegen und den historischen Titelhattrick im B-Junioren-Bereich und die Doppelmeisterschaft perfekt machen. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Benjamin Hoffmann mit dem Journalisten Thomas Ziehn über die Vorbereitung auf das Finale, Gegner Bayer 04 und seine eigenen beiden Meisterschaften als Juniorenspieler.

DFB.de: Wie aufgeregt haben Sie Ihre Mannschaft in den vergangenen Tagen erlebt, Herr Hoffmann?

Benjamin Hoffmann: Ich habe die Mannschaft vor den Halbfinalspielen gegen den VfB Stuttgart und im Endspurt um die Meisterschaft in der Staffel West aufgeregter in Erinnerung. In den vergangenen Tagen war es eher eine recht entspannte Vorfreude auf das Finale. Ich denke, dass die Spieler eine gewisse Anspannung aufbauen, je näher es dem Anpfiff entgegengeht. Das ist auch gar nicht schlecht. Denn eine solche Anspannung sorgt dafür, dass noch einmal ein paar Prozente mehr herausgekitzelt werden.

DFB.de: Gab es denn eine besondere Vorbereitung auf das Endspiel?

Hoffmann: Wir haben weitgehend unseren normalen Ablauf durchgezogen. Eine Besonderheit ist selbstverständlich das Bankett in einem Dortmunder Hotel am Vorabend des Endspiels. Mit Ausnahme von Julian Schwermann und Jan-Niklas Beste, die schon im vergangenen Jahr dabei waren, wird das für die meisten sicher eine Premiere.

DFB.de: Im Halbfinalrückspiel gab es ein souveränes 5:1 über den VfB Stuttgart, beide Ligaduelle mit Leverkusen gewann Dortmund 1:0. Außerdem ist der BVB Titelverteidiger und West-Staffelmeister. Gegen die Favoritenrolle können Sie sich kaum wehren, oder?

Hoffmann: Beim Blick auf die Statistik liegen wir leicht vorn. Ich wehre mich aber dagegen, uns als großen Favoriten einzustufen. Dafür besitzt die Leverkusener Mannschaft zu viel Qualität. Schon in den beiden Meisterschaftsspielen hat uns Bayer das Leben sehr schwer gemacht. Beide Begegnungen hätten durchaus auch in die andere Richtung kippen können.

DFB.de: Wie groß ist der Heimvorteil?

Hoffmann: Dem messe ich im Juniorenbereich keine ausschlaggebende Bedeutung zu, zumal wir unsere Heimspiele normalerweise im BVB-Trainingszentrum in Brackel austragen. Sicher werden mehr Dortmunder Fans als Leverkusener Anhänger im Stadion sein. Für wen das ein Vorteil ist, wird man sehen.

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DFB.de: Wie schätzen Sie Bayer 04 ein?

Hoffmann: Leverkusen verfügt vor allem im Offensivbereich über große individuelle Klasse. Ich denke da zum Beispiel an Kapitän Atakan Akkaynak oder Chinedu Ekene. Sie sind in der Lage, jederzeit ein Spiel entscheiden zu können.

DFB.de: Zum ersten Mal stehen zwei Teams aus dem Westen im Finale. Ein Zeichen für die Stärke der Staffel?

Hoffmann: Wir haben uns mit Leverkusen und dem FC Schalke 04 einen Dreikampf um die Spitze geliefert. Jede Mannschaft wusste, dass sie sich keine Blöße geben durfte. Das hat dazu geführt, dass alle drei Teams konstant auf hohem Niveau gespielt haben. Von einem langfristigen Trend würde ich jetzt aber nicht sprechen. Das ist immer auch jahrgangsabhängig.

DFB.de: Worauf wird es im Endspiel ankommen, um als Sieger vom Platz zu gehen?

Hoffmann: Der Tagesform wird eine entscheidende Rolle zukommen. Außerdem ist es wichtig, das Glück mehr als der Gegner erzwingen zu wollen. Ich erwarte eine Partie auf hohem Niveau, in der beide Mannschaften bemüht sein werden, wenige Fehler zu machen. Vielleicht führt die Finalsituation aber auch dazu, dass viele Tore fallen. Dann ist es entscheidend, richtig darauf zu reagieren.

DFB.de: Haben Sie sich mit Ihrem Vorgänger Hannes Wolf ausgetauscht?

Hoffmann: Er war zwar im Urlaub, trotzdem haben wir telefoniert. Es gibt jedoch leider keine Formel, wie man den Titel gewinnen kann. (lacht) Wichtig ist, die Mannschaft in gute Stimmung zu bringen, den Spielern Selbstvertrauen zu schenken und Spaß mitzugeben.

DFB.de: Sie waren selbst mit Dortmund 1996 B- und 1998 A-Junioren-Meister. Helfen diese Erfahrungen?

Hoffmann: Das glaube ich schon. Ich weiß ziemlich genau, wie sich die Spieler jetzt fühlen, was auf sie zukommt. Damit kann ich mich gut in sie hineinversetzen - auch wenn jeder seine spezielle Eigenwahrnehmung besitzt.

DFB.de: Wie hat sich der Juniorenfußball seitdem verändert?

Hoffmann: Der Fußball ist schneller, körperlicher und taktischer geworden. Zu meiner Zeit wurde teilweise noch mit Libero und zwei Manndeckern agiert. Heutzutage sind die Spieler außerdem bereits viel weiter. Nicht umsonst schaffen es einige Talente auf direktem Weg von der U 19 zu den Profis.

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