Robin Yalcin: "Den SC Freiburg besiegen wäre ein Signal"

Robin Yalcin zählt zum exklusiven Kreis der größten Talente des deutschen Fußballs. Was er auch 2011 zeigte: in Serbien, in Mexiko und auf den Plätzen der A-Junioren-Bundesliga.

Im Mai stand er im EM-Finale. Bei der WM in Mexiko schlug die deutsche U 17 Brasilien im Spiel um den dritten Platz, übrigens mit 4:3 nach zwei-Tore-Rückstand. Begeisternder Fußball - doch für den 1,83 Meter großen Innenverteidiger längst kein Grund, es fortan ruhiger angehen zu lassen. In der U 19 des VfB Stuttgart legte der gebürtige Niederbayer mit deutsch-türkischen Wurzeln eine blitzsaubere Hinrunde in der A-Junioren-Bundesliga hin.

Der 17-Jährige besucht die 12. Klasse und will 2013 sein Abitur machen. Fußball und Schule – nicht immer ist es leicht, alles unter einen Hut zu bringen. Vor über zwei Jahren zog er wegen des Fußballs aus dem Bayerischen Wald nach Stuttgart. Heute sagt er: „Ich fühle mich pudelwohl in Stuttgart. Der Verein und das gesamte Umfeld passen, mir macht es großen Spaß, hier zu leben und Fußball zu spielen. Die Heimat aber ist Deggendorf.“

Am Freitag und Samstag spielt er also in der Halle Fußball, die VfB-Junioren haben Heimspiel beim Mercedes-Benz Junior Cup in Sindelfingen. DFB.de sprach mit dem Gewinner der Fritz-Walter-Medaille in Silber über die Chancen des Lokalmatadoren. DFB-TV zeigt das Turnier aus dem Glaspalast an beiden Tagen als Livestream.

DFB.de: Robin Yalcin, die A-Junioren-Bundesliga startet erst am 12. Februar in die Rückrunde. Wie passt Ihnen da ein Hallenturnier in die Vorbereitung?

Robin Yalcin: Klar ist doch, dass für die U 19 eines Bundesligisten sicher nicht ein Hallenturnier Priorität hat. Den ersten Platz in der A-Junioren-Bundesliga wollen wir halten und verteidigen. Aber davon mal abgesehen, ist der Mercedes-Benz Junior Cup etwas ganz Besonderes. Beim Finale 2011 saßen Beckenbauer, Bierhoff und Rangnick im Publikum. Das Turnier im Glaspalast von Sindelfingen ist das Aushängeschild für Juniorenfußball in der Halle.

DFB.de: Wie bereiten sich die VfB-Junioren auf die Junioren-Bundesliga vor?

Yalcin: Nach dem Junior-Cup haben wir noch mal vier Tage Pause, dann beginnt die intensive Trainingsphase. Wir werden die gesamte Zeit hier in Stuttgart trainieren.



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Robin Yalcin zählt zum exklusiven Kreis der größten Talente des deutschen Fußballs. Was er auch 2011 zeigte: in Serbien, in Mexiko und auf den Plätzen der A-Junioren-Bundesliga.

Im Mai stand er im EM-Finale. Bei der WM in Mexiko schlug die deutsche U 17 Brasilien im Spiel um den dritten Platz, übrigens mit 4:3 nach zwei-Tore-Rückstand. Begeisternder Fußball - doch für den 1,83 Meter großen Innenverteidiger längst kein Grund, es fortan ruhiger angehen zu lassen. In der U 19 des VfB Stuttgart legte der gebürtige Niederbayer mit deutsch-türkischen Wurzeln eine blitzsaubere Hinrunde in der A-Junioren-Bundesliga hin.

Der 17-Jährige besucht die 12. Klasse und will 2013 sein Abitur machen. Fußball und Schule – nicht immer ist es leicht, alles unter einen Hut zu bringen. Vor über zwei Jahren zog er wegen des Fußballs aus dem Bayerischen Wald nach Stuttgart. Heute sagt er: „Ich fühle mich pudelwohl in Stuttgart. Der Verein und das gesamte Umfeld passen, mir macht es großen Spaß, hier zu leben und Fußball zu spielen. Die Heimat aber ist Deggendorf.“

Am Freitag und Samstag spielt er also in der Halle Fußball, die VfB-Junioren haben Heimspiel beim Mercedes-Benz Junior Cup in Sindelfingen. DFB.de sprach mit dem Gewinner der Fritz-Walter-Medaille in Silber über die Chancen des Lokalmatadoren. DFB-TV zeigt das Turnier aus dem Glaspalast an beiden Tagen als Livestream.

DFB.de: Robin Yalcin, die A-Junioren-Bundesliga startet erst am 12. Februar in die Rückrunde. Wie passt Ihnen da ein Hallenturnier in die Vorbereitung?

Robin Yalcin: Klar ist doch, dass für die U 19 eines Bundesligisten sicher nicht ein Hallenturnier Priorität hat. Den ersten Platz in der A-Junioren-Bundesliga wollen wir halten und verteidigen. Aber davon mal abgesehen, ist der Mercedes-Benz Junior Cup etwas ganz Besonderes. Beim Finale 2011 saßen Beckenbauer, Bierhoff und Rangnick im Publikum. Das Turnier im Glaspalast von Sindelfingen ist das Aushängeschild für Juniorenfußball in der Halle.

DFB.de: Wie bereiten sich die VfB-Junioren auf die Junioren-Bundesliga vor?

Yalcin: Nach dem Junior-Cup haben wir noch mal vier Tage Pause, dann beginnt die intensive Trainingsphase. Wir werden die gesamte Zeit hier in Stuttgart trainieren.

DFB.de: Der letzte Junioren-Titel des VfB Stuttgart liegt schon etwas zurück. 2005 wurden die A-Junioren des VfB Stuttgart, damals mit Serdar Tasci und Andreas Beck im Kader, Deutscher Meister.

Yalcin: Das stimmt. Und das, obwohl unsere A-Junioren immer um den Titel mitspielen. Auch 2010 stand der VfB im Halbfinale, damals war gegen Bayer Leverkusen Schluss. Für mich persönlich wird es jedenfalls Zeit, einen Titel zu gewinnen. Schließlich stand ich mit der B-Jugend bereits zweimal im Halbfinale. Leichte Spiele gibt es nicht in der Bundesliga, zumal für uns. Gerade gegen uns sind die Gegner immer hoch motiviert und absolut defensiv eingestellt. Meistens wollen sie gar nicht Fußball spielen, sondern stellen sich nur hinten rein. Aber auch dagegen haben wir Mittel erarbeitet. Seit sechs Spielen sind wir ungeschlagen.

DFB.de: Der Tabellenzweite SC Freiburg tritt als Titelverteidiger beim Junior-Cup an. Ist das eine zusätzliche Motivation?

Yalcin: Im Hinspiel haben wir unglücklich 2:2 gespielt. Für mich sind sie unser stärkster Konkurrent in der Liga. Wenn wir Freiburg schon mal in der Halle schlagen, wäre das sicher ein Ausrufezeichen, ein erstes Signal, auch für das Rückrundenspiel in der A-Junioren-Bundesliga.

DFB.de: Auch international ist der Junior-Cup stark besetzt. Sie haben bei der U 17-WM schon vor 80.000 Zuschauern im Aztekenstadion gespielt. Freut man sich dennoch auf Lazio oder Celtic?

Yalcin: Ich habe meine internationalen Erfahrungen schon gemacht, aber klar ist, dass Lazio Rom, Celtic Glasgow und auch die U 19 der USA dazu beitragen werden, dass die Zuschauer ein tolles Turnier im Glaspalast zu sehen bekommen.

DFB.de: Kicken Sie eigentlich gerne in der Halle?

Yalcin: Dass heute wesentlich seltener in der Halle gespielt wird, hat sicher seine Gründe. Gerade Junioren-Bundesligisten treten doch recht selten in der Halle an. Die Priorität liegt klar auf der Bundesliga. Die Anforderungen auf dem Feld sind einfach ganz andere. Aber als Abwechslung macht es mir schon Spaß.

DFB.de: Die U 17-Nationalmannschaft hat gerade in Mexiko tollen Offensivfußball gezeigt. Wie fällt ihr Blick zurück aus?

Yalcin: Wir haben 2011 zwei atemberaubende Turniere gespielt. Diese Erfahrungen kann mir keiner mehr nehmen. Das Spiel um Platz drei gegen Brasilien in Mexico-City vor 80.000...ich meine, manche Profis haben noch nie vor so einer Kulisse gespielt. Dieses Bild, diese Atmosphäre, als Spieler will ich da hin, das möchte ich wieder und wieder erleben. So richtig Zeit, diese Eindrücke zu verarbeiten, bleibt einem aber nicht. Nach etwa zehn Tagen Pause starteten wir mit dem VfB Stuttgart in die Vorbereitung auf die Junioren-Bundesliga. Es gab viel Lob, viel Anerkennung, aber im Fußball zählt immer nur das Heute, die nächste anstehende Aufgabe.

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DFB.de: Nach EM und WM 2011 kam die Weihnachtspause keinen Tag zu früh, oder?

Yalcin: Nach Mexiko habe ich vom DFB freibekommen, genauso wie viele andere WM-Teilnehmer. Das war auch gut, denn zum Jahresende merkte ich schon, wie langsam die Kraftreserven ausgingen. Irgendwann zeigt der Akku Null. Die Pause hat gut getan.

DFB.de: Sie wollen 2013 Abitur machen. Wie viele Schultage haben Sie 2011 verpassen müssen?

Yalcin: Letztes Jahr war es schon extrem, durch die EM-Quali und die beiden Turniere. Das hing alles am seidenen Faden. Wenn wir in der Eliterunde rausfliegen, erübrigt sich der Rest. Aber so sind wir bei der EM in Serbien dabei und ein paar Wochen später bei der Weltmeisterschaft in Mexiko. Am Ende waren es 2011 vielleicht mehr Fehltage als tatsächliche Schultage.

DFB.de: Zum Schluss nochmal zum Mercedes-Benz Junior Cup. Klappt es diesmal mit dem Titelgewinn?

Yalcin: Vergangenes Jahr waren wir Zweiter. In der Halle entscheiden Sekunden über Sieg und Niederlage, Weiterkommen oder die Tasche packen. Unser Minimalziel ist das Halbfinale, schließlich spielen wir vor dem eigenen Anhang. Es ist ein hervorragend besetztes Turnier und wir wollen eine gute Rolle spielen.