Bundesliga-Schiedsrichter dürfen Spiele abbrechen

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) will ab der kommenden Bundesliga-Saison die Vorgabe der Europäischen Fußball-Union (UEFA) umsetzen und den Schiedsrichtern die Möglichkeit zum Spielabbruch bei rassistischen Vorfällen im Stadion geben.

"Die Rassismus-Vorgabe wird umgesetzt. Es muss aber behutsam überlegt werden, wie das im Detail aussehen soll. Wir dürfen die Schiedsrichter damit nicht allein lassen. Wir warten jetzt noch auf die konkreten Vorgaben der UEFA und werden dann die entsprechenden Anweisungen an die Schiedsrichter weitergeben", erklärte der für die Unparteiischen zuständige DFB-Vizepräsident Rainer Koch beim Saison-Vorbereitungslehrgang der Referees in Altensteig-Wart.

Die UEFA hatte zuletzt beschlossen, dass dem Schiedsrichter bei rassistischen Vorfällen im Stadion mehre Optionen zur Verfügung stehen sollen. Die Möglichkeiten reichen von einer Lautsprecher-Durchsage über eine Spiel-Unterbrechung bis zum Spielabbruch.

Video-Portal der Schiedsrichter mit positiver Resonanz

Positive Resonanz und zahlreiche Nachfragen aus europäischen Verbänden erfuhr laut Lehrwart Eugen Strigel das Video-Portal der deutschen Schiedsrichter, das seit Beginn der letzten Saison genutzt wird. Über die Eigenentwicklung der DFB-Schiedsrichterabteilung ist eine zeitnahe und allen Lizenzliga-Schiedsrichtern, -Assistenten und -Coaches zugängliche Auswertung der diskussionswürdigen Entscheidungen eines Spieltages möglich, um eine einheitliche Regelauslegung sicherzustellen.

Die Szenen werden nach jedem Spieltag mit einer Kommentierung durch den Schiedsrichter-Ausschuss in das Portal eingestellt, um Klarheit zur Entscheidung oder Situation zu schaffen. Die Referees und der Schiedsrichter-Ausschuss loggen sich in dieses Passwort-geschützte Portal ein und arbeiten die Szenen durch.

Leistungstest mit 41 der 42 Schiedsrichter

Beim Lehrgang im Schwarzwald waren 41 der 42 Erst- und Zweitliga-Schiedsrichter dabei. Lediglich Christian Schößling fehlte wegen der bevorstehenden Geburt seines Kindes. Schößling muss den Leistungstest in den kommenden Wochen ebenso nachholen wie Patrick Ittrich, der die sportliche Prüfung aufgrund einer Muskelverletzung abbrechen musste. Auch die derzeit verletzten Top-Referees Florian Meyer und Michael Weiner müssen den Test nachholen.



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Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) will ab der kommenden Bundesliga-Saison die Vorgabe der Europäischen Fußball-Union (UEFA) umsetzen und den Schiedsrichtern die Möglichkeit zum Spielabbruch bei rassistischen Vorfällen im Stadion geben.

"Die Rassismus-Vorgabe wird umgesetzt. Es muss aber behutsam überlegt werden, wie das im Detail aussehen soll. Wir dürfen die Schiedsrichter damit nicht allein lassen. Wir warten jetzt noch auf die konkreten Vorgaben der UEFA und werden dann die entsprechenden Anweisungen an die Schiedsrichter weitergeben", erklärte der für die Unparteiischen zuständige DFB-Vizepräsident Rainer Koch beim Saison-Vorbereitungslehrgang der Referees in Altensteig-Wart.

Die UEFA hatte zuletzt beschlossen, dass dem Schiedsrichter bei rassistischen Vorfällen im Stadion mehre Optionen zur Verfügung stehen sollen. Die Möglichkeiten reichen von einer Lautsprecher-Durchsage über eine Spiel-Unterbrechung bis zum Spielabbruch.

Video-Portal der Schiedsrichter mit positiver Resonanz

Positive Resonanz und zahlreiche Nachfragen aus europäischen Verbänden erfuhr laut Lehrwart Eugen Strigel das Video-Portal der deutschen Schiedsrichter, das seit Beginn der letzten Saison genutzt wird. Über die Eigenentwicklung der DFB-Schiedsrichterabteilung ist eine zeitnahe und allen Lizenzliga-Schiedsrichtern, -Assistenten und -Coaches zugängliche Auswertung der diskussionswürdigen Entscheidungen eines Spieltages möglich, um eine einheitliche Regelauslegung sicherzustellen.

Die Szenen werden nach jedem Spieltag mit einer Kommentierung durch den Schiedsrichter-Ausschuss in das Portal eingestellt, um Klarheit zur Entscheidung oder Situation zu schaffen. Die Referees und der Schiedsrichter-Ausschuss loggen sich in dieses Passwort-geschützte Portal ein und arbeiten die Szenen durch.

Leistungstest mit 41 der 42 Schiedsrichter

Beim Lehrgang im Schwarzwald waren 41 der 42 Erst- und Zweitliga-Schiedsrichter dabei. Lediglich Christian Schößling fehlte wegen der bevorstehenden Geburt seines Kindes. Schößling muss den Leistungstest in den kommenden Wochen ebenso nachholen wie Patrick Ittrich, der die sportliche Prüfung aufgrund einer Muskelverletzung abbrechen musste. Auch die derzeit verletzten Top-Referees Florian Meyer und Michael Weiner müssen den Test nachholen.

Schwerpunkte der Schiedsrichter-Vorbereitung in Altensteig-Wart, an der auch die beiden neuen Bundesliga-Referees Marco Fritz und Felix Zwayer teilnahmen, waren laut Lehrwart Eugen Strigel die einheitliche Regelauslegung, das Erkennen von Schwalben und Abseitspositionen sowie das Interview-Verhalten der Unparteiischen vor TV-Kameras.

Bekannt gegeben wurde zudem, dass Knut Kircher und Michael Weiner jeweils drei Spiele der neuen UEFA Europa League leiten werden. Als Torraum-Assistenten wurden Peter Sippel und Markus Schmidt sowie Babak Rafati und Peter Gagelmann eingeteilt.

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Verabschiedung von Fandel

Am Abend wurden Florian Meyer und Bibiana Steinhaus im Rahmen einer Ehrung als "Schiedsrichter" bzw. "Schiedsrichterin des Jahres 2008/09" ausgezeichnet.

Meyer ist seit 1998 Bundesliga-Schiedsrichter und hat bis heute insgesamt 169 Spiele der deutschen Spitzenklasse geleitet. Seit 2002 steht er auf der FIFA-Liste und war seither bei 15 A-Länderspielen und 30 Begegnungen der UEFA-Klubwettbewerbe im Einsatz.

Steinhaus wurde bereits 2007 und 2008 zur "Schiedsrichterin des Jahres" gewählt. Als erste Unparteiische leitet sie seit der Saison 2007/2008 Begegnungen in der 2. Bundesliga und außerdem seit acht Jahren Spiele in der Männer-Regionalliga. In der Frauen-Bundesliga war sie bei 74 Begegnungen im Einsatz. Zu den bisherigen Höhepunkten ihrer Laufbahn gehört die Leitung von neun A-Länderspielen und neun Begegnungen im Europapokal-Wettbewerb der Frauen.

Zudem wurde FIFA-Referee Herbert Fandel offiziell verabschiedet. Der 45-Jährige hatte seine Schiedsrichter-Karriere im Anschluss an die abgelaufene Bundesliga-Saison beendet und wird künftig als kooptiertes Mitglied im DFB-Schiedsrichter-Ausschuss mitarbeiten.