Von 1947 bis 1950

Ausbildungsleiter: Sepp Herberger

Der "Chef" Sepp Herberger initiierte 1947 den ersten Lehrgang in der Fußball-Lehrer-Ausbildung an der Sporthochschule in Köln. Im ersten Kurs machten unter anderem Hennes Weisweiler und Herbert Widmayer ihr Fußball-Lehrer-Diplom.

Daten und Fakten zum DFB-Chefausbilder Sepp Herberger:

  • Ausbildungsleiter von 1947 bis 1950
  • Lehrgänge 1 bis 3
  • 3 Ausbildungen
  • 95 Absolventen

Sepp Herberger machte als kluger Trainer-Stratege das unvergessliche "Wunder von Bern" erst möglich. Doch nicht nur wegen des 3:2 im WM-Finale von 1954 hat sich der "Fußball-Philosoph von der Bergstraße" unschätzbare Verdienste um unseren Fußball erworben. Denn auch für die Trainer-Ausbildung stellte er zukunftsweisende Weichen. Vom 3. November 1947 bis zum 21. August 1948 startete unter seiner Leitung an der Sporthochschule in Köln der erste Fußball-Lehrer-Lehrgang heutigen Zuschnitts.

"Er überließ nichts dem Zufall"

Die ersten drei Fußball-Lehrer-Lehrgänge von 1947/48 bis 1949/50 standen im Zeichen eines allgemeinen Neubeginns nach dem Zweiten Weltkrieg, unter dem Eindruck der Aufteilung Deutschlands in vier Besatzungszonen. Sie wurden in der soeben neu gegründeten Hochschule in Köln durchgeführt. In solchen Zeiten können starke Persönlichkeiten Mäßstäbe für künftige Generationen setzen. Das hat ohne Zweifel Sepp Herberger sowohl in seiner Rolle als Ausbildungsleiter in den Fußball-Lehrer-Lehrgängen getan.

Walter Ochs und Herbert Widmayer, Absolventen des ersten Lehrgangs, beschreiben Herberger übereinstimnmend als Leitfigur und väterlichen Freund, der den Lehrgangsteilnehmern nicht nur praktische Erfahrungen und fundiertes Fachwissen vermittelte, sondern ihnen auch mit seinem Rat zur Seite stand. "Sepp Hergerber war Trainer, Manager, Arzt, Psychologe und Beichtvater in einer Person. Er überließ nichts dem Zufall", beschrieb der ehemalige Nationalspieler Willi Schulz einmal den früheren Bundestrainer gegenüber der Zeitung "Welt am Sonntag".

"Da ging kein Wort verloren"

Hennes Weisweiler, der selbst unter Herberger zum Fußball-Lehrer ausgebildet wurde und später Nachfolger als DFB-Chefausbilder wurde, beschrieb den "Chef" und die Atmosphäre bei den ersten Lehrgängen wie folgt: "Da ging kein Wort verloren, denn die meisten waren mit 27 bis 30 Jahren Männer, die härteste Kriegserlebnisse geformt hatten. Wir bauten mit allem Ernst an unserer Zukunft als Fußballtrainer, wir wollten auch endlich etwas vom Leben haben. Und Sepp Herberger verstand es immer, die Zügel mal straff, mal locker zu halten."