Kulturstiftung präsentiert Festival "11mm"

Im Berliner Kino Babylon ist am Donnerstagabend das Filmfestival "11mm" eröffnet worden. Noch bis Montag werden die besten Fußballfilme aus aller Welt gezeigt. Auch in diesem Jahr steht die DFB-Kulturstiftung dem Internationalen Fußballfilmfestival als Partner zur Seite. Zu den prominenten Besuchern gehörte unter anderem Ex-Nationalspieler Arne Friedrich.

Einmal im Jahr wird das Kino Babylon zum Festspielhaus. Der leuchtende Schriftzug an der Fassade ist schon von Weitem zu sehen. Der rote Teppich ist grün, und streng genommen ist er auch gar kein Teppich, sondern Rasen. Eine überdachte Trainerbank steht am Eingang. Das Festivalbanner flattert, Fotografen und Kameraleute warten. Die Blitzlichtgewitter gelten heute nicht den Berühmtheiten der Volksbühne nebenan, sondern den Filmschaffenden, die sich ihrem Lieblingsthema widmen: Dem Fußball. Der bestimmt das Programm der kommenden fünf Tage.

Eröffnungsfilm "Messi - Der Film"

Auf der Bühne des großen Kinosaales steht Arne Friedrich, inzwischen Co-Trainer der U18-Nationalmannschaft, und selbstverständlich wird er nach seinen Erinnerungen an das Spiel gegen Argentinien bei der WM 2010, dem Spiel gegen Messi gefragt. "Über Messi", sagt er, "muss man nicht viel erzählen. Da kennt man die Stärken, und Schwächen hat er eigentlich fast keine." Er erzählt dann aber doch noch ein bisschen. "Gegen Messi zu spielen, war etwas sehr Besonderes. Er ist nicht sehr groß, aber er ist sehr stabil. Wenn man sich die Oberschenkel mal ansieht - der hat schon richtig Masse. Den kann man treten,wie man möchte, der steht immer wieder auf und läuft weiter. Ein Einzelner kann ihn nicht stoppen." Für Arne Friedrich der weltbeste Fußballer - neben Phillipp Lahm.

Und dann hebt sich der Vorhang, es geht endlich richtig los. Mit der Deutschlandpremiere von "Messi - Der Film" eröffnet die inzwischen 12. Ausgabe des Festivals. Es ist eine Liebeserklärung des spanischen Regisseurs Álex de la Iglesia an den argentinischen Superstar, der so gar nicht als Filmheld taugt. Jorge Valdano, selbst Fußballweltmeister und Autor literarischer Fußballkolumnen, schrieb das Drehbuch.

Das Ungewöhnliche an dem Film sind die fiktiven Sequenzen, die Messis Kindheit und Jugend nachzeichnen und auf diese Weise den dokumentarischen Charakter auflösen. Die Interviews sind nicht als Befragung, sondern als Gespräche unter Wegebegleitern, Freunden und Kollegen von Leo Messi inszeniert. Das nimmt dem Film die Strenge, die Dokumentationen so oft zueigen ist. Immer wieder werden dazwischen Ausschnitte aus einem Interview gezeigt, das Messi als etwa 13-jähriger gegeben hat. Scheu ist er, und wortkarg. Das exakte Gegenteil des anderen berühmten Argentiniers, mit der er so häufig verglichen wird. Während Maradona in Kusturicas Filmporträt eine ganze Halle mit seiner Präsenz füllt, sagt Messi mal ja, mal nein und betrachtet aufmerksam die eigenen Füße. Fußball interessiert ihn, alles andere ist seine Sache nicht.



Im Berliner Kino Babylon ist am Donnerstagabend das Filmfestival "11mm" eröffnet worden. Noch bis Montag werden die besten Fußballfilme aus aller Welt gezeigt. Auch in diesem Jahr steht die DFB-Kulturstiftung dem Internationalen Fußballfilmfestival als Partner zur Seite. Zu den prominenten Besuchern gehörte unter anderem Ex-Nationalspieler Arne Friedrich.

Einmal im Jahr wird das Kino Babylon zum Festspielhaus. Der leuchtende Schriftzug an der Fassade ist schon von Weitem zu sehen. Der rote Teppich ist grün, und streng genommen ist er auch gar kein Teppich, sondern Rasen. Eine überdachte Trainerbank steht am Eingang. Das Festivalbanner flattert, Fotografen und Kameraleute warten. Die Blitzlichtgewitter gelten heute nicht den Berühmtheiten der Volksbühne nebenan, sondern den Filmschaffenden, die sich ihrem Lieblingsthema widmen: Dem Fußball. Der bestimmt das Programm der kommenden fünf Tage.

Eröffnungsfilm "Messi - Der Film"

Auf der Bühne des großen Kinosaales steht Arne Friedrich, inzwischen Co-Trainer der U18-Nationalmannschaft, und selbstverständlich wird er nach seinen Erinnerungen an das Spiel gegen Argentinien bei der WM 2010, dem Spiel gegen Messi gefragt. "Über Messi", sagt er, "muss man nicht viel erzählen. Da kennt man die Stärken, und Schwächen hat er eigentlich fast keine." Er erzählt dann aber doch noch ein bisschen. "Gegen Messi zu spielen, war etwas sehr Besonderes. Er ist nicht sehr groß, aber er ist sehr stabil. Wenn man sich die Oberschenkel mal ansieht - der hat schon richtig Masse. Den kann man treten,wie man möchte, der steht immer wieder auf und läuft weiter. Ein Einzelner kann ihn nicht stoppen." Für Arne Friedrich der weltbeste Fußballer - neben Phillipp Lahm.

Und dann hebt sich der Vorhang, es geht endlich richtig los. Mit der Deutschlandpremiere von "Messi - Der Film" eröffnet die inzwischen 12. Ausgabe des Festivals. Es ist eine Liebeserklärung des spanischen Regisseurs Álex de la Iglesia an den argentinischen Superstar, der so gar nicht als Filmheld taugt. Jorge Valdano, selbst Fußballweltmeister und Autor literarischer Fußballkolumnen, schrieb das Drehbuch.

Das Ungewöhnliche an dem Film sind die fiktiven Sequenzen, die Messis Kindheit und Jugend nachzeichnen und auf diese Weise den dokumentarischen Charakter auflösen. Die Interviews sind nicht als Befragung, sondern als Gespräche unter Wegebegleitern, Freunden und Kollegen von Leo Messi inszeniert. Das nimmt dem Film die Strenge, die Dokumentationen so oft zueigen ist. Immer wieder werden dazwischen Ausschnitte aus einem Interview gezeigt, das Messi als etwa 13-jähriger gegeben hat. Scheu ist er, und wortkarg. Das exakte Gegenteil des anderen berühmten Argentiniers, mit der er so häufig verglichen wird. Während Maradona in Kusturicas Filmporträt eine ganze Halle mit seiner Präsenz füllt, sagt Messi mal ja, mal nein und betrachtet aufmerksam die eigenen Füße. Fußball interessiert ihn, alles andere ist seine Sache nicht.

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Arne Friedrich: "Termin ist freigehalten - ich werde da sein"

Aus dem Publikum erhält der Film viel Lob, und ganz sicher ist er ein heißer Anwärter auf den begehrten Publikumspreis des Festivals, die Goldene Elf. Wer die Premiere verpasst hat: Am Montag um 20.15 Uhr läuft "Messi - Der Film" noch ein weiteres Mal.

Berlin richtet im Sommer die Champions-League-Finals der Männer und der Frauen aus. Arne Friedrich sieht dem gespannt entgegen. "Das ist etwas Besonderes für die Stadt, und auch für mich persönlich. Ich hab nie Champion League spielen können, da möchte ich zumindest mal ein Spiel gucken. Die Termine sind freigehalten, ich werde da sein." Für das 11mm-Festival, das einen Teil des Kulturprogrammes für die UEFA gestalten wird, ist es ein willkommener Anlass, sich mit der Geschichte des Europapokals zu beschäftigen.

So sind denn auch eine ganze Reihe von Spielfilmen und Dokumentationen im Programm, die sich um die Geschichten und Legenden des europäischen Vereinsfußballs ranken. Zur Einstimmung wurde gestern ein Kurzfilm mit einigen der schönsten Szenen aus Europapokal und Champions League gezeigt.

"Fußball im Film - ein Weg, Kultur ins Spiel zu bringen"

Dem Autor und Filmemacher Johan Kramer widmet 11mm eine Retrospektive mit insgesamt 22 Filmen, darunter "The Other Final" und "Johan Primero". Die besten Fußballkurzfilme des Jahres werden am 23. März ab 19.30 Uhr bei der Shortkicks-Gala vorgestellt. Die Kurzfilmjury ist mit Torsten Mattuschka, Marcel Schäfer, Katja Kraus und Aljoscha Pause illuster besetzt. Ein Novum des Festivals ist 11minimeter - das Fußballfilmfestival speziell für Kinder und Jugendliche, bei dem auch eine pädagogische Aufbereitung für Schulklassen angeboten wird. Die Sonderreihe "Jüdische Fußballwelten" schließlich macht das Berliner Publikum mit jüdisch-israelischen Fußballfilmen bekannt.

Es ist genau diese Vielfalt, die das 11mm-Filmfest zu einer so außergewöhnlichen Veranstaltung macht. Seit nunmehr 12 Jahren trägt die Festivalleitung über die Grenzen von Ländern, Kulturen und Sprachen hinweg Fußballfilme zusammen und bietet den Gesprächen darüber eine Plattform.

Es ist ein großes Verdienst des 11mm-Festivals, dass sich der Fußballfilm inzwischen als ein eigenes Genre etabliert hat, in dessen Rahmen gesellschaftliche und kulturelle Themen verhandelt werden können. Oder, wie es Jan Tilman Schwab und Birger Schmidt von 11mm zusammenfassen: "Fußball ist weit mehr als ein Spiel - Fußball im Film ist ein wunderbarer Weg, Kultur ins Spiel zu bringen." Die DFB-Kulturstiftung fördert dieses Anliegen und engagiert sich seit mehreren Jahren für das 11mm-Festival.