DFB-Präsident Grindel in Paris: "Der Fußball hat Verantwortung"

Im kürzlich erschienenen UNESCO-Bericht "Colour? What Colour?" erhält der DFB viel lobenden Zuspruch für ein entschlossenes Vorgehen gegen Rassismus und Diskriminierung. Besonders hervor hebt der Bericht DFB-Initiativen wie den Julius Hirsch Preis oder die 2015 angeschobene Flüchtlingsinitiative. Einer der Autoren der Broschüre, der Sportsoziologe Prof. Albrecht Sonntag, moderierte nun in Paris eine Podiumsdiskussion, an der am Freitagabend auch DFB-Präsident Reinhard Grindel teilnahm.

"Wenn 27 Millionen Menschen alleine in unserem Land die Übertragung des EM-Gruppenspiels Deutschland gegen Polen anschauen, wäre es sicher falsch zu sagen, man habe zu hohe Erwartungen an den Fußball und überfordere ihn mit Blick auf seine Einflussnahme bei gesellschaftspolitischen Themen", sagte Grindel in Paris. "Der Fußball hat Verantwortung und muss dieser gerecht werden."

"Der Ball ist bunt - gelebte Vielfalt im Fußball"

Die Podiumsdiskussion im Goethe-Institut stand unter dem Motto "Der Ball ist bunt - gelebte Vielfalt im Fußball". Neben dem 54-jährigen Niedersachsen saß auch Welt- und Europameisterin Annike Krahn auf dem Podium. Die 130-malige Nationalspielerin stand vor ihrem Wechsel nach Leverkusen zuletzt bei Paris Saint-Germain unter Vertrag und berichtete über ihre Auslandserfahrungen. "In meinen drei Jahren, die ich hier in Paris spielte, habe ich mehr über Deutschland als über Frankreich erfahren", sagte Krahn, die während ihrer französischen Zeit eine rasant voranschreitende Professionalisierung des Frauenfußballs miterlebte.

Mitdiskutierten auch der für den Kicker über die Nationalmannschaft und Bayern München berichtende Redakteur frühere tunesische Nationalspieler Mounir Zitouni, Romuald Nguyen vom Französischen Fußball-Verband (FFF) und Martin Endemann vom europäischen Fanverband "Football Supporters Europe". Rund 100 Gäste waren gekommen und hatten anschließend Gelegenheit, bei Stadionwurst, Kartoffelsalat, Bier und französischem Landwein im Innenhof mit allen Teilnehmern der Runde weiter zu diskutieren.

Der UNESCO-Bericht über Rassismus und Diskriminierung im Europäischen Fußball kommt zu dem erfreulichen Ergebnis, dass beide Phänomene rückläufig seien. Den Verantwortlichen des Fußballs attestiert man ein aufrichtiges Bemühen um Vielfalt und Interkulturalität im Fußball - sei es auf dem Platz oder auf den Rängen. Dies wurde einmal mehr auch in Paris deutlich.

[th]

Im kürzlich erschienenen UNESCO-Bericht "Colour? What Colour?" erhält der DFB viel lobenden Zuspruch für ein entschlossenes Vorgehen gegen Rassismus und Diskriminierung. Besonders hervor hebt der Bericht DFB-Initiativen wie den Julius Hirsch Preis oder die 2015 angeschobene Flüchtlingsinitiative. Einer der Autoren der Broschüre, der Sportsoziologe Prof. Albrecht Sonntag, moderierte nun in Paris eine Podiumsdiskussion, an der am Freitagabend auch DFB-Präsident Reinhard Grindel teilnahm.

"Wenn 27 Millionen Menschen alleine in unserem Land die Übertragung des EM-Gruppenspiels Deutschland gegen Polen anschauen, wäre es sicher falsch zu sagen, man habe zu hohe Erwartungen an den Fußball und überfordere ihn mit Blick auf seine Einflussnahme bei gesellschaftspolitischen Themen", sagte Grindel in Paris. "Der Fußball hat Verantwortung und muss dieser gerecht werden."

"Der Ball ist bunt - gelebte Vielfalt im Fußball"

Die Podiumsdiskussion im Goethe-Institut stand unter dem Motto "Der Ball ist bunt - gelebte Vielfalt im Fußball". Neben dem 54-jährigen Niedersachsen saß auch Welt- und Europameisterin Annike Krahn auf dem Podium. Die 130-malige Nationalspielerin stand vor ihrem Wechsel nach Leverkusen zuletzt bei Paris Saint-Germain unter Vertrag und berichtete über ihre Auslandserfahrungen. "In meinen drei Jahren, die ich hier in Paris spielte, habe ich mehr über Deutschland als über Frankreich erfahren", sagte Krahn, die während ihrer französischen Zeit eine rasant voranschreitende Professionalisierung des Frauenfußballs miterlebte.

Mitdiskutierten auch der für den Kicker über die Nationalmannschaft und Bayern München berichtende Redakteur frühere tunesische Nationalspieler Mounir Zitouni, Romuald Nguyen vom Französischen Fußball-Verband (FFF) und Martin Endemann vom europäischen Fanverband "Football Supporters Europe". Rund 100 Gäste waren gekommen und hatten anschließend Gelegenheit, bei Stadionwurst, Kartoffelsalat, Bier und französischem Landwein im Innenhof mit allen Teilnehmern der Runde weiter zu diskutieren.

Der UNESCO-Bericht über Rassismus und Diskriminierung im Europäischen Fußball kommt zu dem erfreulichen Ergebnis, dass beide Phänomene rückläufig seien. Den Verantwortlichen des Fußballs attestiert man ein aufrichtiges Bemühen um Vielfalt und Interkulturalität im Fußball - sei es auf dem Platz oder auf den Rängen. Dies wurde einmal mehr auch in Paris deutlich.