Jahresgedächtnis für DFB-Ehrenpräsident Egidius Braun

Heute haben in Aachen mehr als 80 Freunde, Bekannte und Familienangehörige sowie Persönlichkeiten aus Politik und Sport beim Jahresgedächtnis an DFB-Ehrenpräsident Dr. h.c. Egidius Braun erinnert.  Auch die DFB-Spitze um Präsident Bernd Neuendorf, Vizepräsident Ralph-Uwe Schaffert und Generalsekretärin Heike Ullrich war beim Gottesdienst in der Kirche St. Gregorius und Columbarium vor Ort. Ebenso Nia Künzer, Weltmeisterin von 2003 und stellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums der DFB-Stiftung Egidius Braun, die Ex-Nationalspieler Simon Rolfes und Toni Schumacher sowie DFB-Ehrenmitglied Horst R. Schmidt und Michail Kassabov, Vizepräsident des Bulgarischen Fußball-Verbandes.

Neuendorf, der auch das Kuratorium der DFB-Stiftung Egidius Braun anführt, hob in seiner Würdigung einmal mehr die Bedeutung Brauns hervor, die weit über die sportlichen Aspekte des Fußballs hinausgehe: "Egidius Braun hat das soziale Engagement fest in der DNA unseres Verbandes verankert. Mit verschiedenen Initiativen setzte er weitsichtige und wichtige gesellschaftspolitische Akzente. Er initiierte die Aufnahme des sozialen Engagements als dritte Säule in die DFB-Satzung und setzte sich ab 1993 für die regelmäßige Durchführung des weltweit einzigartigen Benefizländerspiels ein. Es ist und bleibt sein Verdienst, dass der DFB sich seit Jahrzehnten auf vielfältige Weise mit gesellschaftlichen Programmen engagiert, insbesondere auch mit der DFB-Stiftung Egidius Braun. Alle Fußballerinnen und Fußballer, alle die den Fußball in unserem Land lieben, haben Egidius Braun viel zu verdanken. Egidius Braun ist ein Vorbild - im Fußball und weit darüber hinaus. Danke für alles, Egidius Braun."

"Er hat andere mit seiner Art stark und stärker gemacht"

Die Fürbitten hielten Angelika Keller, langjährige Mitarbeiterin bei der DFB-Stiftung Egidius Braun, Alfred Vianden, Ehrenpräsident des Fußball-Verbandes Mittelrhein (FVM), Ferdy Braun, der jüngste Sohn des Ehepaares Marianne und Egidius Braun, Thorsten Meier, Vorsitzender von Brauns Heimatverein SV Breinig, und Heike Ullrich.

Auch Wolfgang Watzke, langjähriger Geschäftsführer der DFB-Stiftung Egidius Braun und mehr als 40 Jahre enger Weggefährte Brauns, ließ es sich nicht nehmen, auf dessen Lebenswerk zurückzuschauen und zwei Anekdoten zu erzählen. Die eine handelte von intensiven Diskussionen um einen Beitrag für eine Kirchenzeitung. Die Frage stand im Raum, ob der organisierte Fußball die Menschen davon abhalten würden, sonntags in die Kirche zu gehen. Und die zweite drehte sich um die Entstehung der Mexico-Hilfe. "Zu beiden Anlässen habe ich erlebt, was für eine Persönlichkeit Egidius Braun ist", so Watzke. "Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, wurde das auch umgesetzt. Er war oft spontan und emotional. Gleichzeitig konnte er starke Argumentationen aufbauen und Beschlüsse dann auch entschlossen durchsetzen. Aber er hatte immer das Herz am rechten Fleck. Er hat andere mit seiner Art stark und stärker gemacht. Dafür habe ich ihn bis zum Schluss respektiert."

Brauns Lebensmotto: "Fußball ist mehr als ein 1:0"

Im Anschluss an den kirchlichen Teil folgte ein Besuch am Grab der Eheleute Egidius und Marianne Braun auf dem Waldfriedhof in Aachen. Egidius Braun war am 16. März 2022 im Alter von 97 Jahren verstorben. Er gilt bis heute als einer der populärsten Präsidenten in der Geschichte des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Nach 15 Jahren als Schatzmeister hatte er am 24. Oktober 1992 den verstorbenen Hermann Neuberger als DFB-Präsident abgelöst.

Die Wahl auf dem 34. DFB-Bundestag in Berlin erfolgte damals einstimmig. Braun sagte hinterher: "Es ändert sich für den Menschen Braun gar nichts. Ich lasse mich nicht davon abhalten, sonntags im Kloster der Augustinnerinnen in Aachen-Walheim die Orgel zu spielen. Und ich werde weiterhin für die Kinder in Querétaro und andere soziale Anliegen da sein. Der DFB ist eine große gesellschaftspolitische Bewegung, die Ungeheures bewegen kann."

Braun hielt Wort, so lange er im Amt blieb, war er das soziale Gesicht des DFB. Das Präsidentenamt hatte er aufgrund gesundheitlicher Erwägungen am 28. April 2001 abgegeben, nach seinem Ausscheiden wurde im Juli 2001 die nach ihm benannte Stiftung gegründet, die sich in Deutschland, Mexiko und Osteuropa insbesondere für Kinder und Jugendliche einsetzt - immer Brauns Lebensmotto folgend, dass "Fußball mehr als ein 1:0" sei. Genau dieses Credo ist und bleibt im DFB und der DFB-Stiftung Egidius Braun lebendig.

[sw]

Heute haben in Aachen mehr als 80 Freunde, Bekannte und Familienangehörige sowie Persönlichkeiten aus Politik und Sport beim Jahresgedächtnis an DFB-Ehrenpräsident Dr. h.c. Egidius Braun erinnert.  Auch die DFB-Spitze um Präsident Bernd Neuendorf, Vizepräsident Ralph-Uwe Schaffert und Generalsekretärin Heike Ullrich war beim Gottesdienst in der Kirche St. Gregorius und Columbarium vor Ort. Ebenso Nia Künzer, Weltmeisterin von 2003 und stellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums der DFB-Stiftung Egidius Braun, die Ex-Nationalspieler Simon Rolfes und Toni Schumacher sowie DFB-Ehrenmitglied Horst R. Schmidt und Michail Kassabov, Vizepräsident des Bulgarischen Fußball-Verbandes.

Neuendorf, der auch das Kuratorium der DFB-Stiftung Egidius Braun anführt, hob in seiner Würdigung einmal mehr die Bedeutung Brauns hervor, die weit über die sportlichen Aspekte des Fußballs hinausgehe: "Egidius Braun hat das soziale Engagement fest in der DNA unseres Verbandes verankert. Mit verschiedenen Initiativen setzte er weitsichtige und wichtige gesellschaftspolitische Akzente. Er initiierte die Aufnahme des sozialen Engagements als dritte Säule in die DFB-Satzung und setzte sich ab 1993 für die regelmäßige Durchführung des weltweit einzigartigen Benefizländerspiels ein. Es ist und bleibt sein Verdienst, dass der DFB sich seit Jahrzehnten auf vielfältige Weise mit gesellschaftlichen Programmen engagiert, insbesondere auch mit der DFB-Stiftung Egidius Braun. Alle Fußballerinnen und Fußballer, alle die den Fußball in unserem Land lieben, haben Egidius Braun viel zu verdanken. Egidius Braun ist ein Vorbild - im Fußball und weit darüber hinaus. Danke für alles, Egidius Braun."

"Er hat andere mit seiner Art stark und stärker gemacht"

Die Fürbitten hielten Angelika Keller, langjährige Mitarbeiterin bei der DFB-Stiftung Egidius Braun, Alfred Vianden, Ehrenpräsident des Fußball-Verbandes Mittelrhein (FVM), Ferdy Braun, der jüngste Sohn des Ehepaares Marianne und Egidius Braun, Thorsten Meier, Vorsitzender von Brauns Heimatverein SV Breinig, und Heike Ullrich.

Auch Wolfgang Watzke, langjähriger Geschäftsführer der DFB-Stiftung Egidius Braun und mehr als 40 Jahre enger Weggefährte Brauns, ließ es sich nicht nehmen, auf dessen Lebenswerk zurückzuschauen und zwei Anekdoten zu erzählen. Die eine handelte von intensiven Diskussionen um einen Beitrag für eine Kirchenzeitung. Die Frage stand im Raum, ob der organisierte Fußball die Menschen davon abhalten würden, sonntags in die Kirche zu gehen. Und die zweite drehte sich um die Entstehung der Mexico-Hilfe. "Zu beiden Anlässen habe ich erlebt, was für eine Persönlichkeit Egidius Braun ist", so Watzke. "Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, wurde das auch umgesetzt. Er war oft spontan und emotional. Gleichzeitig konnte er starke Argumentationen aufbauen und Beschlüsse dann auch entschlossen durchsetzen. Aber er hatte immer das Herz am rechten Fleck. Er hat andere mit seiner Art stark und stärker gemacht. Dafür habe ich ihn bis zum Schluss respektiert."

Brauns Lebensmotto: "Fußball ist mehr als ein 1:0"

Im Anschluss an den kirchlichen Teil folgte ein Besuch am Grab der Eheleute Egidius und Marianne Braun auf dem Waldfriedhof in Aachen. Egidius Braun war am 16. März 2022 im Alter von 97 Jahren verstorben. Er gilt bis heute als einer der populärsten Präsidenten in der Geschichte des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Nach 15 Jahren als Schatzmeister hatte er am 24. Oktober 1992 den verstorbenen Hermann Neuberger als DFB-Präsident abgelöst.

Die Wahl auf dem 34. DFB-Bundestag in Berlin erfolgte damals einstimmig. Braun sagte hinterher: "Es ändert sich für den Menschen Braun gar nichts. Ich lasse mich nicht davon abhalten, sonntags im Kloster der Augustinnerinnen in Aachen-Walheim die Orgel zu spielen. Und ich werde weiterhin für die Kinder in Querétaro und andere soziale Anliegen da sein. Der DFB ist eine große gesellschaftspolitische Bewegung, die Ungeheures bewegen kann."

Braun hielt Wort, so lange er im Amt blieb, war er das soziale Gesicht des DFB. Das Präsidentenamt hatte er aufgrund gesundheitlicher Erwägungen am 28. April 2001 abgegeben, nach seinem Ausscheiden wurde im Juli 2001 die nach ihm benannte Stiftung gegründet, die sich in Deutschland, Mexiko und Osteuropa insbesondere für Kinder und Jugendliche einsetzt - immer Brauns Lebensmotto folgend, dass "Fußball mehr als ein 1:0" sei. Genau dieses Credo ist und bleibt im DFB und der DFB-Stiftung Egidius Braun lebendig.

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