DFB-Delegation besucht Gedenkstätte Theresienstadt

Im Vorfeld des letzten Gruppenspiels der deutschen U 21-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in der Tschechischen Republik besuchte die DFB-Delegation um Sportdirektor Hansi Flick, die Vizepräsidenten Ronny Zimmermann und Peter Frymuth sowie die Vertreter der DFL, Andreas Rettig und Dr. Uwe Harttgen, die Gedenkstätte Theresienstadt in der Nähe von Prag. Der Besuch wurde von der DFB-Kulturstiftung und dem Historiker Dr. Stefan Zwicker organisiert und begleitet.

Das ehemalige Lager Theresienstadt wurde in der Zeit des Nationalsozialismus unter dem hochrangigen SS-Führer und "stellvertretenden Reichsprotektor" Reinhard Heydrich errichtet. Ab 1941 diente es als Durchgangsstation für die Vernichtungslager der Nationalsozialisten im östlichen Europa. Insgesamt wurden 140.000 Menschen in der Zeit von 1941 bis 1945 in das jüdische Ghetto und das Konzentrationslager Theresienstadt gebracht. 90.000 davon wurden weiter in den Osten – zumeist nach Auschwitz – deportiert. Die meisten fanden in den dortigen Konzentrationslagern den Tod. Insgesamt 30.000 Gefangene wurden in Theresienstadt, das als Arbeitslager getarnt war, ermordet.

Im Anschluss an die Begrüßung durch den Leiter der Gedenkstätte, Dr. Jan Munk, wurde die DFB-Delegation durch die sogenannte "Kleine Festung" des ehemaligen Lagers geführt. Hier lebten die Gefangenen in stetiger Unsicherheit unter menschenunwürdigen Bedingungen. Teilweise waren sie in engen Räumen mit 60 anderen Häftlingen untergebracht und mussten aufgrund des Platzmangels im Stehen schlafen. Von den hygienischen Bedingungen ganz zu schweigen. Unter allen Beteiligten der DFB-Delegation herrschte während der Führung durch Theresienstadt eine bedrückende Atmosphäre. Die Grausamkeiten des Nationalsozialismus wurden schonungslos offenbart und jedem ins Gedächtnis gerufen.

"Die Erinnerung bleibt"

Anschließend besichtigte die Delegation das jüdische Ghetto von Terezin (tschechisch für Theresienstadt), das noch heute als Teil der Stadt existiert. In einem Kasernenhof fanden hier regelmäßig Fußballspiele statt. Zwischen 1943 und 1944 existierte sogar eine lagerinterne, organisierte Fußballliga. Das Fußballspiel sei für die Gefangenen ein kurzer Lichtblick und ein Augenblick der Menschlichkeit gewesen, um dem grausamen Alltag zu entfliehen. Ein ehemaliger Gefangener aus Theresienstadt berichtete später, dass ihn das Fußballspielen oder das Mitfiebern als Zuschauer zumindest für eine kurze Zeit von der existenziellen Bedrohung ablenkte und er mehr als nur eine Häftlingsnummer war.

Schließlich legte die DFB-Delegation um Sportdirektor Flick einen Kranz auf dem Friedhof vor dem ehemaligen Lager Theresienstadt nieder. Die unzähligen Gräber der Opfer hinterließen auch 70 Jahre nach der Zeit des Nationalsozialismus einen Eindruck der Bestürzung und Fassungslosigkeit bei den Delegationsmitgliedern.

Die Besuchergruppe des DFB war die erste offizielle Fußball-Delegation, welche die Gedenkstätte Theresienstadt und das ehemalige jüdische Ghetto in Terezin besuchte. Auf dem Kranz, der an den Gräbern der Opfer niedergelegt wurde, steht: "Die Erinnerung bleibt". Eine wichtige Botschaft des Deutschen Fußball-Bundes, der auch die Erinnerung an die dunklen Stunden in der deutschen Geschichte im Sinne seiner gesellschaftlichen Verantwortung an die jüngeren Generationen weitertragen möchte.

[ms]

Im Vorfeld des letzten Gruppenspiels der deutschen U 21-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in der Tschechischen Republik besuchte die DFB-Delegation um Sportdirektor Hansi Flick, die Vizepräsidenten Ronny Zimmermann und Peter Frymuth sowie die Vertreter der DFL, Andreas Rettig und Dr. Uwe Harttgen, die Gedenkstätte Theresienstadt in der Nähe von Prag. Der Besuch wurde von der DFB-Kulturstiftung und dem Historiker Dr. Stefan Zwicker organisiert und begleitet.

Das ehemalige Lager Theresienstadt wurde in der Zeit des Nationalsozialismus unter dem hochrangigen SS-Führer und "stellvertretenden Reichsprotektor" Reinhard Heydrich errichtet. Ab 1941 diente es als Durchgangsstation für die Vernichtungslager der Nationalsozialisten im östlichen Europa. Insgesamt wurden 140.000 Menschen in der Zeit von 1941 bis 1945 in das jüdische Ghetto und das Konzentrationslager Theresienstadt gebracht. 90.000 davon wurden weiter in den Osten – zumeist nach Auschwitz – deportiert. Die meisten fanden in den dortigen Konzentrationslagern den Tod. Insgesamt 30.000 Gefangene wurden in Theresienstadt, das als Arbeitslager getarnt war, ermordet.

Im Anschluss an die Begrüßung durch den Leiter der Gedenkstätte, Dr. Jan Munk, wurde die DFB-Delegation durch die sogenannte "Kleine Festung" des ehemaligen Lagers geführt. Hier lebten die Gefangenen in stetiger Unsicherheit unter menschenunwürdigen Bedingungen. Teilweise waren sie in engen Räumen mit 60 anderen Häftlingen untergebracht und mussten aufgrund des Platzmangels im Stehen schlafen. Von den hygienischen Bedingungen ganz zu schweigen. Unter allen Beteiligten der DFB-Delegation herrschte während der Führung durch Theresienstadt eine bedrückende Atmosphäre. Die Grausamkeiten des Nationalsozialismus wurden schonungslos offenbart und jedem ins Gedächtnis gerufen.

"Die Erinnerung bleibt"

Anschließend besichtigte die Delegation das jüdische Ghetto von Terezin (tschechisch für Theresienstadt), das noch heute als Teil der Stadt existiert. In einem Kasernenhof fanden hier regelmäßig Fußballspiele statt. Zwischen 1943 und 1944 existierte sogar eine lagerinterne, organisierte Fußballliga. Das Fußballspiel sei für die Gefangenen ein kurzer Lichtblick und ein Augenblick der Menschlichkeit gewesen, um dem grausamen Alltag zu entfliehen. Ein ehemaliger Gefangener aus Theresienstadt berichtete später, dass ihn das Fußballspielen oder das Mitfiebern als Zuschauer zumindest für eine kurze Zeit von der existenziellen Bedrohung ablenkte und er mehr als nur eine Häftlingsnummer war.

Schließlich legte die DFB-Delegation um Sportdirektor Flick einen Kranz auf dem Friedhof vor dem ehemaligen Lager Theresienstadt nieder. Die unzähligen Gräber der Opfer hinterließen auch 70 Jahre nach der Zeit des Nationalsozialismus einen Eindruck der Bestürzung und Fassungslosigkeit bei den Delegationsmitgliedern.

Die Besuchergruppe des DFB war die erste offizielle Fußball-Delegation, welche die Gedenkstätte Theresienstadt und das ehemalige jüdische Ghetto in Terezin besuchte. Auf dem Kranz, der an den Gräbern der Opfer niedergelegt wurde, steht: "Die Erinnerung bleibt". Eine wichtige Botschaft des Deutschen Fußball-Bundes, der auch die Erinnerung an die dunklen Stunden in der deutschen Geschichte im Sinne seiner gesellschaftlichen Verantwortung an die jüngeren Generationen weitertragen möchte.